Dienstag, Juli 15, 2025
spot_img
Start Blog Seite 71

Wadephul drängt auf Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für Gaza

0

Rom (dts Nachrichtenagentur) – Außenminister Johann Wadephul (CDU) drängt weiter auf einen Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. „Gaza bleibt eine offene Wunde in der Region“, sagte er am Donnerstag in Rom vor seiner Weiterreise in den Nahen Osten.

Die humanitäre Lage der Menschen sei unerträglich. „Das Sterben nimmt kein Ende. Gleichzeitig harren weiter dutzende Geiseln, darunter deutsche Staatsangehörige, in der Gewalt der Terrorgruppe Hamas aus.“ Die Bundesregierung setze sich ohne Unterlass für einen Waffenstillstand, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza und die Freilassung der Geiseln ein. „Dazu habe ich in den vergangenen Wochen mehrfach Gespräche mit meinem israelischen Amtskollegen geführt.“

Dabei sei klar: „Eine Stabilisierung der Region wird nur gemeinsam gelingen – zusammen mit unseren arabischen Partnern“, so Wadephul. „Deswegen ist mir auch dort ein früher Antrittsbesuch sehr wichtig. Denn Israels Nachbarstaaten Ägypten, Libanon und Jordanien sind Schlüsselstaaten für die Chance auf ein friedliches und sicheres Zusammenleben aller Menschen in der Region.“ Ihnen komme auch für eine Friedenslösung und einen Wiederaufbau von Gaza eine zentrale Rolle zu. „Der arabische Wiederaufbauplan, an dem wir gemeinsam weiterarbeiten wollen, ist ein konkretes Beispiel für unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“


Foto: Blick von Israel in den Gazastreifen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Aiwanger lehnt AfD-Verbot ab

0

München (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Bundesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, lehnt auch nach der Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ ein Verbot der Partei ab. „Weil da nichts rauskommt und weil wir eine Partei politisch bekämpfen müssen, indem wir die Probleme lösen, die dazu führen, dass die gewählt werden“, sagte er dem Fernsehsender „Welt“ zur Begründung.

Man könne nicht eine Partei verbieten, die die Themen von 22 bis 25 Prozent der Wähler adressiere. Aiwanger weiter: „Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass mit dem Thema Migration die AfD den wunden Punkt gefunden hat und das Thema aufgegriffen hat, nach dem sich andere nicht mehr bücken wollten.“ Jetzt müsse die neue Bundesregierung das Thema abräumen: „Dann bin ich überzeugt, dass eine AfD auch wieder zu reduzieren ist.“

Eine positive Entwicklung sieht der Freie-Wähler-Chef beim Thema Meinungsfreiheit in Deutschland, nachdem „über viele Jahre immer mehr bevormundet worden ist, was man nicht mehr sagen darf“. Jeder Witz sei hinterfragt worden, ob er politisch korrekt sei. Aiwanger lobt in diesem Zusammenhang die Bürger: „Ich glaube, dass die Bevölkerung sich immer mehr wieder die Meinungsfreiheit zurückholt.“ Denn immer mehr Menschen sagten sich: „Ich kann ja ohnehin nicht mehr alle Korrektheiten erfüllen.“ Daher redeten viele wieder, wie ihnen der Schnabel gewachsen sei. Sein Fazit: „Das ganze Etepetete und -innen – irgendwann nervt es.“

Erleichtert zeigte der bayerische Wirtschaftsminister, dass die Grünen in der neuen Bundesregierung nicht mehr vertreten sind. Auf die Frage, ob es mit Deutschland jetzt bergauf gehe, antwortete er: „Ja, zumindest nicht mehr weiter so gezielt bergab wie in den letzten Jahren.“ Bei den Grünen gebe es „auch einige Realos und Vernünftige“, aber: „Es sind eben viel zu viele auch Durchgeknallte dabei. Und die Wurzeln der Grünen sind ja teilweise im polizeifeindlichen Milieu, wo es geheißen hat, der Bullenstaat muss weg. Und all diese Dinge haben sich ja in dieser Partei dann zusammengeballt.“

Aiwanger verwies dabei auf Äußerungen der Vorsitzenden der Grünen Jugend, Jette Nietzard: „In meinen Augen ist das eine deutliche Menschenfeindlichkeit gegenüber der Polizei generell.“ Insofern hätten die Grünen „schon viel dazu beigetragen, diese Gesellschaft zu spalten“ und seien „gemeinsam mit den Linksaußen-Medien hauptverantwortlich dafür, dass die AfD so stark geworden ist“.


Foto: Hubert Aiwanger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Sané wechselt vom FC Bayern zu Galatasaray Istanbul

0

Istanbul (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Nationalspieler Leroy Sané wechselt vom FC Bayern München zu Galatasaray Istanbul. Das teilte der türkische Verein am Donnerstag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Der 29-Jährige verlässt die Münchner demnach ablösefrei, sein Vertrag soll drei Jahre gelten. Damit endet Sanés Zeit beim deutschen Rekordmeister nach fünf Jahren sowie ein Jahr vor der nächsten WM. Wie sich der Wechsel auf seine Aussichten auf eine Teilnahme an dem Turnier auswirken wird, ist noch offen.

Der Offensivspieler stand seit Juli 2020 beim FC Bayern München unter Vertrag. Zuvor spielte er für Manchester City sowie den FC Schalke 04.


Foto: Leroy Sané (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Berichte: Brite überlebt Flugzeugabsturz in Indien

0

Ahmedabad (dts Nachrichtenagentur) – Bei dem Flugzeugabsturz im westindischen Ahmedabad hat es offenbar doch mindestens einen Überlebenden gegeben. Wie mehrere britische und indische Medien übereinstimmend berichten, soll es sich um einen Briten handeln, der auf Sitz 11A saß. Insgesamt waren 242 Personen an Bord.

Zuvor hieß es von der Polizei, dass wohl alle Insassen ums Leben gekommen seien. Der mutmaßliche Überlebende sagte der „Hindustan Times“, er habe etwa 30 Sekunden nach dem Start ein „lautes Geräusch“ gehört, bevor das Flugzeug abstürzte. Er habe „Aufprallverletzungen“ an Brust, Augen und Füßen davongetragen und sei kurz nach dem Absturz aufgestanden und losgerannt. Kurz darauf sei er ins Krankenhaus gebracht worden. Der Sender Sky News berichtet unterdessen, dass Familienangehörige bestätigt hätten, dass der Mann sich an Bord des Flugzeugs befand, und sie seit dem Absturz mit ihm gesprochen hätten.

Laut ersten Erkenntnissen war die Passagiermaschine der Air India in ein Wohngebäude gestürzt. Auch im Gebäude sollen weitere Menschen ums Leben gekommen sein – die genaue Zahl ist noch unklar. Das Flugzeug war am Donnerstag kurz nach dem Start vom Flughafen in Ahmedabad in Richtung London abgestürzt. Die Ursache des Absturzes ist Gegenstand der Ermittlungen.


Foto: Indien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Pistorius stellt Kiew weitere Milliardenhilfen in Aussicht

0

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Milliardenhilfen in Aussicht gestellt. Mit zusätzlich 1,9 Milliarden Euro sollten unter anderem Raketen mit großer Reichweite finanziert werden, sagte der Minister am Donnerstag.

Voraussetzung für das Fließen der Mittel ist allerdings ein Beschluss des Bundestags. Die Militärhilfe der Deutschen für die Ukraine würde damit in diesem Jahr auf rund neun Milliarden Euro steigen. „Ich kann für Deutschland sagen, dass wir in dieses Jahr hineingegangen sind, mit einer Unterstützung für die Ukraine in der Größenordnung von vier Milliarden Euro“, so Pistorius. Das sei zuletzt auf sieben Milliarden Euro aufgestockt worden und jetzt werde weiter nachgelegt.

Wann genau der Bundestagsbeschluss stattfinden soll, ist noch unklar.


Foto: Boris Pistorius (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Amokläufer von Graz handelte nach minutiösem Plan

0

Graz (dts Nachrichtenagentur) – Der 21-jährige Österreicher, der am Dienstag einen Amoklauf in einer Schule in Graz begangen hat, hat offenbar nach einem minutiösen Plan gehandelt. Das teilten die Ermittler am Donnerstag mit.

Der Täter betrat das Schulgebäude demnach um 9:43 Uhr. Er betrat das Schulgebäude über einen offiziellen Eingang und begab sich ins dritte Stockwerk, wo er eine Toilette aufsuchte und dort einen Waffengurt mit einem Jagdmesser, eine Schießbrille und ein Headset anlegte. Er bewaffnete sich mit einer Pistole und einer Flinte, deren Schaft abgesägt war.

Um 9:57 Uhr startete er den rund sieben Minuten andauernden Amoklauf. Der Mann begab sich in das zweite Geschoss und gab dort wahllos Schüsse auf Personen einer fünften Klasse ab. Danach ging er ins dritte Stockwerk zurück, schoss die Tür eines Klassenzimmers auf und eröffnete wahllos auf die anwesenden Personen das Feuer. Dann ging er zurück in die Toilette, wo er Suizid beging. Die erste Polizeistreife, die um 10:06 Uhr am Tatort eintraf, konnte zu diesem Zeitpunkt keine Schüsse mehr wahrnehmen.

Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler einen Abschiedsbrief und ein Video, in dem sich der Täter bei seiner Familie entschuldigte, jedoch keine Hinweise auf ein Motiv. Handschriftliche Aufzeichnungen belegen, dass die Tat minutiös geplant war. Der introvertierte Mann hatte zuvor Schießübungen absolviert und im Frühjahr legal zwei Waffen erworben.

Das Landeskriminalamt Steiermark hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. In den kommenden Wochen sollen zahlreiche Zeugen vernommen und alle Spuren ausgewertet werden. Auch eine mögliche Mittäterschaft wird geprüft, so die Polizei.


Foto: Polizei in Österreich (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grüne räumen Fehler im Fall Stefan Gelbhaar ein

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen haben die Aufarbeitung der mutmaßlichen MeToo-Affäre um ihren ehemaligen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar abgeschlossen – mit dem Ergebnis, dass das Ombudsverfahren nicht fortgesetzt wird und dass es keine endgültige Klärung in der Sache geben könne.

Das ergibt sich aus dem Bericht der von der Partei eingesetzten Kommission, die die Vorfälle untersuchen sollte, und einer begleitenden Einordnung des Parteivorstands. Über beide Dokumente, die die Grünen am Donnerstag veröffentlichen wollen, berichtet der „Stern“.

Die Partei räumt darin Fehler ein. Ein Ombudsverfahren habe nie den Anspruch erfüllen können, eine finale Einordnung der Meldungen und ihres Wahrheitsgehaltes vorzunehmen, heißt es in dem Bericht des Bundesvorstands. „Dieser unerfüllbaren Erwartung an das Ombudsverfahren hätten wir frühzeitiger und klarer entgegentreten müssen und die Grenzen des bestehenden Verfahrens zur Lösung des Konflikts in dieser Situation erkennen müssen.“

Auch räumen die Grünen nun ein, dass die Ombudsstelle, eine Anlaufstelle zur vertraulichen, innerparteilichen Konfliktlösung, „schon vor ihrer Einschaltung ungewollt zum Objekt möglicher politischer Instrumentalisierung“ geworden sei. Die Vorwürfe waren erstmals bei einem internen Flügeltreffen der Berliner Grünen laut geworden. Durch den Hinweis der Sitzungsleitung auf die Ombudsstelle sei auch, wenngleich ungewollt, der Eindruck vermittelt worden: „Wer Einfluss auf die Listenaufstellung zulasten von Stefan Gelbhaar nehmen wolle, müsse sich an die Ombudsstelle wenden“, so der Bundesvorstand.

Letztlich sei die Organisation „ihrer Verantwortung gegenüber allen Beteiligten nicht gerecht geworden“, heißt es im Bericht des Bundesvorstands. Sie sei in diesem Fall, in dem viele Faktoren zusammengekommen seien – zeitlicher Druck vor der Bundestagswahl, falsche Medienberichterstattung, fehlende Vertraulichkeit des Verfahrens – „strukturell überfordert“ gewesen. Leidtragende seien Gelbhaar, ebenso die Personen, die Meldungen vorbrachten, „denen nach Aufdeckung der falschen Identität einer anderen Meldung zunächst nicht ausreichend Vertrauen in ihre Schilderungen geschenkt wurde“, so die Grünen.

Rund ein halbes Jahr haben sich die Grünen Zeit gelassen, die Vorgänge zu klären. Man wisse, „dass viele den Bericht gerne schneller gehabt hätten und dass die zurückliegenden Monate für alle Beteiligten belastend waren“, sagte die Parteivorsitzende Franziska Brantner dem „Stern“. „Wir haben uns aber die Zeit genommen, die so ein komplexer Fall erfordert.“

Auch nach der Untersuchung schlägt sich der Bundesvorstand nicht auf eine Seite: Man könne und wolle „dem Wunsch nach einer eindeutigen und finalen Klärung im Sinne einer Rehabilitation oder Sanktionen nicht gerecht werden“, heißt es in dem Bericht des Vorstands. Die geschilderten Erfahrungen berührten „Fragen des gleichberechtigten Miteinanders, des Respekts vor den Grenzen anderer, die Reflexion von aus politischen Positionen erwachsenden Machtverhältnissen“. Dazu müsse sich eine Organisation verhalten, das könne weder eine Ombudsstelle noch eine Kommission, und auch kein Vorstand stellvertretend für die ganze Partei leisten. „Die Entscheidung über Personalaufstellungen obliegt immer den jeweiligen Wahlversammlungen.“

Dass sich der Bundesvorstand nicht eindeutig auf eine Seite schlagen will, ergibt sich wohl auch aus den Erkenntnissen der Kommission: Demnach betreffen die meisten der gegen Gelbhaar vorliegenden Meldungen „kein strafrechtlich relevantes Verhalten“, sondern „Wahrnehmungen von so empfundenen Grenzverletzungen“. Auch war nach der Auffassung der Kommission mit einigen der Meldungen das Ziel verbunden, eine Kandidatur von Gelbhaar bei der anstehenden Bundestagswahl zu verhindern – und nicht, in einem Ombudsverfahren eine vertrauliche Klärung zwischen den betroffenen Parteien zu erreichen. Die Kommission schreibt die Meldungen mit diesem Ansinnen der Berliner Grünen Jugend oder deren Umfeld zu.

Gleichzeitig schreibt die Kommission, dass es im Berliner Landesverband „offenkundig etliche Frauen“ gebe, „die sich vom möglicherweise übergriffigen, aber nicht strafrechtlich relevanten Verhalten“ Gelbhaars tangiert fühlten. Der Bundesvorstand sagte, dass sich sowohl gegenüber der Ombudsstelle als auch der Kommission Frauen „aus beiden Flügeln, mit und ohne Bezug zur Grünen Jugend – gemeldet“ hätten und „von Erfahrungen und Beobachtungen berichtet, die nicht strafrechtlich relevant sind, aber als grenzverletzend, unangemessen oder übergriffig wahrgenommen wurden“.

Die Grünen folgen der Empfehlung der Kommission, im Fall Gelbhaar das Ombudsverfahren nicht fortzusetzen. Für künftige Fälle wollen die Grünen die Strukturen neu aufsetzen. Darum soll sich eine Arbeitsgruppe kümmern. Auf dem Parteitag im November soll die neue Struktur in der Satzung verankert werden.

„Das Spannungsfeld zwischen dem Schutz von Betroffenen und der Wahrung rechtsstaatlicher Standards ist nicht leicht und vor allem nicht einseitig aufzulösen“, sagte der Parteivorsitzende Felix Banaszak. „Dafür braucht es klar verankerte Verfahren und Ressourcen.“ Deshalb sei man Anne Lütkes und Jerzy Montag für die geleistete Arbeit als Leitende der Kommission und die Empfehlungen zur zukünftigen Aufstellung der Ombudsstrukturen sehr dankbar. Jede Organisation sehe „sich mit Grenzverletzungen und der Frage nach dem richtigen Umgang damit konfrontiert, so auch unsere“, so Banaszak weiter. Man wolle eine Partei sein, in der eine „Kultur der Wertschätzung und des Respekts vor den Grenzen anderer“ herrsche.


Foto: Stefan Gelbhaar (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bayerns Innenminister stärkt Dobrindt den Rücken

0

München (dts Nachrichtenagentur) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat sich in der regierungsinternen Diskussion um die Migrationspolitik an die Seite von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (ebenfalls CSU) gestellt.

Die Zurückweisungen an den Grenzen müssten weitergehen, fordert Herrmann. Dass Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) von Bundesinnenminister Dobrindt eine rasche Begründung der Zurückweisungen an den Grenzen verlangt, hält Herrmann für ein Anliegen, das man „problemlos bewältigen“ könne.

Auf die Frage, ob es sich bei Hubigs Forderung an Dobrindt schon um einen echten Koalitionsstreit handele, sagte Herrmann im Nachrichtensender „Welt“: „Ich hoffe nicht. Wir haben jedenfalls eine klare Position, die ja auch im Koalitionsvertrag niedergelegt ist. Wir müssen die Flüchtlingszahlen deutlich reduzieren. Dazu ist es notwendig, dass auch Personen, die offensichtlich keinen Anspruch haben auf Aufnahme in Deutschland an der Grenze, unmittelbar zurückgewiesen werden.“

„Das steht im Koalitionsvertrag. Genau so hat es die Bundesregierung, hat es jetzt auch der Bundesinnenminister, die Bundespolizei umgesetzt. Und man sieht ja an den Umfragen, die große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland steht da auch voll dahinter. Und so wird das auch umgesetzt. Wenn es jetzt darum geht, für Gerichte noch entsprechend mehr Texte zu liefern zur Begründung, dann wird das Bundesinnenministerium das sicherlich problemlos bewältigen können. Aber entscheidend ist, dass die Zurückweisung an der Grenze auch weiter erfolgt.“

Dass Polen als Reaktion auf die deutschen Grenzkontrollen eigene Maßnahmen an der deutsch-polnischen Grenze erwägt, hält Herrmann für unproblematisch. Von einem „Zerfleddern“ der Grenzkontrollen in Europa könne „keine Rede sein“, findet Herrmann. „Ganz im Gegenteil, wir sind nachdrücklich dafür, was auf europäischer Ebene vereinbart ist, auch umzusetzen – und das sind strenge Kontrollen an den Außengrenzen der Europäischen Union.“

„Die momentanen Grenzkontrollen in Deutschland sind nur deshalb notwendig, weil offenkundig eine ganze Reihe von europäischen Ländern nicht in der Lage oder nicht willens sind, ihre Außengrenzen ordentlich zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass nicht jemand zum Beispiel ohne irgendeinen Identitätsnachweis, von dem wir überhaupt nicht wissen, wer das eigentlich ist, plötzlich hier in Europa unterwegs sein kann. Dafür müssen die Außengrenzen der EU besser geschützt werden. Und dann werden eines Tages auch wieder die Binnengrenzkontrollen, wie wir sie im Moment in Deutschland haben, überflüssig. Aber erst das eine und dann das andere. Wenn insofern alle europäischen Länder das umsetzen, was schon beschlossen ist, dann haben wir auch kein Problem mehr.“


Foto: Alexander Dobrindt am 10.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Otte wirft Pistorius Versäumnisse bei Modernisierung vor

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der neue Wehrbeauftragter des Bundestages, Henning Otte (CDU), wirft Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Versäumnisse bei der Modernisierung der Bundeswehr vor. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ sagte der CDU-Politiker: „Die erste Halbzeit der Zeitenwende wurde verspielt. Wir haben jetzt die zweite Halbzeit. Eine dritte wird es nicht geben.“

Nach der Zeitenwende-Rede des früheren Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) sei zu viel Zeit ins Land gegangen, führte Otte aus. „Bei der Beschaffung von Drohnen stehen wir noch am Anfang. Wie auch beim neuen Wehrdienst. Ich vermisse, dass die Strukturen in der Bundeswehr streng am Auftrag ausgerichtet werden. Wir brauchen Verbände, die in der Lage sind zu kämpfen.“ Von modernen Kampfpanzern seien beispielsweise zu wenige beschafft worden. Eine der Nato zugesagte Heeres-Division habe nur deshalb nahezu voll ausgestattet werden können, weil andere Verbände Gerät abgeben müssten. Immer noch dauere „alles viel zu lange“. Otte sieht daher einen „erhöhten Handlungsbedarf im Bundesverteidigungsministerium“.

Das betrifft auch die Frage, wie das Ministerium die Personalnot der Truppe lindern will. Pistorius hat jüngst erklärt, dass die Bundeswehr bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten brauche. Pistorius müsse jetzt die „Karten auf den Tisch legen“, wie das gelingen soll, so Otte.

Er selbst wolle seine Amtszeit nutzen, um die Bedingungen für die 181.000 Soldaten in Deutschland zu verbessern. Viele pendelten zu ihren Dienstorten oder führen Fernbeziehungen, weil die Truppe oft keine Verwendung am Wohnort bieten könne. Otte sagte, er wünsche sich eine „Überprüfung der Laufbahnwege, damit Soldaten in ihrer Zeit bei der Bundeswehr weniger von der Familie getrennt sind.“ Otte führte aus: „Wenn wir eine `kaltstartfähige` Armee haben wollen, und das ist das Ziel, müssen wir bei der Vereinbarkeit von Dienst und Familie besser werden.“


Foto: Bundeswehr-Soldat mit G36 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Lehrerverband: Sicherheitsforderungen gehen an Schulrealität vorbei

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz erteilt Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Forderungen nach mehr Sicherheitskontrollen an deutschen Schulen eine klare Absage. „Forderungen nach Türkontrollen und Sicherheitspersonal gehen an der Schulrealität in Deutschland vorbei“, sagte er dem „Focus“.

Der Leiter eines bayerischen Gymnasiums erklärte, dass solche Taten lange geplant und die Täter zu anderen Methoden greifen würden. „Es gibt ja auch den Raum außerhalb des Schulgebäudes“, sagte er.

Düll mahnt, mehr in die Betreuung von Schülern zu investieren, die drohen zu versagen: „Ein gutes Monitoring von Schülern durch Lehrer sowie Sozialpädagogen, Jugendarbeiter und Schulpsychologen, die rechtzeitig eingreifen können, wenn Schüler drohen abzudriften, ist der beste Schutz vor möglichen Amokläufen“.

Ein Amoklauf sei eine Situation, auf die sich kein Lehrer vorbereiten könne. Die Notfallpläne sehen vor, dass die Lehrer Türen verschließen und sich mit den Schülern in den Klassen verbarrikadieren. Das stelle Lehrer vor große moralische Herausforderungen, wenn sich andere Kinder außerhalb des Raumes befänden. „Stellen Sie sich eine Klasse vor, die sagt: ‚Lass den Max rein` und der Lehrer antwortet: ‚Nein, Max, bleibt draußen`. Das ist wirklich brutal“, so der Gymnasiallehrer.

Düll ist Vater einer Tochter, die selbst schon einen Amokalarm erlebt hat. Er entpuppte sich als Fehlalarm, aber „Lehrer und Kinder waren Stunden eingesperrt, die Lehrerin hat die Verdunklung runtergefahren. Das ist Hölle. Als dann die Polizei durchgegangen ist und an die Türen geklopft hat, um jeden Raum einzeln freizugeben, ist ihnen das Herz stehengeblieben“, erzählte er.


Foto: Stefan Düll (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts