Montag, November 10, 2025
spot_img
Start Blog Seite 579

Baltische Staaten an europäisches Stromnetz angeschlossen

0

Brüssel/Vilnius (dts Nachrichtenagentur) – Die drei baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland sind komplett an das europäische Stromnetz angeschlossen worden. Das teilten die EU-Kommission sowie der litauische Präsident Gitanas Nauseda am Sonntag mit.

Estland, Lettland und Litauen seien jetzt „völlig unabhängig von den Stromsystemen Russlands und Weißrusslands“, so die EU-Kommission. Sie wurden demnach über Polen an das europäische Kontinentalnetz angeschlossen. Die baltischen Staaten waren bis zuletzt die letzten drei EU-Mitgliedstaaten, deren Stromnetze noch vollständig innerhalb des russischen und weißrussischen Systems funktionierten.

„Heute wird Geschichte geschrieben: Die baltischen Staaten schalten auf Energieunabhängigkeit um“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Maßnahme sei durch mehr als eine Milliarde Euro europäischer Fördermittel über Jahre hinweg unterstützt worden. „Die letzten verbleibenden Stromleitungen mit Russland und Weißrussland werden nun abgebaut.“ Das bedeute „Freiheit von Drohungen und Erpressung“, so von der Leyen.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Buschmann bekräftigt Ablehnung von Koalition mit den Grünen

0

Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Generalsekretär Marco Buschmann hat die Ablehnung seiner Partei einer Koalition mit den Grünen bekräftigt.

„Wir sagen ganz klar, dass eine Koalition aus Union und FDP am ehesten in der Lage wäre, die Probleme zu lösen, weil wir brauchen keine Regierung der Trippelschritte, wo man sich gegenseitig blockiert“, sagte Buschmann am Rande des FDP-Parteitags in Potsdam dem Sender Phoenix. Wenn stattdessen Robert Habeck (Grüne) Wirtschaftsminister bleibe, wäre das in seinen Augen „eine Garantie für die längste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik“.

„Wir stehen dafür ein, dass wir in keine Regierung eintreten werden, in der die Grünen eine Rolle spielen.“ Die Partei habe alle Problemlösungsstrategien in den letzten drei Jahren in den Bereichen Wirtschaft und Migration blockiert. „Wir brauchen jetzt eine Regierung, die die Probleme löst. Sonst passiert möglicherweise das wie in Österreich: Nach vier Jahren Schwarz-Grün gab es jetzt dort Wahlergebnisse, dass die Rechtsextremisten die stärksten sind und möglicherweise die nächste Regierung anführen. Das darf in Deutschland nicht sein.“

Die FDP stehe zwar momentan nicht so gut da, sehe sich aber als eigenständige Partei und wolle für ihr Programm und ihr personelles Angebot gewählt werden. „Es gibt keine Leihstimmen, egal wie häufig die CDU das sagt“, so Buschmann in Richtung Friedrich Merz, der dafür geworben hatte, die Stimmen lieber der CDU als der FDP zu geben. „Ich glaube, dass es sehr viele Menschen gibt, die für eine Partei wie die FDP eigentlich aufgeschlossen sind und uns unterstützen wollen, die Veranstaltungen sind voll. Aber wir sehen auch eine große Orientierungslosigkeit“, so Buschmann weiter.


Foto: Marco Buschmann am 09.02.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Meinungsforscher halten Aufholjagd der SPD für ausgeschlossen

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Meinungsforscher der Institute Insa und Forsa halten es für ausgeschlossen, dass der SPD bis zum Wahltermin noch eine Aufholjagd gelingt. „Dafür fehlt mir die Fantasie“, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts Insa, Hermann Binkert, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Die Wahl ist für die SPD gelaufen.“

Diese Einschätzung vertritt auch Forsa-Chef Manfred Güllner. CDU-Chef Friedrich Merz dürfte die Kanzlerschaft, in welcher Koalition auch immer, „nicht mehr zu nehmen sein, da die Unzufriedenheit mit der SPD seit der Jahreswende 2023/2024 fest zementiert ist“, sagte Güllner dem „Handelsblatt“. Zu groß sei der Unmut über Kanzler Olaf Scholz und zu schwach das sonstige Personalangebot mit Ausnahme von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Da die SPD daran „kurzfristig nichts ändern kann, kann sie ihre Wahlniederlage bei dieser Bundestagswahl nicht mehr verhindern“.

Auch der Passauer Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter sieht die SPD in einer ausweglosen Situation. Wo jetzt noch „eine verändernde Dynamik“ herkommen soll, sei nicht vorstellbar, sagte er der Zeitung. „Personell gibt es keine Änderungschance mehr. Insofern kann die SPD nicht aufholen.“


Foto: Matthias Miersch, Lars Klingbeil und Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Van Aken dämpft Erwartungen an TV-Duell von Scholz und Merz

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Linksparteichef Jan van Aken dämpft die Erwartungen an das TV-Duell von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) am Sonntagabend. „Nur die beiden, da wäre ein Tatort spannender“, sagte van Aken der „Rheinischen Post“.

Der Linken-Politiker ergänzte, die Demokratie sei „bunter als die beiden, die sich kaum unterscheiden“. Das sei „eine vertane Chance“. Zwar sei es gut, „wenn Politiker im Fernsehen gefragt werden, wie sie dieses Land verändern wollen“, aber bei Scholz und Merz wisse man schon vorher, dass sie sich „erschreckend einig sind – sie frieren die Mieten nicht ein und senken sie auch nicht“.

„Und die Milliardäre bleiben bei ihnen unantastbar und werden nicht zur Kasse gebeten“, so van Aken.


Foto: Jan van Aken (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Miersch formuliert Erwartungen an Scholz für TV-Duell

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) muss nach Ansicht von SPD-Generalsekretär Matthias Miersch beim TV-Duell mit Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) programmatische Schwächen der Union offenlegen.

„Olaf Scholz gewinnt das Duell, wenn deutlich wird, dass die CDU auf vielen Feldern blank ist“, sagte Miersch der „Rheinischen Post“. Oder dass sie es sogar schlimmer mache: „eine Steuerreform nur für Reiche, das Auslaufen der Mietpreisbremse, fehlende Zusagen zur Rente“.

Miersch ergänzte, er gehe um eine inhaltliche Auseinandersetzung, bei der klar werde, dass die SPD die besseren Antworten auf die drängenden Fragen der Menschen habe. „Die Menschen wollen Sicherheit – und die gibt es nur mit Scholz“, sagte der SPD-Generalsekretär.


Foto: Matthias Miersch und Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kritik an EU-Kommission wegen Broschüren mit Kinderkopftuch-Bildern

0

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Im Europäischen Parlament regt sich Kritik an der unkritischen Abbildung von Kopftuch tragenden jungen Mädchen in Veröffentlichungen von Institutionen der Europäischen Union.

„Ich empfinde die Veröffentlichungen als unglücklich“, sagte die EU-Abgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) der „Welt am Sonntag“. Die Kommission sollte vermeiden, „in ihren Öffentlichkeitsmaterialien problematische Symbole zu verwenden, die eher mit religiös fundamentaler Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Verbindung gebracht werden“.

Zuletzt hatte die EU-Asylagentur (EUAA) im Januar dieses Jahres eine Broschüre zu einer „Gemeinschaftspatenschaft für Flüchtlinge“ herausgegeben und diese mit einem Kopftuch tragenden Kind bebildert. Zuvor hatten in den vergangenen Jahren bereits mehrere weitere EU-Institutionen Kinder mit Kopftuch gezeigt, ohne jede Einordnung oder Kritik. Im September und Oktober 2023 sowie im Juni 2022 war es die Generaldirektion Internationale Partnerschaften der EU-Kommission, im September 2022 das Programm Erasmus+. Im letztgenannten Fall zierte ein kleines Mädchen mit einem streng gebundenen Kopftuch eine Broschüre für einen „Europäischen Preis für innovative Lehre“.

Hohlmeier ist im EU-Parlament stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses. „Ich gehe davon aus, dass die Kommission keine falschen Absichten hatte und nicht das Tragen von Kopftüchern bei Kindern fördern möchte. Dennoch bitte ich die Kommission, neutrale Bilder zu verwenden, auch wenn es sich nur um Zeichnungen handelt“, sagte sie.

„Die Kommission fördert im Einklang mit den EU-Verträgen Inklusion und Vielfalt“, sagte eine Sprecherin. Die Kommission fördere „keine Form von religiöser Kleidung“. Frauen und Mädchen müssten frei entscheiden können, was sie tragen oder nicht tragen wollen, „sofern die Grundsätze der Nichtdiskriminierung und der freien Religionsausübung gewahrt bleiben“.


Foto: EU-Kommission in Brüssel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wie alle von Tampons aus Meeresalgen profitieren

0
Tangpon Tampons aus Meeresalgen

Weltneuheit ‘Tangpon’ deutschlandweit im Einsatz: Wie alle von Tampons aus Meeresalgen profitieren

Nach erfolgreicher Zertifizierung bringt Vyld den weltweit ersten Tampon aus Meeresalgen in Einsatz
Arbeitgeber*innen, Coworking Spaces, Sportstudios und Großveranstalter statten ihre Locations und Events bereits mit dem Tangpon aus
Marktführer Periodically kooperiert mit Vyld für Periodenprodukt-Spender

Seit kurzem erobert der Tangpon erfolgreich die Toiletten Deutschlands. Der Tangpon ist eine patentierte Produktinnovation made in Germany: Er ist der weltweit erste Tampon aus dem regenerativen Rohstoff Meeresalge, entwickelt von dem Berliner profit-for-purpose Unternehmen Vyld. Er überzeugt nicht nur Anwender*innen, sondern auch all jene, die ihn für Menstruierende bereitstellen – sei es auf (Groß-)Veranstaltungen, am Arbeitsplatz, in Sportstudios oder Coworking Spaces.

“Produktsicherheit steht für uns an höchster Stelle – deshalb war klar, dass wir den Tangpon weit über die basalen gesetzlichen Anforderungen hinaus testen.”, betont Stefanie Malchow, R&D Lead Scientist bei Vyld. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit, Schadstofffreiheit und Mikrobiom-Freundlichkeit wurden in externen Laboren bestätigt und zertifiziert.

Dass der gesunde und nachhaltige Tangpon auch in der Anwendung begeistert, zeigt sich unter anderem bei Großveranstaltungen wie Livekonzerten: “Bei allen drei Veranstaltungstagen des Labor Tempelhof wurden uns die Tangpons quasi aus den Händen gerissen – ‘Ihr rettet mir den Tag’ hörten wir einige dutzend Male. Mit einer positiven Resonanz haben wir gerechnet, aber die überbordende Begeisterung hat uns wirklich umgehauen.”, resümiert Vyld CEO Ines Schiller.

Durch die Kooperation mit Periodically, Marktführer für Periodenprodukt-Spender, findet der Tangpon deutschlandweit praktisch und hygienisch den Weg in Bürotoiletten. „Wir legen viel Wert auf Nachhaltigkeit bei all unseren Produkten – deshalb freuen wir uns, durch die Zusammenarbeit mit Vyld eine der umweltfreundlichsten Alternativen anbieten zu können.“, bestätigt Periodically Gründerin Katharina Weißig. Arbeitgeber*innen von Startups über Anwaltskanzleien bis hin zu mittelständischen Traditionsunternehmen fördern mit dem Tangpon Gesundheit und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter*innen.

Auch die Nachfrage von Organisationen, die Wert auf ganzheitliche Gesundheitsförderung ihrer Mitglieder legen, ist groß:

Mehrere Fitnessstudios, wie der Berliner Dokan Sportclub in Weißensee, stellen ihren Mitgliedern den Tangpon zur Verfügung und nutzen dabei den extra zur Anbringung innerhalb der Toilettenkabine designten Tampon-Spender von Vyld. Ebenso sind Coworking Spaces wie Unicorn Workspaces überzeugt, dass die Tangpons deren eigenen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen vollumfänglich dienen. Dazu Max Bondy, Operations Manager bei Unicorn Workspaces: “Wie genial ist es denn, Tampons aus Algen herzustellen? Wir finden die Tangpons super und freuen uns, sie in unseren Spaces vorstellen zu dürfen.”

Quelle Bild und Text: Vyld GmbH

Investment durch Avellinia Capital

0
roadsurfer gründerteam bild

Roadsurfer sichert sich 30 Millionen Euro Finanzierung durch Avellinia Capital.
Die Finanzierung deckt die Investition zur Flottenexpansion für 2025 von 8.500 auf 10.000 Fahrzeuge

roadsurfer, der Marktführer im Bereich Camper-Reisen, freut sich, den erfolgreichen Abschluss einer besicherten Finanzierung in Höhe von 30 Millionen Euro durch Avellinia Capital (AvCap) bekannt zu geben. Die Finanzierung des Londoner Investmentunternehmens deckt die gesamten im Jahr 2025 geplanten Flotteninvestitionen von roadsurfer und sichert somit eine weitere Expansion der Flotte in bestehenden Märkten in Europa und Nordamerika. Mit dieser Investition kann roadsurfer die eigene Flotte ohne den Einsatz zusätzlichen Wachstumskapitals von 8.500 auf rund 10.000 Fahrzeuge erweitern.

Markus Dickhardt, Mitgründer und CEO von roadsurfer, über die Finanzierung:

„Die Unterstützung und das Vertrauen eines renommierten Investors wie AvCap demonstrieren unseren starken Zugang zu den Kapitalmärkten und unterstreichen die Stärke unseres Geschäftsmodells. Wir freuen uns sehr über den Abschluss der Finanzierung, die es uns ermöglicht, das Angebot für unsere Kundinnen und Kunden zu optimieren und uns weiterhin auf den Ausbau unserer Marke zu konzentrieren“.

„Wir freuen uns, roadsurfer in dieser wichtigen Wachstumsphase zu begleiten“, sagte Julian Schickel, Managing Partner bei Avellinia Capital. „Diese Transaktion unterstreicht die Expertise von AvCap, maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für innovative Unternehmen mit starkem, asset-basiertem Wachstumspotenzial zu liefern. roadsurfers Engagement für Nachhaltigkeit und seine einzigartige Positionierung im Reisemarkt machen das Unternehmen zu einem idealen Partner für uns.“

Avellinia Capital ist ein Private Debt Investment Manager, fokussiert auf Asset-Based Spezialfinanzierungen.

Die Finanzierungslösung unterstreicht die Expertise von AvCap im Bereich der asset-basierten Kreditvergabe sowie in der Strukturierung innovativer Kapitallösungen für wachstumsstarke Unternehmen. Durch die Bereitstellung einer hybriden Finanzierung setzt AvCap zusätzliche Liquidität für Roadsurfer frei und ermöglicht dem Münchener Unternehmen sowohl die Ausweitung seiner Geschäftstätigkeit als auch die Optimierung seiner Kapitalstruktur.

Über 

roadsurfer wurde 2016 gegründet und ist mit seinen bunt-folierten Campern für Vermietung, Abo und Verkauf sowie der Stellplatz-Plattform roadsurfer spots der weltweit führende Experte für Camper-Reisen. Das roadsurfer Campervan-Versprechen: Ready-to-go-Camping-Paket, flexible Storno oder Umbuchung, unbegrenzte Freikilometer und stets das neueste Camper-Modell.

 

Bild Gründerteam Quelle und Copyright @roadsurfer

Quelle ELEMENT C GmbH

Kretschmer fordert wichtige Kabinettsposten für Ost-Politiker

0

Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert von der künftigen Bundesregierung wichtige Kabinettsposten für Politiker aus dem Osten.

„Ich wünsche mir, dass Persönlichkeiten aus den neuen Ländern am Kabinettstisch sitzen. Und zwar in einem Ministerium, das wirklich etwas für die Zukunft des Landes bewegen kann, zum Beispiel im Verkehrs- oder im Wissenschaftsressort“, sagte Kretschmer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Das wäre ein echter Beitrag, um einen zweiten Schwung in diesen Aufbau Ost zu bringen.“

Er selbst steht dafür nicht bereit, stellte Kretschmer klar: „Ich war schon 15 Jahre in Berlin und schließe eine Rückkehr aus. Nicht nur bis auf Weiteres, sondern insgesamt“, so der Regierungschef. „Meine Berliner Zeit war lang, intensiv, und sie ist zu Ende. Meine Aufgabe liegt in Sachsen.“


Foto: Michael Kretschmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn gesunken

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Viele Pkw-Fahrer auf deutschen Autobahnen halten sich auch ohne ein geltendes Tempolimit an die empfohlene Richtgeschwindigkeit. Zudem sind die Autofahrer auf den Fernstraßen im Durchschnitt etwas langsamer unterwegs als noch vor ein paar Jahren.

Das geht aus einer neuen Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten. Der Erhebung zufolge fuhren Pkw-Fahrer zuletzt im Durchschnitt 113,5 Kilometer pro Stunde (km/h) und damit 3 km/h weniger als bei einer vorherigen Auswertung aus dem Jahr 2021. In die Analyse flossen laut IW Daten aus den automatischen Zählstationen an den Autobahnen ohne dauerhaftes Tempolimit in Nordrhein-Westfalen ein. Erhoben wurde im Zeitraum Mitte Mai bis Ende August 2024.

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten angemeldeten Pkw und dem dichtesten Netz an Autobahnen. „Unsere Daten zeigen deutlich, dass die absolute Masse der Autofahrer versucht, die Richtgeschwindigkeit einzuhalten. Die meisten scheinen, selbst, wenn sie 200 fahren könnten, keine Lust darauf zu haben“, sagte der Autor der Analyse, IW-Verkehrsexperte Thomas Puls, den Funke-Zeitungen.

Die Autobahn-Richtgeschwindigkeit beträgt in Deutschland 130 km/h. Das Einhalten dieser Geschwindigkeit wird Fahrzeugführern empfohlen – zumindest auf Streckenabschnitten, auf denen nicht eine gesondert ausgewiesene Geschwindigkeitsbegrenzung gilt. Laut der IW-Analyse hielten sich in dem untersuchten Zeitraum fast 83 Prozent der erfassten Pkw daran oder fuhren sogar langsamer. Weitere 10,5 Prozent der erfassten Autos wurden mit einer Geschwindigkeit zwischen 130 und 140 km/h gemessen. Deutlich über der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h fuhren somit lediglich etwa 7,5 Prozent der Pkw. Nur ein Prozent war schneller als mit 160 km/h unterwegs.

Erstmals hatte das IW die Auswertung im Jahr 2021 – also mitten in der Corona-Pandemie – durchgeführt. Damals habe die durchschnittliche Geschwindigkeit noch 3 hm/h höher gelegen. Bei einer weiteren Auswertung im Jahr 2022 sank sie auf 115,2 km/h. Die bei der jüngsten Messung festgestellte erneute Abnahme der Durchschnittsgeschwindigkeit erklärt Forscher Puls auch mit einem wieder gestiegenen Verkehrsaufkommen. „Die durchschnittliche Geschwindigkeit hat noch einmal spürbar abgenommen im Vergleich zu Corona-Zeiten. Eine Erklärung dafür kann sein, dass es wieder voller geworden ist, auch, weil mehr Menschen, anstatt im Homeoffice zu arbeiten, wieder ins Büro fahren“, sagte der IW-Experte.

Auch Daten des Bundesverkehrsministeriums hatten gezeigt, dass die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke auf allen deutschen Autobahnen 2023 im Vergleich zu 2021 um etwa zehn Prozent gestiegen war. Kaum Einfluss auf das Verkehrsgeschehen sieht Forscher Puls hingegen durch die Entwicklung der Spritpreise. Das zeigten schon die vergangenen Untersuchungen. „Zwischen unseren unterschiedlichen Messungen gab es enorme Sprünge bei den Spritkosten, vor allem in Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine“, sagte er. Der Effekt sei aber gering. „Die Gründe zu fahren, scheinen für die Menschen deutlicher höher zu wiegen als ein die gestiegenen Kosten fürs Tanken.“

Laut IW wurden bei der Messung insgesamt fast 1,9 Milliarden Beobachtungen von vorbeifahrenden Pkw dokumentiert. Hinzu kämen fast 350 Millionen Fahrzeuge, die von den Messstationen als Nutzfahrzeuge klassifiziert worden seien. Für Lkw, aber auch für kleinere Transporter, für die keine Begrenzung auf 80 km/h gelte, sei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 86 km/h erfasst worden, heißt es in der Analyse.

Unterschiede stellten die Forscher mit Blick auf einzelne Wochentage und Uhrzeiten fest. Die gemessene Geschwindigkeit lag an Wochenenden bei 116,5 km/h und damit 4,3 km/h über dem an Werktagen gemessenen Wert. Überraschend aus Sicht der IW-Experten: Fahrer, die mit einer Geschwindigkeit zwischen 170 km/h und 200 km/h unterwegs sind, fahren am Wochenende im Schnitt etwas langsamer als zwischen Montag und Freitag.

Mit Blick auf den Verkehr im Tagesverlauf habe sich gezeigt, dass es keine morgendliche Rushhour gegeben habe. Stattdessen stagniere das Verkehrsaufkommen bis 10 Uhr und steigt dann linear an, bis es zwischen 16 Uhr und 17 Uhr sein Maximum erreicht habe. In dieser Stunde seien über den gesamten Beobachtungszeitraum 7,2 Prozent aller täglichen Pkw erfasst worden. Danach gehe das Verkehrsaufkommen „annähernd linear“ bis Mitternacht wieder zurück, heißt es in der Analyse. Selbst in Fahrzeiten mit weitestgehend freier Fahrt und akzeptablen Sichtverhältnissen fahre „die absolute Masse der Pkw zwischen 100 und 130 km/h“.

Zuletzt hatte ein Bündnis aus 14 Organisationen – darunter Greenpeace, Gewerkschaft der Polizei oder Verkehrsclub Deutschland – erneut ein Tempolimit auf Autobahnen gefordert. Weniger Kraftstoffverbrauch, weniger Unfälle, mehr Nutzen für das Klima sind häufig Gründe, die Befürworter anführen.

IW-Forscher Puls sieht hingegen keine Notwendigkeit, umfassend über eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen zu diskutieren: „Im Verkehrssektor gibt es viel größere Probleme. So muss die Politik dringend eine Antwort auf die Infrastrukturkrise liefern. Die Debatte um ein einheitliches Tempolimit ist gemessen an dem, was es leisten kann überzogen“, sagte er.


Foto: Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts