Mittwoch, September 17, 2025
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Dax am Mittag zurückhaltend – Münchener Rück unter Druck

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Freitag nach einem zurückhaltenden Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter keine klare Richtung eingeschlagen. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.170 Punkten berechnet, 0,1 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Die Marktteilnehmer haben sich nach der aufregenden Handelswoche am Freitag an den Seitenlinien positioniert“, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow. Die Gefahr von unliebsamen Nachrichten über das Wochenende bleibe latent vorhanden und sorge für eine gewisse Kaufzurückhaltung.

„Gesucht sind am heutigen Handelstag die Aktien, die in den letzten Handelstagen stärker unter Handelsdruck gestanden haben. Das könnte auf Leerverkaufseindeckungen hindeuten. Verkauft werden dagegen die Aktien der Versicherungsunternehmen und die klassischen defensiven Sektoren wie Telekommunikation und Pharma.“

„Der Verkaufsdruck entlädt sich insbesondere bei den Aktien der Münchener Rück. Die vorgelegten Quartalszahlen des Rückversicherungsunternehmens konnten die Investoren nicht mehr überzeugen.“ Münchener Rück gaben zum Mittag fast sechs Prozent ab und bildeten das Schlusslicht der Kursliste. Auch für Hannover Rück ging es klar in den roten Bereich.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,1634 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8595 Euro zu haben.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Standard-Tuberkulose-Test zur bei Immungeschwächten unzureichend

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Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass der häufig eingesetzte QuantiFERON-TB-Gold-Plus-Test bei immungeschwächten Patienten nicht ausreichend ist, um Tuberkulose vorherzusagen. Das teilte die Universität des Saarlandes am Freitag mit. Die Forschung wurde in elf europäischen Ländern durchgeführt und von Martina Sester und Christoph Lange geleitet.

In der Untersuchung, die von 2015 bis 2019 stattfand, wurden über 2.600 Patienten analysiert, darunter 1.788 Personen mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise nach Organtransplantationen oder bei HIV-Infektionen. Der Test, der die Immunantwort auf den Tuberkulose-Erreger misst, zeigte bei diesen Patienten häufig falsche negative Ergebnisse. Dies ist besonders besorgniserregend, da Tuberkulose für immungeschwächte Menschen eine erhebliche Gefahr darstellt.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass der QuantiFERON-TB-Gold-Plus-Test nicht allein für die Diagnose einer aktiven Tuberkulose verwendet werden sollte. Die Wissenschaftler empfehlen, zusätzliche Risikofaktoren wie den HIV-Status und die allgemeine Immunlage in die Beurteilung einzubeziehen, um eine präventive Behandlung zu ermöglichen.


Foto: Ärzte (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Pestel: Beamte sollten über fünf Jahre länger arbeiten als Arbeiter

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Sarstedt (dts Nachrichtenagentur) – Das Pestel-Institut schaltet sich in die Debatte über Lebensarbeitszeit ein und macht einen radikalen Vorschlag. Beamte sollen künftig fünfeinhalb Jahre länger arbeiten als Arbeiter, weil sie im Schnitt so viel länger leben.

Außerdem sprechen sich die Wissenschaftler dafür aus, Geringverdiener bei der Höhe der Rentenbezüge deutlich besserzustellen. In einer Untersuchung, über die der „Spiegel“ berichtet, bringen Ökonomen des Instituts die unterschiedliche Lebenserwartung der Menschen ins Spiel, um das Rentensystem gerechter zu machen.

„Wer weniger verdient, lebt statistisch auch kürzer. Überdurchschnittlich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeiter erreichen die Rente nicht einmal, weil sie früher sterben“, sagte Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts, dem „Spiegel“. Umgekehrt würden die, die mehr verdienten – gewissermaßen proportional zu ihrem Einkommen – statistisch auch deutlich älter. „Sie bekommen also eine höhere Rente oder Pension – und das auch noch wesentlich länger. Menschen mit geringen Einkommen dagegen müssen mit einer deutlich niedrigeren Rente klarkommen, von der sie außerdem deutlich kürzer überhaupt etwas haben“, sagte Günther.

Tatsächlich haben männliche Beamte im Schnitt ab dem 65. Lebensjahr eine Lebenserwartung von weiteren 21,5 Jahren, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2021 zeigt. Bei männlichen Arbeitern sind es nur 15,9 Jahre – ein Unterschied von etwa fünfeinhalb Jahren. Zwischen männlichen Angestellten und Beamten beträgt der Unterschied gut zwei Jahre.

Ein hoher Abstand zeigt sich auch bei der Höhe der Einkommen: Männliche Spitzenverdiener haben eine um 6,3 Jahre höhere Lebenserwartung als Geringverdiener. Ökonomen führen das unter anderem darauf zurück, dass wohlhabendere Menschen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung haben und seltener schwere körperliche Arbeiten verrichten. Diese Aspekte würden in der bisherigen Rentendiskussion kaum oder gar nicht berücksichtigt, so die Kritik Günthers.

Das derzeitige System führe zu großer Ungerechtigkeit. Man könnte das Problem aber auch lösen, ohne dass Beamte länger arbeiten müssten. Dem Ökonomen zufolge würde eine „soziale Staffelung“ schon reichen: Die Renten von Geringverdienern müssen angehoben werden. Umgekehrt wäre bei Besserverdienern eine „soziale Dämpfung“ der Rentenhöhe vertretbar.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax startet leicht im Minus – Zoll-Chaos treibt Goldpreis an

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitagmorgen leicht negativ in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.140 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

Hart traf es die Papiere der Münchener Rück, die um über sieben Prozent nachgaben. Der Rückversicherer hatte zuletzt weitere Preisrückgänge hinnehmen müssen, was für ein niedrigeres Geschäftsvolumen sorgte.

„Die Anleger an der Frankfurter Börse tappen seit gut einer Woche weitestgehend im Dunkeln“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Der Dax tritt auf der Stelle, da sich weder Käufer noch Verkäufer durchsetzen können. Einer Stop-Loss-Verkaufswelle vor einer Woche folgte gestern ein Short Squeeze. 1.000 Punkte runter, 1.000 Punkte wieder rauf – jetzt steht der Dax wieder da, wo er zuvor auch schon war.“

Seit dem Zoll-Deal zwischen den USA und der Europäischen Union habe sich der Nebel zwar etwas gelichtet. Die Planlosigkeit in der konkreten Umsetzung fange jetzt aber erst an. „Addieren sich Zölle, sodass 27,5 Prozent bei Autos richtig sind, oder gilt hier auch der Zolldeckel von 15 Prozent? In Japan freut man sich heute Morgen über die Nachricht, dass sich die verschiedenen Zölle nicht addieren. Gelten für Japan und die EU dieselben Regeln? Man weiß es nicht.“

„Dass die Zölle ein Buch mit sieben Siegeln sind und in der Umsetzung ein Höchstmaß an Unvorhersehbarkeit herrscht, zeigt auch der Goldpreis. Er springt wegen einer Zoll-Nachricht auf ein neues Rekordhoch. Zur Überraschung von vielen seien 1-Kilogramm- und 100-Unzen-Barren mit Zollnummern entdeckt worden. Damit entfiele die zollfreie Einfuhrmöglichkeit in die USA, was eine scharfe Kehrtwende gegenüber der noch im April gewährten Ausnahme bedeuten würde.“

„Es ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar, ob es sich dabei um einen Fehler der US-Behörden handelt oder ob diese Zölle nur für Importe gelten, die aus der Schweiz kommen, die bisher keinen Deal mit den USA abgeschlossen hat. Auf jeden Fall versuchen gerade sehr viele Amerikaner an physische Goldbarren zu kommen, weil sie erwarten, dass Zölle die Preise bald steigen lassen könnten. Das schürt die Goldnachfrage und treibt den Preis“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1655 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8580 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Morgen wurden für eine Feinunze 3.396 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,68 Euro pro Gramm.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Krankheitskosten steigen weiter

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2023 haben Krankheiten in Deutschland direkte Kosten in Höhe von 491,6 Milliarden Euro verursacht. Im Jahr 2020 hatten die Krankheitskosten 430,1 Milliarden Euro und 2015 noch 337,1 Milliarden Euro betragen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, erhöhten sich die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten 2023 im Vergleich zu 2020 um 670 Euro (12,7 Prozent) und im Vergleich zu 2015 um 1.760 Euro (42,4 Prozent) auf 5.900 Euro. Kreislauferkrankungen sowie psychische und Verhaltensstörungen waren 2023 erneut die kostenintensivsten Krankheiten.

2023 entfielen über ein Viertel (26,0 Prozent) der Krankheitskosten auf Krankheiten des Kreislaufsystems (13,1 Prozent oder 64,6 Milliarden Euro) und psychische und Verhaltensstörungen (12,9 Prozent oder 63,3 Milliarden Euro). Die dritthöchsten Kosten verursachten mit einem Anteil von 10,3 Prozent (50,6 Milliarden Euro) Krankheiten des Verdauungssystems, dicht gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 10,1 Prozent (49,9 Milliarden Euro). Neubildungen (darunter Krebserkrankungen) machten 9,7 Prozent (47,6 Milliarden Euro) der Krankheitskosten aus. Somit war rund die Hälfte der Krankheitskosten im Jahr 2023 auf diese fünf der insgesamt 21 in der Krankheitskostenrechnung abgebildeten Krankheitskapitel zurückzuführen.

Diese Kostenverteilung ist im Zeitvergleich sehr stabil: So lag im Jahr 2015 der Anteil dieser fünf Krankheitskapitel an den Gesamtkosten bei 55,7 Prozent und im Jahr 2020 bei 54,7 Prozent. Die Gewichtung der einzelnen Krankheitskapitel variiert dabei leicht.

Mit fortschreitendem Alter nehmen die Krankheitskosten deutlich zu. Mit 261,8 Milliarden Euro entstanden über die Hälfte (53,2 Prozent) der Gesamtkosten allein bei der Bevölkerung ab 65 Jahren. Dies entsprach Pro-Kopf-Kosten von 14.070 Euro in dieser Altersgruppe.

In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen entstanden mit Pro-Kopf-Kosten von 2.270 Euro die geringsten Krankheitskosten, während die Pro-Kopf-Kosten für unter 15-Jährige bei 2.450 Euro lagen. Auf die 30- bis unter 45-Jährigen entfielen mit 2.950 Euro pro Kopf geringere Kosten als auf die 45- bis unter 65-Jährigen mit 5.230 Euro. Bei den 65- bis unter 85-Jährigen lagen die Kosten schon bei 11.480 Euro pro Person. Für die Hochbetagten (über 85-Jährige) betrugen die Pro-Kopf-Kosten 28.860 Euro.

Im Jahr 2023 lagen die Pro-Kopf-Kosten bei Frauen mit 6.490 Euro um 1.190 Euro höher als bei Männern (5.300 Euro). Krankheiten des Kreislaufsystems waren bei Männern mit 800 Euro pro Kopf mit höheren Kosten verbunden als bei Frauen (750 Euro), ein umgekehrtes Bild zeigte sich bei Krankheiten der Psyche und Verhaltensstörungen. Hier lagen die Krankheitskosten pro Kopf bei Frauen mit 920 Euro rund 1,5-mal so hoch wie bei Männern (600 Euro). Die insgesamt höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben typischer geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt vor allem auf die höhere Lebenserwartung beziehungsweise den größeren Anteil an den Älteren und Hochbetagten zurückzuführen. So waren von den fast 2,8 Millionen hochbetagten Menschen, die 2023 mindestens 85 Jahre alt waren, knapp zwei Drittel (65,4 Prozent) weiblich, so Destatis.


Foto: Medizinisches Personal in einem Krankenhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ifo: Über einem Drittel der Unternehmen fehlen Aufträge

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München (dts Nachrichtenagentur) – 36,7 Prozent der Unternehmen haben nach eigenen Angaben zu wenig Aufträge. Der Anteil blieb in der Ifo-Umfrage im Juli nahezu unverändert, nach 37,3 Prozent im April und weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.

„Trotz leichter Fortschritte ist die Talsohle nicht durchschritten“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Der anhaltende Auftragsmangel bleibt ein zentrales Hemmnis für eine substanzielle konjunkturelle Erholung.“

In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen wieder gestiegen – von 36,8 auf 38,3 Prozent. Besonders stark betroffen sind der Automobilbau, wo der Anteil von 35,4 auf 42,6 Prozent zunahm, sowie der Maschinenbau (46,1 Prozent) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (40,6 Prozent). Auch in der Metallindustrie meldet inzwischen knapp die Hälfte der Betriebe eine unzureichende Auftragslage.

Im Dienstleistungssektor berichten weniger Unternehmen von fehlenden Aufträgen: Der Anteil sank von 32,3 auf 29,9 Prozent. Dennoch bleibt die Lage in einzelnen Branchen angespannt. Besonders betroffen sind weiterhin Leiharbeitsfirmen, auch wenn der Anteil von zuvor 73,4 auf 56,3 Prozent zurückging. Überdurchschnittlich hoch ist der Auftragsmangel auch im Beherbergungsgewerbe (54,2 Prozent) sowie bei Werbeagenturen und Marktforschungsunternehmen (51,4 Prozent).

Im Handel bleibt die Lage insgesamt schwierig. Im Großhandel klagt inzwischen rund zwei Drittel der Unternehmen (66,2 Prozent) über fehlende Aufträge – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorquartal (61,7 Prozent). Auch im Einzelhandel hat sich die Situation nicht verbessert: Der Anteil stieg leicht von 50,6 auf 51,0 Prozent – damit berichtet weiterhin jeder zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Israel will Gaza-Stadt einnehmen

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Jerusalem/Gaza (dts Nachrichtenagentur) – Das israelische Sicherheitskabinett hat den Vorschlag von Premierminister Benjamin Netanjahu zur Übernahme der Stadt Gaza gebilligt.

Das teilte das Büro des Premierministers am Freitag mit. Die Entscheidung fiel trotz Warnungen der israelischen Streitkräfte (IDF), dass die Operation das Leben der verbleibenden Geiseln gefährden und eine humanitäre Katastrophe auslösen könnte. Von einer Einnahme des kompletten Gazastreifens war in der Mitteilung nicht die Rede.

Das Kabinett stimmte mit großer Mehrheit für „fünf Prinzipien zur Beendigung des Krieges“, darunter die Entwaffnung der Hamas, die Rückkehr aller Geiseln und die Errichtung einer alternativen Zivilverwaltung im Gazastreifen. Netanjahu erklärte, dass die IDF sich auf die Kontrolle von Gaza-Stadt vorbereiten werde, während humanitäre Hilfe an die von einer schweren Hungersnot betroffene Zivilbevölkerung außerhalb der Kampfzonen verteilt werden solle.

Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte, dass die Zivilbevölkerung von Gaza-Stadt nach Süden evakuiert werden solle, bevor die IDF eine Belagerung um die Stadt errichte und ihre Bodenoffensive ausweite. Rund 800.000 Menschen leben in Gaza-Stadt, die im Laufe des Krieges bereits mehrfach innerhalb des Gazastreifens verdrängt wurden.


Foto: Israelischer Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Richterwahl: Schweitzer verweist auf Verantwortung von Merz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf hat Alexander Schweitzer, rheinland-pfälzischer Ministerpräsident und Vize-Chef der SPD, zu einer besseren Zusammenarbeit in der Koalition aufgerufen. „Diese Bundesregierung ist zum Gelingen verdammt“, sagte Schweitzer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Ich kann nur hoffen, dass dies alle vor Augen haben, allen voran Bundeskanzler Friedrich Merz.“

Wichtig sei es, nun rasch einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht zu finden. „Die Koalition sollte nun schnellstmöglich zu einer gemeinsamen Lösung kommen – und für diese dann auch eine gemeinsame Mehrheit finden“, sagte der SPD-Politiker.

Schweitzer zeigte sich irritiert über den Richterwahl-Konflikt. Die Koalition sei gut gestartet und habe viele wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht, darunter das Sondervermögen für Infrastruktur. „Da ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass man bei einer Richterwahl so vor die Wand läuft“, sagte Schweitzer.

Er warf der Unions-Fraktion vor, ihre Zusage nicht eingehalten zu haben. Brosius-Gersdorf habe nun als Opfer einer Kampagne mit untadeliger juristischer Reputation durch ihren Rückzug „ein Problem gelöst, das sie nicht selbst verursacht hat“.


Foto: Alexander Schweitzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kommunen wollen Leistungen für Ukraine-Flüchtlinge nicht zahlen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Kommunen haben Bund und Länder aufgefordert, die ihnen entstehenden Kosten für den Wechsel ukrainischer Flüchtlinge vom Bürgergeld ins Asylbewerbergeld komplett und dauerhaft auszugleichen. „Für die Rücknahme des sogenannten Rechtskreiswechsels für die Zukunft, also die Einstufung neu ankommender Geflüchteter aus der Ukraine in das Asylbewerberleistungssystem, erwarten wir, dass Bund und Länder die Kommunen hier bei den anfallenden Kosten komplett entlasten“, sagte der Präsident des Städte- und Gemeindebunds, Ralph Spiegler, der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Es darf nicht nur eine Kostenbeteiligung geben, sondern eine komplette, dauerhafte Übernahme der Kosten durch Bund und Länder“, sagte er. Nach dem Gesetzentwurf zum Rechtskreiswechsel kommen auf die Kommunen jährliche Mehrkosten von 1,3 Milliarden Euro zu.


Foto: Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Städtetag pocht auf Qualifizierung und Sprachkurse für Ukrainer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Städtetag stellt sich hinter den geplanten Wechsel ukrainischer Geflüchteter vom Bürgergeld ins Asylbewerbergeld, fordert für sie aber einen Anspruch auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und Sprachkurse. „Der Deutsche Städtetag unterstützt, dass die geplanten Änderungen bei den Leistungen für Geflüchtete aus der Ukraine nur für neu Einreisende gelten sollen“, sagte Städtetag-Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Wichtig ist auch, dass ukrainische Geflüchtete weiter sofort arbeiten dürfen. Außerdem müssen sie Anspruch auf Qualifizierung und Sprachkurse haben und Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik erhalten können“, sagte Schuchardt. „Das sollte im Gesetzgebungsverfahren noch klargestellt werden“, forderte er. „Wichtig ist, dass die Länder die Mittel den Kommunen weiterreichen, die sie vom Bund als Ausgleich für die steigenden Asylbewerberleistungen erhalten. Wir erwarten außerdem eine einfache Lösung beim Krankenversicherungsschutz für diese Menschen. Diese Kosten dürfen nicht bei den Kommunen hängenbleiben“, so Schuchardt.


Foto: Deutscher Städtetag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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