Dienstag, September 16, 2025
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Kiesewetter wirft Trump Desinteresse an der Ukraine vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dafür gelobt, dass er bei dem Treffen in Washington Trumps Desinteresse an einem Frieden in der Ukraine demaskiert habe. Merz habe „deutlich gemacht, dass es uns um einen Waffenstillstand geht, bevor es in Verhandlungen gehen sollte“, sagte Kiesewetter dem TV-Sender „Welt“ am Dienstag. „Das hat Trump nicht aufgegriffen. Damit hat Merz sehr deutlich erkennen können, dass es Trump gar nicht um einen Waffenstillstand geht; dass er auch kein großes Interesse an der Ukraine hat. Und vielmehr darauf aus war, dass die Ukraine bei ihm Rüstungsgüter kauft für 100 Milliarden Euro, um sich Sicherheitsgarantien über diese Waffen zu ermöglichen.“

Kiesewetter will den Druck auf Russland erhöhen. „Putin bombt einfach weiter. Deswegen müssen wir den Druck auf Russland erhöhen und die Ukraine militärisch stärker unterstützen, ber auch die Finanzmittel Russlands beschneiden, zum Beispiel die eingefrorenen russischen Vermögen jetzt öffnen“, sagte der CDU-Politiker. „Und was auch wichtig ist: die Schattenflotte in der Ostsee eindämmen, damit nicht weiter Devisen für Russland auf dem Schwarzmarkt für Öl erworben werden.“

Es sei die Aufgabe Deutschlands, „die Ukraine so stark zu machen, dass sie in Verhandlungen gehen kann“, so Kiesewetter. „Dazu gehört auch, dass wir für unsere Seite nichts ausschließen, aber doch nicht jetzt schon über Truppen spekulieren, die – völlig unklar, wann, wo und durch wen – zu stellen sind.“

Auch Putin „braucht nicht verhandeln“, so Kiesewetter. „Er sieht, dass zwar Europa geeint ist, aber dass eben keine Masse vorhanden ist, dass man sich auch nicht einig ist über die Sicherheitsgarantien, geschweige denn über die Frage, wie man die Sicherheitsgarantien absichert. Das heißt, er kann weitermachen und hat auch kein Interesse an einem Waffenstillstand, weil er weiterbomben kann und damit seine Ausgangsvoraussetzungen, also mehr Geländegewinne, sich noch besser aufstellen kann“, erklärte der Außenpolitiker.


Foto: Roderich Kiesewetter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax legt zu – Rheinmetall hinten

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.423 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem verhaltenen Start drehte der Dax am Vormittag ins Plus und stabilisierte sich dort am Nachmittag.

Angesichts der Gespräche in Washington über die Zukunft der Ukraine schätzen Anleger die Chancen auf ein Ende des russischen Angriffskriegs zunehmend als wahrscheinlich ein. Die meisten Dax-Werte rangierten entsprechend im grünen Bereich. Doch insbesondere die Spekulationen, dass die Ukraine künftig vor allem aus den USA Waffen kaufen könnte, machte den Papieren von Rheinmetall zu schaffen.

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Zalando, Porsche und Brenntag an der Spitze der Frankfurter Kursliste. Das Schlusslicht bildeten die Papiere von Siemens Energy und Rheinmetall.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 31 Euro. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 66,12 US-Dollar, das waren 48 Cent oder 0,7 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1672 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8568 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Studie: Wachsende Namib-Wüste gefährdet Unesco-Welterbe Richtersveld

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Hamburg hat eine Wüstenausbreitung im südlichen Afrika dokumentiert, die in diesem Ausmaß bislang unbekannt war. Diese Entwicklung bedroht das südafrikanische Richtersveld, einen bedeutenden Hotspot der Artenvielfalt mit rund 1.000 endemischen Pflanzen, teilte die Universität am Dienstag mit. Zum Vergleich: In ganz Deutschland sind weit weniger als 100 endemische Pflanzenarten bekannt.

Die Kulturlandschaft Richtersveld wurde 2007 in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Damit haben sich die 194 Vertragsstaaten, darunter Deutschland, zum Schutz der Stätte verpflichtet.

Die Forscher haben in der Studie, die im Fachjournal „Journal of Arid Environments“ veröffentlicht wurde, festgestellt, dass in den meisten Regionen des Richtersveldes ein dramatischer Rückgang der Vegetation und der Artenvielfalt zu verzeichnen ist. Ehemals fruchtbares Weideland wird zunehmend von Sand begraben, und verlassene Farmhäuser verschwinden unter Dünen. Die Wissenschaftler analysierten die Zusammensetzung und Menge von Pflanzenarten über einen Zeitraum von bis zu 45 Jahren und werteten Zeitreihen von Satellitenbildern aus.

Die Ursachen für die Wüstenbildung seien sowohl im Klimawandel als auch in menschlichen Aktivitäten zu finden. Minengesellschaften, die nach Diamanten schürfen, tragen zur Wüstenbildung bei, indem sie Tagebau-Abbaustätten offen zurücklassen. Die Forscher empfehlen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wüstenbildung, darunter eine strikte Kontrolle der Minen und den Schutz besonders verwundbarer Regionen.


Foto: Wüste (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Experte: Zustimmung Russlands für Sicherheitsgarantien nicht nötig

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München (dts Nachrichtenagentur) – Sicherheitsexperte Nico Lange kritisiert angesichts des Gipfels in Washington zur Zukunft der Ukraine die Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

„Es gibt einen Teil der Beteiligten, die denken, für solche Sicherheitsgarantien bräuchte man die Zustimmung Russlands, was ich für absoluten Unsinn halte“, sagte Lange den Zeitungen der „Mediengruppe Bayern“ (Mittwochausgaben) mit Blick auf die Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und den Europäern. „Wir fragen ja auch Russland nicht, wie wir die Bundeswehr künftig ausstatten dürfen, um uns vor Russland zu schützen. Die Bedrohung für uns und die Bedrohung für die Ukraine ist doch die gleiche: Es ist das imperialistische, aggressive Russland von Wladimir Putin.“

Auch der Debatte um Bodentruppen liege eine falsche Vorstellung zugrunde, so Lange. „Das Schlagwort `Bodentruppen` klingt martialisch, das macht den Leuten Angst, es ruft die Reaktion hervor, dass man das nicht will. Dabei geht es in keiner Weise darum, Bundeswehrsoldaten an die Kontaktlinie zu schicken. Diese Vorstellung ist falsch.“

Die Frage sei vielmehr, wie eine europäische Militärpräsenz in der Ukraine nach einem Waffenstillstand aussehen könne – „nicht an der Kontaktlinie direkt, sondern irgendwo tiefer in der Ukraine. Etwa durch die Stationierung von Kampfflugzeugen zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung“.

Politisch sei für ihn klar, dass sich Deutschland beteiligen müsse. „Wenn eine europäische Militärpräsenz in der Ukraine aufgebaut wird, um den Frieden in Europa langfristig zu sichern, kann ich überhaupt keinen Grund erkennen, warum sich Deutschland als wichtiges, großes und starkes Land nicht beteiligen sollte“, so Lange. „Wenn es eine Zeitenwende gegeben hat, dann müssen solche Fragen anders beantwortet werden als früher.“


Foto: Nico Lange (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Anklage wegen Anschlags auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg erhoben

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Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) – Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg hat Anklage gegen einen 50-jährigen Mann erhoben, der beschuldigt wird, am 20. Dezember 2024 einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verübt zu haben. Dies teilte die Behörde am Dienstag mit. Der Angeschuldigte, ein saudi-arabischer Arzt, befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Laut Anklage soll der Mann mit einem leistungsstarken BMW X3 über den stark besuchten Weihnachtsmarkt gefahren sein und dabei insgesamt 344 Personen geschädigt haben. Sechs Personen, darunter fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren sowie ein neunjähriger Junge, wurden getötet. Zudem wird ihm versuchter Mord an weiteren 338 Personen sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Angeschuldigte die Tat über mehrere Wochen geplant haben soll. Er handelte nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus Unzufriedenheit über den Verlauf einer zivilrechtlichen Streitigkeit und wollte eine möglichst große Anzahl von Menschen töten. Die Generalstaatsanwaltschaft hat 410 Zeugen und zahlreiche Beweismittel in die Anklage aufgenommen. Das Landgericht Magdeburg wird nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.


Foto: Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Erstes "Schwarzbuch der Denkmalpflege" veröffentlicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat ein erstes „Schwarzbuch der Denkmalpflege“ veröffentlicht, das Bedrohungen und Verluste der Denkmallandschaft aus den vergangenen zwei Jahren dokumentiert. Es soll die Denkmalschutz-Debatte in Deutschland befördern sowie Denkmalverluste anschaulich machen, teilte die DSD am Dienstag mit.

Der Denkmalschutz in Deutschland befinde sich seit Jahren in einer Krise, so die Stiftung. Immer öfter würden Regelungen der Denkmalschutzgesetze geschwächt und Rahmenbedingungen geschaffen, die negative Folgen für die Denkmallandschaft haben. Diese Entwicklungen begünstigten empfindliche Denkmalverluste, die meistens nur wenig und vornehmlich lokale Aufmerksamkeit bekämen. Wie viele denkmalgeschützte Bauwerke jedes Jahr verloren gehen oder bedroht sind, werde nicht zentral erfasst.

Doch Pflege und Schutz der Denkmallandschaft sind nach Ansicht der Stiftung im öffentlichen Interesse. Die Öffentlichkeit sollte daher auch über Bedrohungen und Verluste transparent informiert werden. Das „Schwarzbuch“ sei aber keine vollständige Erfassung verlorener Denkmale beziehungsweise von Gebäuden, die in diesem Zeitraum ihren Schutzstatus verloren haben. Es sammele vielmehr typische und eindrückliche Beispiele, mache Verlustmuster sichtbar und gebe einen kleinen Lagebericht über den Zustand des denkmalgeschützten Kulturerbes, so die DSD.

In dem „Schwarzbuch“ wird unter anderem über die Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, die Berliner Mauer und die Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf berichtet.


Foto: Vorstellung „Schwarzbuch der Denkmalpflege“ am 19.08.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Kukies dementiert Interesse am Amt des Bahn-Chefs

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hat nach eigener Aussage keine Ambitionen, nächster Vorstandschef der Deutschen Bahn zu werden. „Das sollte jemand machen, der Ahnung vom Fach hat und in Bahn und Logistik erfahren ist“, sagte er dem „Spiegel“.

Am Donnerstag hatte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) angekündigt, dass der Vertrag des bisherigen Bahn-Chefs Richard Lutz vorzeitig beendet wird. Kukies wurde daraufhin zusammen mit diversen anderen Namen als potenzieller Nachfolger von Lutz gehandelt.

Kukies war Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und im Bundeskanzleramt, nach dem Platzen der Ampelkoalition wurde er vorübergehend Finanzminister. Vor seiner Karriere in der Politik arbeitete er für die US-Investmentbank Goldman Sachs, zuletzt als Deutschland-Chef.


Foto: Jörg Kukies (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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MD Bund: Aufklärung über IGeL-Schadensrisiko oft unzureichend

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Medizinische Dienst Bund fordert mehr Aufklärung über das Schadensrisiko bei Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Viele IGeL hielten nicht, was sie versprechen, teilte der Medizinische Dienst Bund am Dienstag mit.

„Viele Selbstzahlerleistungen schaden mehr als sie nützen“, sagte MD-Bund-Chef Stefan Gronemeyer. Besorgniserregend sei, dass in den ärztlichen Praxen oftmals nicht über das Schadensrisiko aufgeklärt werde. „Die Praxen sollten verpflichtet werden, unabhängig erstellte wissenschaftsbasierte Bewertungen und Informationen regelhaft anzubieten.“ Darüber hinaus sollten IGeL nicht an dem Tag erbracht werden dürfen, an dem sie angeboten werden.

„Bei der Auswertung der Studien zu Hyaluronsäure-Injektionen bei Hüft- und Kniegelenksarthrosen zeigt sich, dass der Schaden den Nutzen überwiegt“, sagte Stefan Lange, Bereichsleiter Evidenzbasierte Medizin beim MD Bund. „Das Risiko für unerwünschte Ereignisse ist deutlich erhöht. Die damit verbundene Schmerzreduktion ist so minimal, dass sie klinisch nicht von Bedeutung ist.“

Hyaluronsäure-Injektionen bei Knie- und Hüftgelenksarthrosen gehören zu den häufig angebotenen IGeL im Bereich der Orthopädie. Die Injektionen erfolgen direkt in das betroffene Gelenk und sollen die Folgen des arthrosebedingten Knorpelabbaus abmildern, indem sie die fehlende Gelenkflüssigkeit durch Hyaluronsäure ersetzen. Damit soll die Gleitfähigkeit des Knorpels verbessert und die damit verbundenen Beschwerden vermindert werden.

Nicht überzeugend sei die Studienlage zur Bewertung der Extrakorporalen Stoßwellentherapie zur Behandlung der sogenannten Kalkschulter und des Tennisarms, so die Expertenorganisation. Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine schmerzhafte Veränderung der Sehnen im Schultergelenk, die durch Kalkablagerungen verursacht wird. Die Patienten leiden unter Schmerzen und einer verringerten Beweglichkeit. Der sogenannte Tennisarm ist eine schmerzhafte Sehnenerkrankung im Unterarmstreckmuskel.

Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors konnte nur wenige aussagefähige Studien zum Einsatz der Stoßwellentherapie in diesen beiden Fällen finden. Zum Teil kamen die Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen zum Nutzen und Schaden der Extrakorporalen Stoßwellentherapie. In der Gesamtschau fielen die Bewertungen bei beiden Therapien mit „unklar“ aus.

Jedes Jahr geben gesetzlich Versicherte mindestens 2,4 Milliarden Euro für Individuelle Gesundheitsleistungen aus, die privat von ihnen zu bezahlen sind, knapp 400 Millionen Euro davon allein für orthopädische Leistungen.


Foto: Medizinischer Dienst Bund am 19.08.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bauernverband rechnet mit durchschnittlicher Getreideernte

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Bauernverband rechnet in seiner Erntebilanz 2025 mit einer durchschnittlichen Getreideernte. Mit 43,5 Millionen Tonnen liege die erwartete Gesamterntemenge über den schlechten Ergebnissen der letzten zwei Jahre (2024: 39 Millionen Tonnen), teilte der Verband am Dienstag mit.

Gleichzeitig liegen je nach Region und Standort bei den meisten Kulturen sehr große Ertragsspannen vor. Auch haben in vielen Regionen die Qualitäten zum Teil erheblich unter den wochenlangen, teils sehr intensiven Niederschlägen gelitten.

Nach den aktuellen Zahlen liegt die Erntemenge der wichtigsten Kultur, dem Winterweizen, mit 21,7 Millionen Tonnen deutlich über der des Vorjahres (2024: 17,8 Millionen Tonnen). Dies liegt sowohl an besseren Erträgen pro Hektar als auch an der deutlichen Ausweitung der Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere beim Winterweizen sind jedoch die Qualitäten teilweise ungenügend: So sind die Fallzahlen nach den anhaltenden Niederschlägen zum Teil eingebrochen. Und auch bei den Proteingehalten zeichnen sich deutliche Ausschläge nach unten ab – insbesondere in den „roten Gebieten“.

Bei der Wintergerste zeigt sich ebenfalls ein etwas positiveres Bild als im Vorjahr: Die diesjährige Erntemenge liegt mit 9,3 Millionen Tonnen über dem Vorjahreswert von 8,9 Millionen Tonnen. Die Winterrapsernte erreicht mit einer Gesamterntemenge von 3,85 Millionen Tonnen ein etwas besseres Niveau als im Vorjahr (3,6 Millionen Tonnen).

Insgesamt bezeichnete Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied die diesjährige Getreideernte jedoch erneut als Zitterpartie. „Der anhaltende Niederschlag während der eigentlichen Erntezeit hat auch in diesem Jahr die Arbeit von uns Landwirten erheblich behindert“, sagte er. Die Mähdrescher seien zum Teil tage- bis wochenlang auf dem Hof stehen geblieben, wodurch das bereits reife Getreide deutlich länger auf dem Feld verblieben sei. „Dies führte stellenweise zu deutlichen Qualitätseinbußen.“

„Zusätzlich kam es durch die ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr im Nordosten des Landes zu Ertragseinbußen“, so Rukwied weiter. „Auch wenn die Erntemenge endlich einmal wieder im durchschnittlichen Bereich liegt, macht sie doch erneut die spürbaren Folgen des Klimawandels deutlich.“

Auch die zunehmenden Einschränkungen beim Pflanzenschutz verschärfen nach Einschätzung Rukwied die Herausforderungen im Ackerbau weiter. „Der starke Schädlings- und Infektionsdruck in diesem Jahr zeigt deutlich, wie wichtig es ist, Pflanzen ausreichend schützen zu können“, sagte er. „Effektiver Pflanzenschutz ist eine zwingende Voraussetzung für sichere und gesunde Lebensmittel“, so der Bauernverbandspräsident weiter. In mehreren Kulturen sei bereits eine ernstzunehmende Gefährdung der Versorgungssicherheit erkennbar.

Bei anderen Kulturen wie beispielsweise Kartoffeln sowie verschiedenen Obst- und Gemüsearten zeichnet sich ein heterogenes Bild ab. Teilweise konnten laut Bauernverband „zufriedenstellende Erträge“ erreicht werden – wie etwa bei Frühkartoffeln oder Kirschen. Bei anderen Kulturen wiederum konnte lediglich eine durchschnittliche Ernte verzeichnet werden. Herbstkulturen wie Mais, Zuckerrüben und weitere Gemüsekulturen wie Kohl konnten von den Niederschlägen profitieren.

Auch der Importdruck nimmt insbesondere im Bereich Obst und Gemüse zu. Zusätzlich erschweren dem Bauernverband zufolge auch hier steigende Arbeitskosten durch den Mindestlohn sowie Einschränkungen beim Pflanzenschutz die Lage vieler Betriebe. Vor allem im Apfel- und Salatanbau treten derzeit massive Probleme mit Krankheiten und Schädlingen auf. Und auch die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich immer weiter im Bundesgebiet aus und sorgt damit für Herausforderungen, da die Handlungsmöglichkeiten der Landwirte nach wie vor eingeschränkt sind.


Foto: Weizen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Nouripour dämpft Optimismus nach Ukraine-Gipfel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) blickt skeptisch auf die Ergebnisse des Ukraine-Gipfels in Washington. „Substanziell ist nichts vorangekommen, und ich würde sehr davor warnen, sich vernebeln zu lassen, dass der amerikanische Vizepräsident den ukrainischen Präsidenten nicht beleidigt hat“, sagte der Grünen-Außenpolitiker den Fernsehsendern RTL und ntv.

Richtig sei, dass man sich zusammengesetzt habe und einig sei, dass die Arbeit weitergehen müsse. Aber gerade mit Blick auf ein geplantes Dreiertreffen von Putin und Selenskyj unter Vermittlung von US-Präsident Trump ist für Nouripour Skepsis geboten, denn der Vorteil liegt seiner Meinung nach bei den Russen.

Mit einer beliebigen Finte könnte der russische Präsident das Treffen zum Scheitern bringen. „Die Bedingungen, die Putin bisher aufstellt für Treffen, für das Schweigen der Waffen und vieles andere, sind alle komplett inakzeptabel und würden alle zum Ende der Ukraine führen“, so der Grünen-Politiker.

Auch den zeitweiligen Ausschluss der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Ukraine-Gipfel in Washington sieht Nouripour kritisch. Er erinnerte daran, dass von der Leyen mehr als 400 Millionen Menschen repräsentiere und zudem die „Stimme der Staaten“ sei, die wie Polen, das Baltikum, Tschechien und Rumänien sehr relevant seien für die Auseinandersetzung in der Ukraine.

„Das sind dann die Momente, wo man merkt, man ist zu sehr dabei, einfach zu schauen, dass Trump nicht ausflippt und einfach mal seinen Launen folgt, statt dass man die eigenen nationalen und europäischen Interessen vertritt“, sagte Nouripour.


Foto: Omid Nouripour (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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