Freitag, November 7, 2025
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VKU fordert jährlich 3,5 Milliarden Euro Fernwärme-Förderung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Verband kommunaler Unternehmen, in dem zahlreiche Energieversorger organisiert sind, warnt, dass nicht ausreichende Förderung durch den Bund den Ausbau der Wärmenetze untergraben könnte. Auf die Frage, ob die Bundesförderung für Wärmenetze ausreiche, sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Eindeutig nein.“

Im Moment sei man noch in der Phase der Wärmeplanung. „Aber entscheidend ist, dass die Pläne anschließend auch umgesetzt werden“, sagte Liebing. Kommunen seien nicht verpflichtet, diese Pläne umzusetzen. Dafür brauche man die Unternehmen. „Es muss sich also wirtschaftlich lohnen und für die Kunden zu akzeptablen Preisen gehen. Damit das funktioniert, bräuchten wir allein für die Fernwärme jährlich 3,5 Milliarden Euro Förderung“, so der VKU-Chef. Auch bei der Regulierung für die Fernwärme gebe es noch Hürden.

Sollte die Förderung nicht aufgestockt werden, würde dem Ausbau der Wärmenetze und der Wärmewende insgesamt schaden, sagte Liebing den Funke-Zeitungen. „Dann bleiben die Wärmepläne reine Theorie. Dann wird der gewünschte Ausbau der Fernwärme nicht in dem notwendigen Umfang stattfinden, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.“


Foto: Fernwärme-Anschluss (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schutzquote Asylsuchender sinkt im ersten Halbjahr 2025 kräftig

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Immer weniger Asylsuchende erhalten Schutz in Deutschland. Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist die Anerkennungsquote deutlich auf 26,5 Prozent gesunken; in den entsprechenden Zeiträumen der vergangenen vier Jahre lag sie zwischen 59 und 72 Prozent. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.

Demnach ist die Zahl gerichtlicher Anfechtungen der Entscheidungen im selben Zeitraum deutlich gestiegen. Mit fast 90.900 neuen Asylklagen gab es im ersten Halbjahr 2025 mehr als im gesamten Jahr 2023.

„Die Zahlen bestärken die Kritik am Konzept sicherer Herkunftsstaaten. Die damit verbundenen beschleunigten Verfahren führen oft dazu, dass eine Schutzbedürftigkeit nicht erkannt wird“, sagte die fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Clara Bünger, der Zeitung. Sie schließt nicht aus, dass die von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen zur Beschleunigung der Asylverfahren am Ende zu qualitativ unzureichenden Prüfungen führen.

Mit rund 52.000 Asylentscheidungen im ersten Halbjahr 2025 haben die Gerichte mehr und auch schneller als in den vergangenen Jahren entschieden. Fast 9.000 zunächst vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) abgelehnte Geflüchtete erhielten im ersten Halbjahr 2025 nach gerichtlicher Entscheidung oder erneuter behördlicher Prüfung doch noch einen Schutzstatus.

„Es wäre naiv zu glauben, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem politischen Klima und der Entscheidungspraxis der Asylbehörde gibt“, sagte Bünger weiter. Die Linken-Politikerin wies darauf hin, dass es EU-weit oft deutlich höhere Schutzquoten gebe. Umso wichtiger seien wirksame Rechtsschutzverfahren. „Denn im Asylrecht geht es oftmals sprichwörtlich um Leben und Tod“, so Bünger. Gut 172.000 Asylklagen sind in Deutschland derzeit noch anhängig.


Foto: Ankunftszentrum für Flüchtlinge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne rufen Union zu Gesprächen über AfD-Verbotsantrag auf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chef Felix Banaszak hat an Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) appelliert, an neuen überfraktionellen Gesprächen über ein AfD-Verbotsverfahren teilzunehmen. „Die AfD ist inzwischen als gesichert rechtsextrem eingestuft und macht aus ihren Plänen etwa zur Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit kein Geheimnis“, sagte Banaszak dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). „Wir müssen uns fragen, wie viel Zeit wir noch haben.“

Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden hätten ihre Kollegen „aller anderen demokratischen Fraktionen eingeladen, darüber ins Gespräch zu kommen“, sagte der Parteichef weiter. „SPD und Linke haben zugesagt. Ich kann nur an CDU und CSU appellieren, nochmal über ihre Strategie im Umgang mit der AfD nachzudenken.“

Positionen und Sprache der Rechtsextremen zu übernehmen, schwäche sie nicht, sondern stärke sie, sagte der Grünen-Vorsitzende. „Es gibt ihnen eine Daseinsberechtigung. Das beweisen die aktuellen Umfragewerte.“

Viele Menschen blickten „mit Angst auf das globale Erstarken des Rechtsextremismus“, so Banaszak. „In den USA hat faktisch eine demokratiezerstörende, autoritäre Bewegung die Macht übernommen. Da können wir in Deutschland nicht `business as usual` machen“, sagte er. „Wir brauchen eine neue Dringlichkeit. Faschismus ist kein spannendes Live-Experiment, sondern das Ende von Freiheit und Demokratie.“ Man dürfe nicht abwarten, bis Antidemokraten die Demokratie von innen aushöhlen, erklärte er.

Parteien, die „nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden“, sind nach Artikel 21 des Grundgesetzes verfassungswidrig.


Foto: Werbematerial für AfD-Verbotsverfahren (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Europa League: Freiburg schlägt Basel

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Der SC Freiburg hat sein Auftaktspiel in der Europa League gegen den FC Basel am Mittwochabend mit 2:1 gewonnen. Patrick Osterhage (31. Minute) brachte die Breisgauer in Führung, ehe Maximilian Eggestein nach der Pause per Kopfball auf 2:0 erhöhte (56.). Für die Schweizer sorgte Joker Philip Otele mit einem sehenswerten Schlenzer (84.) noch einmal für Spannung, doch am Ende blieb es beim knappen Sieg des Bundesligisten.

Die Freiburger zeigten sich insgesamt effizient und nutzten ihre wenigen klaren Chancen eiskalt aus. Basel kam vor allem in der Schlussphase besser ins Spiel, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Damit verschaffte sich die Mannschaft von Trainer Julian Schuster eine gute Ausgangsposition.


Foto: Patrick Osterhage (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen lassen nach – Haushaltsstreit belastet Märkte

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 46.121 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,3 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.638 Punkten 0,3 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 24.504 Punkten 0,3 Prozent im Minus.

Nach der Rallye angesichts der Leitzinssenkung in der vergangenen Woche zeigten sich die Anleger am Mittwoch zurückhaltender. Der Hauptgrund dafür dürfte die Rede von Jerome Powell am Dienstag gewesen sein, in der Notenbankchef auf die herausfordernde wirtschaftliche Situation für die Fed hinwies. Aber auch die drohende Haushaltsnotlage in den USA bereitet Marktteilnehmern Sorgen. Gelingt eine Einigung zwischen den Republikanern und den Demokraten nicht, kann es zu Ausfällen und Schließungen staatlicher Institutionen kommen.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochabend schwächer: Ein Euro kostete 1,1737 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8520 Euro zu haben.

Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls schwächer, am Abend wurden für eine Feinunze 3.732 US-Dollar gezahlt (-0,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 102,23 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 69,14 US-Dollar, das waren 2,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Reichinnek wirft CDU riskanten Umgang mit Verfassungsrichterwahl vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke will beide Kandidatinnen der SPD für das Bundesverfassungsgericht geschlossen wählen und beim Kandidaten der Union die Abstimmung freigeben. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek, sagte den „ARD-Tagesthemen“ am Mittwoch, sie hätte sich vor der Wahl am Donnerstag von Seiten der Union Gespräche gewünscht. „Dem hat sich die Union verweigert und riskiert damit zum zweiten Mal, dass diese Wahl in den Sand gesetzt wird.“

Nach der Haushaltsdebatte im Bundestag sagte Reichinnek, es gebe im Haushalt nichts, „was konkret das Leben der Menschen verbessert, was ihren Alltag bezahlbar macht“. Wenn es nach den Linken gehen würde, würde der Sozialstaat nicht gekürzt. „Ich will, dass wir den Sozialstaat ausbauen.“ Dazu können die „Vermögenssteuer reaktiviert“ und Löcher in der Erbschaftssteuer gestopft werden. Dafür hätte es auch schon „wohlwollende Stimmen aus der Union gegeben“.

Die Linken-Politikerin sagte, man brauche auch Investitionen in Bildung. Es könne nicht sein, „dass man für Rüstung die Schuldenbremse aussetzen kann“, aber dass „es dann in dieser zentralen Frage plötzlich irgendwie nicht möglich ist, an Geld ranzukommen“. Reform bedeute, so Reichinnek, „dass es eine Verbesserung für die Mehrheit geben soll“.


Foto: Heidi Reichinnek am 24.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Sieben von neun Erdbelastungsgrenzen überschritten – Ozeane zu sauer

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Sieben der neun kritischen Belastungsgrenzen des Erdsystems sind überschritten. Erstmals gilt auch die planetare Grenze für die Ozeanversauerung offiziell als überschritten, wie aus einem Bericht des „Planetary Boundaries Science Lab“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hervorgeht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

„Mehr als drei Viertel der lebenswichtigen Erdsystem-Funktionen befinden sich nicht mehr im sicheren Bereich. Die Menschheit verlässt ihren sicheren Handlungsraum und erhöht so das Risiko, den Planeten zu destabilisieren“, sagte Johan Rockström, PIK-Direktor und Co-Autor des Berichts.

Die sieben überschrittenen Grenzen sind: Klimawandel, Integrität der Biosphäre, Veränderung der Landnutzung, Veränderung des Süßwasserkreislaufs, Veränderung der biogeochemischen Kreisläufe, Eintrag menschengemachter Substanzen sowie – neu im Jahr 2025 – Ozeanversauerung. Alle sieben zeigen dem Forschungsteam zufolge in eine bedenkliche Richtung.

„Die Entwicklung geht eindeutig in die falsche Richtung“, erklärte Levke Caesar, Co-Leiterin des „Planetary Boundaries Science Lab“ und Leitautorin des Berichts. „Die Ozeane versauern, Sauerstoffwerte sinken, und marine Hitzewellen nehmen zu. Damit wächst der Druck auf ein System, das für stabile Lebensbedingungen auf unserem Planeten unverzichtbar ist“, so Caesar.

„Die zunehmende Versauerung geht vor allem auf Emissionen aus fossilen Brennstoffen zurück und wirkt sich zusammen mit Erwärmung und Sauerstoffrückgang auf Küstenökosysteme wie auch auf den offenen Ozean aus“, erklärte sie. „Damit verbunden sind weitreichende Folgen für Ernährungssicherheit, Klimastabilität und menschliches Wohlergehen.“

Die neun planetaren Grenzen bilden den Wissenschaftlern zufolge die Funktionsweise des Erdsystems ab. Es ist ein Netzwerk miteinander verbundener Prozesse, das nach Angaben der Forscher innerhalb sicherer Limits bleiben muss, damit die Menschheit sicher leben kann und die Natur widerstandsfähig bleibt.

„Der neue planetare Gesundheitscheck zeigt: Der Zustand unseres Planeten verschlechtert sich massiv. Doch diese Entwicklung ist nicht unausweichlich“, resümierte PIK-Direktor Rockström. „Beispiele wie der Rückgang der Luftverschmutzung durch Aerosole und die Erholung der Ozonschicht zeigen, dass wir die globale Entwicklung umsteuern können. Auch wenn die Diagnose ernst ist, besteht weiterhin die Chance diese Entwicklung umzukehren. Scheitern ist kein zwangsläufiger Ausgang, es liegt an uns, es zu verhindern.“


Foto: Sonnenuntergang über dem Meer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Tennet sieht Deutschland als "sicheren Hafen" für Investoren

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Bayreuth (dts Nachrichtenagentur) – Der Stromübertragungsnetzbetreiber Tennet Deutschland sieht den Einstieg von drei Investoren als Beleg für die Attraktivität des Standortes Deutschland. „Infrastruktur in Deutschland ist für Investoren interessant. Das gilt gerade in diesen geopolitisch instabilen Zeiten“, sagte Tim Meyerjürgens, Chef von Tennet Germany, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Deutschland gelte als sicherer Hafen, das Land stehe „inzwischen mehr für Planbarkeit als die USA“, sagte er.

Bei Investoren herrsche allerdings auch die Erwartung, dass die Bundesnetzagentur handele und den Übertragungsnetzbetreibern angemessene Renditen ermögliche. Der Ausbau der Stromübertragungsnetze in Europa werde bis 2050 voraussichtlich 800 Milliarden Euro kosten. „Das lässt sich nur finanzieren, wenn das Netzgeschäft auch für private Investoren attraktiv bleibt“, erklärte der Unternehmenschef.

Meyerjürgens sagte, die neue Bundesregierung habe Interesse bekundet, bei Tennet Deutschland einzusteigen. Der niederländische Staat sei offen dafür, mit der deutschen Regierung darüber zu sprechen. Entsprechende Gespräche waren in der vergangenen Legislaturperiode gescheitert. Die niederländische Tennet Holding, die komplett dem niederländischen Staat gehört, bleibt auch nach dem Einstieg der drei Investoren Mehrheitseigner bei Tennet Deutschland.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lottozahlen vom Mittwoch (24.09.2025)

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Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – In der Mittwochs-Ausspielung von „6 aus 49“ des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden am Abend die Lottozahlen gezogen. Sie lauten 9, 14, 16, 29, 31, 48, die Superzahl ist die 8. Im Jackpot liegen diese Woche 15 Millionen Euro.

Der Gewinnzahlenblock im „Spiel77“ lautet 6699377. Im Spiel „Super 6“ wurde der Zahlenblock 328099 gezogen. Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Der Deutsche Lotto- und Totoblock teilte mit, dass die Chance, sechs Richtige und die Superzahl zu tippen, bei etwa 1 zu 140 Millionen liege und warnte davor, dass Glücksspiel süchtig machen könne. In Deutschland wird das populäre Zahlenlotto „6 aus 49“ seit 1955 gespielt. Am häufigsten wurde bislang die 6 gezogen, am seltensten die 13.


Foto: Lotto-Schild (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Haseloff stellt Pfad für Klimaneutralität bis 2045 infrage

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) stellt den Zeitplan für die Erreichung von Klimaneutralität bis 2045 infrage.

„Ich glaube, dass dieses Ziel unter den jetzigen Bedingungen mit Ukraine-Krieg, Weltwirtschaftskrise, letztendlich auch der Wirtschaftspolitik von Amerika nicht zu erreichen ist – es sei denn unter Verlust von ganzen Industriezweigen oder wesentlichen Teilen davon“, sagte er dem TV-Sender „Welt“. Er forderte „eine Modifikation des bisherigen Fahrplans“, ohne das grundsätzliche Ziel der Klimaneutralität aufzugeben. „Wir brauchen einen anderen Pfad dorthin.“

Die schwarz-rote Koalition hatte 2021 das Ziel der Klimaneutralität von 2050 auf 2045 vorgezogen, um einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nachzukommen. Karlsruhe hatte mit Blick auf die Menge an CO2, die Deutschland zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,75 Grad bleibt, geurteilt, dass ein zu schneller Verbrauch dieses CO2-Budgets die Freiheiten zukünftiger Generationen zu sehr einschränken würden. Deutschland hätte demnach die Möglichkeit, auch später klimaneutral zu werden – wenn im Gegenzug schneller mehr CO2 eingespart wird. In einem ähnlichen Urteil hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 2024 ebenfalls ein CO2-Budget als Maßstab angelegt, das sich allerdings an der 1,5-Grad-Grenze orientiert und entsprechend kleiner ist.

Haseloff will zudem den Europäischen Emissionshandel begrenzen. „Wir müssen vor allen Dingen die energieintensive Industrie befreien von den Auflagen, die wir eingebaut haben, wie Zertifikatehandel und Ähnlichem“, sagte er. Der CDU-Politiker nannte konkret die Bereiche Stahl, Grundstoffchemie, Automobilzulieferung und alle Arten der Metallverarbeitung. Bislang würde die jährliche Reduktion von CO2-Zertifikaten im Emissionshandel für die Industrie (ETS-1) dafür sorgen, dass die Industrie bis 2040 emissionsfrei sein muss.

Haseloff argumentierte, bei den hohen Energiepreisen stünden „gerade in Ostdeutschland unsere energieintensiven Unternehmen unter Druck, verlieren ihre Märkte, sind nicht wettbewerbsfähig“. Dies führe „sukzessive zu einer Deindustrialisierung, wenn wir nicht handeln“.

Haseloff stellte auch den bisherigen Fahrplan für den Kohleausstieg zur Disposition. „Wir müssen sicherlich auch schauen, wie wir den Energiemix in den nächsten Jahren gestalten.“ In den nächsten Jahren würden weitere Kohlekraftwerke vom Netz genommen. „Und darüber müssen wir diskutieren. Wir brauchen Gaskraftwerke, gegebenenfalls aber auch eine Modifikation, was den Fahrplan beim Kohleausstieg anbelangt.“

Entscheidend sei, dass man bezahlbare Energie brauche. „Und die haben wir momentan nicht. Und deswegen wird das Wirtschaftswachstum auch nicht besser werden demnächst, wenn wir hier nicht eine ganz klare Kursänderung herbeiführen“, sagte er.


Foto: Reiner Haseloff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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