Montag, September 22, 2025
spot_img
Start Blog Seite 199

Hoffmann unterstützt "Drecksarbeit"-Äußerung von Merz demonstrativ

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der CSU-Landesgruppenvorsitzende, Alexander Hoffmann, hat sich in der Debatte um die Äußerung des Bundeskanzlers, Israel erledige mit dem Militärschlag gegen den Iran „die Drecksarbeit für uns alle“, die Wortwahl von Friedrich Merz (CDU) ausdrücklich zu eigen gemacht.

Der „Bild“ (Freitagsausgabe) sagte Hoffmann: „Der Bundeskanzler hat auf den Punkt gebracht, welche Risiken Israel auf sich nimmt, damit der Iran die Finger von der Atombombe lässt und keine Bedrohung mehr für seine Nachbarstaaten darstellt. Davon profitiert die gesamte freie Welt.“ Hinter der „Stilkritik am Kanzler“ verberge sich „in Wahrheit vor allem Israelkritik“, sagte Hoffmann der „Bild“.


Foto: Friedrich Merz am 18.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Irans Außenminister nimmt an Nuklearverhandlungen in Genf teil

0

Genf (dts Nachrichtenagentur) – Irans Außenminister Abbas Araghchi hat angekündigt, dass er am Freitag nach Genf reisen wird, um an Gesprächen über das iranische Nuklearprogramm teilzunehmen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna. An den Verhandlungen werden Vertreter aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und der EU teilnehmen.

Araghchi erklärte, dass das Treffen mit der europäischen Delegation am Freitag in Genf stattfinden werde. Ziel der Gespräche sei es, Fortschritte in den Verhandlungen über das umstrittene Nuklearprogramm des Iran zu erzielen.

Die Gespräche in Genf sind Teil der Bemühungen, eine diplomatische Lösung für den Konflikt um das iranische Nuklearprogramm zu finden. Die europäischen Mächte und die EU streben an, den Iran zur Einhaltung internationaler Vereinbarungen zu bewegen und die Spannungen in der Region zu reduzieren.

Unterdessen geht der gegenseitige Beschuss zwischen Israel und dem Iran unvermindert weiter. Am Donnerstag wurden erneut Nuklearanlagen im Iran von Israel angegriffen. Im Süden Israels wurde derweil eine Klinik von iranischen Raketen getroffen.


Foto: Iranische Botschaft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bschor befürchtet Scheitern der Klinikreform

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Tom Bschor, Leiter der früheren Regierungskommission Krankenhaus, hat schwere Bedenken bezüglich der künftigen Qualitätsstandards in Kliniken.

Wichtige Vorgaben würden unter dem Druck „einflussreicher Interessensgruppen“ vermutlich über Gebühr abgesenkt, sagte er dem „Focus“. Einige Bundesländer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft drängten bei der Umsetzung der Krankenhausreform auf „so viele Aufweichungen, dass am Ende nichts mehr von der Reform übrigbleiben dürfte“.

Bschors Befürchtungen beziehen sich unter anderem auf die sogenannten Leistungsgruppen, die künftig für die Abrechnung von Krankenhausleistungen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen entscheidend sein werden. Die „ohnehin mauen“ Qualitätskriterien für die Leistungsgruppen sollten aufgeweicht werden, so Bschor.

Im Endeffekt sei zu befürchten, dass in den Kliniken zu viel Gelegenheitseingriffe etwa an Leber, Bauchspeicheldrüse oder Speiseröhre durch mangelhaft geschultes Personal durchgeführt würde. Komplikationen und das Risiko der Patienten zu sterben seien bei solchen Operationen deutlich höher. Zudem wollten einige Bundesländer einzelne Krankenhäuser per Verwaltungsbescheid für unverzichtbar erklären. „Diese Häuser sollen komplett von Qualitätsvorgaben befreit werden, auch das wieder zulasten der Sicherheit der Patientinnen und Patienten.“

Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat sich mit Bschor seit ihrem Amtsantritt nach Bschors Worten nicht ausgetauscht. Der frühere Abteilungsleiter Michael Weller, ein entschiedener Verfechter der Reform in ihrer vom früheren Minister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Form, hat das Ministerium verlassen. Bschor berichtet, er habe vor wenigen Tagen seine Kündigung zum 30. Juni erhalten.


Foto: Krankenhausbett (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Volvo-Chef will an Verbrennerverbot festhalten

0

Göteborg (dts Nachrichtenagentur) – Der Widerstand gegen das in der EU geplante Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor wächst, doch Håkan Samuelsson, Chef des schwedischen Autoherstellers Volvo Car, verteidigt den Plan. „Das Verbrennerverbot ist notwendig. Ich warne davor, davon abzurücken“, sagte Samuelsson der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

„Wenn die europäische Autoindustrie weiterhin vorne mit dabei sein will, dann müssen wir einen starken europäischen Heimatmarkt für E-Autos schaffen. Dafür brauchen wir ein Enddatum für den Verbrennungsmotor – und zwar ein glaubwürdiges“, sagte der Volvo-Chef.

Samuelsson stellt sich damit gegen Forderungen anderer Autohersteller, das Verbrennerverbot wegen der schwächer als erwarteten Nachfrage nach Elektroautos zu überdenken. Nach den bisherigen Plänen der EU soll der Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor nur noch bis 2035 erlaubt sein. Die EU-Kommission überprüft diesen Zeitplan jedoch.

Samuelsson sagte, Volvo könne ohne Schwierigkeiten bis 2035 seinen gesamten Verkauf auf vollelektrische Autos umstellen: „Für Volvo wird das kein Problem sein, da bin ich mir sicher.“ Der 74 Jahre alte Schwede ist im April überraschend an die Spitze von Volvo Car zurückgekehrt. Er hatte den Autohersteller bereits von 2012 bis 2022 geleitet. Mehrheitseigentümer von Volvo Cars ist der chinesische Autokonzern Geely.


Foto: Auspuff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax startet am Fronleichnam negativ – Sorge vor weiterer Eskalation

0

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Fronleichnamsmorgen negativ in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.185 Punkten berechnet, 0,6 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Die potentielle Eskalation im Nahen Osten überschattet derzeit alles“, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow. Es gehe gar nicht so sehr um die steigenden Rohstoffpreise als viel mehr um den möglichen Kriegseintritt der USA in diese Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran.

„Die geopolitischen Folgen sind derzeit noch nicht abzuschätzen und sorgen für wahrnehmbare Kaufzurückhaltung bei den Investoren. Bereits im asiatischen Handel hatte sich die Skepsis in Form von Kursverlusten breitgemacht. Die europäischen Aktien gehören derzeit auch nicht zu den Favoriten in einem ausgedehnten Krieg im Nahen Osten.“

Es bleibe abzuwarten, wie sich die USA weiter positionieren werden und ob es zu einem ausgeweiteten Krieg im Nahen Osten kommen wird. „Die heutige Tagesagenda ist bis auf die Notenbanksitzung der SNB stark ausgedünnt, sodass der Fokus vollends auf den Nachrichten aus dem Nahen Osten liegen wird“, sagte Lipkow.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1467 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8721 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 77,44 US-Dollar, das waren 74 Cent oder 1,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wiese zweifelt an Putins Verhandlungsbereitschaft

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, zeigt sich offen für Gespräche mit Wladimir Putin, glaubt aber nicht an dessen ernsthaften Willen für Verhandlungen.

„Reden kann man immer. Aber dass es wirklich eine Dialogbereitschaft auf russischer Seite gibt, da mache ich mal ein großes Fragezeichen dran“, sagte Wiese am Donnerstag den Sendern RTL und ntv.

Russlands Präsident hatte sich kürzlich zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) bereiterklärt – wenn dieser den Kontakt zu ihm suchen sollte. Laut Wiese seien Putins Pressekonferenzen „reine Inszenierungen und Showveranstaltungen“.

Wiese: „Es ist ja nicht so gewesen, dass niemand versucht hat, mit Putin zu sprechen.“ Sowohl der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), als auch andere Staatsoberhäupter hätten dies bereits getan. „Putin hat sich nie bewegt. Putin ist nie von seiner Position zurückgekommen. Er hat auch gestern kein Wort dazu gefunden, dass er letztendlich den Schlüssel in der Hand hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden“, so der SPD-Politiker.

Insbesondere in den vergangenen Tagen sei das Gegenteil passiert. Wiese: „Wir sehen massivste Luftangriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine. Hochhäuser werden in der Ukraine bombardiert. Menschen verlieren ihr Leben. Und dieser Terror wird eher intensiviert von der russischen Seite.“


Foto: Wladimir Putin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Amani: "Iran wird nicht von einem Verbrecher wie Netanjahu befreit"

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Comedienne Enissa Amani empfindet angesichts der israelischen Angriffe auf das iranische Regime eine große Ambivalenz.

„Einerseits werden Menschen getötet, die meine absoluten Feindbilder sind. Menschen, wegen denen ich kein Fuß in das Land setzen kann, in dem ich geboren wurde – weil mich die Hinrichtung erwartet“, sagte die 43 Jahre alte Deutsch-Iranerin dem „Stern“.

Andererseits unterstellt sie dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den Iran unter dem Vorwand der atomaren Bedrohung anzugreifen, weil er eigentlich von den Menschenrechtsverbrechen in Gaza ablenken wolle. Hoffnungen auf einen schnellen Sturz des Regimes hat Amani nicht: „Der Iran wird aber nicht von außen befreit – und erst recht nicht von einem Verbrecher wie Netanjahu.“ Von der Bundesregierung erwarte sie in diesem Konflikt gar nichts. „Ich habe meine Hoffnungen in sie verloren.“


Foto: Benjamin Netanjahu (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

FDP-Generalsekretärin attestiert ihrer Partei ein Frauenproblem

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die neue Generalsekretärin der FDP, Nicole Büttner, attestiert ihrer Partei ein Frauenproblem. „Ich glaube, wir haben ein Frauenthema, ganz klar“, sagte sie dem Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Das habe ich auch so empfunden, auch als ich noch nicht Generalsekretärin war, dass wir dieses Mitglieder- und Wählerpotenzial nicht ausreichend ansprechen.“

Wenn die FDP genauso viele Frauen gewählt hätten wie Männer, „dann wären wir noch im Deutschen Bundestag“, so Büttner. Positiv bewertete sie, dass der Frauenanteil in den Führungsgremien der Partei inzwischen bei 50 Prozent liege.

Auf die Frage, ob der frühere Parteichef Christian Lindner systematisch Frauen verhindert habe, sagte die neue Generalsekretärin: „Das weiß ich nicht, das würde ich ihm jetzt auch nicht unterstellen.“ Aber sie hätte sich mehr Bewusstsein für das Thema gewünscht, so Büttner. Es sei „auch eine Sache von Priorität, wie wichtig ist einem das Thema oder nicht“.

Ihr Fokus sei, die FDP personell und auch thematisch breiter aufzustellen. „Wir sind in der öffentlichen Wahrnehmung sehr verengt wahrgenommen worden auf Fiskalpolitik, auf Steuerpolitik, auf Schuldenbremse“, sagte Büttner. In der FDP müsse man auch darüber nachdenken, was junge Familien im Land brauchen, warum es die Wohnungsknappheit gibt, ob das Aufstiegsversprechen noch gilt und ob man sich durch Leistung wirklich hocharbeiten kann.

Zur Positionierung der FDP im Parteienspektrum sagte Büttner, das klassische Links-Rechts-Spektrum gerate an die Grenzen. Die AfD sei allerdings „Gift für unser Land“. Von dieser Partei wolle sie sich „möglichst weit“ distanzieren.

Das Aus der Ampel bedauert Büttner nicht. Sie habe an dieser Koalition „so eine Entscheidungsfähigkeit“ vermisst. „Ich hatte von außen nicht das Gefühl, dass in dieser Koalition noch Entscheidungen getroffen werden. Ich hatte das Gefühl, das steht still“, sagte Büttner. Und das sei „erstmal kein guter Zustand von einer Regierung“.


Foto: FDP-Logo auf Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Innenministerium zählt hunderte deutsche Islamisten im Ausland

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Informationen des Bundesinnenministeriums halten sich mehrere Hundert deutsche Islamisten im Ausland auf. „Von den etwa 1.150 deutschen Islamisten beziehungsweise Islamisten aus Deutschland, die seit 2011 in Richtung Syrien und Irak gereist sind, halten sich nach hiesiger Kenntnis circa 35 Prozent im Ausland auf“, teilte eine Sprecherin des Ministeriums auf Nachfrage der Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) mit.

Ein „relevanter Anteil“ dieser Personen sei nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden weiterhin in der Region Syrien. Zu etwa 65 Prozent der mehr als 1.000 ausgereisten Personen liegen laut Ministerium „konkrete Anhaltspunkte“ vor, dass sie auf Seiten des selbsternannten „Islamischen Staates“ (IS), al-Qaida oder denen nahestehenden Gruppierungen sowie anderer terroristischer Organisationen an Kampfhandlungen teilnehmen oder teilgenommen haben sowie diese unterstützen oder unterstützt haben.

Wie die Zeitungen berichten, sind laut kurdischen Behörden derzeit noch immer etwa 30 mutmaßliche Anhänger der Terrororganisation IS mit deutscher Staatsangehörigkeit im Norden Syriens inhaftiert. Insgesamt sitzen dort mehrere Tausend mutmaßliche IS-Kämpfer aus dem Ausland in Gefängnissen der kurdischen Selbstverwaltung. Die Bundesregierung geht nach eigenen Angaben „von einer niedrigen bis mittleren zweistelligen Zahl“ an deutschen Staatsangehörigen in Haftanstalten in Nordostsyrien aus.

Das Bundesinnenministerium gibt an, dass eine Rückholung der dort inhaftierten Männer nach Deutschland „nicht geplant“ sei. Ähnlich hatte sich zuletzt auch das Auswärtige Amt geäußert.

Familienangehörige von zehn deutschen Inhaftierten hatten sich nun in einem „Offenen Brief“ an die Bundesregierung gewandt und die Politik aufgefordert, die Männer nach Deutschland zurückzuholen. „Unsere Söhne, Brüder oder Enkel haben sich in unserer deutschen Gesellschaft radikalisiert. Wir alle tragen hierfür die Verantwortung, nicht Syrien“, schreiben die Angehörigen in dem Brief, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Die Verwandten der mutmaßlichen IS-Kämpfer weisen auf die gravierende humanitäre Notlage in den Gefängnissen hin. „Unter diesen Umständen besteht die große Gefahr, dass sich unsere Söhne, Enkel oder Brüder, die sich zum Ende des sogenannten Kalifats immerhin vom IS distanziert hatten, nun wieder radikalisieren oder zumindest schwere gesundheitliche und psychische Beeinträchtigungen erleiden“, heißt es in dem Brief. Mehrere Frauen und Kinder hatte die Bundesregierung in der Vergangenheit bereits aus den Lagern in Nordsyrien nach Deutschland zurückgeholt.

Den mutmaßlichen Anhängern des IS werden teilweise schwere Verbrechen vorgeworfen, darunter neben der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation auch Folter und Vergewaltigungen. Die Sicherheitsbehörden in Deutschland würden „die Beteiligung deutscher Staatsangehöriger an terroristischen Gruppierungen und Taten im Ausland“ sowie mögliche Reisebewegungen genau beobachten, teilte die Sprecherin des Innenministeriums mit. „Personen, die militärisch im Umgang mit Waffen/Sprengstoff geschult sowie ideologisch indoktriniert wurden, stellen dabei ein besonderes Sicherheitsrisiko dar.“


Foto: Innenministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bjarne Mädel ist sich seines privilegierten Lebens bewusst

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Schauspieler Bjarne Mädel ist sich seines privilegierten Lebens sehr bewusst. „Ich habe mich zuletzt gefragt: Warum geht`s mir eigentlich so gut? Womit habe ich das verdient, dass ich nicht Krieg und Hunger leiden muss?“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Das Schicksal meinte es mit mir in letzter Zeit wirklich gut.“ Einfach genießen kann der Darsteller und Regisseur das aber nicht immer: „Mir wäre wohler, wenn es allen so gut gehen würde wie mir. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn es mir gut geht“, erklärte er.

In dem Zusammenhang äußerte er auch gesellschaftliche Kritik: „Als Tendenz ist Verdrängung in der Gesellschaft schon allgemeiner Konsens“, so Mädel. „Nehmen wir den Krieg in Gaza oder im Sudan: Wenn man da wirklich aufmerksam hinsieht, fällt es schwer, seinen Alltag unbeschwert weiterzuführen. Das hat natürlich auch etwas Egoistisches, wenn man aus Selbstschutz sagt: `Ich muss morgen funktionieren, ich muss ins Büro oder zur Probe, ich kann mich jetzt nicht mit dem Leid anderer belasten.`“ Es gehe schließlich um Menschenleben, die vernichtet würden. „Es ist ja global gesehen auch schon egoistisch, den eigenen Wohlstand immer verteidigen und rechtfertigen zu wollen.“

Mit Blick auf den Klimaschutz sieht der Schauspieler aber auch die Politik in der Pflicht: „Die Politik müsste bestimmte Sachen einfach verbieten. Warum gibt es immer noch so viel Wasser aus Plastikflaschen?“, sagte er. Wenn man die Leute vor die Wahl stelle und die Plastikflasche billiger und leichter sei, sei klar, was passiere. „Da ist die Politik gefragt, die Optionen einzuschränken.“

Dabei ist Mädel aber auch selbstreflektiert: „Durch unseren Lebensstandard belasten wir das Klima grundsätzlich. Ich bin ja auch kein Aussteiger und somit Teil des Problems“, sagte er und plädierte gleichzeitig für einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit den Ressourcen. Seine Schlussfolgerung daraus: „Wenn ich es mir leisten kann, ist es zum Beispiel meine Verpflichtung, fair einzukaufen und wenn ich Fleisch esse, dann wenigstens kein Billigfleisch zu essen, das aus Massentierhaltung kommt.“


Foto: Bjarne Mädel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts