Samstag, Juni 21, 2025
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Etwas mehr Aufträge für Verarbeitendes Gewerbe im April

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2025 gegenüber März 2025 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent gestiegen.

Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang um 0,3 Prozent höher als im Vormonat. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Februar 2025 bis April 2025 um 0,5 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor, ohne Großaufträge stieg er um 1,3 Prozent. Im März 2025 stieg der Auftragseingang nach Revision der vorläufigen Ergebnisse gegenüber Februar 2025 um 3,4 Prozent (vorläufiger Wert: +3,6 Prozent).

Die positive Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im April 2025 ist wesentlich auf den deutlichen Anstieg im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen. Hier lagen die Neuaufträge aufgrund mehrerer Großaufträge um 21,5 Prozent höher als im Vormonat. Auch die Zuwächse von Auftragseingängen im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge; +7,1 Prozent) und im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen (+4,4 Prozent) wirkten sich positiv aus. Negativ beeinflussten das Gesamtergebnis hingegen die Rückgänge im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (-9,2 Prozent) und im Maschinenbau (-4,2 Prozent). Auch die Neuaufträge in der Pharmaindustrie lagen im April 2025 um 14,1 Prozent niedriger, nachdem diese im Vormonat 16,2 Prozent gestiegen waren.

Bei den Investitionsgütern stieg der Auftragseingang im April 2025 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Demgegenüber fiel der Auftragseingang sowohl bei den Vorleistungsgütern (-3,4 Prozent) als auch bei den Konsumgütern (-5,9 Prozent).

Die Auslandsaufträge gingen um 0,3 Prozent zurück. Dabei stiegen die Aufträge aus der Eurozone 0,5 Prozent, die Aufträge von außerhalb der Eurozone sanken hingegen um 0,9 Prozent. Die Inlandsaufträge nahmen um 2,2 Prozent zu.

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im April 2025 saison- und kalenderbereinigt 1,5 Prozent niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2024 war der Umsatz kalenderbereinigt 1,0 Prozent geringer. Für März 2025 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 2,3 Prozent gegenüber Februar 2025 (vorläufiges Ergebnis: +2,2 Prozent), so Destatis.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Frei: Merz wird bei Trump selbstbewusst auftreten

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Berlin/Washington (dts Nachrichtenagentur) – Kanzleramtschef Thorsten Frei hat einen selbstbewussten Auftritt von Bundeskanzler Friedrich Merz (beide CDU) bei seinem Antrittsbesuch in Washington angekündigt.

„Friedrich Merz hat in den vergangenen vier Wochen mehrfach mit Donald Trump telefoniert, und die erste persönliche Begegnung wird auch von amerikanischer Seite mit ausgesuchter Höflichkeit begleitet“, sagte Frei den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es ist aber schon so, dass wir einige sehr schwierige und ernste Themen zu besprechen haben. Das gilt für die Frage der Ukraine ganz besonders.“

Zuletzt hatte der US-Präsident zudem Einreisebeschränkungen für ausländische Staatsangehörige, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen, angekündigt. Darüber hinaus werde das US-Außenministerium prüfen, ob Visa von Ausländern, die bereits an der Uni sind, aufgehoben werden sollten, hieß es weiter.

Ferner hat Trump Bürgern aus zwölf Ländern die Einreise in die USA allgemein untersagt. Das Einreiseverbot tritt ab dem 9. Juni in Kraft und betrifft Staatsangehörige aus Afghanistan, Myanmar, Tschad, der Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen. Damit schütze man sich vor vor „ausländischen Terroristen“, hieß es zur Begründung.

Merz sei „sehr erfahren auch in der Wirtschaft – der Welt, aus der Donald Trump kommt“ und werde daher die richtige Ansprache finden. „Das gilt für die Handels- und Zollpolitik wie auch für Fragen unserer gemeinsamen Sicherheit“, sagte Frei. „Friedrich Merz hat allen Grund, in Washington selbstbewusst aufzutreten, und er wird das auch tun.“

Auf die Frage, ob Merz auch ansprechen werde, dass Vertreter der US-Administration im Bundestagswahlkampf die AfD unterstützt haben, sagte Frei: „Keine Regierung eines anderen befreundeten Staates sollte sich in unsere innenpolitischen Verhältnisse einmischen. Umgekehrt gilt das natürlich auch – daran wird sich diese Bundesregierung halten. Ich bin davon überzeugt, dass Friedrich Merz bei seinem Besuch die richtigen Worte findet.“

Frei rief zu einer Stärkung der Nato auf und nahm dabei die Europäer in die Pflicht. Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine habe sich die Bedrohungslage fundamental verändert. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir unser Verteidigungsbündnis massiv stärken. Wir werden alle miteinander mehr Geld für Sicherheit und Verteidigung ausgeben müssen“, sagte er. „Letztlich muss es darum gehen, dass wir so stark sind, dass wir gar nicht erst angegriffen werden. Und das ist zuallererst einmal eine Aufgabe für die Europäer im Bündnis.“ Der Kanzleramtschef bekräftigte: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir substantiell mehr in unsere Verteidigung investieren müssen.“


Foto: Friedrich Merz am 04.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Nouripour mahnt zu ehrlichem Dialog mit Israel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vizepräsident des Bundestages, Omid Nouripour (Grüne), hält Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen für ein Gebot der Freundschaft. Zur deutschen Staatsräson gehöre, alles zu tun, dass „die Israelis in Frieden leben können und das Land sicher sein kann“, sagte der frühere Grünen-Chef dem Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Und dazu gehört wiederum auch, wenn wir sehen, dass die Dinge machen, die die Sicherheit des Landes nicht unbedingt verbessern, dass wir es auch sagen.“

Kritik an „der Kriegsführung in Gaza, ich finde, das gehört zur Freundschaft dazu“, sagte er. Die Annahme, man dürfe Israel nicht kritisieren, „das ist doch alles Unsinn“, so Nouripour.

„Wir haben unter Freunden einander ehrlich und geradeaus die Meinung zu sagen.“ Auf der einen Seite sei Israel angehalten, den deutschen Umgang mit Antisemitismus zu kritisieren. „Und andersrum ist es unser Job, denen zu sagen: Leute, die humanitären Hilfsgüter müssen in Gaza reinkommen.“ Dauerhaften Frieden gebe es nur, „wenn die Palästinenser auch einen eigenen Staat bekommen, der aber die Sicherheit Israels akzeptieren muss“.

Der in Teheran geborene Politiker erzählte davon, wie er selbst in der Schule zum Hass auf Israel erzogen wurde. „Ich habe wie viele andere im Iran auf dem Schulhof `Tod Israel` gerufen und habe in der Schule gelernt, dass Israel ein Unrechtsstaat sei und es müsse weg.“ Israel zerstören zu wollen, sei Teil der iranischen Staatsräson.

Nouripour kam im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern und seiner Schwester als Asylbewerber nach Frankfurt am Main. „Ich habe den Staatsantisemitismus, den ich dort gelernt habe, hierher mitgebracht“, sagte er. „Und ich habe hier erst gelernt, was das für ein abscheuliches Gedankengut ist.“ Dafür habe er viel Hilfe gebraucht. Daher sehe er es als seine Verpflichtung, „zu helfen, dass es anderen auch so geht“. Der Antisemitismus, der aus anderen Staaten nach Deutschland mitgebracht werde, müsse bekämpft werden.

Nouripour warnte zugleich die israelische Regierung vor dem Versuch, das Mullah-Regime militärisch zu beseitigen. „Ich weiß nicht, wie ein kriegerisches Ende des Regimes aussehen soll, ohne dass es zu komplettem Chaos und zu Entropie kommt.“ Der Iran sei eine echte Bedrohung für Israel, und es sei Israels gutes Recht, sich zu wehren, sagte der Grünen-Politiker. „Aber dass Israel jetzt den Regimeumsturz im Iran organisiert – nein.“

Die Versuche von US-Präsident Donald Trump, das Regime in Teheran zu einem neuen Atom-Deal zu zwingen, bezeichnete Nouripour als kontraproduktiv. Das iranische System basiere auf Angst und Gewalt, und die geostrategische Situation verstärke das eher. „Wenn Trump jetzt noch einen Deal seiner Art macht mit den Iranern, wird das eher dazu führen – je nachdem, was das für ein Deal ist -, dass das System gestärkt wird in seinen Grundsäulen.“


Foto: Omid Nouripour (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lebensmittelpreise: Grüne drängen auf Maßnahmen zur Klimaanpassung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen fordern vor dem Hintergrund des sehr trockenen ersten Halbjahrs 2025 mehr Anstrengung von der Bundesregierung für die Klimaanpassung. „Ob beim teureren Lebensmitteleinkauf, beim Wald- und Wiesenspaziergang oder in unserem Garten – wir alle spüren die Folgen des zunehmenden Wassermangels in unserem Alltag“, heißt es in einem Bundestagsantrag der Grünen-Fraktion, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten. Es brauche deshalb jetzt ein konsequentes und bundesweit koordiniertes Vorgehen, „um gegenzusteuern und unseren Wasserhaushalt langfristig zu sichern“.

Konkret fordert die Fraktion die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie und der aktuellen Klimaanpassungsstrategie. Die Regierung solle zudem Maßnahmen ergreifen, um Wasser in der Landschaft zu halten, etwa durch die Wiederherstellung von Mooren und Auen, Entsiegelung und den Rückbau von Entwässerungsstrukturen. Dieser Punkt ist auch verschränkt mit dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“. Das Programm wurde von der vorherigen Regierung ins Leben gelaufen und läuft derzeit bis 2028. Jetzt müsse es ausgebaut und verstetigt werden, fordern die Grünen.

„Wir brauchen weiterhin Geld für natürlichen Klimaschutz“, sagte die ehemalige Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), Mit-Initiatorin des Antrags, den Funke-Zeitungen. „3,5 Milliarden Euro für die Zeit nach 2028 wären schon ein großer Schritt.“ Ihr Eindruck sei, schildert Lemke, dass sowohl der Bundeskanzler als auch der Vizekanzler von Klimaanpassung als Thema Abstand halten würden. „Aber es reicht nicht, wenn das jetzt allein Sache des Umweltministers ist. Klimaanpassung muss Chefsache sein, sonst hinken wir da genauso hinterher wie beim Klimaschutz.“

Die derzeitige Dürre schade Menschen, Natur und Unternehmen, sagte Lemke weiter. „Brot und Bier und weitere Produkte werden für uns alle teurer, wenn Bauernhöfe, Binnenschifffahrt und Bäckereien Probleme bekommen. Sie sind auf Wasser als Arbeitsgrundlage angewiesen und dieses Wasser wird nun knapper.“

Viele der Maßnahmen, die die Grünen-Fraktion fordert, wirken mittel- bis langfristig. Doch auch kurzfristig, sagte die Umweltpolitikerin, könnte die Koalition etwas tun zur Anpassung an die neuen Sommer, vor allem im Bereich Hitzeschutz. „Dinge wie Trinkpläne in Gesundheitseinrichtungen oder Schattensegel in Kitas passieren nicht einfach, die Bundesregierung kann und muss das unterstützen“, sagte Lemke. Der Antrag soll am Donnerstagabend im Bundestag debattiert werden.


Foto: Bauer mit Traktor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ryanair-Maschine muss in Memmingen notlanden – Mehrere Verletzte

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Memmingen (dts Nachrichtenagentur) – Am Flughafen Memmingern in Bayern ist am Mittwochabend eine Passagiermaschine nach Turbulenzen während des Fluges notgelandet. Wie die Polizei Schwaben Süd/West mitteilte, gab es mehrere Verletzte.

Nach Informationen der dts Nachrichtenagentur handelte es sich um eine Boeing 737 der Gesellschaft Ryanair mit der Flugnummer FR8, die um 19:38 in Berlin mit etwa 20 Minuten Verspätung abgehoben und auf dem Weg nach Mailand war. Gegen 20:30 Uhr drehte die Maschine etwa über Rosenheim ab und begann mit dem Landeanflug, eine Viertelstunde später setzte sie in Memmingen auf.

Ein Polizeisprecher sagte, es gebe sieben Verletzte. Rettungskräfte waren schnell vor Ort, mindestens zwei Personen mussten ins Krankenhaus.


Foto: Ryanair (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Portugal schlägt DFB-Elf im Nations-League-Halbfinale

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München (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland hat am Mittwochabend im Halbfinale der Nations League gegen Portugal in München mit 1:2 verloren. Portugal zieht damit ins Finale der Nations League ein.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit brachte Florian Wirtz Deutschland in der 48. Minute mit einem Kopfballtreffer in Führung, ehe Francisco Conceicao in der 63. Minute per Linksschuss aus etwa 20 Metern zum Ausgleich traf. Nur fünf Minuten später stellte Cristiano Ronaldo (68. Minute) mit einem unbedrängten Schuss ins leere Tor den 2:1-Endstand her.

Beide Teams starteten offensiv und suchten früh den Weg zum Tor. Deutschland dominierte phasenweise den Ballbesitz, hatte in der ersten Halbzeit allerdings nur wenige Chancen. Auf Seiten Portugals blieb es bis zur Pause torlos, nachdem Cristiano Ronaldo nach einer Pedro-Neto-Hereingabe knapp verzog (7.).

Mit Wiederanpfiff sorgte Deutschland für den ersten Aufreger: Wirtz eroberte den Ball im Mittelfeld, kombinierte über Kimmich und verwertete dessen Rückpass per Kopf zum 1:0 (48.). Portugal reagierte umgehend; Conceicao hatte gerade wenige Minuten zuvor eingewechselt das Spiel belebt und zog in der 63. Minute von der rechten Außenbahn nach innen, um mit einem präzisen Linksschuss ins lange Eck auszugleichen. Den Siegtreffer besorgte schließlich in der 68. Minute Cristiano Ronaldo.

Im Anschluss versuchte Deutschland mehrfach, die Partie erneut zu drehen, doch Ter Stegen konnte einen Schuss von Bruno Fernandes (71.) entschärfen und bewahrte seine Mannschaft kurzzeitig vor dem zweiten Gegentor. Auf deutscher Seite kamen im weiteren Verlauf unter anderem Niclas Füllkrug, Serge Gnabry und Karim Adeyemi, doch die Offensivbemühungen blieben ohne Erfolg.


Foto: Ronaldo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bär will neues Anwerbeprogramm für Spitzenforscher auflegen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Entwicklung am Wissenschaftsstandort USA will Forschungsministerin Dorothee Bär (CDU) Wissenschaftler aus aller Welt anlocken. „Wir müssen kreativer denken, um Forschern und deren Familien nicht nur einen Job, sondern eine Heimat bieten zu können“, sagte die CSU-Politikerin dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Dazu gehört ein Job für den Partner, dazu gehören Kitaplätze und vieles mehr. Im Idealfall ein Rundum-sorglos-Paket.“

Zwar werde Deutschland nicht mit US-Spitzengehältern konkurrieren können. Das sei aber auch nicht der entscheidende Punkt. „Wir bieten – und das ist unser USP – garantierte Wissenschaftsfreiheit“, so Bär. Die CSU-Politikerin kündigte an, die Mittel für die staatliche Alexander-von-Humboldt-Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft erhöhen zu wollen. So sollen über Stipendien und Forschungsprogramme Anreize entstehen. Zugleich stellte sie klar: „Wir werden nicht alles ausgleichen können, was Trump kürzt.“

„Ich setze stark auf den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft“, sagte Bär. Grundlagenforschung sei zweifelsohne wichtig. „Aber ich finde es nicht verwerflich, mit guten Ideen Geld zu verdienen. Wenn aus Ideen `Made in Germany` auch Produkte `Made in Germany` werden, ist das genau das Richtige.“


Foto: Dorothee Bär am 04.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaftsministerium plant baldiges Gesetz für CO2-Endlager

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung will Industrieunternehmen zeitnah erlauben, ihre CO2-Emissionen mit dem Speicherverfahren „Carbon Capture and Storage“ (CCS) abzuscheiden und in Endlagern zu verpressen. Im zügigsten Fall wäre ein Abschluss des geplanten Gesetzes schon „Mitte/Ende Oktober 2025 denkbar“, wie es in einer als Verschlusssache eingestuften Leitungsvorlage aus dem Bundeswirtschaftsministerium heißt, über die das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) berichtet. Sechs bis acht Wochen danach könne das Gesetz in Kraft treten, möglicherweise also schon im November.

Die Fachleute aus dem Wirtschaftsministerium haben in der Leitungsvorlage ihre Pläne Ministerin Katherina Reiche (CDU) zur Entscheidung vorgelegt. Dass das Gesetzverfahren so schnell durchgehen könnte, liegt nach ihrer Einschätzung auch an der Vorgängerregierung. Die im Herbst zerbrochene Ampelkoalition hatte bereits versucht, CCS freizugeben. „Der beigefügte neue Gesetzesentwurf beruht weitgehend auf dem Entwurf aus der letzten Legislaturperiode“, heißt es in der Vorlage.

Der Weltklimarat (IPCC) bewertet CCS als wichtiges Instrument, um mit schwer vermeidbaren Emissionen, wie beispielsweise in der Zement-, Stahl- oder Chemieindustrie, umzugehen. Zugleich warnt der IPCC, dass Pläne zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre die Anreize zur nötigen sofortigen Emissionsminderung verwässern könnten. Da CCS-Projekte sich bislang als teuer und schlecht skalierbar erweisen, bleibt die Technologie zudem weit hinter den geplanten Kapazitäten zurück. Eine besondere Herausforderung ist, dass die gespeicherten Emissionen in den Endlagerstätten dauerhaft daran gehindert werden müssen, wieder in die Atmosphäre auszutreten, da sie sonst mit etwas Verzögerung dennoch zur Erderhitzung beitragen. Leckagen können zudem negative Folgen für das Grundwasser und die Umwelt haben.


Foto: Wirtschaftsministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Weltkriegsbomben in Köln erfolgreich entschärft

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Nach der größten Evakuierungsaktion seit 1945 haben am Mittwochabend Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland erfolgreich drei Blindgänger in Köln-Deutz entschärft. Das teilte die Stadt Köln am Mittwochabend mit.

Im Einsatz waren 240 Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes, unterstützt wurden sie von 24 Kollegen aus Bonn. Die Feuerwehr war mit 451 Mitarbeitern vor Ort, darunter zahlreiche Freiwillige von Hilfsorganisationen, die die insgesamt 282 Krankentransporte fuhren. Außerdem kümmerten sich die Hilfsorganisationen um die Menschen in den Anlaufstellen in der Messe und in der Altstadt. Zudem beteiligte sich das Kompetenzzentrum des Geo-Informationssystems der Stadt Köln mit interaktivem Kartenmaterial.

Die Weltkriegsbomben, zwei Schwergewichte von je 20 Zentnern und eine mit 10 Zentnern, waren am Montag auf der Deutzer Werft gefunden worden und hatten einen Evakuierungsbereich von einem Kilometer nötig gemacht. Rund 20.500 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, darunter auch das Eduardus-Krankenhaus und mehrere Altenheime. Zahlreiche Hotels, Restaurants und Geschäfte blieben geschlossen, während große Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schickten. Trotz der Herausforderungen verlief die Evakuierung weitgehend reibungslos. Lediglich in wenigen Fällen gab es Widerstand von Anwohnern.

Stadtdirektorin Andrea Blome bedankte sich bei den Einsatzkräften und der Bevölkerung für ihre Geduld und Kooperation während der Maßnahmen. Nun werden die Straßen und Brücken schrittweise wieder freigegeben, sodass die Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren können.


Foto: Kölner Dom (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Schwesig fürchtet Überlastung der Kommunen durch Steuerpläne

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Schwerin (dts Nachrichtenagentur) – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sieht Nachbesserungsbedarf bei den Wirtschaftsplänen der Bundesregierung. „Der Wachstumsbooster ist wichtig, die Wirtschaft in Deutschland muss endlich wieder an Fahrt gewinnen“, sagte die SPD-Politikerin dem „Spiegel“. „Es ist gut, dass die Bundesregierung dieses Thema schnell angeht. Aber wir müssen mit dem Bund über einer faire Finanzierung sprechen.“

Es könne nicht angehen, „dass der Bund diese Vorschläge macht, Kommunen und Länder aber zwei Drittel davon bezahlen sollen“, sagte Schwesig. Die Kommunen dürften nicht weiter belastet werden. Die Bürgermeister seien mit ihren Haushalten am Limit und könnten keine weitere Belastung gebrauchen. „Im Gegenteil: Sie müssen entlastet werden.“

Schwesig zufolge gibt es in ihrem Bundesland zahlreiche Dörfer mit hauptsächlich ehrenamtlichen Bürgermeistern. „Die halten zusammen mit den Landräten und hauptamtlichen Bürgermeistern das Land am Laufen und stemmen sich gegen die schwierige gesellschaftliche Entwicklung. Das können sie nicht, wenn sie vor Ort alles wegsparen müssen.“

Die Sozialdemokratin forderte zudem eine Entlastung von Bürgern und Unternehmen beim Strompreis. Der Netzausbau werde komplett auf den Strompreis umgelegt, sagte sie. „Das macht erneuerbare Energien teuer, insbesondere da, wo sie produziert werden. Das geht so nicht mehr weiter. Deshalb sollte der Netzausbau über den Klima- und Transformationsfonds bezahlt werden.“

Mecklenburg-Vorpommern produziere doppelt so viele erneuerbare Energien, wie das Land selbst verbrauche, sagte Schwesig. „Wir brauchen einen Energieplan Deutschland.“ Sie fragte, wie viel Energiebedarf die Bevölkerung und wie viel die Wirtschaft habe und wie dieser „schrittweise, marktfähig und bezahlbar“ über erneuerbare Energien gedeckt werden könne.


Foto: Manuela Schwesig (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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