Montag, September 15, 2025
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Riexinger kritisiert abwartende Haltung von Wagenknecht-Vertrauten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Linke-Parteichef Bernd Riexinger kritisiert Fraktionskollegen für ihre abwartende Haltung bezüglich einer möglichen Parteineugründung um Sahra Wagenknecht. „Ein Kreis der Fraktion sitzt auf gepackten Koffern und wartet, bis Frau Wagenknecht den Daumen hebt“, sagte der Bundestagsabgeordnete der „Welt“ (Samstagausgabe).

„Gestandene Abgeordnete warten auf die Entscheidung einer Person. Das ist erbärmlich.“ Es müsse nun zu einer Lösung dieses schwelenden Konflikts kommen. „Es stellt sich eine zentrale Frage: Kann die Gruppe um Bartsch das Bündnis mit den Wagenknecht-Leuten wiederherstellen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen“, so Riexinger zu möglichen Machtbündnissen innerhalb seiner Fraktion.

Riexinger äußerte Hoffnung für die Zukunft seiner Partei: „Wir müssen jetzt durch ein Tal, aber daraus kann ein Aufbruch erwachsen.“ Dennoch befürchtet der Abgeordnete ein Ende der Linksfraktion im Bundestag: „Es deutet viel darauf hin, dass die Fraktion die vier Jahre nicht durchhält.“


Foto: Bernd Riexinger (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: Kiel gewinnt gegen Schalke

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Gelsenkirchen (dts Nachrichtenagentur) – Zum Auftakt des 4. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga hat Holstein Kiel gegen den FC Schalke 04 mit 2:0 gewonnen. Damit rückt Kiel auf den ersten Tabellenplatz vor.

Schalke fällt auf Rang 15 zurück. Über weite Strecken wirkte die Partie ausgeglichen, denn an Kampfesgeist fehlte es den Königsblauen nicht. Und doch gelang es Kiel, die Abwehr von Schalke immer wieder zu überwinden: In der 15. Minute traf Benedikt Pichler, Shuto Machino erhöhte in der 59. Minute auf 2:0. Im parallel stattfindenden Spiel schlug der 1. FC Kaiserslautern den SC Paderborn 07 mit 2:1.

Kaiserslautern erreicht damit den 6. Tabellenplatz, Paderborn rutscht auf Platz 13 ab.


Foto: Schalke-Fans (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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EU-Kommission lässt ersten RSV-Impfstoff für Säuglinge zu

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission hat mit Abrysvo erstmals einen Impfstoff zugelassen, der auch Säuglinge gegen die durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursachte Erkrankung der unteren Atemwege schützt. „Vor der bevorstehenden Saison im Herbst und Winter kann dieser Impfstoff dabei helfen, schwerwiegende Folgen von RSV für einige unserer schwächsten Bürger zu verhindern“, sagte Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, am Freitag.

Die Zulassung sei besonders wichtig für Kinder, da für sie RSV eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte ist, so Kyriakides. Die Kommission hatte die Zulassung des Impfstoffs beschleunigt, sodass mehrere Prüfschritte parallel statt hintereinander stattfanden. In der EU stehen jährlich etwa 245.000 Krankenhauseinweisungen von Kindern unter fünf Jahren mit RSV in Verbindung, wobei die meisten Fälle bei Kindern unter einem Jahr auftreten. Bei Personen über 60 Jahren verursacht das Virus jährlich mehr als 270.000 Krankenhausaufenthalte und etwa 20.000 Todesfälle.


Foto: Aufgezogene Impfspritzen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Dax legt geringfügig zu – Powell hält an Zinspolitik fest

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax geringfügig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.632 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem schwachen Tagesstart legte der Dax zunächst zu und erreichte einen Scheitelpunkt am frühen Nachmittag. Im Anschluss baute er die Zugewinne weitgehend ab. Gegenwind kam dabei aus den USA: Bei seiner mit Spannung erwarteten Rede wollte sich US-Notenbankchef Jerome Powell nicht auf eine Zinspause im September festlegen. „Die Wiederherstellung der Preisstabilität ist von entscheidender Bedeutung, um beide Seiten unseres Doppelmandats zu erfüllen“, sagte er mit Hinblick auf die Ziele der Fed, hohe Beschäftigung und stabile Preise. „Wir brauchen Preisstabilität, um eine anhaltende Periode starker Arbeitsmarktbedingungen zu erreichen, die allen zugute kommen.“ Powell deutete daher indirekt eine Fortführung der bisherigen Zinspolitik an: „Wir werden dranbleiben, bis die Aufgabe erledigt ist.“ An der Spitze der Handelsliste in Frankfurt standen bis kurz vor Handelsschluss die Aktien von Eon und Beiersdorf. Das Schlusslicht bildeten derweil die Papiere von Covestro.

Unterdessen stiegen die Preise für Gas und Öl: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 35 Euro und damit neun Prozent mehr als am Vortag. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 84,16 US-Dollar, das waren 80 Cent oder 1,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0776 US-Dollar (-0,34 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9280 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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Ukraine hält Putin nach Tod Prigoschins für geschwächt

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht Russlands Präsident Wladimir Putin durch den vermutlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin belastet. „Der Tod von Prigoschin hat Putin geschwächt. Denn das hat der Welt gezeigt: Wenn Putin irgendein Abkommen mit irgendeinem beschließt und dieses Abkommen bricht, dann bedeutet das, dass man ihm nicht mehr trauen darf“, sagte Resnikow der „Welt am Sonntag“.

Für Akteure innerhalb Russlands habe es offenkundig keinen Sinn, sich mit Putin an einen Tisch zu setzen und Absprachen für die Zukunft zu diskutieren. „Es ist einfach das Verhalten von Gangstern und der Kreml benimmt sich wie Gangster, wie Verbrecher.“ Er gehe jedoch nicht davon aus, dass der Tod des Wagner-Chefs Auswirkungen auf den Kriegsverlauf hat, sagte Resnikow.

„Es gibt eigentlich keine Wagnergruppe mehr, wie man sie als ernsthafte Streitmacht vor einem Jahr sehen konnte. Sie sind kaputt“, sagte der Verteidigungsminister.


Foto: Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Zahl der Kleintierkliniken deutlich zurückgegangen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Kleintierkliniken mit einer Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit ist im vergangenen Jahrzehnt deutlich gesunken. Während es 2012 deutschlandweit 192 dieser Kliniken gab, waren es im Jahr 2022 nach Angaben der Bundestierärztekammer noch 69, wie der „Spiegel“ berichtet.

Dabei arbeiten in den deutschen Praxen heute mehr Tierärzte als vor 20 Jahren, die Zahl der Praxisinhaber stagniert zugleich auf dem Niveau von 2010. Mütter kehrten nach der Elternzeit oft nur in Teilzeit zurück, „manche gar nicht“, sagte Jörg Held von der Brancheninitiative „Tierarztmangel“ dem Nachrichtenmagazin. Mit dieser seit Jahren zu beobachtenden „Feminisierung“ müsse die Branche umgehen, so Held. Rund 87 Prozent der Studenten sind heute weiblich.

Die Branche hat außerdem mit Überalterung zu kämpfen. Im Jahr 2022 war mehr als die Hälfte der 44.618 Tierärzte in Deutschland 50 Jahre alt oder älter, darunter fast 7.000 bereits im Ruhestand. Seit gut 20 Jahren ist der Tierschutz als Staatsziel festgeschrieben, und es gibt immer mehr Haustiere. 2022 lebten in fast der Hälfte aller Haushalte Hund, Katze und Co.

Das sind 34,4 Millionen Tiere. 2012 waren es noch 31 Millionen, 2007 nur 23,2 Millionen.


Foto: Hund (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Weiterhin hohe Inflationszahlen im Dienstleistungssektor könnten die EZB unter Druck setzen

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Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

Ein aktueller Kommentar von Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price:

Im Juli erklärte Präsidentin Lagarde, dass die Entscheidung der EZB über eine Zinserhöhung oder eine Zinspause im September von den Daten abhängen würde. Heute Morgen betonten die restriktivsten Mitglieder des EZB-Rats, darunter Bundesbankpräsident Joachim Nagel, dass die Datenlage noch nicht ausreiche, um eine Pause im September zu rechtfertigen. Heute Morgen berichtete Reuters, dass der EZB-Rat in Anbetracht der schwachen PMI-Daten immer mehr dazu neigt, im September eine Pause einzulegen. In dem Reuters-Bericht heißt es, dass eine solche Pause mit der klaren Aussage einhergehen würde, dass die EZB trotz einer Pause im September auch in Zukunft Zinserhöhungen vornehmen könnte. Auch wenn die Stimmung der EZB-Politiker zunehmend für eine Zinspause spricht, könnte diese feine Balance immer noch in Richtung einer Zinserhöhung kippen, wenn die Inflation weiterhin stark und anhaltend ist.

Daher richten sich alle Augen auf die Veröffentlichung der August-Inflation im Euroraum in der nächsten Woche. Wir werden die Daten aus Spanien und Deutschland einen Tag früher erhalten. Derzeit gehen die Konsensprognostiker davon aus, dass der Kerninflationsindex des Euroraums von 5,5 % im Juli auf 5,3 % im August fallen wird. Auf den ersten Blick wäre ein solches Ergebnis ein erster Hinweis darauf, dass die jährliche Kerninflation im Euroraum ihren Höhepunkt erreicht hat. Bei jeder Jahresberechnung können jedoch Basiseffekte häufig das Signal der Daten dominieren. Es ist bereits weithin anerkannt, dass die Inflation bei Industriegütern, die etwa die Hälfte des Kern-VPI-Warenkorbs ausmachen, in den kommenden Monaten deutlich zurückgehen wird.

Der Schlüssel zu den politischen Entscheidungen der EZB wird jedoch die Inflation bei den Dienstleistungen sein. Der EZB-Rat ist sich bewusst, dass starke Basiseffekte im September zu einer niedrigeren Dienstleistungsinflation als im Vorjahr führen werden. Um die Stärke und Dauerhaftigkeit der Dienstleistungsinflation zu beurteilen, wird der EZB-Rat daher die monatliche Wachstumsrate der Dienstleistungspreise im Euroraum betrachten. Eine monatliche Inflationsrate von 0,4 % oder mehr würde darauf hindeuten, dass die Dienstleistungsinflation weiterhin sehr dynamisch und anhaltend ist und dass es noch keine Anzeichen für einen Höhepunkt gibt.

In Anbetracht des Anstiegs des Dienstleistungspreisindizes in den Einkaufsmanagerindizes in diesem Monat wäre dies wahrscheinlich das wichtigste Indiz für die Entscheidung der EZB über eine Zinserhöhung. In letzter Zeit war es für die Ökonomen sehr schwierig, die Inflation im Euroraum im Konsens zu prognostizieren. Professionelle Prognostiker und die EZB haben in den letzten Monaten die Stärke und Hartnäckigkeit der Inflationsdynamik im Dienstleistungssektor weiterhin unterschätzt. Es besteht daher ein erhebliches Risiko, dass die Inflationsdynamik im Dienstleistungssektor weiterhin anhält und sogar eine weitere positive Überraschung liefern könnte.

In Anbetracht der schwachen Einkaufsmanagerindizes, die diese Woche veröffentlicht wurden, wird jede Entscheidung über eine Zinserhöhung im September natürlich sehr ausgewogen sein. Darauf deuten auch die heute Morgen von Reuters veröffentlichten Kommentare hin. Man darf jedoch nicht vergessen, dass das Hauptziel der EZB die Preisstabilität mit einem Inflationsziel von 2 % ist. Wenn die VPI-Inflation bei den Dienstleistungen, die der beste Indikator für die im Euroraum erzeugte Inflation ist, weiterhin eine starke Dynamik aufweist, wäre dies ein starkes Argument für eine Anhebung im September, da die im Inland erzeugte Inflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat.

Die heutige Konferenz in Jackson Hole konzentriert sich auf strukturelle Wirtschaftsfragen, einschließlich der Frage, ob die Inflationsrate gestiegen ist. Der Gedanke, dass sich der Leitzins der EZB bereits in einem restriktiven Bereich befindet, könnte in Frage gestellt werden, wenn aus den Daten der nächsten Woche kein Höhepunkt der Dienstleistungsinflation ersichtlich ist.

Die Falken im EZB-Rat werden auf die schwächere Korrelation der PMIs mit dem BIP seit der Pandemie verweisen. Dies gilt insbesondere für die Länder, in denen der PMI für den Dienstleistungssektor am stärksten angepasst wurde, wie z. B. in Deutschland. Das Argument wird auch sein, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor sehr stark ist und die Wirtschaft somit Zweitrundeneffekten ausgesetzt ist. Schließlich deuten die deutschen PMI-Daten darauf hin, dass die Dienstleistungspreise schneller steigen. Ein starkes Ergebnis bei der Dienstleistungsinflation in der nächsten Woche könnte daher den EZB-Rat zu einer letzten Zinserhöhung bewegen.

Weiterhin hohe Inflationszahlen im Dienstleistungssektor könnten die EZB unter Druck setzen

Foto von (Bildquelle: T. Rowe Price)

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Bund plant Kapitalerhöhung bei der Bahn von zwei Milliarden Euro

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Finanzierungslücke der Deutschen Bahn im Jahr 2024 in Höhe von zwei Milliarden Euro soll nach Überlegungen der Bundesregierung per Kapitalerhöhung geschlossen werden. Dies müsste jedoch noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden, wie der „Spiegel“ berichtet.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) plant für das kommende Jahr eine aufwendige Sanierung eines ersten Streckenkorridors zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Weitere sollen folgen. Der Sanierungsbedarf bei der Schiene beläuft sich bis 2027 auf rund 45 Milliarden Euro. Bis dahin sieht die Haushaltsplanung 11,5 Milliarden Euro für das Bahnnetz vor.

12,5 Milliarden kommen zusätzlich aus dem Klima- und Transformationsfonds, einem Sondervermögen des Bundes, das vor allem durch die CO2-Steuer gefüllt wird. 3 Milliarden Euro will die Bahn zudem über Kredite aufnehmen. Woher der Rest des Geldes bis 2027 kommen soll, ist unklar. Derzeit diskutiert die Ampelregierung, aus welcher Quelle die akute Kapitalspritze stammen soll.

Der Haushalt ist überzeichnet, vermutlich muss erneut ein Sondervermögen angezapft werden. So könnte Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Schuldenbremse einhalten.


Foto: Bauarbeiten an der Bahnstrecke Halle (Saale) – Leipzig bei Kanena (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SoVD fürchtet Schieflagen bei Reform des Unterhaltsrechts

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat vor Schieflagen bei der geplanten Reform des Unterhaltsrechts gewarnt. „Die Lebensrealitäten von Familien haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, darum ist es richtig, dass überholte Unterhaltsrecht zu überprüfen – so steht es ja auch im Koalitionsvertrag“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

„Aber: Alleinerziehende Mütter, die auch heute noch überwiegend die Hauptlast der Kinderbetreuung und Erziehung tragen, dürfen dadurch nicht schlechter gestellt werden.“ Nachteile in der Erwerbsfähigkeit und die damit verbundene ökonomische Schlechterstellung, die durch die Verteilung der Betreuung schon vor der Trennung entstanden seien, müssten ebenfalls berücksichtigt werden, so Engelmeier. Der Sozialverband reagierte damit auf die jüngsten Ankündigungen von Justizminister Marco Buschmann (FDP). Dieser hatte am Freitag seine Reformpläne beim Unterhaltsrecht näher erläutert.

Kern der vorgesehenen Änderungen ist, dass sich Elternteile, die von ihrem ehemaligen Partner getrennt sind und sich umfangreich an der Betreuung des gemeinsamen Kindes beteiligen, finanziell besser gestellt werden sollen. In der Regel geht es um die Väter. SoVD-Chefin Engelmeier zeigte sich skeptisch. „Gelebte gemeinsame Verantwortung, das Aufrechterhalten von familiären Bindungen durch Pendeln und das Familienleben in zwei Haushalten gibt es nicht zum Nulltarif. In armen Familien müssen entsprechende Kosten auch über Leistungen im Existenzsicherungsrecht abgedeckt werden“, so Engelmeier.

„Die gemeinsame Sorgeverantwortung darf nicht nur ein Modell für gut Verdienende sein.“


Foto: Sozialverband Deutschland (SoVD) (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Indiens Zukunft liegt in der Luftfahrt

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Foto von Dina Ting (Quelle: Franklin Templeton)

Nach der geglückten Landung der Raumsonde „Chandrayaan-3“ gelang Indien als viertes Land der Welt die Aufnahme in den Club der Mondpioniere. Aber nicht nur extraterrestrisch konnte der Subkontinent reüssieren, auch die heimische zivile Luftfahrt bekommt zunehmend Auftrieb.

Neben der steigenden Nachfrage nach Flugreisen als Folge des rasanten Bevölkerungswachstums schaffen auch andere positive Trends günstige Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Aufschwung Indiens und seiner Märkte. Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management bei Franklin Templeton, schildert die Förderprogramme der Regierung des Landes sowie den starken Finanz-, IT- und Energiesektor:

Inzwischen dürfte wohl den meisten Menschen die demografische Einschätzung bekannt sein, dass Indien die bevölkerungsreichste Nation der Welt ist – oder kurz davor steht. Sein Wachstum übertrifft das von China, dem größten Land der Welt – zumindest seit 1950, als die Vereinten Nationen mit der Erfassung der Bevölkerung begannen.

Aber das Bevölkerungswachstum ist nicht das einzige, was in Indien an Fahrt aufnimmt. Eine wachsende Mittelschicht sorgt für eine verstärkte Reiselust, und das boomende Fluggeschäft und der Luftverkehrsmarkt des südasiatischen Landes gehören heute zu den am schnellsten wachsenden Märkten der Welt. Analysten gehen davon aus, dass sich die damit verbundenen staatlichen Ausgaben bis 2025 auf fast 12 Mrd. USD belaufen werden, um die regionale Infrastruktur zu verbessern. In den kommenden fünf Jahren sollen sowohl die bestehenden Anlagen modernisiert als auch 80 neue Flughäfen gebaut werden.

Die zu Tata gehörende Fluggesellschaft Air India, die derzeit die größte internationale Fluggesellschaft des Landes ist, bestätigte im Juni dieses Jahres eine Großbestellung von 470 Boeing- und Airbus-Passagierflugzeugen. (Die indische Billigfluggesellschaft IndiGo konkurriert mit ihr um Marktanteile im Inland.)

Als US-Präsident Joe Biden im selben Monat den indischen Premierminister Narendra Modi zu einem seltenen Staatsbesuch in Washington empfing, bezeichnete er den Boeing-Auftrag im Wert von 46 Mrd. USD als „historisch“ und stellte fest, dass es sich um den zweitgrößten Flugzeugauftrag für Boeing aller Zeiten handelt. In der jüngeren Vergangenheit haben die beiden Länder eine engere Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen aufgenommen, darunter in der Rüstungsproduktion und bei technologischen Innovationen.

Deshalb ist es unserer Meinung nach an der Zeit, Indien und den börsengehandelten Fonds, die Anlegern ein kostengünstiges und steuereffizientes Instrument für taktische Länderallokationen bieten können, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wer ein breiteres Engagement in der indischen Wirtschaft anstrebt, sollte sich vor Augen halten, dass der indische Aktienmarkt gemessen am FTSE India RIC Capped Index im zweiten Quartal 2023 eine Rendite von mehr als 13 % erzielen konnte. Die Anleger haben den schwachen Start des Marktes in das Jahr gut weggesteckt.

Die Benchmark ist mit einer Gewichtung von 21 % auf den Finanzsektor ausgerichtet. Mit einer Gewichtung von jeweils etwa 12,5 % sind Informationstechnologie und Energie die beiden nächstgrößten Sektoren.

Mega-Fusion

Letztes Jahr wurde Indien in Prognosen bezüglich seines rasanten Wachstums als Spitzenreiter bezeichnet, weil es in der Lage ist, seine Aktivität in komplexere Branchen zu diversifizieren. Das Land ist auf dem Global Innovation Index (GII) 2022 der Weltorganisation für geistiges Eigentum von Platz 46 auf Platz 40 vorgerückt (von 132 Ländern). Nach Angaben des indischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie verfügt das Land über das drittgrößte Ökosystem für Technologie-Startups weltweit und weist ein hohes Maß an Unterstützung bei Finanzierung und Investitionen auf.
Das anhaltende Wirtschaftswachstum kam dem indischen Finanzsektor im letzten Quartal zugute. Und im Juli verhalf eine Mega-Fusion im Finanzsektor in Höhe von 40 Mrd. US-Dollar zwischen der Housing Development Finance Corporation, dem größten Hypothekenfinanzierer des Landes, und der HDFC Bank dem indischen Markt zu einer Rallye. Das neue Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 150 Mrd. USD soll die viertgrößte Bank der Welt sein.

Die indische Regierung ist bestrebt, ihr öffentliches Bildungssystem zu reformieren, hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Die derzeitigen nationalen Ausgaben für das indische Bildungssystem belaufen sich nach Angaben der Weltbank auf etwa 4,5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und reichen damit nicht an Modis Zusage von 6 % des BIP heran. Bei der Mehrheit der indischen Kinder und Jugendlichen fehlt es immer noch an grundlegenden Lese-, Schreib- und Rechenkenntnissen, obwohl sich die Einschulungszahlen leicht verbessert haben.

Allerdings kann es vorkommen, dass Unternehmen bei der Unterstützung des Zugangs zur Hochschulbildung einspringen, vor allem bei der wettbewerbsorientierten Expansion der Bereiche Back-Office-Processing (BPO) und High-Tech-Produktion. Vor zwei Jahren riefen taiwanesische Universitäten eine gemeinsame Initiative mit dem indischen Mischkonzern Tata ins Leben, der seinen Mitarbeitern Kurse in Elektronik anbietet. Wenn es Indien gelingt, sein Angebot an qualifizierten Arbeitskräften zu erweitern, könnte es mehr Produktionsbetriebe aus anderen asiatischen Ländern anziehen, auch aus China, wo die Mindestlöhne tendenziell höher sind und die Arbeitnehmer nun mehr fordern.

Die Einführung der Steuer auf Waren und Dienstleistungen (Goods and Services Tax, „GST“) und die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft im Land sollen zudem mehr Menschen in die formelle Wirtschaft einbinden. Im Mai lobte Modi den Erfolg der GST in einem Tweet: „Es gibt gute Nachrichten für die indische Wirtschaft. Die steigenden Steuereinnahmen trotz niedrigerer Steuersätze sind ein Beleg für den Erfolg der GST, die die Integration und die Einhaltung der Vorschriften verbessert hat.“

Vor über zehn Jahren hat Indien mit der Einführung seines nationalen Identifikationsprogramms Aadhaar, das biometrische Ausweise zum Nachweis des Wohnsitzes verwendet, eine solide Grundlage für eine stärker digitalisierte Wirtschaft geschaffen. Daraus haben sich zahlreiche soziale Vorteile ergeben, und die digitale finanzielle Integration wurde entscheidend vorangetrieben.

Natürlich ist die Schaffung von Arbeitsplätzen weiterhin eine Herausforderung, aber die Inlandsnachfrage hat angezogen. Zudem werden die indischen Verbraucher wahrscheinlich über ein höheres verfügbares Einkommen verfügen, und da sich die Einkommensverteilung verschiebt, könnte der Gesamtkonsum stark ansteigen. Goldman Sachs Research hat prognostiziert, dass das indische BIP das des Euroraums im Jahr 2051 und das der USA im Jahr 2075 überholen wird.

Neben dem beachtlichen Ausbau der Infrastruktur, dem Wachstum des Finanzsektors und einer riesigen und vielfältigen Bevölkerung sind Indiens bemerkenswerte Fortschritte bei der Umstellung auf saubere Energie ein weiterer interessanter Aspekt für Anleger. Die Weltbank hat unlängst eine Finanzierung in Höhe von 1,5 Mrd. USD genehmigt, um die Entwicklung des indischen CO2-armen Energiesektors zu beschleunigen. Die Internationale Energieagentur rechnet außerdem damit, dass Indien in den kommenden Jahren Kanada und China überholen und zum drittgrößten Ethanolmarkt der Welt (nach den USA und Brasilien) aufsteigen wird.

Indiens Zukunft liegt in der Luftfahrt

Foto von Dina Ting (Quelle: Franklin Templeton)

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