Samstag, Mai 3, 2025
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Grundsatzeinigung im US-Schuldenstreit

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA haben US-Präsident Joe Biden und der republikanische Verhandlungsführer Kevin McCarthy einen Durchbruch erzielt. Das teilten beide Seiten am Samstagabend (Ortszeit) mit.

Demnach kann ein Zahlungsausfall der USA wohl vermieden werden. Biden sprach von einem „wichtigen Schritt nach vorne“, der die Ausgaben reduziere und gleichzeitig wichtige Programme für die arbeitenden Menschen schütze und die Wirtschaft wachsen lasse. Im Laufe des Sonntags wollen die Verhandlungsteams den Gesetzestext fertigstellen, im Anschluss wird die Vereinbarung an das Repräsentantenhaus und den Senat der Vereinigten Staaten weitergeleitet. Der US-Präsident forderte beide Kammern auf, den Deal „sofort zu verabschieden“.

Auch McCarthy sprach von einer baldigen Abstimmung. Zum Inhalt der Grundsatzeinigung wurden zunächst kaum Details genannt. Der Schuldenstreit hatte sich zuletzt immer weiter zugespitzt, ohne eine Einigung hätte dem Staat ab dem 5. Juni wohl die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Ob der Kongress dem Deal am Ende tatsächlich zustimmt, ist aber noch unklar – Widerstände sind auf beiden Seiten möglich.

Das US-Schuldenlimit war in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach angehoben worden, wobei es im Vorfeld regelmäßig zu zähen Verhandlungen gekommen war.


Foto: US-Flagge, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Trading mit CFDs – umstritten, aber aussichtsreich

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cfd

In den USA sind sie für Privatanleger verboten, in der EU werden sie immer stärker reguliert: Differenzkontrakte, wie CFDs auf Deutsch heißen, gelten als hochspekulativ und genießen in der Öffentlichkeit nicht den besten Ruf. Dank der Hebelwirkung lassen sich mit ihnen auf dem Parkett selbst mit geringen Einträgen hohe Volumina bewegen. Wer beim Trading eine gewisse Vorsicht walten lässt, verfügt mit CFDs über ein flexibles und aussichtsreiches Handelsinstrument. André Witzel von Trading.de hat sich auf CFDs spezialisiert. Es lohnt sich, sich auf seiner Seite Inspirationen zu holen!

Differenzkontrakte kurz erklärt

CFDs gehören zu den Termingeschäften, weil die Auszahlung in der Zukunft erfolgt. Dennoch müssen sie als OTC-Assets von den Futures abgegrenzt werden. Gehandelt wird nämlich nicht über reguläre Broker, welche die Verbindung zu den weltweiten Handelsplätzen herstellen, sondern „over the counter“, das heißt außerbörslich über Marketmaker bzw. CFD-Broker.

Anders als beim offiziellen Börsenhandel erwerben CFD-Trader keine Anteilscheine am Asset, sondern Rechte zum Austausch der Wertentwicklung. Da die Wertentwicklung vom Basiswert abgeleitet wird, zählen Differenzkontrakte zu den Derivaten. CFD-Trader gehen long, wenn sie auf steigende Kurse spekulieren, und short, wenn sie dies auf fallende Kurse tun.

Sie haben die Möglichkeit, sich bei der Suche nach einem Vermittler unterstützen zu lassen. Auf Trading.de finden Sie eine Bewertung von CFD Broker

Die Vorteile von CFDs

Mit der Option, von Kursentwicklungen in beide Richtungen hin zu profitieren, ist der erste Vorteil vom CFD-Handel bereits genannt. Dazu gesellt sich der Nutzen, dank Hebel und Sicherheitsleistung (Margin) nur einen Bruchteil der sonst üblichen Mindesteinzahlung für den Erwerb einer Position zu investieren. CFDs gelten als flexible Handelsprodukte, da mit ihnen Transaktionen verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Indizes, Anleihen, Rohstoffe, Währungen und Kryptowährungen möglich sind. Außerdem ist das Finanzprodukt offen für Absicherungen gegen negative Kursentwicklungen, was im Jargon als Hedging bekannt ist.

Durch den OTC-Handel ist man von den offiziellen Börsenzeiten unabhängig und spart die Stempelsteuer ein. CFD-Broker gelten als hochspezialisiert und sind für ihre Funktionsvielfalt bekannt, die sie ihren Kunden auf ihrer Plattform anbieten. CFD-Trader können vor allem bei der Trenderkennung auf viele Werkzeuge hoffen, die ihnen in Form von Charts, Indikatoren, Oszillatoren, Marktscannern und Ordertypen zur Verfügung gestellt werden. Auch ausgesprochen fortschrittliche Features, die auf Basis von KI funktionieren, sind möglich.

Die Nachteile von CFDs

André Witzel von Trading.de weist zurecht darauf hin, dass der Hebel in beide Richtungen wirkt. Auf diese Weise sind hohe Verluste möglich, auch wenn CFD-Trading mit Nachschusspflicht in der EU seit 2017 nicht mehr zugelassen ist. Zwar sind CFDs im Unterschied zu Futures nicht an eine Laufzeitbegrenzung gebunden. Dennoch empfehlen Experten das Daytrading, weil CFD-Broker dazu neigen, hohe Swaps zu verhängen und die Kurslücken zwischen Börsenende und Börsenstart am nächsten Tag (Gaps) bei Differenzkontrakten mit einem unkalkulierbaren Risiko verbunden sind.

Beim Handel mit Marketmakern ist noch mehr als bei offiziellen Brokern auf die Seriosität zu achten. Dies liegt am insgesamt weniger regulierten OTC-Markt sowie am typischen Interessenkonflikt zwischen Anbieter und Kunde. Auf diese Weise bedeuten Einnahmen ihrer Trader ihre Verluste, während Marketmakern bei Verlusten ihrer Trader Gewinne verbuchen.

Ebenso wichtig ist es, auf die Zahlungsfähigkeit des Vermittlers zu achten, da CFD-Trader andernfalls das Risiko eingehen, auf ihren Gewinnen sitzenzubleiben. CFD-Broker profitieren von ihrer Dienstleistung durch die Spreads, den sie mit einem sogenannten Markup verbinden, womit der zusätzliche Betrag gemeint ist, den sie den Spreads hinzufügen. Grundsätzlich legt jeder Marketmaker für den Handel außerhalb der offiziellen Börse seine eigenen Spielregeln fest.

Sicherheit geht vor

CFDs können für Trader faszinierende Finanzprodukte sein. Die niedrigschwelligen Mindesteinzahlungen, der Hebel sowie die Möglichkeit, die Gewinne durch Kursbewegungen in beide Richtungen mitzunehmen, sind Argumente, die Anhänger von Differenzkontrakten überzeugen. Die Tatsache, dass der Hebel in beide Richtungen wirkt, fordert vom CFD-Trader besondere Vorkehrungen ein.

Mit einem konsequenten Risikomanagement und der Nutzung der Ordertypen „Take Profit“ und „Stop Loss“ verfügen CFD-Trader im schnelllebigen CFD-Handel, der fast immer mit einem kurzen Anlagehorizont praktiziert wird, über bewährte Instrumente für automatisierte Entscheidungen mit Blick auf die Gewinnmitnahme und Verlustbegrenzung. 

Titelfoto: Bild von Jason Briscoe auf unsplash

Autor Conny Wilhelm

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Schulleiter fordern Deutsch-Sprachtests vor Einschulung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Leiter deutscher Schulen fordern die Ausweitung verpflichtender Sprachtests vor der Einschulung. Gudrun Wolters-Vogeler, Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbandes, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ): „Es muss sichergestellt werden, dass Kinder mit einem ausreichenden Wortschatz ins Schulleben starten. Und wer ihn nicht hat, muss ihn möglichst vorher erwerben.“

Nur so hätten Kinder mit Migrationshintergrund eine Chance im deutschen Schulsystem. Die Verbandsvorsitzende verwies als Vorbild auf Hamburg, wo Kinder weit vor der Einschulung einer verpflichtenden Sprachuntersuchung unterzogen werden und bei mangelnden Deutschkenntnissen schon vor Grundschulstart Sprachunterricht erhalten. „Die Aufgabe der Schulen ist es, die Kinder zukunftsfähig und alltagstauglich aufzustellen. Das können Lehrer aber nicht leisten, wenn sie die Kinder nicht verstehen und andersherum.“

Sprachprobleme setzen sich auch bei älteren Kindern und Jugendlichen fort: „Wie soll man Fachbegriffe verstehen, wenn man die Wörter drum herum in einem Text nicht kennt?“, sagte Wolters-Vogeler der „NOZ“. Die Verbandsvorsitzende stellt zudem fest, dass Schulen mit einem hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund häufig von deutschen Familien gemieden würden. „Da findet soziale Segregation statt. Hat eine Schule erst einmal den Ruf, einen hohen Migrantenanteil unter den Schülern zu haben, sehen wir, dass Eltern alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Kinder andernorts einschulen zu lassen.“


Foto: Spielendes Kind, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Union macht Wissing für Unpünktlichkeit der Bahn verantwortlich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union kritisiert die Bahnpolitik von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und macht ihn verantwortlich für die Unpünktlichkeit. „Wir haben einen FDP-Verkehrsminister, der sich nicht für die Bahn interessiert und bereit ist, in sie zu investieren. Deswegen ist heute die Pünktlichkeit nicht mehr annähernd so gegeben wie in der Vergangenheit“, sagte Unionsfraktionsvize Alexander Dobrindt dem Nachrichtenportal T-Online.

Das sei anders gewesen, als noch die CSU die Verkehrsminister gestellt habe. „Die Pünktlichkeit der Bahn lag jedenfalls unter CSU-Verkehrsministern bei 90 Prozent und jetzt liegt sie bei 60 Prozent“, sagte Dobrindt (CSU), der von 2013 bis 2017 selbst Verkehrsminister war. Weil die Ampelregierung die finanziellen Mittel für die Bahn zurückgefahren habe, sei auch der sogenannte „Deutschlandtakt“ gefährdet, kritisierte Dobrindt: „So wird das nichts“.

Für den „Deutschlandtakt“ nach Schweizer Vorbild soll der Bahnverkehr auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden, der für Fahrgäste die Abfahrtszeiten zuverlässiger und planbarer macht und außerdem den Umstieg erleichtert. Angesichts des schlechten Service, den die Bahn aktuell biete, kritisierte Dobrindt auch die hohen Boni des Bahn-Vorstands: „Boni sind klassische Leistungszulagen. Wenn keine ausreichende Leistung erbracht wird, sollte es auch keine Boni geben.“ Gleichzeitig forderte er eine weitreichende Reform der Bahn: „Die Trennung von Netz und Betrieb und die Auflösung des integrierten Bahn-Konzerns ist zwingend notwendig, um die Reformfähigkeit der Bahn zu erhöhen.“

Dobrindt bedauert, diese Maßnahme nicht schon früher gemacht zu haben: „Weil die Infrastruktur schlichtweg aus diesem Gesamtkonzern gelöst gehört.“


Foto: Anzeigetafel mit Warnhinweisen, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Anteil junger Raucher verdoppelt sich fast

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl junger Raucher hat sich nach der Pandemie laut einer Krankenkassen-Studie fast verdoppelt – wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Elf Prozent der 16- bis 29-Jährigen bezeichnen sich als regelmäßige Raucher, während es 2020 nur sechs Prozent waren.

Dies haben Forsa-Umfragen im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten. Für die zwei Umfragen wurden jeweils 1.000 Personen befragt. „Gelegentlich“ qualmen zwei Prozent der jungen Leute, 87 Prozent von ihnen bezeichnen sich als Nichtraucher. In der mittleren Altersgruppe der 30-bis-49-Jährigen hat sich der Anteil der regelmäßigen Raucher nach der Pandemie leicht von 19 auf 21 Prozent erhöht, nur bei den 50-bis-69-Jährigen sank der Anteil im Jahr 2022 von 23 Prozent auf 19 Prozent.

Insgesamt sind in Deutschland 18 Prozent der Über-16-Jährigen regelmäßige Raucher, sechs Prozent Gelegenheitsraucher und 76 Prozent Nichtraucher. Auffallend: Nur 74 Prozent der befragten Frauen bezeichnen sich in der Befragung als Nichtraucher, unter den Männern sagen dies 77 Prozent. „Dass vor allem junge Menschen wieder mehr und vor allem regelmäßig rauchen, ist besorgniserregend“, sagte Michael Falkenstein, KKH-Experte für Suchtfragen. Gründe dafür könnten Ängste, Frust und Einsamkeit während der Coronakrise sein.

Viele Jugendlichen greifen auch zur Zigarette, weil ihre Freunde oder Bekannte im gleichen Alter dies ebenfalls tun. Sie möchten cool und erwachsen wirken, keine Außenseiter sein. Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, spricht sich im Kampf gegen das Rauchen für weitere Werbeeinschränkungen aus. „Die kostenlose Abgabe von Erhitzern, E-Zigaretten und Vapes sollte ebenso der Vergangenheit angehören wie Werbung auf Plakaten und Sponsoring durch die Nikotinwirtschaft. Ich will keine Parteitage mehr mit Zigarettenlogo.“

Gerade wenn Kinder oder Jugendliche zur Zigarette greifen, sei dies immer schlecht, so Blienert. „Jeder Zug ist einer zu viel und immer ungesund.“ Dem Rauchen sollte deshalb jedes positive Bild genommen werden: „Wir müssen dahin kommen, dass Rauchen und Dampfen für Jugendliche uncool und schlecht fürs Image sind. Denn Image und Peergruppe sind in dem Alter alles.“

Jedes Jahr sterben etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens oder erkranken an Krebs, erleiden Herzinfarkte und Schlaganfälle, so Blienert. Zudem entstehen durchs Rauchen volkswirtschaftliche Kosten von rund 97 Milliarden Euro.


Foto: Raucherin, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Sicherheitsexperte fordert klare nationale Strategie

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Sicherheitsexperte Ulrich Schlie hat die von der Bundesregierung vertagte Nationale Sicherheitsstrategie dringend angemahnt und vor einer inhaltlichen Verwässerung des Vorhabens gewarnt. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Schlie: „Wir brauchen dringend eine Strategie. Und wir müssen in unserer Sicherheitspolitik auch dringend etwas ändern.“

Jeder Satz in der geplanten Nationalen Sicherheitsstrategie müsse „klar sein und sitzen“. Darin müsste etwa bestimmt werden, welche Rolle Deutschland künftig in der Nato übernehmen will. Oder welche Position es in der Taiwan-Frage vertreten will. Nicht zuletzt müssten sicherheitspolitische Abstimmungsprozesse für den Katastrophenfall klar geregelt sein. „Zu so einer Katastrophe wie im Ahrtal 2021 darf es nie wieder kommen. In so einem Fall muss sofort ein klar abgestimmtes Handeln einsetzen.“ Die Beratung der Nationalen Sicherheitsstrategie im Bundeskabinett war zuletzt noch einmal vertagt worden. Schlie befürchtet, dass das Papier nicht nur verzögert, sondern auch inhaltlich unklar werden könnte. Er warnt: „Das wäre eine verpasste Chance in einer Zeit, in der wir uns das Verpassen von Chancen nicht leisten können. Wir machen eine komplett neue Politik, liefern in großem Umfang Waffen in Kriegsgebiete, aber haben keinen Plan, wie wir uns künftig in ähnlichen Situationen verhalten wollen. Würden wir dann künftig auch in gleicher Weise Länder wie Moldau oder Länder im arabischen Raum unterstützen?“ Schlie hat an der Universität Bonn den einzigen Lehrstuhl Deutschlands für Strategieforschung in der Außen- und Sicherheitspolitik inne.


Foto: Bundeswehr-Soldaten, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Antisemitismusbeauftragter sieht durch Krise Auftrieb für Judenhass

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ukraine-Krieg und seine Folgen schüren nach den Worten des Antisemitismusbeauftragten Felix Klein den Judenhass in Deutschland. „In Zeiten von Krise und Unsicherheit werden die Leute anfälliger für irrationale Erklärungsmuster“, sagte Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

„Wenn Menschen Schwierigkeiten sehen, ihre Rechnung für Strom und Gas zu bezahlen, wird schnell nach einem Schuldigen gesucht. Ein gängiges Erklärungsmuster sind Verschwörungsmythen mit einem antisemitischen Kern.“ Klein berichtete auch von pro-russischen Demonstrationen, auf denen sich Teilnehmer einen Judenstern in russischen Farben anhefteten mit der Aufschrift: „Morgen wir?“ Das Leid der Juden im Nationalsozialismus werde instrumentalisiert. Klein verwies auf eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung, wonach Antisemitismus viel zu häufig als Randphänomen verstanden werde. „Er findet sich aber nicht nur im Rechtsextremismus oder im Islamismus, sondern auch in progressiven Milieus, im Kunst- und Kulturbetrieb“, sagte er. „Die Ausstellung antisemitischer Kunst auf der Documenta in Kassel hat gezeigt, dass Judenhass in diesen Kreisen verharmlost wird.“ Das mache ihm große Sorgen. Klein warnte: „Die Verharmlosung von Antisemitismus führt direkt dazu, dass die Hemmschwelle für antisemitische Gewalttaten sinkt – bis hin zum Terrorismus.“ Ein Beispiel sei der Mordanschlag von Halle 2019. Der Attentäter habe im Netz antisemitische Darstellungen gesehen, sich radikalisiert und einen rechtsterroristischen Anschlag begangen. „Der Mann hatte Bilder im Kopf, wie sie auch auf der Documenta zu sehen waren: Juden als Schweine, Juden als Kinderquäler“, sagte der Regierungsbeauftragte. Auch die Kriminalstatistik gebe einen klaren Hinweis: „Die Zahl der antisemitischen Gewalttaten ist im vergangenen Jahr von 64 auf 88 gestiegen. Auch das hat mit dieser Verharmlosung von Antisemitismus zu tun“, sagte Klein. Scharfe Kritik äußerte er an Polizei und Justiz. Antisemitische Straftaten würden zu wenig sanktioniert. Häufig werde erst in extremen Fällen wie NS-Propaganda gehandelt und viel zu selten erkannt, wenn der Holocaust geleugnet oder relativiert werde. „Polizei und Justiz müssen in systematischen Schulungen stärker sensibilisiert werden, dass Grundrechte wie Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit nicht unendlich weit gehen“, forderte Klein. „Sie können eingeschränkt werden, wenn etwa auf einer Veranstaltung volksverhetzende Inhalte gezeigt werden. Ich finde, der Staat darf gegenüber derartiger Intoleranz nicht tolerant sein.“ Die Polizei müsse eine Demonstration auflösen, wenn „Tod den Juden“ oder „Tod Israel“ gerufen werde.


Foto: Demonstrantin mit „Isreal Terrorist“-Plakat, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Gemeindebund fürchtet Scheitern von Energie- und Wärmewende

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Städte- und Gemeindebund fürchtet ein „Scheitern von Energie- und Wärmewende“. Die Politik müsse mit weniger Hektik und mehr Realitätssinn agieren, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Das geplante Gebäudeenergiegesetz sei gut gemeint, aber schlecht gemacht. „Statt Klimalust entsteht Klimafrust – und damit die Gefahr, die notwendige Akzeptanz der Bevölkerung zu verlieren.“ Dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beim Heizungsgesetz inzwischen Kompromissbereitschaft signalisiere, sei ein gutes Zeichen. „An einer grundlegenden Überarbeitung wird allerdings kein Weg vorbeiführen.“ Landsberg rief dazu auf, die Kommunen mit ihren 180.000 Gebäuden – Schulen, Kitas, Sporthallen und Rathäuser – ins Zentrum der Wärmewende zu rücken. „Über 165.000 Liegenschaften werden derzeit noch mit Gas oder Öl beheizt“, sagte er. „Wer hier ansetzt, erreicht in kurzer Zeit viel für das Klima.“ Eine kommunale Wärmeplanung mit Fern- und Nahwärmenetzen wäre nach den Worten Landsbergs eine riesige Chance, den Klimaschutz voranzutreiben und die Menschen nicht zu überfordern. „Dieses Vorhaben – mit Realitätssinn betrieben, gezielt gefördert und mit den Kommunen abgestimmt – könnte der große Wurf bei der Wärmewende sein“, sagte er. Mit Gesetzen im Schnellverfahren erreiche man das allerdings nicht.


Foto: Heizungsrohre, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Jens Spahn fordert sofortige Abschaffung der Rente mit 63

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) fordert das sofortige Ende der Rente mit 63. Die koste „Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. „Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden.“

Die circa zwei Millionen Fachkräfte, die früher in Rente gingen, fehlten nun „bitterlich“. Einer Studie des Forschungsinstituts Prognos zufolge müssen Beitragszahler durch die abschlagsfreie Frühverrentung bis 2035 fast 140 Milliarden Euro zusätzlich zahlen. Außerdem wäre die Fachkräftelücke laut der Autoren ohne Rente mit 63 rund 10 bis 20 Prozent kleiner. In Auftrag gegeben hatte die Studie die neoliberale Lobbyorganisation „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM). Demnach würde bei einer Abschaffung der Rente mit 63 ab dem kommenden Jahr der Beitragssatz bis Ende des Jahrzehnts auf dem heutigen Niveau von 18,6 Prozent stabilisiert werden, statt auf 19,1 Prozent zu steigen. Dies hätte bereits 2025 eine Entlastung von rund acht Milliarden Euro für die Beitragszahler zur Folge.


Foto: Senioren in einer Fußgängerzone, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grünen-Chef verteidigt Beziehungsgeflecht im grünen Milieu

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesvorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, verteidigt das Beziehungsgeflecht von Grünen-Politikern mit anderen Grünen in Industrie und Denkfabriken. „Es wundert mich nicht, dass dieselben Menschen immer mal wieder miteinander zu tun haben“, sagte Nouripour der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

„Wenn man Fachleute mit spezifischen Kenntnissen sucht, ist der Kreis in jeder Branche klein. Die meisten Headhunter können davon ein Lied singen“. Wenn dieselben Leute immer wieder zusammenkämen und darüber Freundschaften entstünden, sei das wenig verwunderlich. „Und auch nichts Schlimmes. Man muss es nur transparent machen.“

Im Unterschied zu früher seien Grüne heute an Schaltstellen der Gesellschaft aktiv. „Menschen, die den Anspruch haben, unser Land klimaneutral zu machen und damit auch den Wohlstand zu sichern – früher hätte man gesagt, den Planeten zu retten – waren damals vielleicht eher im Naturschutz aktiv. Heute ist man damit hochattraktiv auf dem Arbeitsmarkt bis hin zum Stahlkonzern, der grünen Stahl herstellen will“, sagte Nouripour.

Er zeigte sich offen dafür, die Compliance-Regeln zu verschärfen. „Wenn die Union nun überraschend findet, dass man die Compliance-Regeln verschärfen muss: Wir sind gesprächsbereit. In den letzten Jahren sind Debatten über Transparenz nicht an uns gescheitert.“


Foto: Omid Nouripour, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts