Donnerstag, November 6, 2025
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Caritas sieht Sparmaßnahmen als Grund für Verelendung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa sieht rigide Sparmaßnahmen als Grund für eine zunehmende Verelendung.

„Generell nimmt bei den konfessionellen Angeboten am Bahnhof die Zahl derer zu, die von Verelendung gezeichnet sind“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Montag). „Für die Mitarbeitenden der Bahnhofsmissionen ist bedrückend zu sehen, wie viele Menschen ganz offenkundig ohne diese offene Anlaufstelle vereinsamen würden.“

Die Caritas-Präsidentin sagte: „Insgesamt erleben wir seit einigen Jahren eine Zunahme der Straßenobdachlosigkeit mit einhergehender Verelendung. Diese Menschen werden kaum mehr von anderen sozialen Diensten und niedrigschwelligen Hilfen aufgefangen, da diese infolge rigider Sparmaßnahmen zurückgefahren oder gar eingestellt werden.“

Welskop-Deffaa fügte hinzu: „Das Thema Drogen spielt eine große Rolle – die Einrichtungen und Dienste der Caritas beschreiben eine deutliche Zunahme des Konsums von künstlichen Drogen, die dramatisch schnell in eine starke Abhängigkeit, zu psychischen Veränderungen und Desorientierung führen.“ Zugleich wies sie auf das von der Stiftung Mercator geförderte Caritas-Projekt „Sozialraum Bahnhof“ hin und sagte: „Es geht uns darum, wegzukommen von einem alleinigen Fokus auf die Menschen, die schon in existentielle Nöte geraten sind, hin zur Gestaltung des Bahnhofs als Ort des Miteinanders und der Begegnung.“


Foto: Obdachloser in Photoautomat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Daimler Truck will Rüstungsgeschäft forcieren

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Leinfelden-Echterdingen (dts Nachrichtenagentur) – Franziska Cusumano, Chefin der Speziallaster-Sparte von Daimler Truck, will das Militärgeschäft forcieren.

„Tatsächlich hat das Defense-Geschäft bei Daimler Truck lange nicht im Fokus gestanden. Das ändert sich jetzt: Wir haben eine neue Strategie zurechtgelegt, in Produkte und in das Servicenetzwerk investiert“, sagte Cusumano dem „Mannheimer Morgen“. Im Markt gebe es durch die „Zeitenwende“ viel Bewegung. „Ich denke, wir können im Geschäft ganz gut mitspielen.“

Cusumano bekräftigte, dass Daimler Truck den Umsatz des Defense-Geschäfts verdoppeln wolle. Im Moment mache dieser etwa ein Prozent des Gesamtumsatzes von Daimler Truck aus (dieser lag 2024 bei rund 54 Milliarden Euro).

Die Managerin erklärte zudem, Daimler Truck wolle 2026 an der neuen internationalen Verteidigungs-Fachmesse Euro Defense Expo in Essen teilnehmen. Das Unternehmen ist auf Logistikfahrzeuge spezialisiert.

Laut Cusumano sind alternative Antriebe bei Sonderfahrzeugen – wie etwa bei der Feuerwehr oder in Landwirtschaft – schwieriger zu realisieren als in anderen Bereichen. „Der Punkt ist: Am Ende geht es um Arbeitsmaschinen, die immer verfügbar sein und eine dauerhaft hohe Leistung bringen müssen“, sagte Cusumano dem „Mannheimer Morgen“. „Sonderfahrzeuge haben in der Regel riesige Aufbauten, da muss man schon genau überlegen, wo man die Batteriepakete oder den Wasserstofftank hinpackt.“

Während der Fahrt müsse über einen Nebenabtrieb auch das jeweilige Gerät betrieben werden – beispielsweise ein Mäher, so Cusumano weiter. An vielen Stellen scheitere der Einsatz an der Infrastruktur zum Laden oder Tanken. Und der Anschaffungspreis sei höher als bei einem konventionellen Fahrzeug. „Von daher bin ich der Ansicht: lokal emissionsfrei zuerst dort, wo es ökonomisch und praktisch für den Kunden Sinn ergibt. Wir entwickeln und bauen die Fahrzeuge ja nicht für uns.“

In erster Linie solle es deshalb um die naheliegendsten Modelle gehen. „Wie ein batterieelektrisch angetriebener eEconic als Müllsammelfahrzeug, das haben wir zuerst in den Blick genommen haben.“ Dieses Konzept laufe etwa in Frankfurt erfolgreich.


Foto: Sanitätsfahrzeug der Bundeswehr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fiedler kritisiert Debatte über Einreisebegrenzung für Ukrainer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Sebastian Fiedler, hat die von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angestoßene Debatte zur Einreisebegrenzung von Ukrainern im wehrfähigen Alter kritisiert.

„Der Frage, wie wir mit jungen ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter umgehen, die zu uns geflohen sind und gegebenenfalls Sozialleistungen beziehen, begegnen viele Menschen mit gemischten Gefühlen. Das ist verständlich“, sagte Fiedler der „Rheinischen Post“ (Montag). Er ergänzte mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin zugleich: „Auch bei diesem Thema gilt: Es wäre von heute auf morgen vom Tisch, wenn Putin seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beenden würde.“

Fiedler sagte: „Zum Umgang mit der Ukraine gehört auch, dass wir ihr keine Vorschriften in Bezug auf die Ein- und Ausreise ihrer eigenen Staatsbürger machen. Es ist nicht Deutschlands Aufgabe, zu entscheiden, welche jungen Menschen die Ukraine in den Krieg schickt, und welche nicht.“ Er fügte hinzu: „Die EU-Regelung ist eindeutig und macht keinen Unterschied zwischen Männern im wehrfähigen Alter und Frauen und Kindern.“

Söder fordert von der Europäischen Union Maßnahmen zur Einreisebegrenzung von Ukrainern. Grund ist der ansteigende Zuzug junger Männer aus der Ukraine infolge gelockerter Ausreisebestimmungen. Auch die CDU unterstützt den CSU-Chef dabei.


Foto: Schild „Stand with Ukraine“ liegt auf dem Boden (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zwei Verdächtige nach Juwelenraub im Louvre festgenommen

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Zwei Männer sind im Zusammenhang mit dem spektakulären Diebstahl von wertvollen Kronjuwelen aus dem Pariser Louvre festgenommen worden.

Das berichtet die französische Zeitung „Le Parisien“ am Sonntag. Die Verdächtigen stammen demnach aus der Pariser Vorstadt Seine-Saint-Denis, und einer von ihnen wollte gerade einen Flug vom Flughafen Charles de Gaulle antreten.

Der Diebstahl ereignete sich am 18. Oktober, als vier Diebe mithilfe von Elektrowerkzeugen in das weltberühmte Museum einbrachen. Die Täter nutzten ein Fahrzeug mit einer Hebebühne, um Zugang zur Galerie d`Apollon zu erhalten, wo die Juwelen ausgestellt waren. Die Einbrecher bedrohten das Sicherheitspersonal und entkamen nach nur vier Minuten mit den gestohlenen Schätzen auf zwei bereitstehenden Rollern.

Die französische Justizministerin räumte ein, dass die Sicherheitsprotokolle versagt hätten, was für das Land ein „schreckliches Bild“ hinterlassen habe. Die Ermittlungen werden von der Pariser Brigade zur Bekämpfung der Bandenkriminalität und dem Zentralamt zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern geführt. Sicherheitsmaßnahmen in kulturellen Einrichtungen Frankreichs wurden inzwischen verschärft.


Foto: Französische Polizei (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Thailand und Kambodscha unterzeichnen Waffenstillstandsabkommen

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Kuala Lumpur (dts Nachrichtenagentur) – Thailand und Kambodscha haben auf dem ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur ein Abkommen über einen Waffenstillstand unterzeichnet.

Die Vereinbarung zwischen Kambodschas Premierminister Hun Manet und Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul sieht eine militärische Deeskalation, den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet und die Gründung eines Beobachterteams des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN vor. Thailand sagte zudem zu, 18 kambodschanische Kriegsgefangene freizulassen, sollten die Maßnahmen umgesetzt werden. US-Präsident Donald Trump war bei der Unterzeichnung anwesend und reklamierte den Deal für sich.

Der Grenzkonflikt zwischen den beiden Ländern war im Juli eskaliert und hatte zu fünf Tagen intensiver Kämpfe geführt. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet und rund 300.000 Personen vorübergehend vertrieben. Beide Länder hatten sich gegenseitig vorgeworfen, die Kämpfe ausgelöst zu haben. Hintergrund waren seit Jahren andauernde Grenzstreitigkeiten.

Trump sagte, der von ihm vermittelte Deal habe „Millionen von Leben“ gerettet. Thailands Premier Charnvirakul erklärte, die Erklärung spiegle den Willen wider, Differenzen friedlich und unter uneingeschränkter Achtung der Souveränität und territorialen Integrität beizulegen. Sein kambodschanischer Amtskollege Manet ergänzte, dass Konflikte friedlich gelöst werden müssten, egal wie schwierig oder komplex der Streit auch sein möge.


Foto: Fahne von Thailand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dobrindt äußert Verständnis für Spionagevorwürfe gegen die AfD

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat Verständnis für die Spionagevorwürfe des Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) gegen die AfD geäußert. „Die AfD zeigt offen ihre Nähe zu Putin und verhält sich auch so wie eine deutsche Putin-Partei“, sagte Dobrindt dem „Handelsblatt“. „Diese Haltung nährt den Verdacht, dass mehr als nur Sympathie im Spiel ist.“ Er verstehe, dass Kollegen diese Nähe „kritisch thematisieren“.

Innenpolitiker aus Bund und Ländern hatten davor gewarnt, dass die AfD parlamentarische Anfragen gezielt dazu missbrauchen könnte, kritische Infrastruktur in Deutschland auszuspähen. So sagte Thüringens Innenminister dem „Handelsblatt“, es dränge sich geradezu der Eindruck auf, dass die AfD mit ihren parlamentarischen Anfragen eine Auftragsliste des Kremls abarbeite. Die AfD wies die Vorwürfe zurück.

Dobrindt verwies auf Ermittlungen. „Bei einer Partei, die so offen für Putin Partei ergreift, ist es nicht verwunderlich, dass ein solcher Verdacht geäußert wird.“ Er verwies auf „einzelne Ermittlungen gegen AfD-Mitglieder oder Mitarbeiter“, die diesen Verdacht „verstärken“ würden. „Wie tief die Verbindungen reichen, müssen die Ermittlungsbehörden klären“, sagte der Minister.

Der CSU-Politiker äußerte sich auch zu der geplanten Reise des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier nach Russland und dazu, dass CSU-Generalsekretär Martin Huber in diesem Zusammenhang von „Landesverrat“ sprach. „Die AfD verteidigt Putins Angriffskrieg und ignoriert die Verletzung des Völkerrechts und nennt sich patriotisch“, sagte Dobrindt. „Doch wirkliche Patrioten lieben ihr Land und stellen nicht gleichzeitig das Selbstbestimmungsrecht anderer Völker infrage.“ Er könne daher „persönlich nachvollziehen, wenn man ihr Verhalten als Landesverrat bezeichnet“. Auch halte er es „für wenig glaubwürdig, dass AfD-Abgeordnete die russische Botschaft nur zum Kaffeetrinken besuchen würden“.


Foto: AfD-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dobrindt will Schüler auf Kriegsgefahren vorbereiten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, junge Menschen in Schulen auf Krisen und einen möglichen Kriegsfall vorzubereiten.

„Ich werde bei der Innenministerkonferenz im November anregen, das Thema Krisenvorsorge in den Schulalltag einzubinden“, sagte Dobrindt dem „Handelsblatt“. „Mein Vorschlag ist, dass in einem Schuljahr in einer Doppelstunde mit älteren Schülern darüber diskutiert wird, welche Bedrohungsszenarien es geben kann und wie man sich darauf vorbereitet.“ Kinder seien „wichtige Wissensträger in die Familien hinein“, sagte der Minister.

Dobrindt kündigte zudem ein neues Schutzkonzept an. „Wir arbeiten an einem Pakt für den Bevölkerungsschutz“, sagte er. „Das Ziel ist: Vorsorge statt Verunsicherung.“ Zum einen gehe es um funktionierende Warnsysteme, zum anderen um Schutzräume. Das könnten öffentliche Gebäude wie Tiefgaragen oder Keller eines Wohnhauses sein. Zudem müsse die Versorgung im Krisenfall mit lebensnotwendigen Gütern sichergestellt sein, erklärte der Minister.

Dobrindt sagte, es könne nicht schaden, wenn jeder zu Hause einen Notvorrat für den Krisenfall anlegt. „Man muss kein Prepper sein, um zu verstehen, dass ein paar Tage Vorrat, eine Taschenlampe, Batterien oder ein Kurbelradio vernünftige Vorsorge sind“, sagte er. „Wer das hat, sorgt nicht für Panik – er sorgt vor.“


Foto: Bundeswehr-Soldat mit G36 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: Bahn will 5.200 Azubis und Werkstudenten einstellen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz eines geplanten Stellenabbaus will die Deutsche Bahn offenbar im kommenden Jahr 5.200 Auszubildende und Studierende einstellen. Das berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Kreise der Bahngewerkschaft EVG. Der größte Teil der Nachwuchskräfte soll demnach einmal als Fahrdienstleister arbeiten.

Die Deutsche Bahn tat sich zuletzt schwer, jederzeit alle Stellwerke ausreichend mit Personal zu besetzen. Insbesondere auf Nebenstrecken kommt es deshalb immer wieder zu Zugausfällen.

EVG-Chef Martin Burkert begrüßte die Pläne. „Die Infrastruktur ist marode und die Lage der Bahn dramatisch“, sagte er der Zeitung. „Dass überhaupt noch etwas fährt in Deutschland, ist dem Engagement und Knowhow der Eisenbahner zu verdanken, die trotz aller Probleme meistens doch noch eine Lösung finden, um den Betrieb für die Kunden aufrechtzuerhalten.“

Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels sei es für die EVG klar gewesen, „dass die Ausbildungszahlen bei der Bahn nicht absinken dürfen, sondern auf dem Niveau der Vorjahre bleiben müssen“. Es sei gut, dass Personalvorstand Martin Seiler das trotz schwieriger Situation im Konzern mittrage, sagte Burkert.

Tatsächlich plant der Bahnkonzern für die kommenden Jahre einen deutlichen Personalabbau. Die neue Vorstandschefin Evelyn Palla kündigte am Donnerstag an, dass insbesondere in der Konzernzentrale viele Stellen wegfallen sollen. Eine konkrete Zahl nannte sie noch nicht. Ihr Vorgänger Richard Lutz wollte mit dem Sanierungsprogramm S3 bis 2029 insgesamt 30.000 Stellen abbauen.

Dass die Ausbildungszahlen dennoch stabil bleiben, verbucht man in der EVG als Erfolg. „5.200 neue Nachwuchskräfte sind 5.200 zukünftige Problemlöser“, sagte EVG-Chef Burkert. Sie würden in den Zügen, den Stellwerken, den Werkstätten, den Bahnhöfen dafür sorgen, „dass die Bahn weiter rollt und das Jahrzehnt der Sanierungen erträglicher für die Kunden wird“.


Foto: Deutsche Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Chip-Krise: Söder verlangt mehr Unabhängigkeit von China

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder hat angesichts der Chip-Krise mehr Unabhängigkeit Europas von China gefordert. „Wir brauchen endlich eigene, verlässliche Lieferketten in Europa“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. „Weniger Abhängigkeit und mehr Eigenständigkeit. Weniger Klein-Klein und mehr Stärke.“

Die Lage sei ernst. „Bayern ist Autoland: BMW, Audi, MAN, die Zulieferer – das ist das Herz unserer Wirtschaft“, sagte der CSU-Politiker. „Wenn Chips fehlen, steht es still.“

Söder kritisierte das EU-Parlament in Brüssel für seine Absage an eine Abschwächung des Lieferkettengesetzes. „Anstatt beim EU-Lieferkettengesetz endlich entschlossen zu entscheiden, hat das Europaparlament wieder nur vertagt, verzögert und gezaudert“, sagte der Ministerpräsident. „Wir blockieren uns in Europa viel zu oft selbst. Dabei ist völlig klar: Nur mit einer starken Wirtschaft werden wir international ernst genommen.“

Die EU-Lieferkettenrichtlinie verpflichtet große Unternehmen ab 2027, Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit und Zwangsarbeit sowie Verletzungen von Umweltabkommen in ihren Lieferketten zu identifizieren und zu verhindern. Außerdem müssen sie darlegen, wie sie klimaneutral werden wollen.

Die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten hatten im Juni 2025 vorgeschlagen, die Lieferkettenrichtlinie deutlich abzuschwächen: Künftig sollten demnach lediglich Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 1,5 Milliarden Euro erfasst werden – also rund 70 Prozent weniger Unternehmen als ursprünglich geplant. Außerdem müssten die Unternehmen nicht mehr entlang der gesamten Lieferkette auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards achten. Das EU-Parlament lehnte am Mittwoch den Vorschlag vorerst ab.

In diesem Zusammenhang pochte Söder auf eine Abschwächung der CO2-Flottengrenzwerte, durch die ab 2035 der Verkauf von Neuwagen mit CO2-Ausstoß unterbunden wird. „Die derzeitigen Klimaziele sind unrealistisch“, behauptete Söder. „Ein Umstieg auf 100 Prozent E-Autos bis 2035 wird nicht klappen.“

Der bayerische Ministerpräsident pochte auf zügige Entscheidungen. „Wenn wir hier zu viele Kompromisse machen, schaden wir unserem Wohlstand und damit der Demokratie. Profitieren werden nur die Extremen. Deshalb braucht es jetzt mutige Beschlüsse und keine Verzögerungen“, sagte er. „Das Verbrenner-Verbot muss weg. Es müssen auch über 2035 hinaus hochtechnologisierte, effiziente Verbrenner zugelassen werden.“

Laut Bundesumweltministerium nutzen Benziner rund 20 Prozent der Primärenergie zur Fortbewegung. Brennstoffzellen-Pkws kommen auf einen Wirkungsgrad von 27 Prozent und Elektroautos erreichen eine Gesamteffizienz von 64 Prozent. Entscheidend für den Klimaschutz ist letztlich jedoch der CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus. Dieser ist laut ICCT aktuell bei E-Autos, die 2025 verkauft werden, bis zu 78 Prozent geringer als bei Verbrennern.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Uhren auf Normalzeit umgestellt

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Braunschweig (dts Nachrichtenagentur) – In Europa gilt wieder die Normalzeit. In Deutschland und zahlreichen anderen Ländern wurden die Uhren um 3 Uhr Sommerzeit auf 2 Uhr zurückgestellt. Damit ging die 46. Sommerzeitperiode in Folge zu Ende.

Bei der Deutschen Bahn halten die nachts verkehrenden Züge „an einem geeigneten Bahnhof“, wie es heißt. „So wird sichergestellt, dass sie ihre Zielbahnhöfe fahrplanmäßig erreichen und morgens nicht eine Stunde zu früh ankommen“, so die Bahn. S-Bahnen, deren Abfahrtszeit zwischen zwei und drei Uhr liegt, fahren doppelt, dazu sind nach Angaben der Bahn auch entsprechend mehr Fahrzeuge und mehr Personal notwendig.

Seit Jahren wird über eine Abschaffung der Zeitumstellung diskutiert, laut Umfragen will eine deutlich Mehrheit nicht mehr zweimal im Jahr an der Uhr drehen. Auf EU-Ebene kommt das Vorhaben aber nicht voran, und selbst wenn sich Brüssel auf eine Abschaffung einigen würde, geschähe das voraussichtlich nur mit mehreren Jahren Vorlauf.

Auch ein erst vor wenigen Tagen im Bundestag von der AfD eingebrachter Vorstoß zur Abschaffung der Zeitumstellung wurde abgeschmettert. Zwar signalisierten fast alle anderen Fraktionen, ebenfalls für die Abschaffung zu sein, mit der AfD stimmen wollte aber niemand.

Am 29. März 2026 werden die Uhren daher um 2 Uhr in der Nacht wieder auf 3 Uhr vorgestellt, für die dann beginnende 47. Sommerzeitperiode.


Foto: Uhr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts