Freitag, Mai 3, 2024
spot_img
StartNachrichtenBahnverbände in Sorge wegen Fokus auf Instandhaltung

Bahnverbände in Sorge wegen Fokus auf Instandhaltung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Bekanntwerden von Plänen, wonach sich die Bahn wegen fehlender Haushaltsmittel zunächst auf die Sanierung bestehender Schieneninfrastruktur fokussieren muss, befürchten Bahnverbände schlimme Folgen für Fahrgäste.

Der Geschäftsführer des Verbands Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben), die alleinige Konzentration auf das Bestandsnetz wäre das Ende des Deutschlandtakts. „Wir brauchen parallel zur Sanierung maroder Gleise auch neue Schienenverbindungen. Sonst tritt das ein, was der Bahnbeauftragte der Bundesregierung bereits vor einem Jahr prophezeit hat: Der Deutschlandtakt kommt frühestens 2070“, erklärte er.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, bezeichnete die Kürzungen als „schweren Schlag gegen die Verkehrswende und das Ziel Klimaneutralität zu erreichen“. „Die dringend notwendigen Aus- und Neubauprojekte werden sich aber `nur` verzögern. Auch eine solche Verzögerung zeugt nicht von einer zukunftsgewandten Verkehrspolitik. Wenn Personen- und Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden soll, braucht es in dem jetzt bereits überlasteten Netz zusätzliche Kapazitäten“, forderte Naumann.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass sich die Bahninfrastrukturgesellschaft InfraGo dazu entschieden habe, zunächst vor allem die Sanierung des bestehenden Netzes anzugehen. Zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen sollen dagegen in der Priorität zurückgestellt worden, zitierte der „Spiegel“ aus einem entsprechenden Schreiben.

Von der Deutschen Bahn hieß es auf Anfrage, man halte grundsätzlich unverändert an den Neu- und Ausbauvorhaben fest. „Aufgrund der aktuellen Haushaltslage war es kurzfristig erforderlich, die zeitliche Abfolge dieser Vorhaben zu überprüfen. Der Fokus bei der Umsetzung liegt, wie mit dem Bund vereinbart, zunächst auf der Modernisierung und Erneuerung des Bestandsnetzes und auf den Projekten, die bereits im Bau sind“, so ein Sprecher.

Bahn-Aufsichtsratsmitglied Stefan Gelbhaar betonte gegenüber den Funke-Zeitungen, dass die Bahn 2024 und in den Folgejahren so viel Geld wie die letzten Jahrzehnte nicht bekomme. „Trotz der vielen zusätzlichen Milliarden gibt es innerhalb der Bahn offensichtlich Planspiele zum Stopp von Neubauvorhaben. Verkehrsministerium und Bahn sind aufgefordert hier schnell Klarheit zu schaffen“, sagte er.


Foto: Bauarbeiten an einer Gleisanlage (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

UNITEDNETWORKER
UNITEDNETWORKER
Der UNITEDNETWORKER akribisch recherchierte Informationen über Gründer und Startups. Neben Porträts junger Unternehmer und erfolgreicher Startups und deren Erfahrungen liegt der Fokus auf KnowHow von A bis Z sowohl für Gründer, Startups und Interessierte. Wir begleiten, Startups von der Gründungsphase bis zum erfolgreichen Exit.

UNITEDNETWORKER NEWSLETTER

ABONNIERE jetzt unseren kostenlosen Newsletter und erhalte Regelmäßig die wichtigsten Tipps für deine Karriere bequem per eMail in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

spot_img
spot_img

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!