Dienstag, Dezember 16, 2025
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Im Reich der Kugelbläser

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Coburg.Rennsteig. Nostalgischer Lichterzauber: Der Weihnachtsmarkt auf Coburgs historischem Marktplatz gilt als einer der schönsten in Bayern. © Coburg Marketing

Weihnachtsland Coburg.Rennsteig: Im Reich der Kugelbläser

Ein bunt geschmückter Tannenbaum, darunter ein liebevoll verpacktes Püppchen oder Plüschtier: So wird in Deutschland bis heute zumeist Weihnachten gefeiert. Doch ohne die traditionsreiche Geschichte der Region Coburg.Rennsteig würde es vielleicht ganz anders aussehen. In den von Handwerk geprägten Orten rund um Coburg wird seit Jahrhunderten für das heilige Fest gepustet, gestopft, gemalt und geschliffen. Nicht umsonst wurde die Spielzeugstadt Sonneberg einst als „Werkstatt des Weihnachtsmanns“ betitelt. In Lauscha, Geburtsort der gläsernen Christbaumkugel, können Besucher außerdem Glasbläsern bei ihrer filigranen Kunst über die Schulter schauen. Nicht zuletzt prägen die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte der Region den ganzen Advent über das Bild der „besinnlichen Zeit“ in Thüringen und Oberfranken. www.coburger-weihnachtsland.de

Coburg strahlt

Der Weihnachtsmarkt in Coburg gilt als einer der schönsten in Bayern. Umrahmt von Fachwerkfassaden und Renaissancebauten, verwandelt sich der Marktplatz der Vestestadt vom 29. November bis 23. Dezember 2024 in ein warmes Lichtermeer. Stimmungsvoll und gemütlich präsentiert er sich rund um das berühmte Prinz-Albert-Denkmal – samt nostalgischem Kinderkarussell, liebevoll gefertigtem Kunsthandwerk und lokalen Schmankerln wie der Coburger Bratwurst. Gäste können die Altstadt am Abend auch bei Führungen mit dem Nachtwächter durch die mittelalterlichen Gassen erkunden. Ein Highlight der Adventszeit: die Winterzaubernacht am 30. November. Unter dem Motto „Coburg strahlt“ tauchen funkelnde Illuminationen die oberfränkische Stadt in weihnachtlichen Glanz. Nebenbei dürfen Besucher in den Geschäften vor Ort bis 23 Uhr Weihnachtsgeschenke shoppen. www.coburgmarketing.de

Zwischen Fränkischer Weihnacht und Thüringer Spielzeug

Außerhalb der Vestestadt entdecken Besucher der Region Coburg.Rennsteig an jedem Adventswochenende einen anderen Weihnachtsmarkt. So versprüht Sesslach am 30. November und 1. Dezember im historischen Stadtkern mittelalterlichen Charme, während die Kurstadt Bad Rodach immer am dritten Adventssonntag die traditionsreiche „Fränkische Weihnacht“ feiert. Auf dem Lauschaer Kugelmarkt dreht sich am ersten und zweiten Adventswochenende alles um den handgefertigten Christbaumschmuck und in der Spielwarenstadt Sonneberg wird es vom 12. bis 15. Dezember besonders besinnlich. Neben dem Weihnachtsmarkt verzaubert dort das Spielzeugmuseum kleine und große Besucher mit Geschichten von Puppen, Teddybären und anderen Gaben, die seit dem 16. Jahrhundert der einstigen „Werkstatt des Weihnachtsmannes“ entsprungen sind. Wer es nicht abwarten kann: Bereits ab September können Besucher im Historischen Weihnachtsmuseum in der Alten Weihnachtsfabrik in Neustadt bei Coburg in die glitzernde Welt des Christkinds eintauchen. www.coburger-weihnachtsland.de/alle-weihnachtsmaerkte

Ein Blick in die Glaskugel

Wie ein Schatz ruht die Weihnachtsdeko in Watte gepackt und wartet alljährlich darauf, ihren Platz am Baum einzunehmen. Federleicht liegen die Kugeln in der Hand, fragil und hauchzart. Nicht umsonst zählt der mundgeblasene Lauschaer Christbaumschmuck seit 2021 zum immateriellen Weltkulturerbe. Das thüringische Städtchen in der Region Coburg.Rennsteig gilt als Geburtsort der Kunst, deren Ursprung auf die Glasmurmel (Märbel) zurückgeht. Erfunden 1853 von Elias Greiner Vetter, gründete er eigens dafür die ELIAS Glashütte in Lauscha. Im Lauf der Jahre entwickelte sich daraus die berühmte Weihnachtskugel. Heute gibt es sie in unendlicher Form und Vielfalt. Die Herstellungsmethode hingegen hat sich bis heute praktisch nicht verändert. In den Lauschaer Glashütten können Besucher nicht nur handgefertigten Weihnachtsschmuck einkaufen und den professionellen Glasbläsern über die Schultern schauen, sondern bereits ab sieben Jahren selbst ihre eigene Traumkugel erschaffen – und das nicht nur zur Adventszeit. www.farbglashuette-lauscha.de

Bild: Nostalgischer Lichterzauber: Der Weihnachtsmarkt auf Coburgs historischem Marktplatz gilt als einer der schönsten in Bayern.
© Coburg Marketing

Quelle AHM Kommunikation

From Winter wiTH Love – der Terentnerhof in Südtirol

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Winter wiTH Love – der Terentnerhof in Südtirol @© Manuel Kottersteger

I’m Dreaming of a White Winter …

Wenn der frische, weisse Schnee im glitzernden Licht der Sonne strahlt, geht nicht nur unser Herz auf – sondern vor allem unser Wintermodus an. Der Terentnerhof in Terenten liegt inmitten der traumhaften Winterwanderwelt des Pustertals in Südtirol, Italien. Hier ist man der Sonne(nstrasse des Pustertals) so nah und möchte am liebsten nie mehr gehen

Unendliche Weiten unberührter Natur freuen sich auf Wintersportler:innen genauso wie auf Landschaftsliebhaber:innen und von spritzigen Pistenfahrten, genussvollen Schneeschuhwanderungen bis hin zu romantisch idyllischen Spaziergängen ist vom Terentnerhof aus alles möglich. Das Hotel erstrahlt seit Juli diesen Jahres in frischem Glanz und lädt durch sein neues Adults Only Spa Torrentes, sein exquisites Gourmetrestaurant und seinen edlen Eingangs-und Barbereich zum Ankommen und Dableiben ein. Für alle, die das Glück auf und abseits der Piste suchen.

Schnee. Schuh. Spass. Winterauszeit im Pustertal.

# Schneeschuhwandern vom Hotel aus

Die ersten Spuren im Neuschnee hinterlassen – ein Gefühl unendlicher Freiheit und Möglichkeit. Das Winterwandergebiet bei Terenten bietet traumhaft schöne Aussichtsberge und eindrucksvolle Panoramablicke auf die Sextner Dolomiten bis hin zu den Drei Zinnen. Wenn dann auch noch die Wolkendecke aufreißt, der Nebel sich legt und die Sonne alles in eine funkelnde Pracht taucht, ist der Tag einfach perfekt. Wer einmal diese Wege gegangen ist, kommt immer gerne zurück.

# Rodel & Schlittenfahren als Highlight

Ab auf die Rodel! Da werden Kindheitserinnerungen wahr. Direkt im Zentrum von Terenten geht es auf einer Länge von 400 m und einer Höhe von 80 m hinunter zum Austoben und Spass haben. Mehr Action und Abenteuer gibt es z.B. bei der Husky-Schlittenfahrt am Würzjoch. Das vierbeinige Team sibirischer Huskies mit seinen tiefblauen Augen sorgt garantiert für den Spass unseres Lebens, den wir niemals vergessen werden.

# Skifahren im Pustertal

Der Kronplatz in Bruneck ist das wohl bekannteste Skigebiet im Pustertal. Per Ski-Shuttle geht es direkt vom Hotel zur Talstation und wieder zurück. Oben angekommen warten 121 km Traumpisten für Anfänger bis Profis auf die Gäste. Die Skiausrüstung (Ski, Schuhe, Helm, Snowboard etc.) kann nach Bedarf über den Terentnerhof ausgeliehen werden. Für Nicht-Skifahrer ist am Kronplatz vor allem das MMM Corones (Messner Mountain Museum) bzw. das Lumen (Museum der Bergfotografie) interessant.

Easy to flow wiTH –Relax Momente im Torrentes Spa

Nach einem langen Tag im Schnee freut sich der Körper auf wohltuende Verwöhnmomente. Das neue Adults Only Spa Torrentes (lateinisch für Terenten) bietet Erholung und Entspannung auf über drei Ebenen. Die große 90 Grad heiße Eventsauna lässt den Körper bei mystisch-musikalischen Themenaufgüssen so richtig aufwärmen und das Dampfbad lädt durch seinen sanften, harmonischen Farbwechsel die Sinne zur vollkommenen Ruhe ein.

Wer nach einer Tiefenentspannung sucht, ist bei einer Wellnessanwendung im Terentnerhof in den besten Händen. Von alpinen Klassikern wie Zirbelmassage, Energie- oder Relaxpackungen bis hin zu tiefenwirksamen Gesichtsbehandlungen, ist im Torrentes Spa eine große Auswahl an Angeboten verfügbar. Der neu gestaltete Ruheraum mit kuscheligen Liegeinseln und kleinen Kamin-Feuerstellen, bietet im Anschluss den perfekten erholsamen Ausklang und der Ausblick auf die verschneiten Wiesen des Pustertals lädt zum Träumen und Verweilen ein.

Über den Terentnerhof

Der Terentnerhof ist ein über Generationen hinweg inhabergeführtes Hotel der Familie Engl aus Terenten im Pustertal / Südtirol (Italien). Angefangen mit einer Tischlerei im Jahre 1960 ist der Hof über die Jahre hinweg erst zu einem Gasthaus mit Zimmern bis hin zum ActiveLifestyle Hotel mit einem vielfältigen Angebot an sportlichen Aktivitäten und vollkommener Entspannung gewachsen. Heute zählt der Terentnerhof 47 Zimmer und Suiten, alle mit Blick auf die Sonnenseite bzw. die Bergwiesen des Pustertals in Südtirol. Ob Wellness, Kulinarik, Wohlfühlen oder Aktivurlaub, der Terentnerhof lässt keine Wünsche offen und lädt seine Gäste zu einem Urlaubsfeeling ein, dass den Alltag hinter sich und die Erlebnisse unvergesslich lässt. Dieses Jahr wurde der Wellness-, Restaurant- und Empfangsbereich neu umgebaut und das Hotel hat seit Ende Juni wieder geöffnet.

Bildcredit © Manuel Kottersteger

Weitere Informationen stehen direkt unter terentnerhof.com
Eine Übernachtung inkl. Halbpension kostet ab 143 € pro Person je nach Verfügbarkeit, Reisezeitraum und Zimmerkategorie.

quelle Sonja Berger Public Relations

Trustlocal vermittelt Dienstleister mit Qualität

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Manuel Eiteljörge, Country Lead Deutschland von Trustlocal

Trustlocal vermittelt Dienstleister mit Qualität: Benelux-Marktführer krempelt deutsche Branchensuche um

Anwälte, DJs oder Cateringdienste braucht man nur gelegentlich. Aber wenn, dann sucht man in der Regel nicht die billigste Lösung, sondern hohe Qualität zum angemessenen Preis. Bisherige Anbieterverzeichnisse im Internet helfen dabei wenig, denn hier tummeln sich oft vor allem solche Anbieter, die aus guten Gründen freie Kapazitäten haben. Die in Amsterdam gegründete Plattform Trustlocal hat die Dienstleistersuche umgekrempelt, indem sie pro Service-Kategorie und Ort eine Bestenliste an Firmen katalogisiert, die dann noch einen persönlichen Qualitätscheck absolvieren müssen.

Seit 2022 ist Trustlocal auch in Deutschland aktiv und weitet sein Angebot kontinuierlich Service um Service und Region um Region aus. Mittlerweile deckt Trustlocal mit seiner Berliner Zentrale das gesamte Bundesgebiet ab und listet seit Neuestem über 75.000 Firmen in 29 verschiedenen Dienstleistungsarten. Dabei verdoppelt sich die Nachfrage in immer kürzeren Abständen und lag im Juli 2024 bei mehr als 250.000 deutschen Usern. Zielgruppen sind einerseits qualitativ hochwertige Service-Anbieter und andererseits diejenigen Konsumenten und Unternehmen, die mittlere und größere Projekte reibungslos erledigt haben möchten. Pieter Westerhuis, ehemals VP Internet bei dem europäischen Gelbe Seiten-Dienstleister European Directories, gründete zusammen mit Lars Freriks das Unternehmen 2019 in den Niederlanden.

*Zitat Manuel Eiteljörge, Country Lead Deutschland von Trustlocal*

„Die Zeiten sind vorbei für Plattformen, auf denen sich Dienstleister bei den Preisen unterbieten oder man nur einfache Anbieterlisten ohne Verifizierung der aktuellen Kapazität und mit Bewertungen zweifelhafter Herkunft einsehen kann. Das Prinzip von Trustlocal beruht darauf, dass wir alle verfügbaren Informationsquellen gewichten und tagesaktuell kombinieren und zusätzlich noch ein eigenes Anbieter-Screening durchführen. Damit garantieren wir sowohl die Qualität des Services als auch die Passgenauigkeit zum Projekt. Auf Trustlocal geht man nicht unbedingt, wenn man eine Waschmaschine angeschlossen bekommen möchte, sondern eher, wenn man gleich das gesamte Bad umplant”, kommentiert Manuel Eiteljörge, Country Lead Deutschland von Trustlocal.

*Zitat Pieter Westerhuis, Co-Founder und Product Director von Trustlocal*

„Im Alltag fallen immer wieder Aufgaben an, bei denen wir professionelle Unterstützung brauchen. Sei es die Steuererklärung, ein DJ für die nächste Party oder die Renovierung der Küche. Den besten Anbieter zu finden, war bisher mühselig, kleinteilig, von Branche zu Branche ganz verschieden – und vor allem bis dato nicht voll digitalisiert. Mit Trustlocal setzen wir genau da an und listen alle Dienstleistungen auf einer Plattform, bewerten sie nach dem eigens entwickelten Trustlocal-Score und legen volle Transparenz auf die Kommunikation zwischen Anbietern und Usern”, ergänzt Pieter Westerhuis, Co-Founder und Product Director von Trustlocal.

„In fünf Jahren wollen wir mit dieser Offensive der führende Marktplatz für Dienstleistungen in Deutschland sein, so wie es Booking.com heute für Reisen ist. Unsere Vision ist klar: Über 50 Service-Kategorien, 200.000 Dienstleister auf der Plattform und über 1.000.000 Service-Anfragen pro Jahr”, so Westerhuis weiter.

*Der Trustlocal-Score hat die Qualität im Fokus*

Jeder gelistete Dienstleister durchläuft einen unternehmensinternen Qualitätscheck, bevor er auf der Plattform veröffentlicht wird. Das Team prüft im Vorfeld alle zugänglichen Online-Informationen und bezieht auch offizielle Informationen mit ein. Quellen sind eigene Business-Webseiten, das Handelsregister und die Handelskammern, aber auch Profile auf anderen Service-Plattformen sowie Bewertungen und Empfehlungen, etwa auf Google. Auf dieser Grundlage berechnet das Unternehmen den individuellen Trustlocal-Score. In den Score inkludiert werden außerdem die Marktpräsenz, Akkreditierungen und spezifische Qualitätsmerkmale je nach Kategorie, beispielsweise Zulassungen für Rechtsanwälte. User bekommen schnell einen Überblick über die Top-Tier-Anbieter pro Kategorie und feiern schnellere Sucherfolge.

*Große Vielfalt der Dienstleistungen, Option für Premium-Partnerschaften*

Gestartet ist Trustlocal in Deutschland mit den drei Kategorien Rechtsanwälte, Maler und Fotografen. Zwei Jahre später stehen bereits 29 Service-Kategorien zur Verfügung – von klassischen Gewerken wie Dachdecker oder Solarteur über Steuerberater bis hin zu kreativen Dienstleistungen wie DJs. Auf Trustlocal finden sowohl Privatpersonen als auch kleine und mittelständische Unternehmen Hilfe bei der Wahl des passenden Dienstleisters.
Anbieter haben zusätzlich die Option, Trustlocal-Premium-Partner zu werden und profitieren etwa von individuellen Filteroptionen, einer sofortigen Info bei User-Anfragen sowie einer besseren Sichtbarkeit auf der Plattform.
In Deutschland besonders relevant ist die Kategorie der Rechtsanwälte, die bereits 15.000 Angebote auf der Plattform listet.

Bild Manuel Eiteljörge, Country Lead Deutschland von Trustlocal

Quelle Agentur Frische Fische

BDI: Müssen "dringend an strukturelle Themen heran"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner warnt im Vorfeld der Herbstprojektion der Bundesregierung davor, den erwarteten Rückgang des Wirtschaftswachstums als konjunkturelles Phänomen abzutun.

Die deutsche Wirtschaft stagniere schon seit Jahren, die absehbare Erholung helfe nicht aus der Wachstumsschwäche heraus. „Insofern gilt der Satz: Wir verlieren auf dem Weltmarkt Anteile und insofern müssen wir dringend an strukturelle Themen heran“, sagte Gönner am Mittwoch den Sendern RTL und ntv. Es reiche nicht, nur über Konjunkturfragen zu sprechen.

Gönner fordert von der Bundesregierung mehr Anstrengungen angesichts der Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft. Die angekündigte Wachstumsinitiative hält sie für nicht ausreichend. „Wir sehen, dass es mehr ein Konjunktur- als ein Wachstumsprogramm ist“, sagte sie. Das sei zunächst gut und helfe. „Wir sind aber der festen Überzeugung, wir brauchen strukturelle Veränderungen.“ Dazu zähle eine industriepolitische Agenda, die Politik müsse die Industrie mit besseren Rahmenbedingungen unterstützen. „Ich sage bewusst und ausdrücklich `durch das Setzen von Rahmenbedingungen`.“

Weiter regte sie einen neuen Ansatz für Bürokratieabbau und Bürokratievermeidung an. Der BDI strebe eine Entschlackung an. „Wir treten ein dafür, dass wir wieder ein grundsätzlich anderes Verhältnis aufbauen, also dass man Politik, Wirtschaft und den Menschen in diesem Land vertraut, dass sie Gesetze einhalten“, sagte Gönner. „Dann muss ich nicht kleinteilig regulieren, sondern ich mache, setze einen Rahmen, vertraue darauf, dass die Menschen einfach sich daran halten.“ Die sich daraus ergebenden Freiheiten seien ein wichtiges Signal.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wir müssen erkennen, dass Armut kein individuelles Schicksal ist, sondern ein systemisches Problem

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Sirkka Jendis Sirkka Jendis ist Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, dem Dachverband von über 970 Tafeln in Deutschland

Wir müssen erkennen, dass Armut kein individuelles Schicksal ist, sondern ein systemisches Problem

Armut hat viele Gesichter und Ursachen, aber in den seltensten Fällen ist sie selbst verschuldet, weiß Sirkka Jendis, Geschäftsführerin der Tafel Deutschland. Im Gegenteil: „Armut hat System“, sagt die Autorin des gleichnamigen Buches. Es ist ein Gespräch über Vorurteile gegenüber Armutsbetroffenen und über Fehler im System – und ein Plädoyer für ein neues Menschenbild.

„Armut ist viel mehr als der Mangel an Geld und Lebensmitteln. Sie bedeutet auch einen Mangel an Chancen und gesellschaftlicher Teilhabe.“

herCAREER: Sirkka Jendis, was sind die häufigsten Mythen und Annahmen über Armut in Deutschland?

Sirkka Jendis: Eine Annahme, die ich oft höre, ist: „Hier muss doch niemand hungern“. Und das stimmt natürlich im globalen Vergleich – Armut und Hunger sehen zum Beispiel in afrikanischen Ländern ganz anders aus. Aber es ist wichtig – und das hat auch die Europäische Union so formuliert –, dass Armut in dem Kontext definiert wird, in dem Menschen leben. Wenn hier am Ende des Monats der Kühlschrank leer ist und man zur Tafel gehen muss, dann sprechen wir von existenziellen Sorgen. Darüber hinaus lässt sich Armut nicht auf Geld reduzieren.

herCAREER: Sondern?

Armut ist viel mehr als der Mangel an Geld und Lebensmitteln. Sie bedeutet auch einen Mangel an Chancen und gesellschaftlicher Teilhabe.

herCAREER: Welche weiteren Vorurteile gibt es?

Eines, das immer wieder zu hören ist, ist das Narrativ von der selbstverschuldeten Armut. Dem versuche ich mit meinem Buch entgegenzuwirken. Schon der Titel „Armut hat System“ sagt es: Wenn sich Leistung bei uns immer lohnen würde, wären nicht ganze Bevölkerungsgruppen häufiger von Armut betroffen oder armutsgefährdet. Die beste Versicherung gegen Armut ist immer noch, in eine vermögende Familie hineingeboren zu werden.

herCAREER: In deinem Buch gehst du näher auf die Lebensrealität dieser besonders von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen ein. Wie wirkt sich Armut zum Beispiel auf das Leben von Kindern aus?

Mir ist es wichtig, immer wieder zu betonen: Es gibt eigentlich keine armen Kinder. Es gibt nur Kinder von armutsbetroffenen Erwachsenen. Politiker:innen sind sich immer sehr einig, dass wir die Kinder unterstützen müssen – aber um Kinder zu unterstützen, müssen wir die Eltern unterstützen. Und obwohl sich auch hier hartnäckige Mythen halten, zeigen Studien, dass arme Eltern ebenso das Beste für ihre Kinder wollen wie wohlhabendere Menschen. Nur haben arme Kinder von allem weniger.

herCAREER: Wovon, zum Beispiel?

Beengte Wohnverhältnisse, wenig Ruhe für die Hausaufgaben, keine Ressourcen für die Teilnahme am Vereinsleben. Weniger Bewegung, ungesündere Ernährung, vielleicht wird zu Hause nicht Deutsch gesprochen – all das kann sich auf die schulischen Leistungen und die Psyche auswirken. Diese Kinder lernen früh, dass sie nicht die gleichen Chancen haben wie andere Kinder.

herCAREER: Frauen sind von Altersarmut besonders betroffen, das wissen wir. Aber wie sieht es bei Frauen im erwerbsfähigen Alter aus?

Frauen sind in allen Armutsgruppen überrepräsentiert – bei Senior:innen, Migrant:innen, Arbeitslosen. Das ist ein Ergebnis, das ich für sehr besorgniserregend halte und ein Zeichen dafür, dass wir in Sachen Chancengerechtigkeit noch viel Arbeit vor uns haben. Alle Probleme, die durch mangelnde Gleichberechtigung in Deutschland entstehen oder bestehen, potenzieren sich bei Menschen, die von Armut betroffen sind.

herCAREER: Viele Menschen können von ihrer Rente nicht leben. Wie sieht Altersarmut aus?

Senior:innen sind eine der Gruppen, in denen wir bei den Tafeln Zuwächse feststellen. Es kommen Senior:innen zur Tafel, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sei es in Form von Erwerbsarbeit oder unbezahlter Sorge- und Pflegearbeit, und bei denen jetzt die Rente nicht ausreicht. Zudem gehen Alter und besonders Altersarmut mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen und nachlassender Gesundheit einher. Vertraute Menschen verlassen einen, die Einsamkeit wächst und mit ihr das Gefühl, in einer Leistungsgesellschaft keinen Beitrag mehr stiften zu können. Wenn man dann noch im letzten Lebensdrittel jeden Cent zweimal umdrehen muss, ist das kein Altern in Würde. Das kann nicht der Anspruch eines reichen Landes wie Deutschland sein.

herCAREER: In einem Gespräch mit der Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, habe ich gelernt: Armut macht krank und Krankheit macht arm. Wie kommt das?

Wer schwer oder chronisch krank ist, hat verständlicherweise Schwierigkeiten, Geld zu verdienen. Umgekehrt erkranken arme Menschen häufiger an Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das liegt unter anderem an Stress und ungesunder Ernährung, am Leben in beengten Wohnverhältnissen in Gegenden mit mehr Lärm und Feinstaubbelastung. Arme Menschen haben dazu weniger Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.

herCAREER: Ist davon auszugehen, dass Menschen in Armut auch psychisch stark belastet sind?

Um psychisch gesund zu bleiben, brauchen Menschen Chancen, Gesellschaft und soziale Teilhabe. Armutsbetroffene Menschen dagegen haben mit Scham und Stigmatisierung zu kämpfen. Viele von ihnen leiden unter enormen psychischen Belastungen. Ein Grund mehr, schon aus volkswirtschaftlicher Sicht dafür zu sorgen, dass weniger Menschen von Armut betroffen sind. Denn das zahlt sich für den Staat auf vielen Ebenen finanziell aus.

herCAREER: Menschen, die Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen, werden im öffentlichen Diskurs oft heftig kritisiert. Ist diese Kritik berechtigt?

Unser Arbeitsminister Hubertus Heil sagt immer: „Der wichtigste Schutz vor Armut ist Arbeit“. Aber ich möchte hinzufügen: Arbeit, von der man auch leben kann! Und wenn die FDP dafür plädiert, Überstunden steuerfrei zu machen, „weil sich Leistung wieder lohnen soll“, dann grenzt sie Menschen strukturell aus. Eine alleinerziehende Mutter kann keine bezahlten Überstunden machen. Und wer im Niedriglohnsektor arbeitet, verdient zu wenig. Viele kommen zur Tafel, weil ihr Lohn nicht zum Leben reicht. Leistung lohnt sich eben nicht für alle.

herCAREER: An welchen Stellschrauben muss deiner Meinung nach gedreht werden?

Ein großes Thema ist der Bürokratieabbau. Ich wünsche mir Politiker:innen, die eine Vision für Bildung, Arbeit und Infrastruktur haben. Alles hängt zusammen: Wenn der öffentliche Verkehr nicht ausgebaut wird, ist es für Armutsbetroffene schwieriger, zur Arbeit zu kommen. Ohne flächendeckende Kinderbetreuung können Mütter weder in Teilzeit noch Vollzeit arbeiten. Wenn wir keine Rahmenbedingungen schaffen, damit Abschlüsse zugewanderter Fachkräfte anerkannt werden, bleiben viele qualifizierte Arbeitskräfte arbeitslos. Je mehr wir Menschen befähigen, für sich selbst zu sorgen, desto weniger Ausgaben hat der Staat. Ich wünsche mir Visionen seitens der Politik, aus denen Menschen Hoffnung schöpfen können.

herCAREER: Also eher eine Frage des Wollens als des Könnens?

Deutschland ist im Dezember vom Europarat gerügt worden, weil es hier eine soziale Ungleichheit gibt, die in keinem Verhältnis zu diesem reichen Land steht. Deutschland hat eine sehr ungleiche Vermögensverteilung. Außerdem wird der Zugang zu Bildung und Chancen überproportional vom Elternhaus bestimmt. Das muss sich ändern! Wir versäumen es, Menschen zu fördern, die so viel für unser Land tun könnten. Ich habe es schon einmal gesagt: Die beste Versicherung gegen Armut ist, mit Vermögen ins Leben zu starten. Aber

herCAREER: Armut hat viele Gesichter, das macht dein Buch deutlich. In der Begegnung mit anderen Menschen kann sie Unbehagen und Ablehnung hervorrufen. Was kann ich als Einzelner tun, um meine Haltung bewusst zu verändern?

Ich glaube, das fängt bei unserem Menschenbild an. Mit meinem Buch lade ich dazu ein, die eigenen Annahmen über Armut und die eigenen Privilegien zu hinterfragen. Zu erkennen, dass Armut kein individuelles Schicksal ist, sondern ein systemisches Problem. Zu verstehen, dass Menschen, die von Armut betroffen sind, nicht faul sind, sondern im Gegenteil sehr, sehr hart arbeiten, um ihren Alltag zu bewältigen.

Das Gespräch führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

Über die Person

Sirkka Jendis ist Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, dem Dachverband von über 970 Tafeln in Deutschland. Zuvor war die studierte Kommunikationswissenschaftlerin Vorständin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Dozentin und in leitender Funktion in der ZEIT-Verlagsgruppe tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin.

Auf der herCAREER Expo spricht Sirkka Jendis beim Podcast-MeetUp am 17. Oktober 2024 mit der Journalistin und herCAREER-Redakteurin Kristina Appel über ihre Arbeit und ihr Buch „Armut hat System“. Ort und Zeitpunkt finden Sie im Programm.

Bild Sirkka Jendis ist Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, dem Dachverband von über 970 Tafeln in Deutschland

Quelle messe.rocks GmbH

Hajo Funke sieht Initiative für AfD-Verbot aktuell kritisch

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Politologe und Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke sieht die parlamentarische Initiative für ein AfD-Verbot zum aktuellen Zeitpunkt kritisch.

„Vor der Bundestagswahl 2025 ist ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD nur Ablenkung vom Vertrauensverlust in der Bevölkerung gegenüber den etablierten demokratischen Parteien“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Nicht ein Verbotsverfahren – das im Übrigen bis zu vier Jahre dauert – sollte im Wahlkampf dominant sein, sondern eine glaubwürdige Politik, um die Menschen wieder zurückzugewinnen. Das lässt sich nicht an das Bundesverfassungsgericht delegieren.“

Funke, der mehrere Bücher über Rechtsextremismus und die AfD geschrieben hat, sagte zugleich: „Nach der Bundestagswahl wäre es einen Versuch wert: Es gibt viele Belege dafür, dass die AfD verfassungsfeindlich und verbotsfähig ist.“ Er fügte hinzu: „Der Verfassungsschutz hat schon viel Vorarbeit geleistet. Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat schon die Einstufung der Partei als extremistischen Verdachtsfall bestätigt. Gerade der Machtkern um den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und seinem Vertrauten, Verleger Götz Kubitschek, dominiert inzwischen die AfD in allen Entscheidungen.“


Foto: Logo auf AfD-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Lüders zweifelt an Staatsräson gegenüber Israel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Nahostexperte Michael Lüders fordert die Bundesregierung angesichts der Eskalation im Nahen Osten auf, sich nicht länger hinter dem Begriff der Staatsräson zu verstecken.

„Deutschland tut sich schwer damit, die Staatsräson in Einklang zu bringen mit dem Völkerrecht“, sagte Lüders der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). So seien die „Entscheider in Deutschland der Meinung, die richtigen Lektionen aus der jüngeren deutschen Geschichte gezogen zu haben, soll heißen, sich ohne Wenn und Aber hinter Israel zu stellen“. Damit aber mache sich Deutschland, „indirekt zum Komplizen mit dem, was zunehmend mehr Staaten dieser Welt als Genozid bezeichnen“, sagte Lüders.

Lüders, der bei der Europawahl im Sommer für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kandidiert hat, bekräftigte in der NOZ: „Es wäre doch die Frage, ob die richtige Lektion aus der jüngeren deutschen Geschichte nicht wäre, zu sagen, wir wissen, was Massenmord, was Genozid bedeutet und gerade deswegen werden wir unsere Stimme immer dann erheben, wenn irgendwo auf der Welt Unrecht epochalen Ausmaßes geschieht, ganz gleich, von wem es ausgeht“. Diese Überlegung aber spiele im Kontext Berliner Politik in diesen Tagen keine Rolle.

Dass es Israel ausschließlich um Selbstverteidigung gehe, sei eine „irrige Annahme“, sagte der Nahostexperte. „Welches Israel ist denn gemeint, das es zu verteidigen gilt? Das Israel in den Grenzen des 4. Juni 1967 vor dem Sechs-Tage-Krieg oder dasjenige danach, also ein Groß-Israel, das darauf abzielt, sich das gesamte vermeintlich biblisch verheißene Land untertan zu machen? Das Parteiprogramm der regierenden Likud-Partei von Benjamin Netanjahu hält unmissverständlich fest, dass es einen palästinensischen Staat westlich des Jordanflusses nicht geben kann“, sagte Lüders.

Nach Ansicht des ehemaligen Präsidenten der Deutsch-Arabischen Gesellschaft findet im Schatten der Militärschläge gegen die Hisbollah im Libanon eine Vertreibung der Menschen in Gaza statt. „Anhaltende Militäroperationen im Norden des Gazastreifens deuten darauf hin, dass die Israelis dabei sind, das Gebiet ethnisch zu säubern“, sagte Lüders und fügte hinzu: „Gleichzeitig verhandelt die israelische Politik weltweit mit Gesprächspartnern, zum Beispiel der EU und auch afrikanischen Ländern, intensiv über die Aufnahme von Palästinensern. Der Krieg im Libanon ist auch eine Ablenkung von dem, was im Gazastreifen passiert.“

Die EU und Deutschland forderte Lüders auf, mehr Druck auf Israel auszuüben. Er sagte der NOZ: „Man hätte durchaus einige Maßnahmen in petto, die man anwenden könnte, um Israel zur Mäßigung zu zwingen. Das kann zum Beispiel konkret bedeuten, dass Deutschland genau das tut, was andere europäische Länder bereits getan haben, nämlich den Staat Palästina anzuerkennen. Darüber hinaus könnte es bedeuten, dass große Investmentfirmen, wie es bereits in Norwegen, Irland und anderen europäischen Ländern zu beobachten ist, keine Investitionen mehr in Israel tätigen“. Zudem könne man „die bevorzugte Behandlung Israels im Rahmen der Europäischen Union – israelische Produkte unterliegen ja den gleichen Handelsbedingungen wie die der EU-Partner – zurückfahren“, zumindest so lange, wie es „keinen Fahrplan für die Gründung eines palästinensischen Staates“ gebe.


Foto: Michael Lüders (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Krankenkassen halten deutlich höheren Zusatzbeitrag für nötig

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) halten angesichts ihrer dramatischen Finanzlage im kommenden Jahr einen deutlich höheren Zusatzbeitrag für nötig als bislang befürchtet.

„Da es keine politischen Gegenmaßnahmen gibt, muss der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich steigen“, sagte TK-Chef Jens Baas dem Nachrichtenportal Politico. „Laut aktueller Schätzungen ist eine Größenordnung von 0,7 Prozentpunkten realistisch.“

In diesem Fall würde das Wahljahr 2025 mit einem historischen Beitragssprung beginnen. Dann würden Beiträge in Höhe von 17 Prozent des Bruttolohns an die GKV abgeführt. Im Sommer hatte der GKV-Spitzenverband für das kommende Jahr noch einen Anstieg um 0,6 Prozentpunkte prognostiziert.

„Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung ist mehr als schwierig“, sagte Baas. „Die Ausgaben steigen ungebremst und viel stärker als die Einnahmen.“ Er fordert einen höheren Steuerzuschuss und höhere Beiträge für Bürgergeldempfänger. Der Chef einer anderen Krankenkasse hält sogar eine Erhöhung „um 0,8 oder sogar einen Prozentpunkt“ für nötig, sagte er Politico. „Gesundheitsminister Lauterbach darf die Lage nicht schönreden.“

Im Gesundheitsministerium stellt man sich offenbar schon darauf ein, dass die 0,6 Prozentpunkte nicht reichen könnten. Entscheidend wird die kommende Woche sein, wenn der Schätzerkreis tagt, in dem neben dem Gesundheitsministerium auch das Finanzministerium und die Kassen vertreten sind. Das Gremium schätzt die Einnahmen und Ausgaben der GKV im kommenden Jahr, woraus sich rein rechnerisch der durchschnittliche Zusatzbeitrag ergibt. Zum Jahresende legt dann jede Kasse ihren Beitrag individuell fest. Baas warnte: „Die Entwicklung darf von der Politik nicht mit einem Schulterzucken hingenommen werden, sondern braucht aktive Gegenmaßnahmen.“


Foto: Krankenhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grimm sieht vor Herbstgutachten strukturelle Probleme

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Vor der Präsentation des Herbstgutachtens durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm scharfe Kritik am Agieren der vorherigen und jetzigen Bundesregierung geäußert. In den Merkel-Jahren sei zu viel verteilt und zu wenig in die Zukunft investiert worden, sagte die Siemens-Energy-Aufsichtsrätin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

„Die aktuelle Bundesregierung reagiert nun nicht strukturiert auf die Probleme, sondern oft als Feuerwehr. Das schafft Orientierungslosigkeit“, so Grimm. „All das fällt uns jetzt auf die Füße.“

Die Wirtschaftswissenschaftlerin von der Technischen Universität Nürnberg setzt offenbar auf Kürzungen im Sozialbereich. „Wir brauchen mehr Geld für Verteidigung und andere zukunftsorientierte Ausgaben und müssen die Ausgaben für soziale Sicherung in Einklang mit diesen Notwendigkeiten und den wachstumsbedingt geringeren Spielräumen bringen“, mahnte die Professorin.

Mit Blick auf die von Habeck am Mittwoch vorgestellte Herbstprojektion regte sie an, sich nicht zu sehr an den Zahlen für das nächste Jahr aufzuhängen. Grimm attestierte eher strukturelle Probleme. „Hohe Energiekosten und zugleich fehlende Richtungsentscheidungen in der Energiepolitik führen zu Unsicherheit und Zurückhaltung bei den Investitionen“, erklärte die Aufsichtsrätin von Siemens Energy. „Viele Mittelständler wandern bereits ins Ausland ab. Und immer mehr große Unternehmen bekommen Probleme.“

Die Konjunkturprognose ist wichtig bei der Frage, wie viele Steuereinnahmen die Regierung erwarten kann. Die Erwartungen der Ampel in Berlin hält Grimm für zu optimistisch. „Für das nächste Jahr rechnet die Bundesregierung aufgrund des Wachstumspakets mit einem höheren Wachstum. Allerdings ist noch völlig unklar, ob alle Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden“, sagte Grimm. Daran gebe es aus ihrer Sicht berechtigte Zweifel.


Foto: Veronika Grimm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Skoda will Prämien für E-Autos

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Jungbunzlau (dts Nachrichtenagentur) – Skoda-Chef Klaus Zellmer hat den industriepolitischen Kurs der Ampelregierung kritisiert und ihr die Hauptschuld an der Absatzkrise bei den Elektroautos gegeben. „Es ist wenig überraschend, dass die Nachfrage einbricht, wenn quasi über Nacht die staatliche Förderprämie gestrichen wird“, sagte er dem „Stern“. „Das war ein Schock für Verbraucher, weil es die Fahrzeuge massiv verteuerte.“

Deutschland ist der wichtigste Markt der tschechischen VW-Tochter. Schon deshalb fordert Zellmer von der Bundesregierung die Wiedereinführung der ehemaligen Bafa-Prämie, die die Ampelkoalition 2023 gestrichen hat. „Wir brauchen besonders jetzt Anreizsysteme, um der Nachfrage nach E-Autos neuen Schwung zu geben“, sagte er. 6.000 Euro pro Fahrzeug sei ein guter Wert für eine Prämie.

Der ehemalige Vertriebschef von VW, der 2022 Skoda als CEO übernommen hat, legte ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität ab. „Die Zukunft ist elektrisch, weil der Wirkungsgrad eines Elektroantriebs mit nahezu 100 Prozent unschlagbar ist.“

Gegen harte Verbrennerverbote wehrte er sich dennoch. „Mit Zwang erreicht man nichts, denken Sie an die Wärmepumpen“, so Zellmer.

Er fordert zudem von der EU, E-Fuels als CO2-mindernd zu klassifizieren, wie den Batterieabtrieb. Nur so ließen sie sich zur Marktreife entwickeln. „Meine Rechnung ist ganz einfach: 2035 dürfen, Stand heute, in der EU keine Verbrenner mehr zugelassen werden. Dann werden voraussichtlich ungefähr 290 Millionen Fahrzeuge unterwegs sein, und zwei Drittel davon werden weiterhin Verbrenner sein. Es ergibt keinen Sinn, wenn wir für diese keine alternativen und CO2-neutralen Spritsorten anbieten können.“


Foto: Škoda (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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