Freitag, November 7, 2025
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Dax lässt nach – SAP und Siemens belasten Index

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Donnerstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.535 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem verhaltenen Start rutschte der Dax zunächst weiter ins Minus, bevor er am Nachmittag einen Teil der Verluste wieder abbaute.

„Der Gesamtmarkt wird am Donnerstag durch die beiden Dax-Schwergewichte SAP und Siemens belastet“, kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Gegen den Software-Konzern SAP sollen Ermittlungen seitens der EU-Kommission wegen Wettbewerbsvergehen laufen. Auch die Aktien des Sportartikelkonzerns Adidas kamen zeitweise stärker unter Verkaufsdruck, nachdem Nachrichten über potentielle Umsatz- und Gewinnrückgänge durch die US-Strafzölle durch das Management konkretisiert wurden“, erläuterte er.

„Die negativen Nachrichten treffen auf ein eher dünnes Handelsvolumen, so dass die Kursauswirkungen entsprechend groß sind. Die Aktien von Adidas konnten sich im weiteren Handelsverlauf wieder etwas erholen“, erklärte der Analyst.

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Hannover Rück und Eon an der Spitze der Kursliste. Das Schlusslicht bildeten die Aktien von Siemens Healthineers, Adidas und Brenntag.

Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Oktober kostete 33 Euro und damit zwei Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank hingegen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 69,18 US-Dollar, das waren 13 Cent oder 0,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,1675 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8565 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Union kündigt Bürgergeld-Reform in zwei Schritten an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Diskussion um die Bürgergeld-Reform hat Union-Fraktionsvize Sepp Müller konkrete Schritte noch in diesem Jahr angekündigt. Das Bürgergeld solle in zwei Schritten reformiert werden, sagte Müller dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). „Den ersten Teil werden wir noch in diesem Jahr im Bundestag beschließen – damit stellen wir wichtige Weichen für mehr Verlässlichkeit und Fairness“, sagte Müller.

„Der zweite Teil folgt im Frühjahr und nimmt die Kosten der Unterkunft in den Blick.“ Grund für die Verzögerung sei der Umstand, dass der Bundesrat diesem Teil des Reformpaketes zustimmen müsse. „Schritt für Schritt wächst so ein stabiles Fundament für mehr soziale Gerechtigkeit. Der Herbst der Reformen ist damit auch ein Aufbruch.“

Eine Reform des Bürgergelds ist zwischen CDU/CSU und SPD verabredet. Für die Union ist das Vorhaben von großer Bedeutung. Mit der Reform wollte die Union im Wahlkampf den Bundeshaushalt maßgeblich sanieren.


Foto: Werbung für das Bürgergeld (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Automobil-Zulieferer Bosch plant Abbau von 13.000 Stellen

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Gerlingen (dts Nachrichtenagentur) – Der Technologiekonzern Bosch will weitere 13.000 Stellen streichen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zuvor hatte bereits das „Handelsblatt“ darüber berichtet. Der Stellenabbau trifft demnach vor allem die Automobil-Zuliefersparte.

Der Standort Waiblingen soll offenbar komplett geschlossen werden. In Stuttgart-Feuerbach sollen 3.500 Stellen wegfallen. Auch die Standorte Schwieberdingen, Bühl und Homburg sind von den Streichungen betroffen.

Das Unternehmen begründete den Schritt mit der schwachen Weltkonjunktur und hohen Investitionskosten. Auch der schleppende Hochlauf von Klimaschutztechnologien, wie E-Mobilität und Wasserstofftechnologien, wurde als Grund genannt.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Woidke will mehr Repression gegen Rechtsextreme

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) fordert ein härteres Vorgehen gegen Rechtsextremismus. „Ohne stärkere Repression wird es nicht gehen“, sagte er der „Zeit“. „Es ist ja so, dass wir gerade wieder Attacken auf Andersdenkende, Minderheiten, auf Jugendeinrichtungen und Demokratiefeste erleben. Da kommen Erinnerungen an die Neunziger hoch, an die Baseballschlägerjahre.“

Woidke sagte, extremistische Gewalttaten müssten „schnell und mit aller Härte“ geahndet werden. „Wir müssen die Menschen schützen, die sich für die freie Gesellschaft einsetzen. Wir brauchen mehr spezialisierte Polizeieinheiten, um die rechtsextreme Szene nicht nur zu verunsichern, sondern konkret zu handeln.“

Seit der Landtagswahl in Brandenburg vor einem Jahr regiert Woidke in einer Koalition aus SPD und BSW. Angesprochen auf die Frage, ob er sich angesichts des angekündigten Rückzugs von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) selbst Gedanken über seinen politischen Abschied mache, antwortete er: „Natürlich. Ich habe den Menschen in Brandenburg versprochen, diese Legislatur voll zur Verfügung zu stehen. Meine Versprechen halte ich. Das ist meine Pflicht.“


Foto: Dietmar Woidke (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Sinkende Netzentgelte entlasten Haushalte 2026 um bis zu 100 Euro

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unternehmen und Privathaushalte können sich im nächsten Jahr wohl auf sinkende Strompreise einstellen. Die Gebühren für die Nutzung der großen Stromleitungen könnten 2026 spürbar fallen – und damit auch die Endpreise für private und gewerbliche Verbraucher.

Wie die FAZ berichtet, planen die vier Übertragungsnetzbetreiber, die für die sogenannten Stromautobahnen verantwortlich sind, im kommenden Jahr eine Rücknahme ihrer Entgelte um fast 60 Prozent. Der Grund dafür ist, dass die Bundesregierung die Netzentgelte im kommenden Jahr mit 6,5 Milliarden Euro bezuschusst.

Die Zeitung beruft sich auf die vorläufigen Berechnungen der Betreiber. Die endgültige Höhe müssen sie bis zum 1. Oktober anmelden. Auf dieser Grundlage berechnen dann die Verteilnetzbetreiber, welche den Strom übernehmen und die Endkunden beliefern, ihre Gebühren. Die Gesamtentgelte, die etwa ein Drittel der gesamten Stromkosten ausmachen, stehen am 15. Oktober fest.

Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium von Katherina Reiche (CDU) verbucht die Entwicklung als Erfolg. „Der von Ministerin Reiche umgesetzte Zuschuss zu den Übertragungsnetzkosten wirkt“, sagte ein Ministeriumssprecher der FAZ. Man entlaste Unternehmen und Verbraucher um 6,5 Milliarden Euro, damit hohe Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit künftig weniger belasteten.

Die Senkung werde eine signifikante Wirkung für Mittelstand, Industrie sowie Verbraucher haben, so der Sprecher. Zur Illustration macht er eine eigene Berechnung auf: „Für Haushaltskunden rechnen wir mit einer durchschnittlichen Entlastung von zwei Cent je Kilowattstunde, für einen Vier-Personen-Haushalt entspricht dies einer Entlastung von rund 100 Euro.“

Die Opposition ist nicht überzeugt. „Unternehmen brauchen Planungssicherheit, deswegen wäre ein dauerhafter Zuschuss zu den Netzentgelten besser“, sagte der energiepolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Michael Kellner. „Der Ansatz der Regierung stellt weder sicher, dass die Entlastungen zu hundert Prozent weitergegeben werden, noch dass sie gleichmäßig sind.“ Kellner erwartet für Bürger und Betriebe je nach Region zwar eine Entlastung von ein bis drei Cent je Kilowattstunde: „Ein Zuschuss, der auf die Umlagen geht, wäre landesweit gerechter gewesen, weil alle gleich entlastet würden.“


Foto: Moderne Stromzähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Acht Bundesländer für neue Organspende-Regelung vereint

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Nordrhein-Westfalen hat gemeinsam mit sieben weiteren Bundesländern einen neuen Gesetzentwurf zur Einführung der Widerspruchslösung bei Organspenden eingebracht. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.

Der Entwurf sieht vor, dass künftig alle volljährigen Menschen in Deutschland automatisch als Organspender gelten, sofern sie nicht ausdrücklich widersprechen. Die Initiative wird am Freitag im Bundesrat beraten.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, die Widerspruchslösung könne Leben retten und Wartezeiten verkürzen. Laut Eurotransplant warteten zum 1. Januar 2025 bundesweit fast 8.300 Patienten auf ein Spenderorgan, davon über 1.700 in NRW. Im Jahr 2024 wurden jedoch nur rund 2.850 Organe in Deutschland gespendet, wovon knapp 500 aus Nordrhein-Westfalen stammten.

Der Gesetzentwurf enthält detaillierte Regelungen zur Dokumentation von Widersprüchen und zur Rolle der Angehörigen. So kann ein Widerspruch im Organspende-Register, im Ausweis oder mündlich gegenüber Familienmitgliedern erklärt werden. Die Neuregelung würde zwei Jahre nach Verkündung in Kraft treten, verbunden mit einer umfassenden Aufklärungskampagne.

Nordrhein-Westfalen stellt den Antrag gemeinsam mit den Ländern Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen.


Foto: Organspendeausweis (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ökonomen warnen Politik vor Fehlinterpretation von BIP-Prognose

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute warnen die Politik davor, ihre neue Wachstumsprognose für das kommende Jahr fehlzuinterpretieren.

„Das, was hier prognostiziert wird, ist ein Stimulieren der ökonomischen Aktivität“, sagte Stefan Kooths vom IfW am Donnerstag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Und das seien eben nicht wirklich stärkere Wachstumskräfte. „Wir haben hier nicht so etwas wie einen selbsttragenden Aufschwung, sondern der wird sehr stark angeschoben durch eine massive Mittelaufnahme der öffentlichen Hand.“

Als Beispiel nannte der Ökonom einen „Junkie, der in den Seilen hängt“ und der mit einer Spritze kurzfristig einen Schuss bekomme. Der würde sich sicher erst mal besser fühlen, „aber es würde wohl niemand auf die Idee kommen – schon gar kein Arzt – zu sagen, jetzt hat sich der Patient erholt oder er sei auf dem Weg der Gesundung“.

„Das können wir leider gerade nicht diagnostizieren, und deshalb sollte sich die Wirtschaftspolitik nicht bestätigt fühlen in ihrem bisherigen Kurs.“ Im Laufe des mittelfristigen Projektionszeitraums verkümmere die Wachstumsrate auch auf gerade mal 0,2 Prozent am Ende des Jahrzehnts, und dabei sei unterstellt, dass keine standortstärkenden Reformen eingeleitet werden. „Wenn es also wirklich besser werden soll, dann kann die Wirtschaftspolitik mit den Ergebnissen dieses Gutachtens, was die quantitativen Größenordnungen angeht, nicht zufrieden sein“, sagte Kooths.

Mit Blick auf mögliche positive Effekte durch Handelsabkommen äußerte sich der Ökonom optimistisch. Es gelte, die anderen wirtschaftlichen Regionen der Welt zu erschließen. „Da ist Mercosur ein ganz wichtiger Kandidat und dort scheint es jetzt ja auch Fortschritte zu geben.“ Auch das EU-Abkommen mit Indonesien sei ein wichtiges Signal. Denn die Europäer hätten sich dabei von ihrer bisherigen Vorgehensweise weitgehend verabschiedet, eine solche Handelsvereinbarung immer mit sehr weitreichenden Standardabkommen zu verknüpfen.

Wie sicher die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von 1,3 Prozent im kommenden Jahr ist, ist derweil unklar. Auf die Frage, ob Wachstum durch die erweiterten Verschuldungsregeln „garantiert“ sei, sagte Geraldine Dany-Knedlik vom DIW auf dts-Anfrage, dass es kein Garant, sondern nur eine Prognose sei. „Unser Gutachten ist so zu verstehen, dass das eine Einschätzung von uns als Experten für die deutsche Konjunktur ist, wie es laufen könnte – mit größerer Unsicherheit behaftet, was die Effekte der finanzpolitischen Impulse angeht, auch was die Abflüsse angeht.“


Foto: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2025 der Wirtschaftsforschungsinstitute am 25.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Döner-Streit zwischen Türkei und Deutschland beendet

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Döner-Streit zwischen der Türkei und Deutschland ist beendet. Das berichtet die „Bild“.

Der Internationale Dönerverband Udofed in Istanbul hatte bei der EU einen Antrag auf Eintragung von Döner als „garantiert traditionelle Spezialität“ gestellt. Die in dem Antrag aufgeführten Döner-Rezepturen waren völlig anders als bei uns. Alle Döner hätten nach den strengen türkischen Vorgaben in der EU hergestellt werden müssen – doch dazu kommt es jetzt nicht.

„Der Antrag auf Registrierung von `Döner` als garantiert traditionelle Spezialität wurde am 23. September 2025 zurückgezogen. Dies bedeutet automatisch, dass das Registrierungsverfahren eingestellt wird“, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission für Landwirtschaft der „Bild“.

Erdogan Koc, Sprecher des Verbands der Dönerproduzenten Deutschlands, sagte der Zeitung: „Wir freuen uns, dass die Döner-Vielfalt in Deutschland erhalten bleibt und noch größer werden kann.“

Sogar der damalige Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich in dem Streit öffentlich für den deutschen Döner eingesetzt. Er postete: „Der Döner gehört zu Deutschland. Wie er hier zubereitet und gegessen wird, sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Da braucht es keine Vorgaben aus Ankara.“


Foto: Dönerbude (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Jede zehnte bundeseigene Wohnung steht leer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Obwohl bezahlbarer Wohnraum fehlt, werden Tausende bundeseigene Wohnungen nicht genutzt. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Politikerin Caren Lay hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.

Demnach befinden sich aktuell 38.431 Wohnungen im Zuständigkeitsbereich der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). 1.129 davon seien nicht marktaktiv, stehen dem Markt also nicht zur Verfügung. Von den restlichen 37.302 Wohnungen stehen 3.725 leer, zeigt die Antwort der Bundesregierung. Das ist gut jede Zehnte.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Bima außerdem 12.000 Liegenschaften verkauft, geht aus der Antwort ebenfalls hervor. Bei 8.715 davon handelte es sich um Wohnungen. Im gleichen Zeitraum kamen gut 1.100 neue Wohnungen dazu.

Das stößt bei der wohnungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion auf scharfe Kritik. „Das ist ein Armutszeugnis und angesichts des Mangels an bezahlbaren Wohnungen und der Wohnungsnot nicht hinnehmbar“, sagte Lay dem RND. „Trotz der politischen Versprechungen der letzten Jahre macht die Bima einfach weiter wie bisher: Der Neubau ist marginal. Es werden weiter Wohnungen verkauft und privatisiert“, kritisierte die Parlamentarierin.

„Der Bund muss endlich im großen Stil selber bauen“, forderte Lay. „Er muss eigene Kapazitäten für den Bau, die Instandhaltung und die Sanierungen der bundeseigenen Wohnungen aufbauen, statt für jede Kleinigkeit einen Handwerker auftreiben zu müssen oder großen Bauunternehmen Aufträge zuzuschustern.“


Foto: Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

IG Metall warnt vor "zweiter Deindustrialisierung" im Osten

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Die IG Metall hat Politik und Wirtschaft aufgefordert, eine „zweite Deindustrialisierung“ in Ostdeutschland mit allen Mitteln zu verhindern. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung zur Ministerpräsidentenkonferenz Ost warnten die vier in der Region vertretenen IG Metall-Bezirke vor erheblichen Gefahren für die Demokratie durch weiteren Abbau von Standorten und Arbeitsplätzen. „Die traumatische Erfahrung der 1990er Jahre darf sich nicht wiederholen“, teilte die Gewerkschaft mit.

Die IG Metall verwies auf die hohe Bedeutung der Industrie für Wohlstand und sozialen Zusammenhalt im Osten. Nach der radikalen Deindustrialisierung nach der Wiedervereinigung sei es gelungen, vor allem in der Autoproduktion durch neue Werke wieder in größerem Umfang Beschäftigung aufzubauen. Auch Branchen wie Stahl und Schienenfahrzeugbau seien von erheblicher Bedeutung für Beschäftigung und Wohlstand.

Als konkrete Maßnahmen fordern die IG Metall-Bezirke unter anderem ein Bekenntnis der Unternehmen zum Industriestandort Ostdeutschland, die Einführung eines Industriestrompreises von 5 Cent pro Kilowattstunde sowie den raschen Ausbau erneuerbarer Energien. Bezirksleiter Thorsten Gröger sagte: „Ostdeutschland verfügt über alles, um zum Taktgeber des industriellen Wandels zu werden.“ Eine zweite Deindustrialisierung dürfe niemand zulassen.


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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