Mittwoch, Mai 14, 2025
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Zahl der Zwangsversteigerungen legt weiter zu – aber langsamer

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Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der geplanten Zwangsversteigerungen in Deutschland steigt weiter. Das zeigt eine Auswertung der aktuellen Terminankündigungen deutscher Amtsgerichte durch die dts Nachrichtenagentur. Allerdings ist das Tempo des Anstiegs deutlich zurückgegangen.

Demnach waren um Weihnachten in den gängigen amtlichen Zwangsversteigerungskalendern bundesweit rund 2.800 Termine für die kommenden Wochen und Monate angekündigt. Das sind knapp zwei Prozent mehr als vor einem Jahr zur gleichen Zeit.

Der Anstieg ist damit nicht mehr so schnell wie vor einem Jahr: Da hatte zum Ende des Jahres die Zahl der Ankündigungen von Zwangsversteigerungen gegenüber Ende 2022 um satte elf Prozent zugelegt. Damals markierte der Anstieg gleichzeitig auch eine Wende, denn bis vor zwei Jahren war die Zahl der Zwangsversteigerungen über Jahre kontinuierlich gesunken.

Zu einer Zwangsversteigerung kommt es in der Regel, wenn Haus- und Wohnungsbesitzer ihre Immobilienkredite nicht mehr tilgen können und eine einvernehmliche Einigung mit der finanzierenden Bank scheitert. Ein wichtiger Faktor sind daher die Kreditzinsen, die in den letzten Monaten zwar wieder gesunken, aber trotzdem noch viel höher sind als vor ein paar Jahren. Auch die Immobilienpreise spielen eine Rolle: Steigen die Preise, kommt es seltener zu einer Zwangsversteigerung, weil sich Haus oder Wohnung dann oft auch „freihändig“ und womöglich sogar mit Gewinn für den Schuldner verkaufen lassen.


Foto: Amtsgericht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kampfhandlungen zwischen Russland und Ukraine auch an Weihnachten

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Auch an Weihnachten sind die Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine weitergegangen.

Russland habe in der Nacht zum 25. Dezember einen kombinierten Angriff auf das Energiesystem der Ukraine ausgeübt und dabei Boden-Luft- und seegestützte Raketen vom verschiedenen Typ sowie Drohnen genutzt, meldete die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.

Betroffen seien die Regionen Charkiw, Kiew, Dnipropetrowsk, Poltawa, Shytomyr, Iwano-Frankiwsk und Saporischschja. Die Ukraine habe 113 Raketen und 54 Drohnen, abgeschossen, es seien aber auch Treffer gelandet worden. Wärmekraftwerke des größten ukrainischen privaten Stromversorgers (DTEK) wurden erheblich beschädigt. Bei einem russischen Beschuss des Dorfes Nowoosynowe in der Region Charkiw sei am Vormittag eine 53 Jahre alte Frau ums Leben gekommen.

Die Ukraine griff unterdessen mit Drohnen ein Munitionsdepot auf dem Truppenübungsplatz Kadamovsky in der russischen Region Rostow an. Dieses Depot sei eines der größten in Russland und sei angeblich völlig zerstört worden, hieß es aus Militärkreisen.

Bis vor Kurzem wurde sowohl in Russland als auch in der Ukraine Weihnachten traditionell am 7. Januar gefeiert. In der Ukraine gilt seit 2017 aber der 25. Dezember als Feiertag, seit 2023 sogar als alleiniger gesetzlicher Weihnachtsfeiertag.


Foto: Frontverlauf in der Ukraine mit Ausbruch nach Kursk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Neben Schneesturm auch politische Eskalation in Bosnien-Herzegowina

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Banja Luka (dts Nachrichtenagentur) – In Bosnien-Herzegowina, derzeit von einem schweren Schneesturm gebeutelt, droht parallel auch eine politische Eskalation. Die Nationalversammlung der Republik Srpska, eines der zwei Teilgebiete von Bosnien und Herzegowina, hat eine Reihe kontroverser Beschlüsse gefasst, die die Autorität des Bundesstaates untergraben und eine Rückkehr zu politischen Blockaden bedeuten könnten.

So forderte die Nationalversammlung (RSNA) der mehrheitlich von bosnischen Serben bewohnten Republik ihren Präsidenten Milorad Dodik auf, nur dann vor dem Staatsgerichtshof von Bosnien und Herzegowina zu erscheinen, wenn er gesundheitlich dazu in der Lage sei. Immerhin wurde durch den in einer Sondersitzung am Weihnachtsmorgen gefassten Beschluss eine frühere Version etwas entschärft, in der Dodik aufgefordert wurde, gar nicht vor Gericht zu erscheinen.

Dodik steht derzeit wegen der Missachtung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten Christian Schmidt vor Gericht. Der deutsche CSU-Politiker überwacht auf Basis einer US-Resolution die Umsetzung der zivilen Aspekte des Dayton-Abkommens, das 1995 den Krieg in Bosnien und Herzegowina beendet hatte.

Die Beschlüsse der RSNA beinhalten zudem die Forderung, dass Vertreter der Republik Srpska auf bundesstaatlicher Ebene die Zusammenarbeit aussetzen sollen, bis das Verfahren gegen Dodik und weitere Angeklagte beendet ist. Gleichzeitig wird behauptet, der Prozess gegen Dodik sei politisch motiviert und stehe im Widerspruch zum Dayton-Abkommen.

In einer gemeinsamen Erklärung kritisierten am Mittwoch die Botschaften der USA, von Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien sowie die EU-Delegation in Bosnien und Herzegowina die Beschlüsse der RSNA scharf. Diese Entscheidung sei „anti Dayton“ und gefährde die verfassungsmäßige Ordnung des Landes. Das Dayton-Abkommen legt klar fest, dass die Verfassung von Bosnien und Herzegowina und die Entscheidungen staatlicher Institutionen Vorrang vor Gesetzen der Entitäten wie der Republik Srpska haben.

In der Erklärung der westlichen Länder heißt es weiter, dass Blockaden auf staatlicher Ebene den Fortschritt des Landes auf dem Weg zur EU-Integration ernsthaft gefährden könnten. Die Nato schloss sich an, man verfolge die Ereignisse in Bosnien „aufmerksam“, sagte Boris Ruge am Mittwoch, der deutsche Diplomat ist Beigeordneter Generalsekretär der Nato für politische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik.

Während die Regierung der Republik Srpska die Beschlüsse als Schutz ihrer Rechte verteidigt, werfen Kritiker, darunter Vertreter der Opposition, der RSNA vor, lediglich Milorad Dodik und seine politischen Interessen zu schützen.

Dodik, der sich seit 2017 auf einer Sanktionsliste der USA befindet, wird seit Langem für seine umstrittenen Schritte zur Schwächung der bundesstaatlichen Institutionen kritisiert. Unterstützt wird er dabei unter anderem von Ungarn und Russland. Im Gegenzug bezeichnete Dodik das Vorgehen Russlands gegen die Ukraine als „gerechtfertigt“, Anfang 2023 zeichnete er den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einem Orden aus.


Foto: Fahne vor den Vereinten Nationen (UN) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Welthungerhilfe warnt vor Folgen von Kürzung bei Entwicklungshilfe

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Welthungerhilfe hat für das Jahr 2025 zu mehr Verhandlungsbereitschaft zur Lösung internationaler Konflikte aufgerufen und davor gewarnt, Probleme durch Kürzungen von Hilfsleistungen zu verschärfen. „Es braucht viel größere Anstrengungen und politischen Willen, die Konflikte durch Verhandlungen auf vielen Ebenen zu lösen“, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgabe).

„Die Finanzierung humanitärer Hilfe darf angesichts wachsenden Bedarfs nicht gekürzt und muss zudem flexibilisiert werden.“ Es sei etwa nötig, aus Ad-Hoc-Hilfe schnell längerfristige Unterstützung zu generieren, so Mogge. Auch der sichere Zugang von Helfern zu Betroffenen müsse garantiert werden.

Die zentralen Konfliktherde seien im Jahr 2025 der Sudan, der Nahe Osten und die Ukraine. Diese Regionen erforderten im kommenden Jahr „besondere Aufmerksamkeit“, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation.

Im Sudan schockiere das schiere Ausmaß der Krise. „Knapp zwei Jahre Bürgerkrieg haben die größte Vertriebenenkrise der Welt verursacht“, sagte Mogge. Elf Millionen Menschen seien hier auf der Flucht, rund 26 Millionen Menschen hungerten, eine dreiviertel Million Menschen sei direkt vom Hungertod bedroht.

Die Bevölkerung der Ukraine leide weiter unter unberechenbaren Angriffen Russlands. Neben Soforthilfe wie Reparaturen an zerstörten Häusern oder Verteilung von Heizmaterial im Winter sei hier auch psychologische Hilfe nötig.

In den Ländern des Nahen Ostens entwickele sich die Lage sehr dynamisch, die humanitäre Hilfe müsse hier weiterhin ständig angepasst werden. In Gaza seien nach wie vor fehlende Zugangsmöglichkeiten „ein echtes Problem für die Helfer“. Jemen nehme nach zehn Jahren eines weitgehend vergessenen Bürgerkriegs den vorletzten Platz im aktuellen Welthunger-Index ein. In Syrien bräuchten nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad voraussichtlich Rückkehrer Unterstützung.

Das UN-Welternährungsprogramm (World Food Programme/WFP) rief zur Solidarität mit Kriegs- und Krisenopfern auf. „Die größte Herausforderung wird 2025 sein, dass wir uns die Menschlichkeit bewahren, die in vielen Krisen ein Stück weit abhandenkommt“, sagte der Direktor von WFP Deutschland, Martin Frick, dem RND.

Konflikte würden immer erbitterter und ohne Achtung internationaler Spielregeln geführt. „Gleichzeitig sind die Menschen hier und anderswo müde und überfordert von den vielen globalen Krisen. Aber Solidarität mit Menschen in Not ist ein gesellschaftlicher Konsens, der uns über die Debatte um knappe Kassen und die wirtschaftliche Entwicklung nicht zerbröseln darf.“ Auch Frick nannte als zentrale Konfliktherde die Ukraine, Nahost und den Sudan.


Foto: Mathias Mogge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Unicef Deutschland pocht auf Hilfe für hungernde Kinder im Sudan

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Unicef Deutschland hat für mehr Unterstützung für hungernde Kinder im Sudan geworben. „Die Nachricht von der Ausweitung der Hungersnot im Sudan ist ein furchtbares Ausrufezeichen“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, am Mittwoch.

„Dieser Horror ist menschengemacht, er ist die entsetzliche Folge des nicht enden wollenden Krieges im Sudan. Die einzige gute Nachricht ist, dass wir die Kinder mit Zusatznahrung und einfacher medizinischer Hilfe retten können“, so Schneider. „Dafür brauchen wir sicheren humanitären Zugang und deutlich mehr finanzielle Mittel für die Kinder, die unter dieser vergessenen Krise leiden.“

Über 700.000 hungernde Kinder litten bereits „Tag für Tag unter dieser Katastrophe“, erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland. „Was das für jedes einzelne dieser Kinder bedeutet, habe ich vor Kurzem selbst im Sudan gesehen: Völlig entkräftete, apathische Kleinkinder, ausgezehrte Gesichter und verzweifelte Eltern, die um das Leben ihrer Kinder bangen.“

Am Mittwoch hatten das Famine Review Committee (FRC) und die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) einen Bericht veröffentlicht, wonach in mindestens fünf Regionen Sudans eine Hungersnot herrscht. In den Flüchtlingslagern Zamzam, Abu Shouk und Al Salam in Nord-Darfur sowie in den westlichen Nuba-Bergen sind demnach sowohl die ansässige Bevölkerung als auch Binnenvertriebene betroffen. Für fünf weitere Regionen wird zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 eine Hungersnot erwartet, darunter Um Kadadah, Melit, El Fasher, At Tawisha und Al Lait in Nord-Darfur.

Gleichzeitig besteht dem Bericht zufolge ein erhöhtes Risiko, dass sich in 17 weiteren Regionen die Hungerkrise ebenso dramatisch verschärfen wird. Insgesamt leiden mehr als 24,6 Millionen Menschen im Sudan – über die Hälfte der Bevölkerung – an akuter Nahrungsmittelunsicherheit. Davon befinden sich 8,1 Millionen Menschen in einem Notstand und mindestens 638.000 Menschen leiden unter der gravierendsten Stufe der Ernährungsunsicherheit.


Foto: Unicef (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

USA: Katzenfutter wegen Vogelgrippe-Verdacht zurückgerufen

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Salem (dts Nachrichtenagentur) – Ein US-Tierfutterhersteller hat Katzenfutter freiwillig zurückgerufen, nachdem das Landwirtschaftsministerium des US-Bundesstaates Oregon Proben des Futters positiv auf den H5N1-Stamm des hochpathogenen Vogelgrippevirus (HPAI) getestet hat. Tests hätten bestätigt, dass eine Hauskatze in Washington County an H5N1 erkrankt und nach dem Verzehr des rohen, tiefgefrorenen Tierfutters gestorben war, teilte das Ministerium mit. Auch eine genetische Übereinstimmung zwischen dem Virus im rohen und gefrorenen Tierfutter und der infizierten Katze sei nachgewiesen worden.

„Diese Katze war eine reine Hauskatze“, sagte der staatliche Tierarzt Ryan Scholz. „Sie war dem Virus in ihrer Umgebung nicht ausgesetzt, und die Ergebnisse der Genomsequenzierung bestätigten, dass das aus dem rohen Heimtierfutter und der infizierten Katze gewonnene Virus exakt übereinstimmt.“

Das Vogelgrippevirus H5N1 wird von Experten genau beobachtet, weil dem Pathogen häufig ein großes Potenzial für eine besonders tödliche Pandemie unter Menschen attestiert wird. Derzeit fehlen dem Virus allerdings noch bestimmte Mutationen, um sich für einen Ausbruch unter Menschen anzupassen. Dass diese Mutationen trotz der deutlichen Verbreitung unter Säugetieren in den vergangenen Monaten bislang ausblieben, weckte Zweifel, ob das Virus eine Pandemie auslösen könnte.

In den USA wurden 67 Fälle von Vogelgrippe-Infektionen unter Menschen bestätigt, vor allem Mitarbeiter auf Bauernhöfen sind betroffen. Zuletzt wurden bei einem Fall in Kanada zwei neue Mutationen entdeckt, die eine von mehreren Voraussetzungen für eine Verbreitung von Mensch zu Mensch erfüllen.

Die Infektionswelle unter Rindern in den USA ist weitgehend außer Kontrolle. Neuere Schätzungen gehen davon aus, dass das Virus etwa zwei bis fünf Prozent der infizierten Milchkühe tötet und die Milchproduktion einer Herde um etwa 20 Prozent verringert.


Foto: Katze (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Elterngeld verlor 38 Prozent Kaufkraft seit seiner Einführung 2007

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Elterngeld verlor seit seiner Einführung 2007 bis 2023 rund 38 Prozent an Kaufkraft. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) berichtet.

„Diese Entwicklung setzt sich ohne Inflationsausgleich weiter fort“, schreiben die Studienautoren, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamts und eigene Berechnungen berufen. Die Effekte der Inflation seien seit dem Start des Elterngeldes 2007 nie ausgeglichen worden.

Die Kaufkraftverluste würden insbesondere Eltern mit kleinen und mittleren Einkommen treffen, so das IW. Eltern, die kein eigenes Einkommen erzielen, erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro monatlich. „Dieser wurde auch nicht mehr angepasst. Dabei hätte er bis zum Jahr 2023 um 37,8 Prozent auf 413 Euro steigen müssen, um den inflationsbedingten Kaufkraftverlust seit dem Jahr 2007 auszugleichen“, heißt es in der Studie.

Auch Besserverdienende trifft der fehlende Inflationsausgleich. „Deutlich an Kaufkraft verloren hat das Elterngeld auch für Personen, die den Höchstsatz beziehen, der bei einem Inflationsausgleich von 1.800 Euro auf 2.480 Euro hätte steigen müssen“, schreibt das IW. Bei mittleren Einkünften seien die Effekte weniger stark zu spüren.

Der Höchstsatz beim Elterngeld wurde jahrelang nicht nach oben angepasst. Dies führte dazu, dass immer mehr Familien wegen steigender Einkommen den Höchstsatz von 1.800 Euro monatlich erreichen. „Hatten nur 6,3 Prozent der Elterngeld beziehenden Mütter und Väter von im Jahr 2011 geborenen Kindern Anspruch auf diesen Höchstsatz, erreichten bereits 16,7 Prozent der Eltern von im Jahr 2021 geborenen Kindern das entsprechende Nettoeinkommen von 2.770 Euro“, so die Studie.

„Soll das Elterngeld wie bisher wirken, sollte das Sicherungsniveau auch für Familien mit höheren Einkommen real und nicht nur nominal erhalten bleiben, wofür der Inflationsausgleich unumgänglich ist“, fordert das Institut.


Foto: Familie am Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ukraine meldet massive russische Angriffe auf Energiesektor

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Nach ukrainischen Angaben hat Russland am Mittwochmorgen über 70, teils ballistische Raketen auf die Ukraine abgefeuert und mehr als hundert Angriffsdrohnen eingesetzt. Es wurde ein landesweiter Luftalarm ausgelöst. Über 50 Raketen und eine „beträchtliche Anzahl“ von Drohnen sollen abgewehrt worden sein.

Ziel soll vor allem die Energieinfrastruktur gewesen sein. Der Stromnetzbetreiber Ukrenerho schränkte den Stromverbrauch ein, der Energiekonzern DTEK meldete Angriffe auf seine Kraftwerke und Stromausfälle in weiten Teilen des Landes.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff. „Jeder massive russische Schlag erfordert Zeit zur Vorbereitung“, schrieb er in sozialen Medien. „Es handelt sich niemals um eine spontane Entscheidung. Es ist eine bewusste Wahl – nicht nur der Ziele, sondern auch des Timings und des Datums. Heute hat Putin ganz bewusst Weihnachten für einen Angriff gewählt.“

Im Juli 2023 hatte das ukrainische Parlament den 25. Dezember zum Feiertag ernannt. Vor dem großangelegten Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 hatte sich eine Mehrheit der Bevölkerung Umfragen zufolge noch dafür ausgesprochen, wie in Russland am 7. Januar Weihnachten zu feiern. Nach Kriegsbeginn änderte sich die Mehrheitsmeinung.


Foto: Im Ukraine-Krieg zerschossener Kleinbus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Proteste gegen Trump-Drohung zur Übernahme von Panamakanal

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Panama City (dts Nachrichtenagentur) – Nach wiederholten Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, den Panama-Kanal übernehmen zu wollen, kam es vor der US-Botschaft in Panama-Stadt zu Protesten gegen das Vorhaben. „Donald Trump und sein imperialer Wahn können keinen einzigen Zentimeter Land in Panama beanspruchen“, sagte ein Mitglied der an den Protesten beteiligten Gewerkschaft Suntracs. Auf Plakaten der Protestierenden wurde Trump mit einem Hakenkreuz versehen und als „Staatsfeind“ betitelt.

Der Präsident des Landes, José Mulino, hatte zuvor bereits erklärt, dass „jeder Quadratmeter des Panamakanals und der angrenzenden Gebiete zu Panama gehört und auch weiterhin zu Panama gehören wird“. Die Souveränität und Unabhängigkeit seines Landes sei nicht verhandelbar.

Nachdem Kolumbien eine Abtretung des Kanalgebiets verweigert hatte, wurde Panama mit Unterstützung der USA 1903 wieder von Kolumbien unabhängig. Dadurch wurde zwischen 1904 und 1914 der Bau des Panamakanals durch die USA mit einem unbefristeten Pachtvertrag möglich. Der Kanal wurde am 31. Dezember 1999 an Panama zurückgegeben.

Trump hatte sich am Sonntag auf seiner Plattform über die Gebühren beschwert, die für die Durchfahrt des Kanals erhoben werden, und Ex-Präsident Jimmy Carter für die Rückgabe des Kanalgebiets kritisiert. Wenn die „moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser großmütigen Geste“ nicht befolgt würden, werden man den Panamakanal „vollständig und ohne Frage zurückfordern“. Er wiederholte die Forderung bei einer Veranstaltung mit seinen Anhängern, bei der er laut CNN auch den Besitz Grönlands als „absolute Notwendigkeit“ für die Nationale Sicherheit bezeichnete. Dänemark hatte daraufhin eine Milliardeninvestition in die militärische Präsenz auf Grönland und in der Arktis angekündigt.


Foto: Donald-Trump-T-Shirts (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bund plant mit weiteren Millionen für Baggerarbeiten gegen Schlick

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Papenburg (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung plant nach der Rettung der Meyer Werft weitere Millionenausgaben für Baggerarbeiten gegen Schlick – unter anderem in der Ems.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“) berichtet, ist für die Jahre 2025 und 2026 ein Auftrag für Unterhaltungsarbeiten am Fluss in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro vergeben worden. 1,86 Millionen Kubikmeter Schlamm sollen demnach voraussichtlich entfernt werden.

Die Arbeiten sind notwendig, weil bei Flut mehr Sedimente den Fluss hinauf getragen werden, als bei Ebbe wieder hinausgelangen. Auf Dauer würde dies beispielsweise zum Problem für Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft werden, die einen gewissen Tiefgang benötigen, um von Papenburg aus über die Ems in Richtung Nordsee überführt zu werden. Sie würden im Schlick stecken bleiben.

Wie die „NOZ“ unter Berufung auf das zuständige Bundesverkehrsministerium berichtet, sind seit dem Jahr 2000 gut 750 Millionen Euro für entsprechende Unterhaltungsarbeiten in der Ems ausgegeben worden. Die Ausgaben für die Baggerkampagne 2024 sind dabei noch nicht eingerechnet.

Die auch aus Umweltsicht kritische Situation entlang der Ems soll künftig durch eine Umnutzung des Emssperrwerks in Ostfriesland verbessert werden: Das Bauwerk soll als Schlickbremse eingesetzt werden. Laut niedersächsischem Umweltministerium muss der entsprechende Einsatz noch formell genehmigt werden. „2027 würde dann die Tidesteuerung in Kraft gesetzt werden und die Wasserqualität der Ems nachhaltig verbessern“, teilte ein Sprecher mit. Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass trotz allem weiter gebaggert werden muss.

Noch teurer als die Ems kommt laut „NOZ“ den Steuerzahler die Elbe. Laut Ministerium sind seit dem Jahr 2000 mehr als eine Milliarde Euro für Unterhaltungsarbeiten ausgegeben worden. Ein kürzlich vergebener Auftrag für Baggerkampagnen von Mitte 2025 bis Mitte 2027 „zur Erhaltung und Wiederherstellung der erforderlichen Solltiefen und -breiten in der Fahrrinne und im Fahrwasser der Unter- und Außenelbe“ wird in der Vergabeinformation mit einem Wert von fast 137 Millionen Euro veranschlagt.


Foto: Hopperbagger zur Herstellung von Fahrrinnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts