Dienstag, November 18, 2025
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Wehrbeauftragter fordert konsequentes Vorgehen gegen Gewaltrituale

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem in Berlin drei Ex-Soldaten des Wachbataillons wegen gewalttätiger sexueller Aufnahmerituale zu Haftstrafen auf Bewährung und Geldstrafe verurteilt worden sind, haben sich führende Vertreter aus Politik und Streitkräften grundsätzlich zu solchen Praktiken und Umgangsformen in den Streitkräften geäußert. Wie die FAS berichtet, wurde dabei deutlich, dass junge Wehrdienstleistende zwar weiterhin grundsätzlich mit rauen Formen der Kameradschaft und des Korpsgeistes zu rechnen haben, dabei jedoch klare Grenzen nicht überschritten werden dürften.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stellte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ klar: „Gewalt, Extremismus und Sexismus haben in unserer Bundeswehr nichts verloren.“ Und weiter: „Wir wollen erreichen, dass möglichst alle Fälle gemeldet werden. Dabei nehmen wir jeden Verdacht ernst, wir untersuchen und handeln konsequent.“

Pistorius hob die Bedeutung einer modernisierten Ausbildung innerhalb des neuen Wehrdienstes hervor. Der Minister sagte der FAS: „Dabei drehen wir vereinfacht ausgedrückt jeden Stein um. Es geht nicht nur darum, dass wir neue Module einführen, etwa die Drohnenausbildung.“ Man wolle selbstbewusste Rekruten, denen von Anfang an auf Augenhöhe begegnet werde. Denn klar sei: Alle Soldaten müssten sich aufeinander verlassen können. „In jeder Situation. Kameradschaft hält die Truppe zusammen und stärkt die Einsatzbereitschaft.“

Bei Vorfällen und Verstößen gelte umgekehrt: „Wer aus falsch verstandener Kameradschaft Vorfälle nicht meldet, schadet dem Zusammenhalt.“ In den vergangenen Jahren seien Vorschriften angepasst und die gesetzlichen Grundlagen geschärft worden, „um Täter schneller aus den Streitkräften zu entfernen“.

Der Vorsitzende des gewerkschaftsähnlichen Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, verteidigte in der FAS grundsätzlich, dass es Rituale der soldatischen Gemeinschaften gibt, sprach aber auch von klaren Grenzen. Wörtlich sagte Wüstner: „Aufnahmerituale können eine gute Sache für Geist und Gemeinschaftsgefühl sein. Sie finden ihre Grenzen dort, wo sie gegen die Menschenwürde, die körperliche Unversehrtheit, Gesetze oder gegen Vorschriften der Bundeswehr verstoßen. Wenn Menschen diese Grenzen überschreiten, werden sie zu Recht zur Verantwortung gezogen.“

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Henning Otte, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Praktiken oder vermeintliche Rituale, die auf Entwürdigung und Gewalt setzen, sind inakzeptabel. Sie dürfen in unserer Bundeswehr keinen Platz haben und müssen durch die Dienstaufsicht unterbunden werden.“

In dem abgeurteilten Fall hatten mehrere ältere Soldaten das Wachbataillons einen jüngeren Rekruten gemeinschaftlich sexuell gequält und erniedrigt. Nach Angaben der Verurteilten war das „Zäpfchen-Ritual“ in ihren Kompanien ebenso üblich, wie andere Aufnahmeübungen anderswo. Ein weiterer Soldat war vorige Woche zudem wegen schwerer Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistungen gegenüber seinem Untergebenen angeklagt und verurteilt worden. Mehrere Mittäter blieben unentdeckt oder sind auf der Flucht. Derzeit ermitteln Bundeswehr und Staatsanwaltschaft wegen eines oder mehrerer Vorfälle im Zusammenhang mit Aufnahmeritualen beim Panzergrenadierbataillon in Marienberg.


Foto: Bundeswehr-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

WZB-Präsidentin sieht Reformbedarf beim Ehegattensplitting

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Nicola Fuchs-Schündeln, sieht den Start des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter in einem Jahr als Kraftakt. „Ich gehe nicht davon aus, dass das von Anfang an überall sehr gut klappt“, sagte die Ökonomin dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Allerdings sei die Ganztagsbetreuung sehr wichtig für die Wirtschaftsleistung des Landes. „Deswegen ist es gut, dass es eine Deadline gibt, damit diese Anstrengung auch angegangen wird.“

Fuchs-Schündeln erwartet, dass durch eine höhere Ganztagsbetreuung die Erwerbstätigkeit der Mütter sowie ihre Arbeitsstunden steigen. Darüber hinaus müsse der Staat aber wichtige Reformen angehen, etwa beim Ehegattensplitting und der Minijobregelung. „Hier könnte die Regierung wesentlich mutiger vorgehen“, sagte die Wirtschaftsprofessorin, die im vergangenen September die Nachfolge von Jutta Allmendinger beim WZB angetreten hatte. „Ich würde den Kanzler gerne ermutigen, an beiden Systemen etwas zu ändern.“

Laut der WZB-Präsidentin könnte das Ehegattensplitting sogar für bestehende Ehen reformiert werden. „Großbritannien zum Beispiel hat das geschafft“, sagte Fuchs-Schündeln dem „Handelsblatt“. Hier sei der sogenannte Ehebonus über ein Jahrzehnt hinweg langsam abgeschmolzen worden. „Die Menschen hatten die Möglichkeit, sich darauf einzustellen“, so die Ökonomin. Leider traue sich die Union nicht, die Anreize zu ändern: „Das Ehegattensplitting ist eine heilige Kuh der deutschen Politik.“


Foto: Vater, Mutter, Kind (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lagodinsky will Debatte über "neue Allianzen"

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky fordert eine Debatte über „neue Allianzen“ in der westlichen Welt.

„Die Welt kippt, wenn wir im sogenannten Westen – in der Gemeinschaft der gemeinsamen demokratischen Werte – nicht an einem Strang ziehen“, sagte er dem Sender ntv. „Das ist die multipolare Welt, die Russland allen versprochen hat und die auch China möchte.“ In Wirklichkeit sei das jedoch eine Welt, in der „anything goes“ gelte. Es gebe keine Strukturen, sondern die einzige Struktur sei Macht. „Das ist die Herausforderung für die Europäer. Wir müssen unsere Werte beibehalten, aber auch lernen, Macht einzusetzen, um sie zu fördern.“

Lagodinsky hält es deshalb für an der Zeit, über „neue Allianzen“ nachzudenken. „Ich finde es gar nicht so abwegig, darüber zu reden, ob Kanada tatsächlich der EU `beitritt`, auch wenn es sich vielleicht seltsam anhört“, sagte er. Ob man mit Australien, das eigentlich im Süden liege, den neuen Westen zusammenbastele, oder mit Südkorea und Japan als westliches Bündnis agiere, obwohl sie im Fernen Osten liegen. „Der Westen ist in diesem Sinne ja nicht mehr geografisch definiert, sondern durch Werte“, so der Grünen-Politiker.


Foto: Sergey Lagodinsky (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Linke erhöht bei Richterwahl Druck auf Union

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linken-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek erhöht bei der anstehenden Wahl der Verfassungsrichter den Druck auf die Union.

„Wir machen keinen Kuhhandel“, sagte Reichinnek dem Nachrichtenportal T-Online mit Blick auf die Wahl des Unionskandidaten für Karlsruhe, Günter Spinner. „Dass wir ein Vorschlagsrecht bekommen, so wie die FDP das auch hatte, wäre nur fair. Die Aufgabe der Union ist es, für eine demokratische Mehrheit für ihren Kandidaten zu sorgen. Und die AfD zählt definitiv nicht dazu.“

Reichinnek forderte den Vorsitzenden der Unionsfraktion, Jens Spahn, auf, auf ihre Fraktion zuzukommen. „Der Ball liegt bei der Union“, so die Linken-Politikerin. Reichinnek ließ offen, ob ihre Fraktion für Spinner stimmen wird: „Das entscheiden wir in der Fraktion. Noch ist ja etwas Zeit bis zur Wahl der Verfassungsrichter.“ Gleichzeitig sagte die Linken-Politikerin: „An uns scheitert es auf keinen Fall.“ Aber es sei die Aufgabe der Regierungskoalition, für alle ihre Kandidaten auch demokratische Mehrheiten zu finden. Dieser Aufgabe müsse Spahn nun nachkommen.

Der Union wirft Reichinnek Versagen vor. „Wir sind nicht dafür verantwortlich, die Fehler der Union auszubügeln. Wir werden da keine Machttaktiererei daraus machen.“ Die Linken hätten von Anfang an ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert.


Foto: Bundestagssitzung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zauberkünstler Chris Ehrlich ermahnt rauchende Crew-Mitglieder

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Herford (dts Nachrichtenagentur) – Der Magier Chris Ehrlich bekennt sich zu „Marotten“ zu denen gehört, dass er gelegentlich seine Crew-Mitglieder maßregelt. „Wenn die Leute aus unserer Crew rauchen – und das tun natürlich viele – dann bin ich der, der sie immer wieder anspricht und fragt: `Mensch, überleg doch noch mal, ist das gut für deine Gesundheit`“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntagausgabe).

Auch vor seinem Bruder Andreas machen diese „Eigenheiten“ nicht halt. Für Auftritte lege Chris Andreas persönlich die Klamotten zurecht, „weil das sonst katastrophal in die Hose gehen würde“, sagte Chris Ehrlich der NOZ. Eitel sei er jedoch nur auf der Bühne: „Privat bin ich, ich will nicht sagen, anspruchslos, aber da laufe ich vielleicht auch mal in Sandalen herum. Aber ohne Socken.“


Foto: Zigarette (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Politiker und Verbraucherschützer kritisieren Bahn-Sparpläne

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Überlegungen der Deutschen Bahn, das Angebot in Fernverkehr auszudünnen und die Fahrpreise für ICE und Intercity-Züge deutlich zu erhöhen, stoßen in der Politik und bei Verbraucherschützern auf Kritik. „Die Fahrgäste haben für die drohende Preiserhöhung und Streckenausdünnung im Fernverkehr kein Verständnis“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Luigi Pantisano, dem „Tagesspiegel“ (Sonntagausgabe). „Ticketpreiserhöhungen um mehr als zehn Prozent können sich viele Menschen nicht mehr leisten.“

Zuvor hatte der Chef der Bahngewerkschaft EVG, Martin Burkert, gewarnt, dass die Deutsche Bahn zeitnah die Fahrpreise im Fernverkehr um zehn Prozent erhöhen wird. Hintergrund ist ein Anstieg bei den Nutzungsgebühren für das Schienennetz, den sogenannten Trassenpreisen. Der Bahntochter DB Fernverkehr fehlten deshalb in diesem Jahr 95 Millionen Euro, erklärte Burkert, der auch Vize-Chef des Bahnaufsichtsrates ist.

Die verlustreiche Bahntochter DB Fernverkehr will zudem 2026 viele ICE- und Intercity-Verbindungen zu touristischen Zielen sowie kleineren Großstädten streichen, berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf interne Unterlagen. Demnach sollen künftig unter anderem nur noch halb so viele Fernzüge zum Bodensee und nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Im Norden soll Lübeck von Fernzügen gar nicht mehr angefahren werden, auch Kiel soll Direktverbindungen nach Köln, München und Basel verliehen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) kritisierte die Pläne. „Damit sind wir selbstverständlich nicht zufrieden“, sagte Madsen dem „Tagesspiegel“. Man erwarte deutliche Verbesserungen. Man sehe allerdings gleichzeitig die Herausforderungen, mit denen die DB Fernverkehr wirtschaftlich und infrastrukturell konfrontiert sei. „Wir werden als Landesregierung aber weiter darauf hinarbeiten, dass unser Land bestmöglich an den Fernverkehr angeschlossen wird.“

Lukas Iffländer, Vizechef des Fahrgastverbandes Pro Bahn, macht für die drohenden Angebotskürzungen die Politik mitverantwortlich. Der Bund müsse als Eigentümer festlegen, „welcher Fernverkehr gewünscht ist und wie dieser finanziert wird“. Stattdessen rede sich die Bundesregierung damit heraus, dass die staatliche Deutsche Bahn als Aktiengesellschaft das Angebot im Fernverkehr eigenwirtschaftlich betreibe und deshalb allein über das Streckennetz entscheide.


Foto: Gleisende (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Analyse: Stromkosten übersteigen Bürgergeld-Pauschale deutlich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mit der für 2026 beschlossenen Nullrunde bleibt der Anteil für Strom beim Bürgergeld wohl auch im kommenden Jahr zu niedrig, um die durchschnittlichen Kosten zu decken. Das geht aus einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten.

Demnach belaufe sich der Fehlbetrag für einen Alleinlebenden auf durchschnittlich 56 Euro pro Jahr. Gegenüber den Vorjahren falle die Lücke der Berechnung zufolge jedoch kleiner aus: 2025 beträgt sie 74 Euro, 2024 waren es noch 129 Euro. Verivox, das bei Neuabschlüssen auf Provisionsbasis mitverdient, empfiehlt einen Anbieterwechsel. So lasse sich der Fehlbetrag kompensieren und sogar zusätzliche Einsparungen erzielen, heißt es von dem Portal.

Das Bundeskabinett hatte in dieser Woche eine Verordnung auf den Weg gebracht, nach der die sogenannten Regelsätze für den monatlichen Lebensunterhalt 2026 unverändert bleiben. In Deutschland erzielen mehr als fünf Millionen Menschen Bürgergeld.

Für einen alleinstehenden Erwachsenen gibt damit es auch im kommenden Jahr weiterhin 563 Euro im Monat. Darin enthalten sind laut Verivox rechnerisch 45,70 Euro für die Stromkosten. Übersteigen die tatsächlichen Ausgaben diesen Betrag, müssen Betroffene die Differenz selbst tragen.

Laut der Berechnungen des Portals liegen die Stromkosten eines Single-Haushalts mit einem Jahresverbrauch von 1.500 Kilowattstunden im Bundesdurchschnitt bei 50,33 Euro pro Monat. Damit fallen die realen Kosten rund zehn Prozent höher aus als die im Bürgergeld vorgesehene Pauschale, so Verivox.

Regional gesehen gibt es mit Blick auf die Versorgungslücke jedoch große Unterschiede. In Hamburg müssen alleinlebende Bürgergeldempfänger im Schnitt jeden Monat 57,93 Euro für Strom ausgeben. Das sind rund 27 Prozent mehr als im Bürgergeldsatz vorgesehen. Im Laufe des Jahres ergibt sich so laut den Berechnungen ein Fehlbetrag von 147 Euro.

Auch im Saarland (plus 101 Euro) sowie in Baden-Württemberg (plus 98 Euro) und Nordrhein-Westfalen (plus 80 Euro) liegen die realen Stromkosten besonders weit über dem im Bürgergeldsatz vorgesehenen Stromkostenanteil. Nur geringfügig zuzahlen müssen Bürgergeldempfänger in Brandenburg (plus 9 Euro), Sachsen (plus 14 Euro) und Sachsen-Anhalt (plus 18 Euro). Eine Ausnahme bildet Bremen: Dort liegen die jährlichen Stromkosten als einzigem Bundesland 16 Euro unterhalb der Pauschale. In Deutschland sind Stromkosten regional unterschiedlich hoch und hängen von Faktoren wie Netzentgelten, Konzessionsabgaben, dem regionalen Wettbewerb und der Bevölkerungsdichte ab.

Bei günstigen Neukundentarifen ist die Versorgungslücke bei Bürgergeldempfängern hingegen nicht mehr vorhanden. In diesen Tarifen zahlen Single-Haushalte derzeit bundesweit durchschnittlich 40,48 Euro pro Monat und damit aufs Jahr gerechnet 64 Euro weniger als im Bürgergeld veranschlagt, so die Verivox-Berechnung.

„Besonders für Personen, die Strom aus dem teuren Grundversorgungstarif beziehen, lohnt sich ein Vergleich. Wer regelmäßig den Anbieter wechselt, kann die Strompauschale im Bürgergeld unterbieten und zusätzlich sparen“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte des Vergleichsportals, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Das Jobcenter übernimmt Stromkosten beim Bürgergeld nicht separat, sondern diese sind im monatlichen Regelsatz enthalten und müssen daraus bezahlt werden. Grundlage für die Berechnung des Bürgergelds ist die sogenannte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS). Für Strom wurde für die Verivox-Berechnung anhand der EVS für Alleinlebende ein Pauschalbetrag von 35,30 Euro veranschlagt. Einschließlich der Fortschreibung der Preisentwicklung ergibt sich für das Jahr 2026 ein rechnerischer Wert von 45,70 Euro für Strom pro Monat, so das Portal.


Foto: Wohnungen bei Anbruch der Dunkelheit (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bischof Bätzing rügt Klöckner wegen fehlender Regenbogenflagge

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) dafür kritisiert, am diesjährigen Christopher Street Day auf dem Reichstag in Berlin nicht die Regenbogenflagge hissen zu lassen. „Ich finde es schade, dass sie es dieses Jahr abgelehnt hat“, sagte Bätzing dem „Stern“. „Es wäre ein gutes Zeichen gewesen. Das sage ich bewusst als katholischer Bischof.“

Bätzing, der auch Bischof von Limburg ist, spielt damit auf die traditionell ablehnende Haltung seiner Kirche zur Homosexualität an: Im katholischen Katechismus heißt es, gelebte Homosexualität sei „in sich nicht in Ordnung“ und „in keinem Fall zu billigen“. Der Bischof fordert hier eine Korrektur: „Homosexualität ist keine Sünde. Wir haben im Synodalen Weg gesagt, wir wollen das ändern. Auch andere Teile des Katechismus wurden geändert, etwa zur Todesstrafe.“

Seine Kirche stecke „in einer großen Krise“, räumte der Vorsitzende der Bischofskonferenz ein. „Viele Menschen sagen: Ich komme gut ohne Gott klar.“ Sorgen bereitet Bätzing vor allem der Nachwuchsmangel bei katholischen Geistlichen: „Ohne Priester droht unser sakramentales Leben zu versanden, die Kirche wird innerlich ausgehöhlt.“ Der Bischof forderte erneut vehement Reformen: „Ich will die Beteiligung unserer Mitglieder an Entscheidungen. Das ist kein Verlust des Katholischen, sondern dessen Bereicherung.“

Keine Hoffnung machte Bätzing allerdings schwulen und lesbischen Paaren, die katholisch-kirchlich heiraten wollen. Zwar wolle er „eine Kirche der offenen Arme. Eine, die sagt: Du hast einen Platz bei uns, auch wenn du nicht von allem überzeugt bist.“ Für ihn gelte jedoch: „Ehe im christlichen Sinn ist die Verbindung von Mann und Frau mit der Offenheit für Kinder, das ist schon biblisch bezeugt.“

Auch beim Thema Abtreibung will Bätzing an bisherigen Positionen festhalten. „Ich glaube, das ist etwas von dem Widerständigen der katholischen Kirche, das bleiben muss. Da können und wollen wir nicht anders: Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch im Mutterleib, vom ersten Augenblick seines Daseins an.“


Foto: Julia Klöckner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: Tabellenführer Hannover unterliegt Hertha BSC klar

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Am fünften Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat Hannover 96 zuhause gegen Hertha BSC mit 0:3 verloren.

Die Anfangsphase gehörte offensiv den Hausherren: Rochelt prüfte in der vierten Minute Ernst, auch gegen Pichlers Volleyschuss in der neunten Minute war der Keeper auf dem Posten.

In der 21. Minute war dann auch mal die Hertha gefährlich: Cuisance setzte Reese in Szene, dessen Schlenzer knapp zu weit rechts geriet. In der 39. Minute erspielte sich die Titz-Elf die nächste Chance, diesmal klärte Winkler einen Ghita-Kopfball auf der Linie. Zur Pause gab es damit keine Treffer zu vermelden.

Kurz nach Wiederbeginn brachte Winkler den Hauptstadt-Club dann in Führung: Der Angreifer ließ Matsuda in der 51. Minute stehen und blieb allein vor Noll eiskalt.

In der 59. Minute hätten die Niedersachsen das 0:2 in Person von Chakroun fast hergeschenkt, der zu kurze Rückpass des Verteidigers konnte von Eichhorn aber nicht an Noll vorbeigespitzelt werden.

In der 68. Minute war es dann doch passiert: Reese flankte von links auf den Kopf von Kownacki und der Pole nickte aus sieben Metern ein. Ein Korrekturversuch von Ghita in der 80. Minute misslang jedoch erneut, weil Winkler auf der Linie zur Stelle war.

Stattdessen setzte der eingewechselte Schuler in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt: Der 26-Jährige nahm eine Cuisance-Hereingabe direkt und die Kugel schlug im linken Eck ein. Damit war die erste Saisonniederlage der 96er nach Abpfiff Realität.


Foto: Fußball (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Bayern München nimmt HSV auseinander

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München (dts Nachrichtenagentur) – Am dritten Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern München daheim gegen den Hamburger SV mit 5:0 gewonnen.

Bereits in der dritten Minute kassierte der Liga-Rückkehrer den ersten Gegentreffer: Gnabry tunnelte Muheim und traf wuchtig in den linken Winkel. Die Süddeutschen spielten die Rothosen regelrecht schwindelig und legten in der neunten Minute nach: Kane hatte die Übersicht für Pavlovic und der Mittelfeldmann schoss zum 2:0 ein.

Mikelbrencis meldete den HSV in der 18. Minute zumindest mal vorne an, den recht zentralen Versuch konnte Neuer aber sicher entschärfen. Stattdessen erhöhte dann aber der FCB in der 26. Minute: Nach Handspiel von Soumahoro im Strafraum versenkte Kane den fälligen Elfmeter sicher. Luis Diaz erhöhte in der 29. Minute bereits, abgefälscht von Vuskovic landete das Rund im Netz. Zur Pause war die Partie quasi gelaufen.

Den Schlusspunkt setzte Kane in der wenig spannenden zweiten Hälfte bereits in Minute 62: Er ließ Vuskovic stehen und vollstreckte an Heuer-Fernandes vorbei.


Foto: Serge Gnabry (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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