Donnerstag, November 6, 2025
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Greenpeace pocht vor EU-Gipfel auf ambitioniertes Klimaziel für 2040

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) appelliert, ein ambitioniertes Klimazwischenziel für 2040 durchzusetzen.

„Der EU-Gipfel ist Friedrich Merz` Chance, Farbe beim Klimaschutz zu bekennen“, sagte Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, am Mittwoch. „Mit einem starken Klimaziel für 2040 kann das Treffen zeigen, dass Europa die Bevölkerung schützen will vor den rasant steigenden Extremwetterschäden. Dabei spielt Friedrich Merz als Kanzler des größten EU-Mitglieds eine Hauptrolle.“

Die EU-Kommission hatte im Juli vorgeschlagen, die Emissionen in den kommenden 15 Jahren um 90 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Der Vorschlag braucht noch die Zustimmung der EU-Staaten. Eine Entscheidung darüber wurde am 18. September im Treffen der Umweltminister auch wegen Widerstand aus Deutschland und Frankreich verschoben. Damit verpasste die EU die letzte Frist für die Einreichung ihres Klimaschutzbeitrags bis 2035 (NDCs), obwohl sich die EU-Staaten dazu durch die Unterzeichnung des Pariser Abkommens verpflichtet hatten.

Gelingt es der EU nicht, bis zum Beginn der Weltklimakonferenz, ein ambitioniertes Klimaziel für 2040 zu beschließen, würde dies ein gefährliches Signal senden, warnt Greenpeace. „Das im Koalitionsvertrag zugesagte Ziel, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, muss Merz durchsetzen. Das lässt sich nur erreichen, wenn Merz seine Angriffe auf den beschlossenen EU-Zulassungsstopp für neue Verbrenner-Pkw einstellt“, so Kaiser. „Kanzler Merz darf kurzfristige Gewinne der Verbrennerindustrie nicht über Freiheitsrechte der jungen Generation stellen.“

Das Bundesverfassungsgericht hatte 2021 mit Blick auf die Menge an CO2, die Deutschland zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,75 Grad bleibt, geurteilt, dass ein zu schneller Verbrauch dieses CO2-Budgets die Freiheiten zukünftiger Generationen zu sehr einschränken würden. 2024 fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein ähnliches Urteil, das allerdings 1,5 Grad als Maßstab festlegt. Ein Gutachten des Internationalen Gerichtshofs im Juli 2025 verweist darauf, dass auch historische Emissionen berücksichtigt werden müssen. Aktuell prüft das Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde, ob nun strengere Klimaziele geboten sind.


Foto: Greenpeace-Protest (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kraftstoffpreise sinken weiter

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind zuletzt weiter gesunken.

Laut einer Auswertung des ADAC kostet ein Liter Super E10 aktuell im bundesweiten Durchschnitt 1,656 Euro, was einem Rückgang von 1,5 Cent im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Der Dieselpreis fiel sogar um 1,9 Cent auf durchschnittlich 1,565 Euro pro Liter. Damit sind die Spritpreise im Rahmen der wöchentlichen Auswertung zum dritten Mal in Folge gefallen.

Der ADAC führt den Preisrückgang vor allem auf den sinkenden Rohölpreis zurück. Ein Barrel Öl der Sorte Brent kostete aktuell etwa 61 US-Dollar, nachdem die Preise seit Ende September von rund 70 US-Dollar gefallen waren. Diese Entwicklung sorgte für eine Entspannung an den Tankstellen, obwohl der Euro gegenüber dem US-Dollar etwas an Wert verloren hatte.

Angesichts des sich in den letzten Wochen deutlich rückläufig entwickelnden Ölpreises besteht aus Sicht des ADAC für die Kraftstoffpreise aber sogar noch weitere Luft nach unten.


Foto: Esso-Tankstelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bauministerin überarbeitet Sanierungsprogramm "Jung kauft Alt"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Weniger Auflagen, niedrigere Zinssätze – damit will Bauministerin Verena Hubertz (SPD) das bislang gefloppte Förderprogramm „Jung kauft Alt“ retten. „Wir verbessern die Konditionen unserer Förderprogramme deutlich, damit mehr Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen können“, sagte die Ministerin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Damit machen wir jungen Menschen Mut, den Schritt ins Eigenheim zu wagen.“

Wer von den zinsverbilligten KfW-Krediten profitieren will, muss das erworbene Haus künftig nicht mehr bis zum Erfüllen der anspruchsvollen Energieeffizienzklasse 70 EE sanieren, sondern „nur“ noch bis zum Niveau eines Effizienzhauses 85EE. Außerdem sinken die Zinsen. Ab dem 23. Oktober kann sich eine vierköpfige Familie für die Sanierung einer Immobilie bis zu 125.000 Euro bei der staatlichen KfW-Bank zu einem Zinssatz von 1,12 Prozent bei zehnjähriger Bindung leihen. Damit liegen die Zinsen rund 2,5 Prozentpunkte unter dem Satz vergleichbarer Hausbankdarlehen. Laut Bauministerin beträgt die Ersparnis etwa 22.500 Euro

Das Programm „Jung kauft Alt“ war vor gut einem Jahr gestartet, um Familien und Alleinerziehenden den Weg ins Eigenheim zu erleichtern und gleichzeitig etwas gegen den Leerstand zu tun. Allerdings stieß die Förderung auf wenig Interesse: Bis Ende Juli wurden gerade einmal 592 Zusagen erteilt – bundesweit. Sie habe häufig die Kritik gehört, dass die Sanierungsanforderungen zu hoch seien, räumte Hubertz ein. Darauf habe sie nun mit „gezielten Verbesserungen“ reagiert.

Auch das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“, kurz WEF, wird überarbeitet. Für das Neubauprogramm verbuchte das Ministerium im vergangenen Jahr 4.853 Zusagen. Diese Förderung laufe gut, sagte Hubertz. „Aber da geht noch mehr.“

Erreicht werden soll das ebenfalls durch sinkende Zinssätze. Eine vierköpfige Familie kann sich künftig bis zu 170.000 Euro für 1,12 Prozent Zinsen bei zehnjähriger Bindung leihen. 30.500 Euro lassen sich dadurch laut Ministerium sparen. Erhält der Neubau das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ steigt der mögliche Kreditbetrag auf 220.000 Euro und die Ersparnis auf fast 40.000 Euro.

Was bei beiden Programmen bleibt, sind die Einkommensgrenzen. Um eine der beiden Förderungen zu erhalten, darf das jährliche zu versteuernde Haushaltseinkommen einer Familie mit einem Kind nicht 90.000 Euro überschreiten. Bei jedem weiteren Kind verschiebt sich diese Grenze um 10.000 Euro weiter nach oben.


Foto: „Zu Verkaufen“-Schild (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Prien klagt über Antisemitismus in Bildungseinrichtungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) ist besorgt über die Lage in vielen Schulen und Universitäten in Deutschland. „Es ist ein Unding, wenn jüdische Studierende an Veranstaltungen nicht teilnehmen können, wenn sie sich als jüdisch zeigen“, sagte Prien der „Süddeutschen Zeitung“.

Auf die Frage, ob sie Lehrern und Jugendlichen, die zum Beispiel in Neukölln in die Schule gehen, davon abraten würde, eine Kette mit Davidstern zu tragen, antwortete die Ministerin: „Jedenfalls erfordert es Mut, dort eine Kette mit Davidstern zu tragen. Lehrer und Schüler sollten das tun und tun können, aber sie brauchen massive Unterstützung von Schulleitungen, Lehrkräften und Bildungsbehörden angesichts der Angriffe und Übergriffe und der Zunahme der antisemitischen Straftaten, die wir in Deutschland erleben.“ Berlin sei da sicherlich ein besonders schwieriges Pflaster. Aber „der Staat darf weder an Schulen noch an Hochschulen kapitulieren“.

Prien stellte in der SZ auch den Teil-Stopp der deutschen Waffenlieferungen an das Land infrage. „Wenn sich die Dinge jetzt so weiterentwickeln, dann gibt es keinen Grund mehr für eine solche Beschränkung der Waffenlieferungen“, sagte sie. „Daraus muss man dann auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen.“

Prien ist auch stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. Vor ihrer Berufung zur Bundesbildungsministerin war sie acht Jahre lang Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.


Foto: Karin Prien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax weiter leicht im Minus – Anleger bleiben an den Seitenlinien

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat sich am Mittwoch nach einem verhaltenen Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter knapp im roten Bereich bewegt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 24.300 Punkten berechnet, dies entspricht einem Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste rangierten Rheinmetall, Siemens Energy und Airbus, am Ende Infineon, Mercedes-Benz und BMW.

„Die Marktteilnehmer bleiben vor den Quartalszahlen von SAP lieber an den Seitenlinien stehen“, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Index-Schwergewichte wie SAP, Airbus, Rheinmetall und Allianz hätten dem Dax zuletzt die Kursdynamik verliehen. „Negative Überraschungen bei diesen Zugpferden könnten entsprechend stark auf den Gesamtmarkt zurückschlagen.“

Die Kursrallye in den USA werde vordergründig von den KI-Unternehmen angeführt und stehe dadurch auf hölzernen Beinen, fügte Lipkow hinzu. „Der Dax kann von dem Nachholeffekt profitieren und hat dadurch kaum innere Kursstärke aufgebaut. Demnach muss sich nun zeigen, ob das aktuelle Bewertungsniveau durch die Branchen hinweg gerechtfertigt ist.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1591 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8627 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 62,05 US-Dollar; das waren 73 Cent oder 1,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Bundeskabinett beschließt Reform zur Lebendorganspende

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Lebendnierenspenden sollen in Zukunft auch zwischen zwei unterschiedlichen Paaren überkreuz ermöglicht werden. Der entsprechende Entwurf zur Änderung des Transplantationsgesetzes wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen.

Ziel der Reform sei es, den Kreis der Organspender und Organempfänger zu erweitern und ein nationales Programm für die Überkreuzlebendnierenspende in Deutschland zu etablieren, so das Gesundheitsministerium. Mit der Reform wird auch die anonyme Nierenspende an eine nicht bekannte Person ermöglicht.

„Die Überkreuzlebendspende von Nieren stärkt die bewusste Entscheidung für die Organspende“, sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Personen, die bisher aufgrund der fehlenden Übereinstimmung von Blutgruppen oder Gewebemerkmalen ihren engsten Angehörigen in einer Notsituation nicht durch eine Spenderniere helfen konnten, ermögliche man nun die Überkreuzspende. „Damit stellen wir statt der familiären Bindung den Willen zur Organspende in den Fokus.“

Darüber hinaus sieht der Gesetzentwurf vor, den Schutz der Lebendspender zu stärken. Die Regelungen zur Aufklärung der Spender und zur Spendereignung werden erweitert, insbesondere im Hinblick auf psychosoziale Risiken und mögliche Spätfolgen. Zudem wird eine verpflichtende unabhängige psychosoziale Beratung und Evaluation der Spender vor einer Spende eingeführt.


Foto: Bluttransport (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Viele Industrieunternehmen verlagern Investitionen ins Ausland

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zahlreiche energieintensive Industrieunternehmen in Deutschland verschieben ihre Produktion in andere Länder. Das zeigt eine Umfrage der Unternehmensberatung Simon Kucher unter 240 hochrangigen Managern aus den Branchen Basis-Chemie, Stahl, Glas und Zement in Europa und den USA, über die das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe) berichtet.

31 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, Produktion aktiv in andere Kontinente zu verlagern oder dorthin auszuweiten. 42 weitere Prozent investieren in anderen europäischen Ländern statt in Deutschland, oder schieben Investitionen hierzulande vorerst auf.

Branchenbeobachter bestätigen das Bild: Christof Günther, Geschäftsführer des Chemiestandortbetreibers Infraleuna, sagte der Zeitung: „Viele Unternehmen können ihre Anlagen seit Jahren nicht richtig auslasten und sehen jetzt final keine Perspektive mehr. Aktuell verlieren wir jede Woche massiv und unwiederbringlich industrielle Wertschöpfung in Deutschland.“

Die Anwältin Yvonne Hanke, die für die Kanzlei Ritter Gent energieintensive Unternehmen berät, sagt: „Dass Unternehmen gedanklich Investitionsverlagerungen durchspielen, ist normal. Aber jetzt beobachten wir so konkret wie noch nie, dass sich Firmen tatsächlich für Investitionen in China, Indien oder den USA entscheiden.“


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet leicht im Minus – Anleger warten auf SAP-Zahlen

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Mittwoch mit leichten Kursverlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der deutsche Leitindex mit rund 24.295 Punkten berechnet und damit 0,2 Prozent unter dem Handelsschluss am Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten Rheinmetall, Siemens Energy und Scout24, am Ende Infineon, Adidas und Beiersdorf.

„SAP eröffnet heute nach Börsenschluss die deutsche Berichtssaison“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Anleger und Analysten rechneten im Vergleich mit dem dritten Quartal 2024 mit einem Gewinnanstieg. Angesichts des SAP-Gewichts von aktuell knapp 14 Prozent im Dax hat der SAP-Bericht eine immense Bedeutung für den Dax als Ganzes.

„Rückenwind bekommen die Aktienmärkte weiterhin vom Rückgang der langfristigen Zinsen“, so Altmann weiter. In den USA waren die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen gestern auf ein Sechs-Monats-Tief gefallen. „Allerdings muss hier abgewartet werden, ob die Renditerückgänge auch nach dem Ende des Shutdowns dauerhaft sind“, sagte der Marktexperte. „Denn aktuell können die USA keine zusätzlichen Schulden aufnehmen. Anders als in der Vergangenheit wächst das Angebot an US-Staatsanleihen seit drei Wochen nicht mehr.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1602 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8619 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 62,36 US-Dollar; das waren 1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Einwanderer in vielen Mangelberufen überdurchschnittlich vertreten

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – In vielen Engpassberufen in Deutschland sind Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte überdurchschnittlich stark vertreten. So hatten 60 Prozent der Beschäftigten in der Schweiß- und Verbindungstechnik im Jahr 2024 eine Einwanderungsgeschichte, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte.

In der Lebensmittelherstellung sowie bei Köchen traf dies auf mehr als die Hälfte der Beschäftigten zu (je 54 Prozent). Überdurchschnittlich hoch war der Anteil auch im Gerüstbau (48 Prozent), unter den Fahrern von Bussen und Straßenbahnen (47 Prozent), in der Fleischverarbeitung (46 Prozent) sowie unter Servicekräften in der Gastronomie (45 Prozent).

In der Gesamtwirtschaft hatte gut ein Viertel (26 Prozent) aller abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte. Sie selbst oder beide Elternteile waren also seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert. In sogenannten Engpassberufen herrscht oder droht laut Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein Fachkräftemangel.

Deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt liegt der Anteil der Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte auch in weiteren Mangelberufen: so etwa in der Kunststoff- und Kautschukherstellung (44 Prozent), im Hotelservice (40 Prozent), bei Berufskraftfahrern im Güterverkehr (39 Prozent), in der Metallbearbeitung (37 Prozent), in der Altenpflege (33 Prozent), bei Speditions- und Logistikkaufleuten (32 Prozent) sowie im Metallbau oder der Elektrotechnik (je 30 Prozent).

Der geringste Anteil an Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte in einem Engpassberuf war im Rettungsdienst (8 Prozent), in der Justizverwaltung (9 Prozent) und in der Landwirtschaft (15 Prozent) zu finden. Auch wenn es sich nicht um Mangelberufe laut Engpassanalyse der BA handelt, sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte in einigen Berufsgruppen ähnlich stark unterrepräsentiert: Das trifft vor allem auf den Polizeivollzugsdienst (7 Prozent), Berufe in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Sozialverwaltung und -versicherung (je 9 Prozent), auf Lehrkräfte (Primarstufe: 9 Prozent, Sekundarstufe: 12 Prozent) sowie auf Berufe in der Steuerverwaltung (10 Prozent) zu.

Der Anteil der Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist nicht nur in vielen Mangelberufen hoch – einige Branchen sind insgesamt in besonderem Maße auf diese Arbeitskräfte angewiesen, so die Statistiker. Das ist vor allem in der Gastronomie der Fall: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller abhängig Beschäftigten in der Gastronomie, unabhängig vom jeweils ausgeübten Beruf, hatte 2024 eine Einwanderungsgeschichte. In der Gebäudebetreuung, die zum Großteil aus Gebäudereinigung besteht, zu der aber auch Garten- und Landschaftsbau zählen, hatte die Hälfte (50 Prozent) der Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Einen überdurchschnittlich großen Anteil hatten Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte auch in der Beherbergung (43 Prozent), bei Wach- und Sicherheitsdiensten, in privaten Haushalten mit Hauspersonal sowie in der Lagerei und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr (je 42 Prozent) und im Spiel-, Wett- und Lotteriewesen sowie bei Post-, Kurier und Expressdiensten (je 41 Prozent).

In zwei beschäftigungsstarken Bereichen mit jeweils mehr als einer Million Beschäftigten lag der Anteil mit einem knappen Drittel ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft (26 Prozent): In Alten- und Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen sowie in der Kraftwagenproduktion hatten je 32 Prozent der abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Deutlich unterrepräsentiert waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte im Jahr 2024 dagegen im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (12 Prozent), in der Versicherungsbranche (14 Prozent), in der Energieversorgung und in der Landwirtschaft (je 15 Prozent). Im Bereich Erziehung und Unterricht mit 2,8 Millionen Beschäftigten waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte ebenfalls deutlich unterrepräsentiert (17 Prozent).


Foto: Bundesagentur für Arbeit (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wehrpflicht-Comeback laut Reservistenverband unvermeidlich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg, hält eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für nötig, um Deutschland verteidigungsfähig zu machen.

Im Falle eines Krieges rechnet er mit 1.000 getöteten oder verwundeten Soldaten an der Front pro Tag – die müssten ersetzt werden, und zwar auch maßgeblich durch Reservisten, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Krieg bedeute Tod, Leid und Elend – „und darum müssen wir schon jetzt alles daransetzen, um ihn zu verhindern“.

Das diskutierte Losverfahren für die Musterung betrachtet er mit Skepsis: „Das Losverfahren wäre eine verfassungskonforme Möglichkeit. Sie ist aber kommunikativ nicht besonders glücklich. Sinn macht vermutlich eine Kombination aus Bestenauslese und Losverfahren.“

Sensburg sagte: „Ich rechne damit, dass wir viel mehr freiwillige Bewerbungen kriegen werden, als wir glauben. Wir reden von aufwachsenden bis zu rund 40.000 Freiwilligen, die wir aus über 600.000 Männern und Frauen eines Jahrgangs gewinnen müssen. Ich wette, die kriegen wir. Nur für die Reserve, also eine wehrhafte Zivilbevölkerung, wird es dauerhaft nicht reichen. Deshalb wird es auf Dauer ohne Wiedereinsetzung der Wehrpflicht nicht gehen.“

Reservisten würden unter anderem für die Sicherung der militärischen Infrastruktur im eigenen Land und für zahlreiche weitere Aufgaben und den sogenannten Feldersatz benötigt, fügte Sensburg hinzu.


Foto: Bundeswehr-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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