Dienstag, September 9, 2025
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Landwirtschaft verzeichnet deutlichen Gewinneinbruch

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Landwirtschaft in Deutschland hat im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2023/24 einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Die Ergebnisse hätten sich insgesamt wieder deutlich verschlechtert, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) am Donnerstag mit.

Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis der Haupterwerbsbetriebe demnach bei 77.500 Euro je Betrieb. Die Ergebnisse lagen damit um knapp 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe kam es in nahezu allen Betriebsformen zu einem Ergebnisrückgang.

Bauernpräsident Joachim Rukwied beklagte die „sehr herausfordernde“ wirtschaftliche und agrarpolitische Lage: „Die Betriebsergebnisse sind deutlich eingebrochen. Besonders der starke Rückgang der Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten macht den Landwirten zu schaffen.“ Gleichzeitig stellten hohe Betriebsmittelpreise die Betriebe vor große Herausforderungen, so Rukwied.

„Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben weiterhin aus.“ Der Strukturwandel bei den Tierhaltern gehe, trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation bei den Veredlungsbetrieben, nahezu unvermindert weiter. „Dies schwächt unsere ländlichen Räume, führt zum Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung“, sagte der Landwirt.

Der Bauernpräsident fordert deshalb einen „Neustart“ in der Agrarpolitik: „Schlechte Politik darf nicht länger die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes bedrohen. Bei gestiegenen Markt- und Klimarisiken braucht es echte Entlastungen und Investitionsimpulse.“ Somit habe die Tierhaltung in Deutschland eine Zukunft, doch dazu seien eine deutliche Reduktion der Auflagen sowie Planungssicherheit erforderlich.


Foto: Bauer mit Traktor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Mario Voigt neuer Thüringer Ministerpräsident

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Mario Voigt ist zum neuen Ministerpräsidenten Thüringens gewählt worden. Der CDU-Politiker erhielt am Donnerstag im Landtag in Erfurt im ersten Wahlgang 51 von 88 abgegebenen Stimmen, 45 waren für die erfolgreiche Wahl nötig. Es gab 33 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen.

Der Landtag besteht insgesamt aus 88 Abgeordneten – die neue „Brombeer-Koalition“ aus CDU, SPD und BSW kommt zusammen auf 44 Parlamentssitze und hat damit keine eigene Mehrheit. Wegen der schwierigen Sitzverteilung war die Wahl mit Spannung erwartet worden. Die Linksfraktion hatte aber am Donnerstagmorgen nach Zugeständnissen der neuen Koalitionäre ihre Unterstützung für eine Wahl Voigts angekündigt.

Voigt hatte im Vorfeld gesagt, im Notfall erst auf die Wahl im dritten Wahlgang zu setzen. Dann wäre keine absolute Mehrheit mehr nötig gewesen und die Stimmen der Koalition hätten voraussichtlich gereicht. Durch seine Wahl löst Voigt Bodo Ramelow (Linke) als Ministerpräsident ab.

Bei der Landtagswahl am 1. September war die AfD mit 32,8 Prozent der Stimmen klar stärkste Kraft geworden. Die anderen Parteien lehnen aber eine Zusammenarbeit mit der Partei von Björn Höcke ab. Stattdessen hatte die Union als zweitstärkste Kraft (23,6 Prozent) Verhandlungen über die Brombeer-Koalition gestartet.

Im Mittelpunkt stand dabei auch das erst im Januar 2024 als Partei gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht. Im Laufe der Verhandlungen war es wegen Einigungen auf Formulierungen zum Ukraine-Krieg zu Streitigkeiten zwischen dem Thüringer BSW und der Bundesspitze gekommen. Letztendlich stimmte aber auch das BSW dem Koalitionsvertrag zu.


Foto: Mario Voigt am 12.12.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Öffentliche Bildungsausgaben gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im vergangenen Jahr auf 185 Milliarden Euro gestiegen. Das waren nominal (nicht preisbereinigt) 4,4 Prozent oder acht Milliarden Euro mehr als im Jahr 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung gaben die öffentlichen Haushalte damit im Jahr 2023 insgesamt 2.200 Euro je Einwohner für Bildung aus (2022: 2.100 Euro). Bezogen auf die Altersgruppe unter 30 Jahren waren es 7.200 Euro (2022: 7.000 Euro). Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag allerdings 2023 mit 4,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (2022: 4,6 Prozent).

Für die Schulen wurde 2023 mit 90 Milliarden Euro knapp die Hälfte (49 Prozent) der öffentlichen Bildungsausgaben verwendet. 44 Milliarden Euro beziehungsweise 24 Prozent entfielen auf die Kindertagesbetreuung und 36 Milliarden Euro (20 Prozent) auf die Hochschulen. Die restlichen 15 Milliarden Euro (acht Prozent) wurden für die Förderung von Bildungsteilnehmern (neun Milliarden Euro bzw. fünf Prozent), für Jugend- und Jugendverbandsarbeit (drei Milliarden Euro beziehungsweise zwei Prozent) und für das Sonstige Bildungswesen (drei Milliarden Euro beziehungsweise ein Prozent) ausgegeben.

Die Bildungsausgaben des Bundes lagen im Jahr 2023 mit zwölf Milliarden Euro um 0,9 Milliarden Euro oder sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies ist insbesondere auf niedrigere Zuweisungen an das Sondervermögen für den Digitalpakt Schule im Berichtsjahr 2023 zurückzuführen. Durch unregelmäßige Zuführungen an Sondervermögen kann es im Zeitverlauf zu Ausgabenschwankungen kommen.

Von den Bundesmitteln wurden jeweils gut fünf Milliarden Euro für Hochschulen (44 Prozent) und für die Förderung von Bildungsteilnehmern (45 Prozent) verwendet. Für das Sonstige Bildungswesen wurden 0,6 Milliarden Euro (fünf Prozent) ausgegeben, für die Jugend- und Jugendverbandsarbeit 0,5 Milliarden Euro (vier Prozent) und für die Schulen 0,3 Milliarden (zwei Prozent). Für die Kindertagesbetreuung fielen beim Bund keine nennenswerten Ausgaben an.

Die Länder gaben insgesamt 126 Milliarden Euro aus und stellten damit gut zwei Drittel (68 Prozent) der öffentlichen Bildungsausgaben im Jahr 2023. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben der Länder um vier Milliarden Euro oder drei Prozent. Von den Landesmitteln wurden 70 Milliarden Euro (55 Prozent) für den Schulbereich, 31 Milliarden Euro (25 Prozent) für die Hochschulen und 21 Milliarden Euro (17 Prozent) für die Kindertagesbetreuung aufgewendet. Die restlichen vier Milliarden Euro (drei Prozent) entfielen auf die Förderung von Bildungsteilnehmern, das Sonstige Bildungswesen und die Jugend- und Jugendverbandsarbeit.

Auf Gemeindeebene lässt sich ein Anstieg der Ausgaben um fünf Milliarden Euro (+elf Prozent) auf insgesamt 47 Milliarden Euro beobachten. Die Gemeinden verwendeten mit 23 Milliarden Euro (48 Prozent) knapp die Hälfte ihrer Gesamtausgaben im Bildungsbereich für die Kindertagesbetreuung, weitere 20 Milliarden Euro (42 Prozent) wurden im Schulbereich ausgegeben. Jeweils zwei Milliarden Euro wurden für die Förderung von Bildungsteilnehmern (fünf Prozent) und die Jugend- und Jugendverbandsarbeit (vier Prozent) aufgebracht. Auf den Bereich Sonstiges Bildungswesen entfielen bei den Gemeinden kaum Ausgaben (0,5 Milliarden Euro beziehungsweise ein Prozent), auf den Bereich Hochschulen gar keine.


Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zahl der Verkehrstoten 2024 auf Vorjahresniveau

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen wird im Jahr 2024 voraussichtlich auf dem Niveau von 2023 bleiben.

Nach am Donnerstag veröffentlichten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf Basis von Daten für den Zeitraum von Januar bis September werden 2024 rund 2.830 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Im Jahr 2023 waren es 2.839 Getötete. Ihren bisherigen Tiefststand hatte die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2021 mit 2.562 getöteten Personen erreicht.

Auch die Zahl der Menschen, die im Straßenverkehr verletzt wurden, wird 2024 mit rund 370.000 Menschen wohl auf dem Vorjahresniveau verbleiben (2023: 366.557 Verletzte). Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle wird voraussichtlich bei rund 2,5 Millionen liegen und stagniert damit im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls (2023: 2,52 Millionen Unfälle). Dies gilt sowohl für die Zahl der Sachschadensunfälle mit rund 2,2 Millionen als auch für Unfälle mit Personenschaden mit rund 290.000 Unfällen.


Foto: Notrufsäule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Studie: 161.000 Mitarbeiterwohnungen neu geschaffen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, bieten einige Unternehmen in Deutschland mittlerweile Unterstützung beim Wohnen an – und schaffen so auch neuen Wohnraum. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesbauministeriums hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Durchgeführt wurde sie vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Laut der Studie unterstützen 5,2 Prozent der Unternehmen ihre Beschäftigten mit direkten Maßnahmen auf dem Wohnungsmarkt. Sie treten etwa selbst als Vermieter auf oder stellen in Kooperation mit Partnern Wohnraum zur Verfügung. Hochgerechnet wurden somit im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre rund 675.000 Mitarbeiterwohnungen sowie 46.000 Wohnheimplätze für junge Mitarbeiter oder Auszubildende angeboten. Der Großteil sei zwar bestehender Wohnraum, da Wohnungen in der Regel von Unternehmen erworben oder angemietet werden, bevor sie an die Mitarbeiter weitervermietet werden – allerdings seien auch 161.000 Wohnungen neu geschaffen worden.

11,6 Prozent der Unternehmen unterstützen der Studie zufolge mit indirekten Maßnahmen, etwa indem sie Maklerbüros beauftragen, Wohnzuschüsse gewähren oder Tauschbörsen im Intranet anbieten. Größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern bieten demnach häufiger direkte Unterstützung an als kleine und mittlere Unternehmen. Letztere würden dagegen häufiger bei indirekten Maßnahmen unterstützen. Am häufigsten komme Unterstützung für das Mitarbeiterwohnen von Firmen aus der Dienstleistungsbranche. 44 Prozent der Unternehmen, die ihre Mitarbeiter unterstützen, gaben an, dass sie Wohnungen anmieten beziehungsweise kaufen und an ihre Mitarbeiter weitervermieten. 17 Prozent gaben an, dass sie im Neubau von Wohnungen tätig sind, acht Prozent erwerben nach eigener Aussage Belegungsrechte.

„Das Thema Mitarbeiterwohnen bietet für Unternehmen ein unglaubliches Potenzial. Wer aktiv bei der Wohnungssuche unterstützt oder selbst Wohnraum anbietet, kann leichter Fachkräfte gewinnen“, sagte Rolf Bösinger (SPD), Staatssekretär im Bauministerium, den Funke-Zeitungen. Noch würden „viel zu wenig Unternehmen“ ihre Mitarbeiter beim Wohnen unterstützen. „Wir wollen, dass sich noch mehr Arbeitgeber aktiv für Mitarbeiterwohnungen einsetzen“, sagte Bösinger und verwies auf Förderprogramme des Bauministeriums.

Unterstützung kam auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). „Unternehmen sollten verstärkt in den Bau von Wohnraum für ihre Mitarbeitenden investieren, um dringend benötigte bezahlbare Wohnungen zu schaffen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell den Funke-Zeitungen. Das Angebot von Werkswohnungen helfe, Fachkräfte langfristig zu binden. Viele Arbeitnehmer könnten sich aktuell keine geeignete Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes leisten und müssten daher lange Pendelwege in Kauf nehmen.

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), bezeichnete die Wohnungsbaupolitik als „Bremsklotz für unser Wachstum“: „Wo keine bezahlbaren Wohnungen auf dem Markt sind, bleiben auch die Talente aus. Die Mitarbeitergewinnung hängt längst nicht mehr nur am Gehalt“, sagte Kampeter den Funke-Zeitungen.

„Mitarbeiterwohnen allein wird den Wohnraummangel aber nicht beseitigen“, so der BDA-Hauptgeschäftsführer. Es brauche eine Politik, die private Investitionen attraktiv mache. „Bauen in Deutschland ist zu teuer, zu langsam, zu bürokratisch. Wenn wir die Bauvorschriften nicht entschlacken und Genehmigungsverfahren nicht radikal beschleunigen, bleibt der Traum vom neuen Wohnraum eine Illusion.“

Für die Studie wurden 4.445 Arbeitnehmer sowie 567 Unternehmen befragt. Zusätzlich wurden qualitative Interviews geführt. Laut BBSR und IW lassen sich aus der Gesamtheit repräsentative Quoten für privatwirtschaftliche Unternehmen ableiten.


Foto: Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Habeck schlägt Ladestromguthaben für E-Auto-Käufer vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Erneuerung der deutschen Automobilindustrie mit einem umfangreichen Paket beschleunigen. In einem Papier, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, regt Habecks Haus unter anderem an, Elektroautobesitzer künftig beim Laden ihrer Fahrzeuge – zumindest für einen gewissen Zeitraum – finanziell zu unterstützen.

„Wir wollen als Anreiz zum Kauf von E-Autos (Neuwagen und Gebrauchte) ein Ladestromguthaben von 1.000 Euro (für das Laden an öffentlich zugänglichen Ladesäulen) staatlich finanzieren“, heißt es in dem dreiseitigen Konzept aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Darüber hinaus plädiert das Ministerium in dem Papier auch für die Wiedereinführung einer Kaufprämie. „Für Käufer eines Elektrofahrzeugs mit niedrigen und mittleren Einkommen wollen wir eine steuerliche Förderung einführen“, so das BMWK. Ein bestimmter Anteil der Anschaffungskosten solle so wie bei der Förderung der energetischen Gebäudesanierung von der Steuer abgesetzt werden können. Wegen der Haushaltskrise war der Umweltbonus für E-Pkw Ende 2023 vorzeitig eingestellt worden.

Für Menschen mit niedrigen Einkommen hält das Habeck-Ministerium mit Blick auf E-Autos auch „alternative Modelle wie ein Social-Leasing-Modell“ für denkbar. Ein Angebot, das es zum Beispiel in Frankreich schon gibt. Dort unterstützt der Staat Haushalte, deren Referenz-Einkommen weniger als 15.400 Euro pro Jahr beträgt, bei den Leasingraten für E-Autos mit bis zu 13.000 Euro pro geleastem Elektrofahrzeug.

Neben dem Neukauf von E-Autos nimmt das Papier aber auch den Gebrauchtwagenmarkt in den Blick: „Um den Gebrauchtwagenmarkt anzukurbeln, wollen wir professionelle Batteriechecks mit 100 Euro bezuschussen“, formuliert das Ministerium. Insbesondere für „preissensitive Kunden“ würden gebrauchte Fahrzeuge den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern. Der potenzielle Käufer wiederum erhielte durch einen professionellen Batteriecheck „Gewissheit über den Zustand der gebrauchten Fahrzeugbatterie und damit über den Restwert des Fahrzeugs“.

In Deutschland haben Elektrofahrzeuge schon seit einiger Zeit mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. Im vergangenen Monat ging der Absatz von Stromern in der Bundesrepublik erneut deutlich zurück. Knapp 35.200 Batterie-Pkw kamen im November laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) neu auf die Straße und damit fast 22 Prozent weniger als noch im November des Vorjahres. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen betrug etwa 14 Prozent. Branchenbeobachter rechnen allerdings mit einer Trendwende bei E-Fahrzeugen im kommenden Jahr. Der Unternehmensberatung EY zufolge stünden Hersteller unter Druck, weil die neuen Emissionsvorgaben nur mit einem hohen Anteil an Elektroautos in der Neuwagenflotte zu erreichen seien. Eine Folge sei, dass Preise bereits sinken.

In dem Papier schlägt das BMWK auch vor, Strafzahlungen für die Autoindustrie aus Verstößen gegen die Flottengrenzwerte zu flexibilisieren und „die Möglichkeit zu schaffen, Strafzahlungen aus dem Jahr 2025 durch eine Übererfüllung der Vorgaben für 2026 und 2027 zu vermeiden“. Um die Standortschwäche in Deutschland auch mit Blick auf die Unternehmen überwinden zu können, nennt das Ministerium als wesentliche Elemente „eine Investitionsprämie, die Absenkung der Stromsteuer, sowie die Halbierung der Netzentgelte, sowie weitere Anstrengungen zum Bürokratieabbau“. Entsprechendes hatte Habeck bereits vorgeschlagen, unter anderem warb er für einen sogenannten „Deutschlandfonds“.

Für den weiteren Hochlauf der E-Mobilität in Deutschland müsse zudem der Ausbau des Ladenetzes beschleunigt werden. Nötig sei aber „mehr Wettbewerb durch ein erhöhtes Angebot und bessere Preistransparenz“, so das BMWK. Dynamische Stromtarife würden ab dem kommenden Jahr das Laden von E-Autos dann ermöglichen, wenn der Strom günstig sei. Der nächste Schritt sei dann das sogenannte bidirektionalen Laden. Autos sollen, wenn sie den Strom gerade nicht benötigen, ihn auch gewinnbringend ins Netz einspeisen können. Habeck will sich laut dem Papier darüber hinaus dafür einsetzen, die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestniveau zu senken und die Netzentgelte durch öffentliche Teilfinanzierung zu halbieren.


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Verbraucherzentralen wollen Mehrwertsteuer auf Gemüse abschaffen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat eine vollständige Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte gefordert. „Der Vorschlag von Bundeskanzler Scholz, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu senken, ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik, der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Er geht aber nicht weit genug.“

Seit 2021 seien die Lebensmittelpreise um 34 Prozent gestiegen, so Gurkmann. Verbraucher bräuchten dringend finanzielle Entlastung. „Eine Mehrwertsteuersenkung um zwei Prozent für Grundnahrungsmittel wird durch die monatliche Gesamtinflation von derzeit über zwei Prozent direkt wieder zunichtegemacht“, kritisierte sie. „Damit eine gesunde und ausgewogene Ernährung für alle Verbraucherinnen möglich ist, muss die Bundesregierung die Mehrwertsteuer von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf null Prozent setzen.“

Zudem forderte sie eine stärkere Überprüfung der Supermarktpreise. „Eine Preisbeobachtungsstelle kann unfaire Praktiken aufdecken und so Verbraucher vor zu hohen Preisen schützen“, schlug Gurkmann vor. „Bei indirekten Preiserhöhungen durch Mogelpackungen sollten Hersteller verpflichtet werden, diese mit einem Warnhinweis zu kennzeichnen. Das muss die künftige Bundesregierung umsetzen.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Senkung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf fünf Prozent für Grundnahrungsmittel vorgeschlagen.


Foto: Gurken (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Rotes Kreuz für Besonnenheit in Debatte über syrische Flüchtlinge

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um die Rückkehr von syrischen Flüchtlingen fordert die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, mehr Zurückhaltung. Die Lage in Syrien sei nach wie vor sehr unübersichtlich und volatil, sagte Hasselfeldt der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Deshalb finde ich manche Äußerung über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge verfrüht und nicht richtig.“

Voreilige Empfehlungen würden nicht helfen, sagte sie. „In diesem Sinne ruft das DRK alle Akteure zu Besonnenheit in der aktuellen Debatte rund um das Thema Geflüchtete aus Syrien auf.“

Auch beim Roten Kreuze gebe es in einigen Einrichtungen syrische Arbeitskräfte, ergänzte Hasselfeldt. „Etwa in der Pflege und besonders in der Migrationsberatung. Diese Menschen kennen die Sprache und die Hintergründe der Geflüchteten. Für uns sind sie ein großer Gewinn.“


Foto: DRK-Helfer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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BKA warnt vor jugendgefährdenden Gewalt-Chatgruppen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einer besonders gewalttätigen Onlineszene, die gezielt Minderjährige und psychische labile Menschen anspricht. Dabei handelt es sich offenbar auch um eine Gruppierung, die besonders auf der bei Gamern beliebten App Discord und auf der Onlineplattform Telegram aktiv ist, berichtet der „Spiegel“.

Die Mitglieder der Gruppe erpressen demnach ihre Opfer und zwingen sie, ihnen Nacktbilder zu schicken und sich selbst, etwa mit Ritz-Zeichen, zu verletzen. In besonders extremen Fällen treiben sie ihre Opfer auch dazu an, sich selbst zu töten.

„Online-Communities, die gezielt Minderjährige ansprechen und zu Selbstverletzungen und zur Begehung von Straftaten verleiten wollen, können gerade für vulnerable Kinder und Jugendliche sehr gefährlich sein“, sagte eine BKA-Sprecherin dem Nachrichtenmagazin. Das BKA empfehle Eltern, auf Warnzeichen zu achten.

Die Behörde bittet Kinder und Jugendliche, „bei neuen „Onlinefreundschaften“ sehr aufmerksam zu sein und nicht leichtfertig persönliche Daten preiszugeben“, so eine Sprecherin. Das BKA hat auf der Website auch einen entsprechenden Warnhinweis zu „Gefährlichen Chat-Gruppen“ veröffentlicht.

Discord bestreitet, nicht genug gegen die Chat-Gruppierungen zu unternehmen. Das Unternehmen verbessere seine Maßnahmen stetig und arbeite auch mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, teilte das Unternehmen mit. Telegram ließ eine Anfrage des Nachrichtenmagazins unbeantwortet.


Foto: Junge Leute beim Zocken (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen uneinheitlich – Google überzeugt mit KI-Modell

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch uneinheitlich gezeigt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.149 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.080 Punkten 0,8 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 21.764 Punkten 1,9 Prozent im Plus.

Anleger bewerteten am Mittwoch die neu veröffentlichten US-Inflationsdaten, die den Erwartungen vieler Beobachter entsprachen. Im November verteuerten sich die Preise in den Vereinigten Staaten gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent, gegenüber dem Vormonat kletterten die Preise erneut um 0,3 Prozent. Die oft als „Kerninflation“ bezeichnete Teuerung ohne Energie und Nahrungsmittel lag im November bei 3,3 Prozent, nach ebenfalls 3,3 Prozent im Vormonat.

Besonders deutliche Zuwächse hatten die Aktien von Google-Mutter Alphabet zu verzeichnen. Der Suchmaschinenkonzern hatte in den vergangenen Tagen einen Durchbruch bei der Entwicklung von Quantencomputern verkündet und ein neues Modell der Künstlichen Intelligenz „Gemini“ vorgestellt. Das Modell soll künftig in zahlreiche Google-Produkte integriert werden.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochabend schwächer: Ein Euro kostete 1,0496 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9527 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.717 US-Dollar gezahlt (+0,8 Prozent). Das entspricht einem Preis von 83,22 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 73,56 US-Dollar, das waren 1,9 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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