Mittwoch, Dezember 10, 2025
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Grimm fürchtet weiteren Abschwung

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Wirtschaftsweise und Aufsichtsrätin von Siemens Energy, Veronika Grimm, fürchtet einen weiteren Abschwung in Deutschland.

„Ich bin für 2025 nicht besonders optimistisch. Wenn es ungünstig läuft, rutscht Deutschland weiter in die Rezession“, sagte das Mitglied im Sachverständigenrat für Wirtschaft den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Die Unsicherheit ist groß, wir sehen noch nicht klar, wohin die Handelskonflikte führen werden.“ Offiziell hat der Sachverständigenrat für das laufende Jahr 0,0 und für das kommende 1,0 Prozent Wachstum prognostiziert.

Die US-Zölle hält Grimm in der bisherigen Höhe für verkraftbar. US-Präsident Donald Trump verhandele und streite mit allen möglichen Ländern. „Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass er die Diskussion mit den Europäern wieder aufmacht. Wie das ausgeht, ist schwer zu sagen“, so die Nürnberger Ökonomieprofessorin. „Ich erwarte einen negativen Effekt für Europa, der bei den aktuellen Zöllen von 15 Prozent aber nicht drastisch sein wird.“

Der Deal, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Trump geschlossen habe, spiegele die aktuellen Machtverhältnisse wider. „Wir sollten aber nicht jammern, sondern unsere Wachstumspotenziale stärken – indem wir Regulierung abbauen, die Forschung stärken, Arbeitsmärkte flexibler machen und Unternehmenssteuern senken“, forderte die Siemens-Energy-Aufsichtsrätin.


Foto: Veronika Grimm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schwerdtner attestiert Schwarz-Rot nach 100 Tagen "Fehlstart"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende der Linkspartei, Ines Schwerdtner, hat die ersten 100 Tage der Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) als „klassischen Fehlstart, ein Fiasko“ bezeichnet. „Ich hatte keine hohen Erwartungen, und selbst diese wurden noch untertroffen“, sagte Schwerdtner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgaben). „Weder bei der Rente, bei der Arbeit oder bei der Pflege sind sinnvolle Strukturreformen in Sicht.“

Die Linken-Chefin wies darauf hin, dass die Regierung trotz „geschaffener Sondervermögen und erweiterter Schuldenmöglichkeiten so viel Geld wie noch keine vor ihr“ zur Verfügung habe, dieses dennoch „so ungerecht verteilt, wie noch keine Bundesregierung vor ihr.“ Besonders kritisierte sie die Ausgaben für Verteidigung. „Allein, was in die Aufrüstung geht, alles Investitionen in totes Metall.“ Anstelle von Entlastungen für die Mehrheit gebe es Geschenke für große Unternehmen.

Dass es Schwarz-Rot in den ersten drei Monaten ihrer Amtszeit nicht gelungen ist, die Beliebtheit der AfD einzudämmen, überrascht Schwerdtner nicht. „Wer weiter spart an Schulen und Krankenhäusern, wer die Kommunen finanziell im Regen stehen lässt und gleichzeitig nur aufrüstet und autoritäre Migrationspolitik betreibt, wer sich von der AfD treiben lässt, der bekommt dann genau diese Quittung.“

Der SPD warf Schwerdtner mangelnde Durchsetzungsfähigkeit vor. „Wie schon in der ersten großen Koalition hat sich die SPD jetzt auch in der dieser kleinen Koalition wieder komplett der CDU unterworfen; sie macht die schärfere Migrationspolitik mit, sie macht eigentlich alle Schandtaten der CDU mit, um selbst nur ganz, ganz kleine Errungenschaften überhaupt zu verteidigen“. Als Beispiel nannte sie das vom Kabinett beschlossene Rentengesetz. „Ein Rentenniveau von 48 Prozent, das reicht natürlich hinten und vorne nicht. Sich damit zufrieden zu geben, ist einfach viel zu wenig“, sagte Schwerdtner.

Auch in der Außenpolitik ließ Schwerdtner kein gutes Haar am Kanzler. „Merz macht viele Worte, aber wenig Druck. Er agiert selbstbewusster, ja regelrecht großkotziger als sein Vorgänger. Aber diplomatisch verläuft das Meiste im Nichts.“ So habe das Treffen des Kanzlers mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus überhaupt „keinen Effekt gehabt, das wissen wir heute, weder bei den Zöllen, weder für den Ukraine-Krieg noch im Gaza-Krieg“, so Schwerdtner.


Foto: Ines Schwerdtner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Länder beschäftigen immer weniger Steuerprüfer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Länder beschäftigen immer weniger Steuerprüfer und treiben entsprechend weniger Nachzahlungen ein. Das ergab eine Umfrage der „Süddeutschen Zeitung“ unter den 16 Bundesländern. Kleinstbetriebe werden demnach nur alle 150 Jahre kontrolliert.

Die Zahl der Steuerprüfungen in Unternehmen ist in den vergangenen zehn Jahren um fast 60 Prozent auf zuletzt nur noch 140.000 eingebrochen. Insgesamt beschäftigten die Finanzbehörden im vergangenen Jahr noch 12.359 Betriebsprüfer, fast zehn Prozent weniger als 2015.

Auch die Summe der Steuernachzahlungen, die im Zuge der Kontrollen eingetrieben werden, geht tendenziell immer weiter zurück – von jeweils gut 16 Milliarden Euro im Schnitt der Nuller- und der Zehnerjahre auf nicht einmal mehr elf Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Dabei sucht der Staat bekanntlich händeringend nach Geld. Allein Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) fehlen in seiner Finanzplanung für die Jahre 2027 bis 2029 noch mehr als 170 Milliarden Euro.

Die Entwicklung erscheint auch deshalb paradox, weil es eine bekannte Faustformel gibt: Demnach bringt jeder Betriebsprüfer der öffentlichen Hand pro Jahr im Schnitt eine Million Euro an zusätzlichen Einnahmen ein – also ein Vielfaches dessen, was er sein jeweiliges Bundesland kostet. Kritiker fordern deshalb seit langem, dass der Staat nicht weniger, sondern mehr Prüfer einstellen sollte. Doch das Gegenteil passiert.

Laut Bundesfinanzministerium wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 16 von 1.000 Betrieben einer Prüfung unterzogen, also nicht einmal jeder sechzigste. Allerdings hängt die Prüfdichte stark von der Größe des Unternehmens ab: Bei großen und mittleren Firmen lagen Quoten mit zuletzt knapp 296 und 183 von jeweils 1000 Betrieben deutlich höher. Konzerne werden de facto sogar fortlaufend überwacht, weil immer die Angaben gleich mehrerer Jahre überprüft werden. Kleine Unternehmen hingegen müssen im Schnitt nur alle 38 Jahre mit einer Betriebsprüfung rechnen, Kleinstbetriebe, die mehr als 80 Prozent aller Firmen in Deutschland ausmachen, sogar nur alle 150 Jahre.

Die Länder begründeten die Entwicklung unter anderem mit Fachkräftemangel. Zugleich würden die Prüffälle immer komplizierter und zeitaufwändiger, auch hätten viele Kontrolleure behördenintern zuletzt bei anderen Projekten wie der Reform der Grundsteuer aushelfen müssen.

Kritik kam unter anderen von Anne Brorhilker, ehemalige Staatsanwältin und heute Geschäftsführerin der Initiative Finanzwende, die sich dem Kampf gegen Finanzkriminalität verschrieben hat. „Wer unseren Rechtsstaat und damit auch unsere Demokratie stärken will, muss die Finanzbehörden personell und strukturell deutlich stärken. Alles andere ist fahrlässig“, sagte sie der Zeitung. Wenn die Länder nicht in der Lage seien, ausreichend Personal einzustellen, sei der Bund in der Verantwortung, einzuspringen, etwa durch die Bereitstellung von Bundesbetriebsprüfern.


Foto: Finanzamt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen zu – Nasdaq knackt Rekord

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.176 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.389 Punkten 0,8 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 23.611 Punkten 1,0 Prozent im Plus. Kurz zuvor hatte der Nasdaq 100 einen neuen Höchststand bei 23.619 Punkten erreicht.

Die Börsen hatten am Freitag nur wenige Impulse, nachdem am Donnerstag bereits für knapp 70 Staaten hohe US-Zölle in Kraft getreten sind. US-Präsident Donald Trump zeigte sich unterdessen besorgt, ob seine Zollpolitik der Überprüfung durch Gerichte standhalten wird. Sollte dies nicht der Fall sein und Trump die Grenzen seiner Befugnisse überschritten haben, müssten die Zoll-Einnahmen nach Ansicht der US-Regierung womöglich wieder zurückgezahlt werden.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,1641 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8590 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 3.396 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,80 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank ebenfalls leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 66,37 US-Dollar, das waren sechs Cent oder 0,1 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Israel: Waffen-Stopp stößt im Bundestag auf breite Unterstützung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Entscheidung der Bundesregierungen, bestimmte Waffenlieferungen nach Israel zu stoppen, stößt im Bundestag auf breite Unterstützung.

„Die Bundesregierung hat auf die Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts mit einem vorläufigen Stopp von Rüstungsexporten reagiert, die im Gaza-Streifen zum Einsatz kommen könnten“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), der „Bild“ (Samstagausgabe). „Diese Reaktion war unausweichlich, nachdem der Bundeskanzler und der Bundesaußenminister unsere Bedenken über Monate in hoher Frequenz vortrugen. Durch die jüngsten Entscheidungen der israelischen Regierung wurde eine Reaktion leider notwendig.“

Man wolle Israel damit eindeutig signalisieren, „dass wir das Vorgehen in Gaza für bedrohlich für Israels Stellung in der Welt und seine Sicherheit halten“, erklärte er. „Wir können nicht mehr nachvollziehen, welche Kriegsziele Israel mit der erneuten Ausweitung der Offensive verfolgt – dabei teilen wir das Kriegsziel einer völligen Ablösung der Macht der Hamas weiterhin uneingeschränkt.“

Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen sei katastrophal und nütze „gerade nur der Hamas und ihrem globalen PR-Krieg gegen Israel“, so Hardt. „Als Besatzungsmacht trägt Israel die Verantwortung für die humanitäre Versorgung der Bevölkerung. Dieser Verantwortung kommt die israelische Regierung weiterhin nicht ausreichend nach.“

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), erklärte, dass man das neue politische Ziel Netanjahus, den Gaza-Streifen vorübergehend unter israelische Kontrolle zu stellen, nicht teile. Das habe eine Neubewertung der Lage nötig gemacht. „Vorher stand uneingeschränkt – auch unterstützt durch uns und viele unserer Partner – der Kampf gegen den Terror im Gaza-Streifen und auch im Libanon im Vordergrund“, sagte Röwekamp dem TV-Sender „Welt“ am Freitag. „Jetzt geht es offensichtlich um ein politisches Ziel mit militärischen Mitteln.“

Deutschland stehe aber auch weiter an der Seite Israels. „Die Solidarität Deutschlands gehört dem Volk und dem Staat Israel, aber nicht einer einzelnen Regierung“, sagte der CDU-Politiker. Es ändere sich nichts daran, dass das Existenzrecht Israels unverändert zur deutschen Staatsräson gehöre. Netanjahus neue Zielsetzung stehe jedoch einer von Deutschland grundsätzlich angestrebten Zwei-Staaten-Lösung im Weg, findet Röwekamp. „Wir wollen die Zwei-Staaten-Lösung, wir wollen ein in seinem Existenzrecht gesichertes Israel, aber wir wollen auch einen anerkannten demokratischen Staat Palästina.“

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner kritisierte den israelischen Beschluss zur Ausweitung des Gaza-Krieges scharf. „Deutsche Waffenlieferungen dürfen keinesfalls dazu beitragen, die humanitäre Katastrophe oder die fatale Siedlungspolitik zu verlängern“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Die Regierung Netanjahu ist leider von allen guten Geistern verlassen und droht, auch noch die treuesten Freunde Israels zu verlieren.“

Der Bundestagsabgeordnete erklärte, Sicherheit für Israel und Frieden könne es nur geben, „wenn die humanitäre Katastrophe in Gaza unverzüglich beendet wird, die israelischen Geiseln von der Hamas freigelassen werden, die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik aufhört und ein Waffenstillstand ausgehandelt und abgesichert wird, dem ein Fahrplan in Richtung einer Zwei-Staaten Lösung mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft folgt“.

Die Sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen und Obfrau im Verteidigungsausschuss, Sara Nanni, hat den Stopp gewisser Rüstungsgüter nach Israel als „überfälliges Signal“ bezeichnet. „Die Bundesregierung hat seit längerem schon selbst Zweifel am israelischen Vorgehen in Gaza geäußert, aber keine Konsequenzen folgen lassen. Die Ankündigung, jetzt über Rüstungsexporte Druck aufzubauen, ist richtig“, sagte Nanni den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zugleich forderte sie die Regierung auf, den Druck auf Israel zu erhöhen, um Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerung in Gaza zuzulassen.

Die Außenpolitikerin und frühere Menschenrechtsbeauftragte der Vorgängerregierung, Luise Amtsberg (Grüne), übte ebenfalls scharfe Kritik am Kurs der israelischen Regierung. „Die gestrige Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts, die Kontrolle über die Stadt Gaza zu übernehmen, ist verheerend“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Die israelische Regierung hat sich damit gegen Verhandlungen und die Sicherheit der Geiseln und für eine weitere Eskalation der Militäroffensive entschieden. Bereits jetzt lässt sich das Ausmaß der Zerstörung und die humanitäre Lage im Gazastreifen kaum noch in Worte fassen.“

Vor diesem Hintergrund halte sie es für richtig, dass die Bundesregierung „nun endlich“ keine weiteren Rüstungsgüter liefern will. „Deutschland darf das völkerrechtswidrige Handeln dieser israelischen Regierung nicht unterstützen“, so Amtsberg. „Es braucht weiteren diplomatischer Druck, um Netanjahu und sein Kabinett zum Einlenken zu bewegen. Gerade auch mit Blick auf den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau in der Westbank sind Sanktionen ein überfälliger und notwendiger Schritt.“

Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Janis Ehling, forderte weitere Schritte. „Ein Waffenexportstopp war mehr als überfällig“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Deutschland hat lange genug Kriegswaffen geliefert, die gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen eingesetzt werden.“

Deutschland habe zu lange eine Regierung unterstützt, die vor den Augen der Welt das Völkerrecht breche. „Um den Friedensprozess voranzubringen, sollte der Kanzler nun Palästina endlich als Staat anerkennen, wie es die Mehrheit der Menschen hierzulande und die meisten Länder der Vereinten Nationen wollen“, forderte er.

In der Jungen Union hat der Waffen-Stopp hingegen für Streit gesorgt. „Das ist ein Bruch mit Jahrzehnten von Unionspolitik“, sagte der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). „Eine deutsche Bundesregierung kann und darf die Staatsräson nicht mal eben abhaken.“


Foto: Jürgen Hardt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: Darmstadt siegt – Münster und Paderborn unentschieden

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Nürnberg/Münster (dts Nachrichtenagentur) – Am 2. Spieltag der 2. Bundesliga hat der SV Darmstadt 98 beim 1. FC Nürnberg in letzter Sekunde einen 1:0-Auswärtssieg gefeiert, während sich Preußen Münster und der SC Paderborn 07 mit 1:1 trennten.

In Nürnberg entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes, von starken Defensivreihen geprägtes Spiel. Nach der Pause übernahm der Club klar die Initiative, scheiterte aber mehrfach am glänzend reagierenden Torhüter Marcel Schuhen oder am Aluminium. Die Entscheidung fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit, als Fraser Hornby per Kopf in den Lauf von Killian Corredor verlängerte und dieser frei durch war und flach zum 0:1 vollendete (90.+4).

Im Preußenstadion brachte ein Kopfball von Luis Engelns in der 23. Minute die Gäste in Führung, nachdem eine hohe Flanke im Strafraum für Unordnung gesorgt hatte. Münster antwortete in der 61. Minute: Jano ter Horst erzielte den Ausgleich per Abschluss nach einem Vorstoß über die rechte Seite, der noch leicht abgefälscht wurde.

Beide Mannschaften hatten danach noch Gelegenheiten, Schützen und Keeper verhinderten jedoch weitere Tore. Für Aufregung sorgte zudem ein Zusammenprall nahe der Seitenlinie, bei dem Münsters Brackelmann behandelt werden musste, aber wieder aufstehen konnte. Zahlreiche Einwechslungen sollten frische Impulse bringen, doch am Ende teilten sich die Teams die Punkte.


Foto: Luca Pfeiffer (SV Darmstadt 98) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Experten uneins über deutschen Stopp von Waffen an Israel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Konflikt- und Friedensforscher Thorsten Bonacker von der Universität Marburg hat den teilweisen Stopp der Waffenexporte nach Israel als deutliches politisches Signal gedeutet. „Ich halte den Schritt der Bundesregierung für bemerkenswert, denn bislang ist es ja eher bei einer moderaten Kritik geblieben“, sagte der Politikwissenschaftler dem Nachrichtenportal „Watson“ am Freitag. „Da Deutschland der zweitwichtigste Waffenexporteur für Israel ist, handelt es sich hier um eine auch symbolisch wichtige Entscheidung.“

Dass Bundeskanzler Friedrich Merz zugleich das Recht Israels betonte, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen, wertet Bonacker als Zeichen, „dass die Bundesregierung auch weiterhin Israel im Grundsatz unterstützt“. Er sieht darin auch eine präventive Maßnahme. „Die Bundesregierung beugt damit der Kritik vor, sich von Israel zu distanzieren und sich in die Reihen derer zu stellen, die etwa Palästina als Staat anerkennen und darüber Druck auf die israelische Regierung ausüben wollen“, so der Marburger Professor.

Der israelische Historiker Moshe Zimmermann begrüßte den Schritt ebenfalls. „Die Entscheidung des Bundeskanzlers war lange überfällig“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Man hätte schon früher Bescheid geben müssen, dass man mit dieser israelischen Politik unzufrieden ist. Aber besser spät als nie. Je länger dieser Feldzug dauert, umso schlimmer ist es, nicht nur für die Hamas, sondern vor allem für die Israelis.“

Zimmermann geht davon aus, dass die Entscheidung kaum eine Wirkung haben werde, da das israelische Militär vor allem von der eigenen Produktion und der US-Produktion abhängig sei. „Und die israelische Regierung ist politisch auch stur“, sagte er. „Trotzdem muss man hier ein Zeichen setzen. Die deutsche Regierung signalisiert etwas. Und das ist schon ein Wert an sich.“

Der Historiker Michael Wolffsohn kritisierte den Stopp deutscher Waffenlieferungen. Er sagte dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgaben), dass die Bundesregierung ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht werde. „Ziel soll eine möglichst widerspruchsfreie außenpolitische Strategie sein“, sagte Wolffsohn. „Oberste Priorität sind laut Kanzler Merz die Freilassung der Geiseln und die Entwaffnung der Hamas. Wer das will, muss Israel Waffen liefern.“ Zudem brauche die Bundesrepublik umgekehrt von Israel Drohnen, einen Raketenschutzschild, Unterstützung bei der Bekämpfung des islamistischen Terrors sowie IT-Expertise.

Wolfssohn kritisierte, dass sich Deutschland in diesem Zusammenhang für zu wichtig halte. „Bei den Waffenlieferungen kommt es allein auf die USA an“, sagte er. „Und die liefern.“


Foto: Israelische Fahne an der Knesset (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Waffenstopp: Netanjahu wirft Deutschland Belohnung der Hamas vor

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Jerusalem (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angekündigt hat, Israel vorerst keine Waffen für seine Offensive im Gazastreifen mehr zur Verfügung zu stellen, hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Deutschland scharf kritisiert.

„Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach heute Abend mit Bundeskanzler Friedrich Merz und brachte seine Enttäuschung über Merz` Entscheidung zum Ausdruck, ein Waffenembargo gegen Israel zu verhängen“, teilte Netanjahus Büro am Freitagnachmittag mit. „Anstatt Israels gerechten Krieg gegen die Hamas zu unterstützen, die den grausamsten Angriff auf das jüdische Volk seit dem Holocaust verübt hat, belohnt Deutschland den Terror der Hamas mit einem Waffenembargo gegen Israel.“ Netanjahu habe bekräftigt, dass Israels Ziel nicht die Übernahme des Gazastreifens sei, sondern die „Befreiung des Gazastreifens von der Hamas“ und die „Etablierung einer friedlichen Regierung“ dort.

Merz hatte am Freitag mitgeteilt, „bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können“, zu genehmigen. Hintergrund ist das in der vergangenen Nacht vom israelischen Kabinett beschlossene, „noch härtere militärische Vorgehen“ der israelischen Armee in dem Küstenstreifen. Der verabschiedete Plan, der unter anderem die Einnahme von Gaza-Stadt und die vorläufige Vertreibung der dort lebenden rund 800.000 Menschen vorsieht, lasse aus Sicht der Bundesregierung „immer weniger erkennen“, wie die israelischen Kriegsziele erreicht werden sollen, so Merz weiter.

Die Bundesregierung bleibe „zutiefst besorgt“ über das fortdauernde Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Mit der geplanten Offensive trage die israelische Regierung noch stärker als bisher Verantwortung für deren Versorgung. Sie müsse einen „umfassenden Zugang“ für Hilfslieferungen ermöglichen, auch für UN-Organisationen und andere nicht-staatliche Institutionen, forderte Merz. Israel müsse nach den „richtigen Schritten der letzten Tage“ die humanitäre Lage in Gaza „weiter umfassend und nachhaltig verbessern“.


Foto: Benjamin Netanjahu (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax lässt geringfügig nach – Handelsvolumen bleibt dünn

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax geringfügig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.163 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start stieg der Dax leicht an und zeigte am Nachmittag stärkere Ausschläge, bevor er sich wieder etwas stabilisierte.

„Die Investoren bleiben weiterhin an der Seitenlinie und fokussieren sich lediglich auf die Unternehmen aus den defensiven Branchen“, kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Die heutige Tagesagenda ist relativ dünn und so schauen die Marktteilnehmer auf die wenigen Handelsimpulse. Dort fallen primär die Quartalszahlen von der deutschen Münchner Rückversicherung auf“, sagte der Analyst. „Insgesamt ist das Handelsvolumen eher dünn und von einigen Zufallskursbewegungegn gekennzeichnet. Die Handelsspanne im bisherigen Dax-Handel ist entsprechend eng.“

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Fresenius, Merck und der Commerzbank an der Spitze der Kursliste. Am Tabellenende fanden sich die Aktien der Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück wieder.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 32 Euro und damit zwei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis stieg hingegen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 66,74 US-Dollar, das waren 31 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1665 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8573 Euro zu haben.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Israelischer Ex-Geheimdienstchef setzt auf ägyptischen Gaza-Plan

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Jerusalem (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ami Ayalon, fordert von Deutschland Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern. „Deutschland sollte den Vermittlungsvorschlag Ägyptens unterstützen und sich der französisch-saudischen Initiative für eine Zwei-Staaten-Lösung anschließen“, sagte Ayalon der „Welt am Sonntag“.

Nach dem ägyptischen Plan würde sich die israelische Armee aus Gaza zurückziehen, und eine palästinensische Technokraten-Regierung ohne Verbindungen zur Hamas würde den Wiederaufbau beaufsichtigen. Anschließend gäbe es freie Wahlen in allen Palästinensergebieten. „Eine legitime Führung der Palästinenser würde den Weg zur Zwei-Staaten-Lösung öffnen, wie sie Franzosen und Saudis jetzt vorschlagen, wie ihn aber auch die Arabische Liga mit der `Arabischen Friedensinitiative` schon seit 2002 anbietet“, sagte Ayalon. Der Vorschlag verbinde die Errichtung eines Palästinenserstaats und mit der Anerkennung Israels durch alle arabischen Staaten.

Eine Fortsetzung des Krieges im Gaza-Streifen sei sinnlos, sagte Ayalon, der auch Oberbefehlshaber einer Eliteeinheit und der israelischen Marine war. „Das Chaos, das heute herrscht, bietet doch den idealen Nährboden für eine weitere Radikalisierung“, sagte Ayalon.

Mit militärischen Mitteln allein sei der Radikalismus nicht zu besiegen. „Die Existenz der Hamas beruht doch letztlich auf der fortgesetzten Weigerung Israels, einen Palästinenserstaat zu ermöglichen. Je weiter diese Perspektive in die Ferne rückte, desto stärker wurde diese Miliz“, so der ehemalige Geheimdienstchef, der heute als Abgeordneter der Arbeitspartei in der Knesset, dem israelischen Parlament, sitzt.


Foto: Blick von Israel in den Gazastreifen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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