Dienstag, April 29, 2025
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Bundesländer melden mehr extremistische Straftaten in Schulen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ unter allen 16 Landesbildungsministerien hat ergeben, dass mehrere Bundesländer zuletzt deutlich mehr Extremismusfälle an Schulen registrierten als in den Jahren zuvor. Doch weder bei der Erfassung noch beim Umgang gibt es einheitliche Richtlinien. Zwischen 2019 und 2022 meldeten etwa die sächsischen Schulen jeweils zwischen 50 und 90 solcher Vorfälle. Im vergangenen Jahr waren es 149. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von rund 300 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern berichten die Schulen im Schuljahr 2022/23 laut Bildungsministerium über 17 Vorfälle mit „extremistischem Hintergrund“. Im laufenden Schuljahr gab es allein bis Ende Januar 34 Meldungen. Ein neuer Höchstwert zeichnet sich auch in Sachsen-Anhalt ab. Nach 19 und 15 Meldungen in den Schuljahren 2021/22 und 2022/23 berichteten die Schulen im laufenden Schuljahr bis Ende Januar bereits über 22 „verfassungsfeindliche Vorfälle“. „Erfahrungsgemäß“ handele es sich dabei „nahezu ausschließlich um Taten mit rechtsextremem Hintergrund“, sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Bildungsministeriums.

Baden-Württemberg erfasst an Schulen „antisemitisch und anderweitig religiös und ethnisch motivierte Diskriminierungen“. Die Zahl schwankte in den Schuljahren 2020/21 bis 2022/23 zwischen zwölf und 23. Im laufenden Schuljahr registrierten die Behörden bis zum 20. März bereits 35 Vorfälle dieser Kategorie. Von einem „spürbaren Anstieg“ berichtet auch Hessen. Als linksextremistisch stuften die Behörden in den vergangenen Jahren zwar lediglich bis zu zwei Vorfälle pro Jahr ein. Das Aufkommen rechtsextremistischer Vorfälle verdreifachte sich im Jahr 2023 dagegen gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 35 Meldungen. Im Jahr 2024 meldeten die Schulen in den ersten drei Monaten 39 rechtsextremistische Vorfälle.

Der Zuwachs erklärt sich laut Ministerium vor allem durch das vermehrte Zeigen des verbotenen Hitlergrußes, „meist im Zusammenhang mit Challenges in den sozialen Medien“. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe es auch vermehrt antisemitische oder islamistische Vorfälle gegeben. Laut Statistik waren es 2023 in der Kategorie „antisemitisch“ 17 Vorfälle, weitere 15 wurden als „islamistisch/pro Hamas“ eingestuft.

In Brandenburg hatte im April vergangenen Jahres ein Brandbrief zweier Lehrer für Aufsehen gesorgt. Die Pädagogen hatten darin auf diverse rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule im Ort Burg hingewiesen. Die Schulleitung habe diese aber weitgehend ignoriert. Angesichts der öffentlichen Debatte nach dem Brief war die Zahl der gemeldeten Vorfälle in die Höhe geschnellt. Das Land registrierte in der Folge für das gesamte Schuljahr 2022/23 rund 180 extremistische Vorfälle – eine Verdreifachung der Vorjahreszahl.

In Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein müssen extremistische Vorfälle den jeweiligen Bildungsministerien entweder nicht gemeldet werden oder die Vorfälle werden nicht statistisch ausgewertet. Bremen, Hamburg und Thüringen beließen die Anfrage der „Welt am Sonntag“ inhaltlich unbeantwortet.

Die saarländische Bildungsministerin und derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Christine Streichert-Clivot (SPD), sagte zum Anstieg der gemeldeten Extremismusvorfälle: „Wir beobachten in der KMK diese Entwicklungen natürlich mit Sorge.“ Sie sehe aber auch „viele positive Entwicklungen“. Schüler, Eltern und Lehrer gingen auf die Straße und setzten „Zeichen gegen Hass, Diskriminierung, Populismus, Antisemitismus und Extremismus“.

Eine Vereinheitlichung der Erfassung extremistischer Vorfälle an Schulen – wie sie der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, gefordert hatte – halte die Kultusministerkonferenz aufgrund der unterschiedlichen Situationen in den einzelnen Bundesländern allerdings für „nicht unbedingt zielführend“.


Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kemmerich als Spitzenkandidat der FDP in Thüringen bestätigt

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Weimar (dts Nachrichtenagentur) – Der Thüringer FDP-Vorsitzende Thomas Kemmerich ist als Spitzenkandidat seiner Partei für die anstehende Landtagswahl am 1. September bestätigt worden. Auf der Landesvertreterversammlung am Samstag in Weimar erhielt Kemmerich 89,5 Prozent der Stimmen – einen Gegenkandidaten gab es nicht.

„Für mich ist es nicht nur eine Ehre. Es ist mir zugleich ein Bedürfnis, die FDP in diesen schwierigen Zeiten im Landtag zu halten“, schrieb der Politiker anschließend auf X/Twitter.

Sein Ziel bestehe in einer „Koalition der Mitte“, der er notfalls auch als Minderheitsregierung angehören wolle. „Es wird mit mir niemals irgendeine Zusammenarbeit mit der AfD geben“, so Kemmerich. Eine mögliche Kooperation mit der neu gegründeten Partei von Sahra Wagenknecht (BSW), der Linken oder den Grünen schloss der FDP-Politiker ebenfalls erneut aus.

Umfragen sehen die Freien Demokraten zuletzt zwischen zwei und drei Prozent. Ein Wiedereinzug in den Thüringer Landtag bleibt damit fraglich. Bei der Landtagswahl im Jahr 2019 hatte es die FDP nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft.


Foto: Thomas Karl Leonard Kemmerich (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dürr zum Bürgergeld: "Es wird eine Nullrunde geben"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Bundestag, Christian Dürr, hat sich gegen weitere Erhöhungen beim Bürgergeld ausgesprochen. Der „Welt am Sonntag“ sagte Dürr: „Ich wage die Prognose, dass das Bürgergeld 2025 entweder gar nicht oder nur minimal steigen wird. Es wird eine Nullrunde geben, weil die Inflation so deutlich zurückgeht.“

Dürr sagte außerdem, dass die Rentenbeiträge für die jüngeren Generationen nicht steigen dürfe. Darüber hinaus solle die Bundesregierung das Renteneintrittsalter flexibler handhaben, so Dürr. „Lebensentwürfe sind sehr unterschiedlich, und das sollte auch dazu führen, dass wir den Renteneintritt flexibilisieren in Deutschland.“


Foto: Robert Habeck, Olaf Scholz, Christian Dürr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: HSV schlägt Kaiserslautern

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Am 28. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 gewonnen.

In der ersten Halbzeit erspielten sich beide Mannschaften gute Torchancen. Dem HSV gelang es dann nach 34. Minute als erstes, daraus Kapital zu schlagen. Nach einem abgewehrten Schuss von Ransford Königsdörffer fiel der Ball Laszlo Benes vor die Füße, der aus fünf Metern den Führungstreffer besorgte. Fast mit dem Pausenpfiff glich der FCK jedoch aus. Im Anschluss an einen Ballgewinn im Mittelfeld schaltete Aaron Opoku schnell um und legte den Ball im Strafraum quer auf Ragnar Ache, der nur einzuschieben brauchte.

Der HSV kam gut aus der Pause, doch auch die Pfälzer erspielten sich über Konter ihre Möglichkeiten. Wieder waren es die Hansestädter, die das Glück zuerst erzwingen konnten. Nach mehreren Abprallern zog Lukasz Poreba ab und brachte den Ball im Tor unter. Die Pfälzer drückten in der Folge auf den Ausgleich, blieben aber glücklos.

Die Hamburger rücken durch den Sieg vorübergehend auf den dritten Platz vor, können aber den Abstand auf Holstein Kiel nicht verkürzen, da die „Störche“ gegen dezimierte Nürnberger deutlich mit 4:0 gewannen. Der FCK bleibt unterdessen auf einem direkten Abstiegsplatz. Im dritten Spiel des Nachmittags trennten sich die SV Elversberg und der 1. FC Magdeburg 0:0.

Am nächsten Spieltag reist der HSV nach Magdeburg, während die Lauterer bei Greuther Fürth antreten.


Foto: Fußbälle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Luczak sieht Ampel in Wohnungspolitik "grandios gescheitert"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der wohnpolitische Sprecher der Union, Jan-Marco Luczak, sorgt sich wegen der Explosion der Mietpreise um das Wirtschaftswachstum Deutschlands und nimmt die Ampel in die Pflicht, schnell zu handeln. Luczak sagte dem Nachrichtenportal Watson: „Nicht die Bauwirtschaft hat ein `psychologisches Problem`, wie der Kanzler meint, sondern der Ampel fehlt die Einsicht in die Realitäten beim Wohnungsbau.“

Kanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD) stellt der CDU-Politiker ein schlechtes Zeugnis aus: „Er und seine Bauministerin sind grandios gescheitert.“ Die steigenden Mieten, die bis weit in die Mittelschicht ein Problem seien, schränkten die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt stark ein, meint Luczak. Das schwäche letztlich das Wirtschaftswachstum.

Statt sich in „planwirtschaftlichen Debatten wie Enteignungen zu verzetteln“, brauche es „bessere Rahmenbedingungen“. Luczak sagte: „Es sind die gestiegenen Baukosten, an die wir ranmüssen. Wir müssen die Spirale immer strengerer und kostentreibenderer Standards durchbrechen.“

Auch Caren Lay (Linke) fordert, dass schnellstmöglich mehr gebaut wird: „Ziel ist der Aufbau eines großen Marktsegments in öffentlicher Hand, um die Wohnraumversorgung auch für Menschen mit wenig Geld zu gewährleisten.“ Die Ampel müsse die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Pläne zur neuen Wohngemeinnützigkeit umsetzen.

Der wohnpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Föst, erklärte ebenfalls: „Mangel kann man nicht wegregulieren, Mangel muss man beheben. Wir müssen also endlich neuen, bezahlbaren Wohnraum, insbesondere in den Ballungszentren, schaffen.“

Aus Sicht seiner Koalitionspartnerin Christina-Johanne Schröder, wohnpolitische Sprecherin der Grünen, brauche es einen „Dreiklang aus gerechtem Mietrecht, modernem Baurecht und der Schaffung von dauerhaft bezahlbarem Wohnraum“. Sie fordert von der Regierung, konkret von SPD und FDP, zum Koalitionsvertrag zurückzukehren und die Mietpreisbremse zu verlängern.


Foto: Jan-Marco Luczak (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Antisemitismusbeauftragter warnt vor Waffenembargo gegen Israel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt vor einem Waffenembargo gegen Israel. „Ich möchte sehr dafür plädieren, dass weiter Waffen geliefert werden an Israel – unabhängig vom Fortgang der Operation im Gazastreifen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben).

„Ein Waffenembargo, wie es von verschiedener Seite gefordert wird, wäre absolut der falsche Weg. Man muss das Opfer, das sich wehrt, unterstützen, und dieses Opfer ist Israel.“ Daher solle Deutschland – wie auch im Fall der Ukraine – militärische und andere Unterstützung leisten.

Die militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland sei im Übrigen keine Einbahnstraße, fügte Klein hinzu. „Wir können in Deutschland ja auch von einem israelischen Raketenabwehrsystem profitieren und tun dies jetzt schon von israelischen Drohnen.“

Der Antisemitismusbeauftragte ergänzte: „Durch den Horror des Nationalsozialismus sind wir mit Israel verbunden wie mit keinem anderen Land. Die Staatsraison ist eine sehr starke Rhetorik gewesen, die jetzt konkretisiert wird.“


Foto: Felix Klein (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Özdemir fordert Mautbefreiung für Gartenbau

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert eine Mautbefreiung für Fahrzeuge des Gartenbaus. „Handwerk ist Handwerk, da müssen gleiche Regeln für alle gelten“, sagte er am Samstag.

„Wenn die einen völlig zurecht mautfrei zur Baustelle kommen, sollen Gartenbaubetriebe für denselben Weg auch keine Maut bezahlen müssen. Alles andere wäre nicht zu erklären“, so Özdemir weiter. „Garten- und Landschaftsbau, das ist auch Handwerk.“ Diese ungleiche Behandlung im Mautgesetz solle „rasch beseitigt werden“, verlangt der Minister.

Das Bundesfernstraßenmautgesetz sieht ab 1. Juli 2024 erstmals die Mautpflicht für Güterfahrzeuge mit über 3,5 Tonnen Gewicht vor. Handwerksbetriebe sollen davon ausgenommen werden – der Gartenbau allerdings nicht. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität hatte eine Liste der handwerklichen Tätigkeiten veröffentlicht, die von der Lkw-Maut für leichte Nutzfahrzeuge befreit sind. Diese Liste enthält 163 anerkannte Ausbildungsberufe, der Beruf des Gärtners oder die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) sind darin jedoch nicht enthalten.


Foto: Cem Özdemir (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Porsche feiert 50 Jahre Turbo auf der Retro Classics

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50 Jahre Porsche Turbo

Beyond Performance – 50 Jahre Porsche Turbo

Wer Porsche auf der Retro Classics in Stuttgart besucht, begibt sich stets auf eine Zeitreise. Dieses Jahr feiert der Sportwagenhersteller das Jubiläum
„Beyond Performance – 50 Jahre Porsche Turbo “ bei der Messe für Oldtimerfans und Sportwagen-Enthusiasten und präsentiert vom 25. bis 28. April 2024 beeindruckende Exponate.

Die Retro Classics lockt viele Oldtimerfans und Sportwagen-Enthusiasten aus der ganzen Welt nach Stuttgart. Für Porsche ist die Messe nicht nur ein Heimspiel, sondern auch ein gesetzter Termin im Eventkalender. Von Donnerstag bis Sonntag, 25. bis 28. April 2024 ist der Sportwagenhersteller dort mit einer besonderen Auswahl an Exponaten vertreten. „Dieses Jahr feiern wir das Jubiläum 50 Jahre Porsche Turbo auf der Retro Classics. In keinem anderen Modell spiegelt sich die Innovationskraft des Unternehmens so sehr wider wie in den Turbo-Derivaten“, sagt Achim Stejskal, Leiter Porsche Heritage und Museum.

1974 präsentierte der Sportwagenhersteller auf der Messe in Paris den ersten Serien-911 Turbo. Eine Technologie, die Porsche-typisch vom Rennsport in die Serie gewandert ist. „Wir freuen uns, den Messebesuchern Fahrzeuge zu präsentieren, die ihrer Zeit stets voraus waren.“ Am Samstag, den 27. April, um 14 Uhr sprechen Thomas Krickelberg, Projektleiter in der Baureihe 911/718 bei Porsche und Frank Jung, Leiter Unternehmensarchiv, mit dem monegassischen Rennfahrer und Le-Mans-Sieger Stéphane Ortelli über den Turbo. Im Anschluss steht Ortelli, der 1998 zusammen mit seinen Teamkollegen Laurent Aïello und Allan McNish für Porsche das 24-Stunden-Rennen im Porsche 911 GT1 gewann, für Autogrammwünsche zur Verfügung. Neben dem Turbo-Talk können die Gäste des Messestands auch täglich Führungen zum Thema 50 Jahre Turbo erleben.

50 Jahre später: das einstige Geburtstagsgeschenk

An seinem Messestand A74 in Halle 1 zeigt das Unternehmen den ersten 911 Turbo, mit dem Porsche eine neue Ära begründete. Der Erste seiner Art ist in der ausgestellten Ausführung zugleich ein Unikat, schließlich handelt es sich um den Porsche 911 Turbo „Nr. 1“, den Louise Piëch im Sommer 1974 zu ihrem 70. Geburtstag erhielt. Im Gegensatz zu den Turbo-Modellen, die der Hersteller ab Frühjahr 1975 anbietet, zeigt sich Piëchs Geschenk mit der schmalen Karosserie vom 911 Carrera. Auf dem Motordeckel des 176 kW (240 PS) starken Sportwagens steht „Carrera“ anstelle des „turbo“-Schriftzugs. Um die malerische Berglandschaft Österreichs in unverfälschten Farben zu sehen, verzichtete die Tochter von Ferdinand Porsche auf die Tönung der Windschutzscheibe. Eine Plakette auf dem Handschuhfach trägt die Initialen LP und die Aufschrift: Turbo-Porsche No. 1, Stuttgart-Zuffenhausen, 29. Aug. 1974.

Besonders seltene und besonders schnelle Fahrzeuge

Das nächste Glanzstück auf dem Messestand ist ein 911 Turbo 3.0 Coupé aus dem Jahr 1975. Der Porsche in Silbergrün-Diamant ist einer der ersten 30 Turbos, die innerhalb der Serienproduktion fertiggestellt werden. Die Spiegel sind vom Carrera übernommen und in Wagenfarbe lackiert, die Kotflügelverbreiterungen sind noch von Hand an die Karosserie angeschweißt.

Ein weiterer Publikumsmagnet auf der mehr als 500 Quadratmeter großen Fläche ist ein 911 GT2 mit Kotflügelverbreiterungen und zusätzlichen Lufteinlässen. Um dem Turbomotor ausreichend Luft zu spendieren, besitzt der einstellbare Heckflügel seitliche Öffnungen. Die Ausstattung des Sportwagens aus dem Jahr 1996 ist spartanisch gehalten, damit kein unnötiges Gramm Gewicht einzieht. Türen und Fronthaube sind aus Aluminium, Heck- und Seitenscheiben aus Dünnglas, auf Dämmmaterial verzichtet der Hersteller komplett. Im Vergleich zur Serienversion leistet der Biturbomotor 20 PS mehr.

Am Samstag, den 27. April ab 14 Uhr: Talk und Autogrammstunde unter anderem mit Stéphane Ortelli.

Leichte Renner und starke Motoren

Mit dem 911 GT1 ’98 zeigt Porsche auf dem Messegelände ein Leichtgewicht, das nur 970 Kilogramm auf die Waage bringt. Anders als seine Vorgänger mit Vorderwagen aus Stahlblech, verfügt der Mittelmotorsportwagen über ein Kohlefaser-Monocoque und eine Kunststoffaußenhaut. Der wassergekühlte 3,2-Liter-Sechszylindermotor mit zwei Turboladern leistet rund 404 kW (550 PS). Dank wegweisender Motorelektronik ist der Treibstoffverbrauch sehr gering, bei Rennen in Le Mans ein entscheidender Vorteil. Dieses Modell dient seine gesamte Laufbahn lang als Testfahrzeug, später als Ersatzwagen für Fotoshootings.

Der 911 Turbo S ist einer von nur 435 gebauten Exemplaren von Porsche Exclusive. Mit 331 kW (450 PS) zählt der luftgekühlte Biturbo-Boxermotor zu den stärksten der Elfergeneration 993. Das Fahrwerk des Sportwagens ist 15 Millimeter tiefergelegt, die Karosserie verfügt über ein Aeropaket mit Front- und Heckspoiler. Besonders markant sind die vier Auspuffendrohre. Messebesucher, die einen Blick in den Innenraum werfen, sehen dort beinahe alle Kunststoffteile mit Leder überzogen.

Ein Duo aus Sportwagen und Flugzeug

Eine besondere Geschichte verbirgt sich hinter dem jüngsten Turbo-Modell am Messestand. Der 911 Turbo S „Duet“ aus dem Jahr 2020 ist das Ergebnis einer Kooperation von Porsche mit dem Flugzeughersteller Embraer. Wer sich damals für den Business-Jet Phenom 300E entschieden hat, konnte einen passend dazu individualisierten 911 Turbo S in silberner Zweifarblackierung erwerben. Mit vielen Details erinnert der 650 PS starke Sportwagen an die Luftfahrt. So zitieren die seitlichen Lufteinlässe und Leisten der Seitenscheiben in Brillantchrom ein Merkmal der Jet-Triebwerke. Die individuelle Registrierung des zugehörigen Jets steht auf der Unterseite des Heckflügels sowie auf dem Fahrzeugschlüssel des auf zehn Exemplare limitierten Modells. In Anlehnung an die Beschriftung von Flugzeugflügeln tragen die Blenden der Einstiegsleisten in den Türen den Schriftzug „No step“.

Neben spannenden Fahrzeugen aus der Turbo-Ära zeigt Porsche den Besucherinnen und Besuchern auch zwei Motorexponate. Während der eine Motor aus dem Jahr 1988 die zweite Generation des Turbos repräsentiert, stammt der andere aus der siebten Generation. Zwischen beiden Modellen des 911 Turbos, das erste wird intern 930 genannt, das zweite 991, liegen 26 Jahre und 220 PS. In einer Vitrine stellt Porsche auf dem Messestand einige Exponate aus dem Archiv aus, beispielsweise die Zeichnung des Turbo-Schriftzugs aus dem Jahr 1974, Werbeanzeigen und die Ausstattungskarte des ersten Turbos. Der auf dem Messestand integrierte Museumsshop bietet den Besucherinnen und Besuchern ausgewählte Produkte rund um Porsche sowie eine eigens zum Turbo-Jubiläum entstandene Kollektion an.

Quelle Bild und Text: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

kukki Cocktail bei Höhle der Löwen

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kukki

Josef Klemm (38), Saif Rudi (33) und Andreas Romanowski (36) aus Berlin präsentieren den Löwen kukki Cocktail – natürliche Cocktails mit Eis aus der Flasche. Die Idee kommt von Josef, gebürtig aus Oberbayern: „Unsere Region ist bekannt für ihre Bierfeste. Aber wenn ich eins nicht mag, dann ist es Bier. Auf jeder Party habe ich also irgendwie versucht, ein Mix-Getränk zu bekommen. Doch das Ergebnis war meistens schlecht.“

Schon in der Zeit entstand die Idee, einen perfekt gemixten Cocktail in der Flasche anzubieten. Gemeinsam mit Saif und Andreas hat er einige Jahre später kukki Cocktail entwickelt. „Wir sind weltweit die einzigen, die Eiswürfel und frische Früchte in der Flasche haben und somit immer einen frischen, eiskalten Cocktail servieren können“, so Andreas. „Das Besondere bei uns ist der Geschmack. Denn durch das Einfrieren brauchen wir unsere Getränke nicht pasteurisieren, sprich erhitzen, bis der ganze Geschmack raus ist.“

Mit einer eigens gebauten Produktionsanlage und ohne den Einsatz von Konservierungs- und Farbstoffen werden echte Cocktails samt Beeren bzw. frischer Minze in Flaschen abgefüllt und eingefroren. Vor dem Verzehr legt der Endverbraucher die Flasche für zwei bis drei Minuten ins warme Wasser. Für ihre Hauptzielgruppe Gastronomie haben die Gründer einen eigens entwickelten Toaster hergestellt. So ist innerhalb von 30 Sekunden der Cocktail in der zuvor tiefgefrorenen Flasche servierbereit. Aktuell sind die Geschmacksrichtungen Mojito, El Presidente, Sex on the Beach, Wild Passion Fruit, Pink Grapefruit, Red Berry und Colada auf dem Markt.

Mit kukki Cocktails sind Josef, Saif und Andreas schon erfolgreich auf dem Markt vertreten, denn bereits im letzten Jahr habe man einen Umsatz von über vier Millionen Euro, und seit Gründung in 2015 bis Anfang 2023 über zwölf Millionen Euro erreicht. Für ihr weiteres Wachstum benötigt das Gründer-Trio 750.000 Euro und bietet dafür fünf Prozent ihrer Firmenanteile an.

kukki wird am 8. April in der Sendung Die Höhle der Löwen sein innovatives Getränkekonzept vorstellen

Bild v.l.: Andreas Romanowski, Saif Rudi und Josef Klemm präsentieren mit „kukki Cocktail“ frische Flaschencocktails mit Eis. Sie erhoffen sich ein Investment von 750.000 Euro für 5 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Text: Blume PR

Schäuble-Memoiren: Merkel verhinderte Europäische Wirtschaftsunion

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der verstorbene ehemalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wirft in seinen kommende Woche erscheinenden Memoiren der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, den Ausbau der Eurozone zu einer ausgeprägteren Wirtschaftsunion zu Beginn der Staatsschuldenkrise 2010 aus Angst vor Euroskeptikern in den eigenen Reihen vereitelt zu haben.

Er habe in der Anfangsphase der europäischen Währungskrise gehofft, „die Gelegenheit zur Schaffung einer Währungsunion mit einer gemeinsamen Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik zu nutzen“, schreibt Schäuble laut vorab in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) veröffentlichten Auszügen. „Ich hoffte, die Europäische Währungsunion über einen eigenen Währungsfonds – ähnlich dem IWF – zur Wirtschaftsunion weiterentwickeln zu können. Mit Merkel war es 2010 nicht zu machen.“

Die Strapazen um den Lissabon-Vertrag, mit dem die Scherben der gescheiterten europäischen Verfassung gerade erst mühsam aufgekehrt worden waren, hätten Merkel damals noch nachgehangen. „Die Aussicht, wegen des Währungsfonds, mit dem Vertragsänderungen einhergegangen wären, den Streit unter den europäischen Mitgliedstaaten neu anzufachen, konnte ihr nicht gefallen. Vor allem hatte sie kein Interesse am absehbaren Konflikt mit der eigenen Partei und in der Koalition, in der die Skeptiker einer fortschreitenden europäischen Integration stark waren.“

Dabei sei das Vorhaben auf europäischer und nationaler Ebene damals durchsetzbar gewesen, schreibt Schäuble. Der Kanzlerin habe „ihr Erfolg, eine lange nicht mehr für möglich gehaltene schwarz-gelbe Regierungsmehrheit erreicht zu haben, eine solch starke Stellung verschafft, dass sie in dieser Situation den Machtkampf nicht nur hätte wagen, sondern nach meiner Einschätzung auch bestehen können“. Hier habe sich das Verständnis von politischer Führung zwischen ihm und Merkel unterschieden. „Auch wenn ich durch meine Gespräche in der Eurogruppe glaube, dass das Projekt sogar auf europäischer Ebene durchsetzbar gewesen wäre, ging es gegen die eigene Kanzlerin, die im Kreis der Regierungschefs bereits von herausgehobener Bedeutung war, eben nicht.“

Merkel habe zu Beginn der Eurokrise auf strenge Einhaltung der bestehenden Verträge gepocht, was die Spielräume begrenzte, so Schäuble. „Während ich aktiv auf ein erstes Hilfspaket hinarbeitete, tendierte die Kanzlerin zu meinem Befremden schon damals dazu, der EZB den Ankauf von Staatsanleihen zu ermöglichen, um die Zinsunterschiede zwischen den Ländern zu senken.“ Er habe die Kanzlerin gewarnt, nicht zu viel auf die Aufgabenseite der europäischen Notenbank zu schieben. „Merkels Antwort darauf war typisch für ihren Führungsstil. Sie entgegnete bloß, mit allem, was die EZB zur Krisenbewältigung beitrage, müsse sie wegen deren Unabhängigkeit nicht in die Fraktion mit ihren kritischen Fragen. Solchen Auseinandersetzungen suchte sie auszuweichen.“


Foto: Angela Merkel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts