Freitag, November 7, 2025
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Umsatz im Dienstleistungsbereich 2024 minimal gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der Umsatz im Dienstleistungsbereich ist im vergangenen Jahr minimal gestiegen.

Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im Jahr 2024 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) preisbereinigt 0,1 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 3,0 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2023, in dem der bisher höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erzielt wurde.

Während der reale Umsatz im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 0,2 Prozent sank, stieg er im 2. Halbjahr 2024 um 0,3 Prozent gegenüber dem 2. Halbjahr 2023. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Umsatz um 5,8 Prozent höher.

Den größten realen Umsatzzuwachs im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Bereich Information und Kommunikation mit einem Anstieg von 2,7 Prozent, gefolgt vom Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Plus von 2,6 Prozent. Im Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen fiel der reale Umsatzzuwachs mit 0,8 Prozent moderater aus. Im Gegensatz hierzu sank der reale Umsatz im Jahr 2024 im Bereich Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Vermietung von beweglichen Sachen und Vermittlung von Arbeitskräften) sowie im Bereich Verkehr und Lagerei um 1,6 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Dezember 2024 hat der Dienstleistungssektor kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 0,3 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet als im November 2024. Nominal (nicht preisbereinigt) stagnierte der Umsatz (0,0 Prozent). Verglichen mit dem Vorjahresmonat Dezember 2023 verzeichneten die kalender- und saisonbereinigten Umsätze einen Anstieg von real 1,4 Prozent und nominal 4,3 Prozent, so das Bundesamt.


Foto: Junge Leute mit Laptop (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Stadtwerke-Verband fordert Förder-Aus für neue Solaranlagen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) verlangt Reformen bei der Energiewende.

Die Interessensvertretung deutscher Stadtwerke spricht sich dafür aus, dass neue Solaranlagen, die ihren Strom nicht direkt an der Energiebörse vermarkten, keine staatliche Förderung mehr erhalten sollten, berichtet der „Spiegel“. Neue Dachanlagen seien auch ohne garantierte Einspeisevergütung wirtschaftlich, etwa in Kombination mit Batteriespeichern, argumentiert der VKU in einem Positionspapier für einen „kosteneffizienten Neustart der Energiewende“.

Der Verband spricht sich auch dafür aus, das staatliche Ausbauziel für Windräder auf See von 70 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2045 auf 45 bis 50 GW zu senken. Die bisherige Vorgabe sei zu hoch, da sich die Anlagen bei zu dichter Bebauung „gegenseitig den Windertrag wegnehmen“. Mit einem weniger ambitionierten Ziel könnte Deutschland beim Netzausbau mehr als 100 Milliarden Euro sparen, so der VKU.

Ein Hintergrund der Forderungen ist, dass der Stromverbrauch nicht so schnell steigt, wie die Bundesregierung zuletzt unterstellt hatte. Das liegt an der schwachen Konjunktur sowie an der zögerlichen Nachfrage nach E-Autos und Wärmepumpen. Der VKU will sein Papier nicht als Abkehr vom Klimaschutz verstanden wissen. Allerdings befinde sich die Energiewende „an einem kritischen Punkt“: Die Akzeptanz „steht und fällt mit der Kostenfrage“.


Foto: Solarzellen auf Hausdach (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Gandalf-Star Ian McKellen: Nächste Woche "auf drei Beerdigungen"

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London (dts Nachrichtenagentur) – Gandalf-Darsteller Ian McKellen macht bittere Späße über sein Alter: „Ich glaube nicht, dass das Leben besser wird“, sagte der 85-Jährige der Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitagausgabe).

„Sie müssen sich an den Gedanken gewöhnen, dass Menschen sterben. Für Sie ist es wahrscheinlich noch eine Überraschung oder ein Schock oder ein größeres Ereignis, wenn jemand stirbt. Was mich angeht: Nächste Woche bin ich auf drei Beerdigungen.“ Die Frage, ob das Alter auch schöne Dinge böte, verneinte McKellen und ergänzte. „Gehen Sie nicht davon aus, überhaupt 85 zu werden.“

Stattdessen riet er zu einem gesunden Lebensstil: „Keine Zigaretten. Kein Alkohol. Essen Sie vernünftig“, so der Schauspieler. „Halten Sie Ihren Körper in Schuss, sodass er funktioniert, wenn Sie ihn brauchen, ob das nun fürs Bergsteigen ist oder für Sex. Mit 85 Jahren gehen Sie dann vielleicht keiner dieser beiden Aktivitäten mehr nach. Sie kommen aber immer noch aus dem Haus und können so wie in meinem Fall auch noch arbeiten.“

Ansonsten plädierte McKellen dafür, nicht allzu weit in die Zukunft zu denken: „Freuen Sie sich auf morgen. Genießen Sie den heutigen Tag. Darauf kommt`s an.“


Foto: Friedhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ex-Verfassungsrichter: Keine Rechtsbedenken bei Schulden-Vorhaben

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hält es für verfassungsgemäß, eine Änderung der Schuldenregeln im Grundgesetz vom noch amtierenden Bundestag beschließen zu lassen. „Juristisch habe ich überhaupt keine Bedenken, wenn eine Reform der Schuldenbremse mit den alten Mehrheiten beschlossen wird“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

„Ob das politisch vertretbar ist und wie das beim Wahlvolk ankommt, steht auf einem anderen Blatt.“ Papier verwies auf Artikel 39 des Grundgesetzes, wonach die Wahlperiode mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages endet. „Der jetzt amtierende Bundestag ist also noch in vollem Umfang demokratisch legitimiert“, sagte er.

Der Verfassungsjurist attestierte der Union einen „eklatanten Sinneswandel“ beim Thema Schuldenbremse, der sich aber rechtfertigen lasse, weil sich die verteidigungspolitische Situation „gerade in den letzten Tagen nochmals dramatisch verändert“ habe. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben sei auch verfassungsrechtlich dringend geboten. „Das Grundgesetz verlangt eine wirksame Landesverteidigung. Dagegen verstößt die Politik seit Jahren massiv“, kritisierte Papier.

Beim verabredeten Sondervermögen für Infrastruktur werde „die politische Rechtfertigung besonders schwierig“, gab der ehemals höchste Richter Deutschlands zu bedenken. „Dem riesigen Nachholbedarf bei der Infrastruktur hätte man deutlich früher begegnen müssen. Wir haben es seit Jahren mit einem enormen Staatsversagen zu tun.“

Landesverteidigung und Infrastruktur seien in den vergangenen Jahren „leider vernachlässigt worden für alle möglichen Dinge“, bemängelte Papier. „Das rächt sich jetzt. Deshalb sollen wir diese atemberaubenden Ermächtigungen zum Schuldenmachen ins Grundgesetz nehmen. Möglicherweise ist das unumgänglich, aber kritisch ist es schon.“

Die Regeln, die jetzt auf den Weg gebracht würden, „verstoßen eklatant gegen die Grundsätze der Nachhaltigkeit und der Generationengerechtigkeit“. Die neuen Schulden brächten enorme Belastungen für mehrere Generationen mit sich. „Sondervermögen verleiten zu uferlosen Ausgaben und zu einer Aufblähung des Staatsapparats.“


Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Stegner gegen "grenzenlose Aufrüstung" in Deutschland und Europa

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat die Milliardenpläne von Union und SPD für mehr Sicherheit begrüßt, zugleich aber vor unkontrollierter Aufrüstung gewarnt. „Es ist richtig, die Verteidigungsausgaben und Zukunftsinvestitionen aus der Konkurrenz etwa zu Sozialausgaben herauszulösen, dafür hat die SPD Wahlkampf gemacht. Ich begrüße daher die Pläne der Sondierer von SPD und Union und hoffe darauf, dass die nötigen Mehrheiten zustande kommen“, sagte Stegner der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Die Milliarden-Pläne sind aber kein Freibrief für grenzenlose Aufrüstung. Ich stemme mich gegen die lauten Rufe nach immer mehr Waffen bis hin zur nuklearen Aufrüstung in Europa“, sagte der SPD-Parteilinke. „Wir dürfen diesem Wahnsinn nicht unkontrolliert nachgeben. Und am Ende wird immer das Parlament entscheiden, wie viel wirklich für militärische Zwecke ausgegeben wird“, sagte Stegner.

Er fügte hinzu: „Ich kann nur hoffen, dass Donald Trump nun auch der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland widersprechen wird und die Initiative stoppt.“

Stegner pochte auf Abrüstungsinitiativen. „Wenn künftig mehr Geld in die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr gesteckt wird, muss umso mehr über Abrüstung gesprochen werden. Große Abrüstungsverträge sind meist nicht in Friedenszeiten, sondern in den schwersten Krisen geschlossen worden“, sagte der SPD-Politiker. „Ich bin zuversichtlich, dass Lars Klingbeil in den Sondierungen mit der Union den Einsatz für Abrüstung und Diplomatie im Blick hat, der zur DNA der Friedenspartei SPD gehört“, so Stegner.


Foto: Eurocopter Tiger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Europa League: Frankfurt dreht Partie gegen Ajax dank Skhiri

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Amsterdam (dts Nachrichtenagentur) – Im Achtelfinal-Hinspiel der Uefa Europa League hat Eintracht Frankfurt vor heimischer Kulisse gegen Ajax Amsterdam mit 2:1 gewonnen.

Die Gäste traten von Beginn an mit viel Offensivpower auf und setzten das erste Ausrufezeichen: In der zweiten Minute durfte Brobbey vom Strafraumrand abziehen und knallte das Leder an den linken Außenpfosten. In der zehnten Minute belohnte sich der Ex-Leipziger für seinen starken Start, indem er nach Taylor-Freistoß eine Henderson-Weiterleitung zur Führung in die Maschen drückte.

Die SGE fand darauf fast die schnelle Antwort, Knauffs Abschluss geriet in der zwölften Minute im Duell mit Keeper Pasveer aber zu ungenau.

In der 24. Minute musste der Torwart wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselte werden, für ihn kam Gorter. Und der neue Mann musste wenig später hinter sich greifen: In der 28. Minute zog Larsson nach einem kurz gespielten Freistoß aus 19 Metern ab und Brobbey fälschte die Kugel unhaltbar ins Netz ab. Nach 45 Minuten war damit wieder alles offen.

Hälfte zwei begann zwar offensivfreudig, nach passablen Chancen für Brobbey in der 52. und Ekitiké in der 53. Minute tat sich aber eine Weile nicht viel. Erst in der 70. Minute änderte sich das: Skhiri lief bei einem Knauff-Sturmlauf über rechts gut mit und verwertete am Ende den Querpass seines Offensivkollegen aus zehn Metern zur Führung der Hausherren.

Mit der eigenen Führung im Rücken konzentrierte sich die Toppmöller-Elf auf Spielkontrolle und ließ keine schnelle Reaktion der Farioli-Truppe zu. Erst kurz vor Schluss kamen die Niederländer noch einmal auf, Konadu verpasste nach Freistoß in er 86. Minute aber haarscharf. Es blieb beim knappen Hinspiel-Erfolg der Hessen.

Damit hat Frankfurt eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche in Amsterdam.


Foto: Ellyes Skhiri (Eintracht Frankfurt) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen lassen deutlich nach – Zoll-Wirrwarr irritiert

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Donnerstag deutlich nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 42.579,08 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,99 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.740 Punkten 1,8 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 20.050 Punkten 2,8 Prozent im Minus.

Marktbeobachtern zufolge lässt das Hin und Her der Trump-Administration bei der Zollpolitik den Anlegern keine Ruhe. Die jüngste teilweise Aussetzung von Zöllen aus Mexiko und Kanada verunsichert, auch weil fehlende Planungssicherheit gar nicht gut ankommt.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagabend etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0785 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9272 Euro zu haben.

Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Abend wurden für eine Feinunze 2.911 US-Dollar gezahlt (-0,3 Prozent). Das entspricht einem Preis von 86,78 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 69,39 US-Dollar, das waren 9 Cent oder 0,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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EU-Gipfel beschließt Aufrüstung – Ungarn schert bei Ukraine aus

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich zu einer Aufrüstung Europas bereit erklärt. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstagabend hervorgeht, wollen die 27 Mitgliedsländer deutlich mehr für Verteidigung ausgeben.

„Unter Hinweis auf die Erklärung von Versailles vom März 2022 und den Strategischen Kompass für Sicherheit und Verteidigung betont der Europäische Rat, dass Europa souveräner werden, mehr Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen und besser gerüstet sein muss, um mit einem 360-Grad-Ansatz auf unmittelbare und künftige Herausforderungen und Bedrohungen zu reagieren und sie eigenständig zu bewältigen“, heißt es darin. „Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und seine Auswirkungen auf die europäische und globale Sicherheit in einem sich wandelnden Umfeld stellen eine existenzielle Herausforderung für die Europäische Union dar.“

Bei den Ukraine-Hilfen weigerte sich lediglich Ungarn, der gemeinsamen Linie einer Fortsetzung zuzustimmen. Die entsprechende Erklärung verurteilt zudem noch einmal nachdrücklich den russischen Angriffskrieg und peilt einen dauerhaften gerechten Frieden an.

Im Vorfeld hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits hervorgehoben, dass man einen solchen Frieden anstrebe. Mit der geplanten Wiederaufrüstung Europas „werden wir die Lieferung von Waffen und Munition für die Ukraine beschleunigen“, schrieb von der Leyen auf „X“. „Wir machen unseren gesamten Kontinent sicherer.“


Foto: Flugabwehrkanonenpanzer Gepard (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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CDU-Politiker pochen bei Koalition auf SPD-Zugeständnisse

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor den möglicherweise entscheidenden Sondierungsgesprächen von Union und SPD an diesem Freitag und am Wochenende pochen mehrere CDU-Politiker auf Zugeständnisse der Sozialdemokraten. „Wir sind der SPD in den bisherigen Verhandlungen weit entgegengekommen“, sagte der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban dem „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe).

„Jetzt muss die SPD zeigen, dass sie den Wählerwillen respektiert und notwendigen Veränderungen bei der Migration, Bürgergeld, Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung zustimmt.“ Der kleinere Partner könne, so Kuban weiter, „nicht mit 16 Prozent der Stimmen den Kurs der Koalition bestimmen – denn sonst gibt es keine“.

Bisher hätten die Sozialdemokraten „ohne Gegenleistung“ alles bekommen, was sie verlangt hätten, kritisierte der ehemalige baden-württembergische CDU-Ministerpräsident Günther Oettinger der Zeitung: „Nun kommt es darauf an, in den nächsten Tagen ein Gesamtpaket zu verhandeln, das auch CDU und CSU mit Überzeugung vertreten können.“


Foto: Tilman Kuban (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne knüpfen Zustimmung bei Investitionspaket an Bedingungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Haushälter der Grünen-Fraktion im Bundestag wollen dem Sondervermögen für Infrastruktur und einer Reform der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben nur zustimmen, wenn Union und SPD ihnen entgegenkommen. „Union und SPD haben keine Mehrheit. Wir sind bereit zu verhandeln, aber Schwarz-Rot muss sich deutlich bewegen, damit wir am Ende zustimmen“, sagte der scheidende Chefhaushälter der Grünen, Sven-Christian Kindler, dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe).

Er kritisierte, dass die Schuldenbremse nach den Plänen von Schwarz-Rot nicht auch für Zukunftsinvestitionen und Klimaschutz geöffnet werden sollen. „Das ignoriert sträflich die massive Sicherheitsgefahr der Klimakrise“, sagte Kindler. Ein Sondervermögen für die Investition in Infrastruktur sei zudem das falsche Instrument.

Sebastian Schäfer, Grünen-Abgeordneter aus Baden-Württemberg, kritisierte Merz` Stil: „Friedrich Merz will jetzt mal kurz übers Wochenende einen grundlegenden finanzpolitischen Kurswechsel in unserem Land durchsetzen, nachdem er sich vorher monatelang jeder Lösung und Verantwortung verweigert hat“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

Er forderte zudem eine faire Finanzierung des Sondervermögens. „Es kann nicht sein, dass allein zukünftige Generationen in die Haftung genommen werden für die Versäumnisse der Vergangenheit“, sagte Schäfer, der auch Reiche stärker in die Verantwortung nehmen will. „Ein Verteidigungssoli erscheint mir dafür zum Beispiel eine interessante Idee.“

Bruno Hönel, Grünen-Haushälter, der den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hatte, knüpfte klare Bedingungen für die Zustimmung der Grünen: „Etwaigen Sondervermögen werden wir nur zustimmen können, wenn der konkrete Anwendungsbereich auf die Bedarfe im Land passt. Dafür ist entscheidend, dass bei „Sicherheit“ auch Klima- und Katastrophenschutz, unsere Sicherheitsbehörden oder etwa die Cybersicherheit mitgedacht werden und „Infrastruktur“ auch Investitionen in Bildung, Digitalisierung und die Transformation umfasst“, sagte Hönel dem „Tagesspiegel“.


Foto: Sven-Christian Kindler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts