Freitag, Dezember 19, 2025
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Schwaches chinesisches Wachstum wirkt desinflationär auf Industrieländer

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Industrieländer China
Foto von Gerwin Bell (Quelle: PGIM Fixed Income)

Ein aktueller Marktkommentar von Gerwin Bell, Lead Economist Asia bei PGIM Fixed Income:

Die Volkswirtschaften der Industrieländer könnten von China eine gewisse Unterstützung in Bezug auf die Inflation erhalten, da die Preise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht steigen und die relativ schwache Währung Druck auf die die Exportpreise ausübt, was sich desinflationär auf die entwickelten Volkswirtschaften auswirken könnte. Angesichts der bislang eher verhaltenen Erholung in China rechnen wir mit weiteren geldpolitischen Impulsen aus China, gefolgt von fiskalischen Impulsen, die sich auf die Lokalregierungen konzentrieren. Dies dürfte unsere BIP-Prognose von 5,7 % für 2023 stützen.

Ein möglicher fiskalischer Stimulus für alle chinesischen Lokalregierungen birgt jedoch das Risiko einer mangelnden Koordination. Schließlich stehen sie alle vor einer fiskalischen Klippe, da etwa 40 % ihrer Finanzierung aus Grundstücksverkäufen und immobilienbezogenen Einnahmen stammt.

Ein unkoordiniertes Vorgehen könnte dazu führen, dass die Stimulierungsmaßnahmen umfangreicher ausfallen als gerechtfertigt, was die Wachstumsdynamik und das Narrativ von Chinas „Führung“ in der Weltwirtschaft anheizen könnte. Ein erneuter Stimulus würde jedoch die mittel- bis langfristige Wachstumsaussichten Chinas bedrohen. Tatsächlich ist die totale Faktorproduktivität des Landes – also die Effizienz der Ressourcennutzung zur Erzeugung von Wachstum – in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken.

Schwaches chinesisches Wachstum wirkt desinflationär auf Industrieländer

Foto von Gerwin Bell (Quelle: PGIM Fixed Income)

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Minimum Viable Product: Wie gelingt der schlanke Start für Startups?

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Minimum Viable Product

Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für Startups, die anfangs mehrere Phasen durchlaufen und es dabei alles andere als leicht haben. Denn an jeder Ecke lauern Hürden und Risiken, die es zu meistern gilt. Geht es um die Produktentwicklung, ist das Minimum Viable Product ein hilfreiches Instrument.

Hiermit entwickeln Startups ein schlankes Produkt, das alle grundlegenden Funktionen erfüllt. Der wohl größte Vorteil ist dabei die Risiko- und Kostenminimierung. Dadurch hat das junge Unternehmen die Möglichkeit, sich gleichzeitig auf andere Bereiche zu konzentrieren und den Überblick zu behalten. Dazu gehören unter anderem Punkte wie Websitegestaltung und die dortige Produktpräsentation.

Wer eine Startup Website erstellen möchte, erhält hierfür professionelle Unterstützung. So bieten einige Dienstleister moderne CMS-Systeme, ein ansprechendes Design und die Möglichkeit, Inhalte suchmaschinenoptimiert einzupflegen. Punkte, die für eine moderne Website und langfristigen Erfolg unabdingbar sind.

Der folgende Beitrag erklärt, was es mit Minimum Viable Product auf sich hat. Gleichzeitig zeigt er, wie für Startups die schlanke Einführung von Produkten und somit ein erfolgreicher Start gelingt.

Gründe, warum ein Minimum Viable Product für Startups geeignet ist

Vor allem Startups profitieren von Minimum Viable Products. Hier kommen einige Gründe:

  • In der Anfangsphase ist es für Startups schwierig, Startkapital zu beschaffen. Die Entwicklung eines MVPs mit allen Kernfunktionen ist wesentlich günstiger als ein vollständiges Produkt.
  • Zudem gehen Startups kein großes Risiko ein, da sie sich zu einem neuen Produkt frühzeitig Feedback der Kunden einholen. Dementsprechend sind frühzeitig Optimierungen und Anpassungen möglich.
  • Bis ein Produkt vollständig entwickelt ist und auf dem Markt gelauncht wird, durchläuft es mehrere Phasen. Dabei kann viel Zeit verstreichen. Dank MVP wird dieser Zeitraum verkürzt, gleichzeitig ist ein Startup agiler und kann schneller reagieren.
  • Auch was das Marketing betrifft, hat MVP seine Vorteile. Denn bei der Anwendung der MVP-Strategie erhalten Marketer zahlreiche Kundenmeinungen, auf die sie eingehen können. Somit entstehen Markenbotschaften, die sich exakt an die Zielgruppe richten.

Welcher Zweck wird dabei verfolgt?

Mithilfe eines Minimum Viable Products entwickelt ein Unternehmen ein neues Produkt, bei dem die maximale Menge an Erfahrungen und fundiertem Wissen einfließen. Gleichzeitig sind die Kosten für die Entwicklung niedrig, gleiches gilt für den Aufwand.

Weitere entscheidende Punkte:

  • Die Veröffentlichung des neuen Produktes auf dem Markt erfolgt so schnell wie möglich
  • Frühzeitiger Test mit echten Testnutzern, bevor es mit der vollständigen Entwicklung weitergeht
  • Frühzeitig Feedback einholen, um ein Produkt entsprechend anzupassen -> bessere Marktchancen
  • Unternehmen erfahren, was einer Zielgruppe wichtig ist und was nicht
  • Minimierung des Zeit- und Ressourcenaufwandes und somit des Risikos
  • Entwickler und Marketer können schnell auf einen sich verändernden Markt reagieren
  • Gibt es überhaupt einen Markt für ein Produkt oder eine Dienstleistung? MVP schafft Klarheit

Prozess für ein Minimum Viable Product bis zur Markteinführung: So funktioniert die Entwicklung

Geht es um die Entwicklung eines neuen Produktes mithilfe von MVP, findet der Prozess „Build + Measure + Learn“ (auf Deutsch „Bauen + Messen + Lernen“) häufig Anwendung. Dieser Prozess setzt sich aus den folgenden grundlegenden Schritten zusammen:

  • Welche Probleme und Bedürfnisse hat die Zielgruppe, die ich ansprechen möchte? Sie gilt es zu erkennen und zu priorisieren.
  • Welchen zentralen Nutzen hat das neue Produkt für die festgelegte Zielgruppe?
  • Als nächstes geht es mit der Entwicklung der ersten Produktversion weiter. Jetzt ist die „Build-Phase“ erreicht.
  • Weiter geht es mit der Präsentation des Angebotes bei den ersten Anwendern (sogenannte Early Adopter). Je nach Produktart und Situation kann es sinnvoll sein, das Produkt nur einem bestimmten Anwenderteil vorzustellen.
  • Seitens der Early Adopter kommt es zu den ersten Tests und somit Bewertungen/Feedbacks. Anschließend werden die Ergebnisse der „Measure-Phase“ analysiert.
  • Zu guter Letzt ist die „Learn-Phase“ aktiv. Welche Erkenntnisse wurden aus dem Feedback gewonnen? Sind möglicherweise Weiterentwicklungen und Optimierungen erforderlich, um das Produkt besser an die Zielgruppe anzupassen? Oder passt alles?

Sind alle wichtigen Schritte im Minimum Viable Product Prozess durchlaufen und das Produkt ist an die Kunden- und Zielgruppenbedürfnisse angepasst? Dann kann endlich die eigentliche Markteinführung des Produktes beginnen.

Gezielte Produktvorstellung auf einer Website

Noch bevor der eigentliche Launch des Produktes startet, sollte die eigene Unternehmenswebsite stehen. Hier sind alle wichtigen Informationen zum eigenen Unternehmensbild und den erhältlichen Produkten und/Dienstleistungen aufgeführt.

Gleichzeitig bietet es sich an, ein Produkt auf der eigenen Website anzubieten und hier direkt zu verkaufen. Auch dabei sollte der Aufbau der Produktseite minimalistisch erfolgen und nur die wichtigsten Informationen darstellen. So sind beispielsweise Landingpages für Minimum Viable Products geeignet, um Produkte ohne Ablenkung zu präsentieren. Zudem ist eine genaue Messung der Ereignisse wie Leads oder Sales und damit verbundene Maßnahmen zur Conversion-Optimierung möglich.

Auch Microsites sind für neue Produkte und spezifische Kampagnen geeignet

Der Vorteil einer Microsite ist, dass ein Unternehmen neue Produkte und Angebote speziell präsentiert. Dabei sind die Inhalte direkt auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten, die angesprochen werden soll.

Dadurch sind Startups dazu in der Lage, mit einer Microsite Kundenbindung und Conversions zu verbessern und gleichzeitig das Branding zu stärken. Soll also ein Produkt gelauncht und spezifisch präsentiert werden, kann hierfür beispielsweise eine neue Domain registriert und entsprechend designt werden. Design und Inhalt haben mit der eigentlichen Hauptseite des Unternehmens nichts zu tun. Sie unterscheiden sich grundlegend.

  • Mit einer Microsite gelingt eine professionelle und ansprechende Produkt- oder Dienstleistungspräsentation.
  • Hier werden alle wichtigen und relevanten Inhalte im Zuge von Content Marketing publiziert. Dazu gehören beispielsweise die Veröffentlichung von Blogbeiträgen oder E-Books.
  • Auch für die Generierung von Leads ist eine Microsite hervorragend geeignet. So beispielsweise, um anschließend E-Mail-Marketing zu betreiben.
  • Professionelle Marketer erstellen ansprechende Microsites, die Kunden gewinnen und langfristig binden sollen. Dabei werden auch die Ergebnisse gemessen und Inhalte bei Bedarf optimiert, um die Conversions wie Verkäufe zu verbessern.

Mögliche Einsatzgebiete und Beispiele von MVP

Nicht nur für die Entwicklung und Vermarktung klassischer Produkte ist ein Minimum Viable Product geeignet. Auch die Entwicklung von Dienstleistungen, Geschäftsideen und Services funktioniert hiermit. Zudem ist MVP dafür geeignet, bestehende Geschäftsmodelle und Wirtschaftsprojekte zu überprüfen.

Im Folgenden einige Beispiele, in welchen Bereichen MVP unter anderem Verwendung findet:

  • Forschung und Entwicklung
  • Projektdesign und -management
  • Digitalisierung bestimmter Unternehmensbereiche
  • Software-, App- und Systementwicklung

In der Vergangenheit haben zahlreiche Startup-Unternehmen auf MVP gesetzt. Einige von ihnen haben sich mittlerweile zu erfolgreichen und weltweit bekannten Unternehmen und Marken entwickelt. Dazu gehören unter anderem:

  • Airbnb
  • Zalando
  • Dropbox
  • Foursquare
  • Spotify

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Proxyclick Visitor Management System auf unsplash

Autor: Elisabeth Müller

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Liquiditätsängste am Anleihenmarkt „deutlich übertrieben“

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Anleihenmarkt

Ein aktueller Marktkommentar von Adrian Hull, Head of Core Fixed Income bei Aegon Asset Management:

Da die Zinssätze weiter steigen, weil die Zentralbanken versuchen, die anhaltend hohe Inflation zu bekämpfen, wächst die Sorge, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben könnten, ihre in den letzten zehn Jahren angehäuften billigen Schulden zu refinanzieren.

Unternehmen, insbesondere Nicht-Finanzunternehmen, haben in den letzten Jahren zwar in großem Umfang Kredite aufgenommen, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren, doch auch bereits Maßnahmen ergriffen, um sich gegen steigende Zinskosten zu schützen, vor allem durch die Kündigung der Schulden. Infolgedessen haben sowohl niedrigere Renditen als auch Anleihen mit längerer Laufzeit die Duration der durchschnittlichen Indizes für Unternehmensanleihen in den letzten Jahren erhöht.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Refinanzierung die Fremdkapitalkosten für Unternehmen erhöhen wird, aber ähnlich wie bei der aktuellen Debatte über die Kosten britischer Hypotheken ist der Weg zum „Schmerzpunkt“ viel langsamer, als erwartet. Normalerweise liegt der Knackpunkt für nicht so gut aufgestellte Unternehmen in der Refinanzierung, aber das ist kein Problem für Hochzinsanleihen. Obwohl ein Anstieg der Ausfälle gegenüber dem niedrigen Niveau der letzten Jahre realistisch ist, rechnen die Märkte für Hochzinsanleihen derzeit nicht mit einer schrittweisen Veränderung der Ausfälle.

Solide Entwicklung der Kreditmärkte

Die Kreditmärkte haben sich in diesem Jahr bisher solide entwickelt, und obwohl davon ausgegangen werden kann, dass aufgrund höherer Zinssätze und einer schleppenden oder sich verlangsamenden Wirtschaft ein weniger günstiges Umfeld bevorstehen könnte, gibt es keine Gefahr einer Krise. Die Anleger sorgen sich in der Regel um die Liquidität der Anleihemärkte und ignorieren dabei die Aussicht auf höhere Renditen. Es ist leicht, sich über die Liquidität offener Fonds Sorgen zu machen, aber diese Befürchtungen sind unbegründet, wenn der Großteil der Aktivitäten an den Anleihemärkten mit Versicherungsgesellschaften oder Rentenversicherungen zusammenhängt, wo eine aktive Allokation in Anleihemärkte mit höheren Renditen attraktiv wird.

Aegon AM hat im Laufe der Jahre Probleme im Zusammenhang mit der Liquiditätsstruktur der Märkte nach der Finanzkrise festgestellt, ist aber weitaus zuversichtlicher, dass der „Wert“ und die Liquidität der Märkte heute durch die aktuellen Renditen gestützt werden, die seit über 15 Jahren nicht mehr erreicht wurden. Die Investmentfonds an den europäischen Investment-Grade-Märkten haben in den letzten 12 Monaten alle zugelegt. Die Anleihemärkte sind weit davon entfernt, eine „Mini-Budget-Panik“ auszulösen und die Beendigung des Programms der Bank of England zum Verkauf von Unternehmensanleihen sollte Grund zur Zuversicht geben, obwohl die Angst vor einem Liquiditätsengpass groß ist.

Es gibt immer Bedenken hinsichtlich eines Zusammenbruchs der Marktbedingungen oder Liquiditätsengpässen, aber angesichts der heutigen Preisgestaltung an den Märkten wird es kein Ereignis im Stil eines ‚Mini-Haushalts‘ bei Unternehmensanleihen geben. Die Anleger machen sich Sorgen über versteckte Risiken, aber was heute bemerkenswert ist, ist das anhaltende Funktionieren des Marktes für Unternehmensanleihen.

Die Zentralbanken bleiben ein wichtiger Bestandteil des Anleihemarktes. Weniger bekannt als die Leitzinsen ist der Wiederverkauf von Anleihen durch die Bank of England. Im vergangenen Jahr befürchteten die Anleger, dass der Verkauf von Unternehmensanleihen im Wert von 20 Milliarden Pfund durch die Bank of England den Markt erheblich belasten würde. Diese Anleihen wurden an den Markt zurückverkauft und er hat sich durch dieses große Angebot erholt. Darüber hinaus hat die Bank nicht mehr in britische Staatsanleihen reinvestiert und verkauft sie nun aktiv.

Liquiditätsängste am Anleihenmarkt „deutlich übertrieben“

Foto von Adrian Hull (Quelle: Aegon AM)

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Jeffrey Sachs für Friedensprozess im Ukrainekrieg

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Der US-Ökonom Jeffrey Sachs plädiert für einen Friedensprozess zur Beendigung des Ukrainekriegs. „Alle Parteien, das sind die Ukraine, Russland, die USA und die EU, wären mit einem ausgehandelten Frieden viel besser dran – insbesondere die Ukraine“, sagte der UN-Berater der „Jungen Welt“ (Samstagsausgabe).

Die Sicherheit und wirtschaftlichen Interessen aller Parteien könnten im Rahmen eines solchen Prozesses respektiert werden, so Sachs. Bisherige Friedensinitiativen etwa aus China und Brasilien zeigten, auch wenn sie noch nicht umgesetzt wurden, dass die EU auf dem falschen Weg sei: „Brüssel kam völlig vom Weg ab, indem es zum Spielball der US-amerikanischen Neokonservativen wurde.“ Die nicht westlichen Länder lehnten bereits die Hegemonie der USA ab, Europa solle ebenfalls diesen Weg einschlagen, denn die Nato-Erweiterung sei das falsche Instrument für die europäische Sicherheit, so der Ökonom. Der Krieg in der Ukraine hätte laut Sachs an vielen Stellen vermieden werden können: „Auslöser des Krieges war vor allem der Versuch der USA, das Nato-Militärbündnis auf die Ukraine und Georgien auszudehnen.“

Sachs, der die russischen Präsidenten Michail Gorbatschow und Boris Jelzin beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft beraten hat, sieht in dieser Phase auch Fehler der USA, die es versäumt hätten, die Sowjetunion und Russland mit „dringend notwendiger finanzieller Hilfe“ zu unterstützen. „Meine Empfehlungen, Russland zu helfen, wurden zwischen 1991 und 1993 vom Weißen Haus abgelehnt, was den wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands noch verstärkte. Das war ein schwerer Fehler des Westens.“ Der Direktor des UN-Netzwerks „Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung“ fordert ferner eine „multipolare Welt“, in der jede Region innerhalb der eigenen Sphäre, aber auch darüber hinaus friedlich mit anderen zusammenarbeite.

„Wir brauchen keinerlei Hegemonie. Die USA sollten ihre Idee streichen, die Welt anzuführen“, so Sachs.


Foto: Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax zum Morgen über 16.000er-Marke – Chinas Industrie schwächelt

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitagmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.005 Punkten berechnet, 0,4 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Größter Gewinner waren am Morgen die Papiere von Vonovia. Am unteren Ende der Kursliste rangierten dagegen Adidas. Der Konkurrent Nike hatte zuletzt unerwartet positive Quartalszahlen veröffentlicht. Unterdessen richtet sich der Blick der Anleger wohl auf die außereuropäischen Märkte.

„Der für China so wichtige Einkaufsmanagerindex für den produzierenden Sektor bleibt den dritten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Der am Freitag veröffentlichte Wert von 49 sei „sicherlich keine Tragödie“, klar sei aber, dass die wirtschaftliche Erholung im Reich der Mitte nachhaltig ins Stocken geraten sei. Wenn die Wirtschaft im Reich der Mitte ins Stocken komme, dann sei das immer auch eine schlechte Nachricht für die exportabhängige deutsche Wirtschaft. „Immerhin ist China das viertwichtigste Zielland für deutsche Waren“, fügte der Marktanalyst hinzu.

„Normalerweise freuen sich die Börsianer ja über positive Wirtschaftsdaten, im Fall der USA könnte die aktuelle Anhäufung positiver Überraschungen für die Aktienanleger jedoch zum ernsten Problem werden“, so Altmann. Denn die unverändert komfortable Wirtschaftslage mache es der Fed einfacher, weiter an der Zinsschraube zu drehen. „Und das wird an den Börsen bereits jetzt in Form von steigenden Zinsen für US-Staatsanleihen eingepreist.“ Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen kaum verändert.

Ein Euro kostete 1,0868 US-Dollar (+0,04 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9201 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 74,54 US-Dollar, das waren 20 Cent oder 0,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Einzelhandelsumsatz im Mai etwas höher

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Mai kalender- und saisonbereinigt preisbereinigt 0,4 Prozent und nominal 0,5 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 3,6 Prozent und ein nominales Umsatzplus von 2,8 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Freitag mit.

Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider. Im Mai 2023 sank der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln gegenüber dem Vormonat real um 1,4 Prozent und nominal um 1,3 Prozent. Zugleich sanken die Preise für Lebensmittel leicht um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2022 ging der reale Umsatz um 4,4 Prozent zurück, während der nominale Umsatz um 6,7 Prozent stieg.

Damit ist der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel im Vorjahresvergleich bereits seit 23 Monaten rückläufig. Eine Ursache für diesen deutlichen realen Umsatzrückgang bei gleichzeitigem nominalem Umsatzanstieg sind die nach wie vor hohen Nahrungsmittelpreise. Mit einem Zuwachs von 14,9 Prozent schwächte sich der Preisauftrieb für Lebensmittel im Mai 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat zwar leicht ab (März: +22,3 Prozent, April: +17,2 Prozent). Dennoch blieben die Lebensmittelpreise auch im Mai 2023 der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen.

Bedingt durch die langfristig stark gestiegenen Preise für Lebensmittel sind die nominalen Umsätze deutlich gestiegen, während die realen Umsätze rückläufig waren. Dies hat zur Folge, dass der Abstand zwischen der nominalen und realen Umsatzentwicklung insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine immer größer wird. Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stieg im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, er lag jedoch 3,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im Mai 2023 einen Rückgang von 3,1 Prozent zum Vormonat und von 7,0 Prozent zum Vorjahresmonat Mai 2022, so Destatis.


Foto: Frau mit Einkaufstasche, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: Dänemark wurde nicht vor Nord-Stream-Anschlag gewarnt

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Kopenhagen (dts Nachrichtenagentur) – Die dänische Regierung hat wohl im Vorfeld des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines keine Vorabinformation durch die US-Regierung oder ihr unterstehende Sicherheitsbehörden bekommen. Das berichtet RTL unter Berufung auf geheime Regierungspapiere.

„Der dänische Militärgeheimdienst hatte vorab keinerlei Informationen zu dem Vorfall“, steht demnach in dem Papier, „arbeitet aber jetzt mit allen Partnern zusammen.“ Das Schreiben, über das auch die dänische Zeitung Ekstra Bladet berichtet, datiert von Ende Oktober 2022 und stammt aus dem dänischen Verteidigungsministerium. Die Information ist nicht offen zugänglich und als „vertraulich“ eingestuft, heißt es weiter. Mehrere Medien hatten kürzlich darüber berichtet, dass der US-Geheimdienst CIA über den niederländischen Geheimdienst vorab über einen geplanten Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines informiert worden sei.

Über den „bevorstehenden Angriff“ hätten die Amerikaner auch westliche Partner informiert, darunter die Bundesregierung. Laut dem Bericht stimmt dies zumindest für Dänemark nicht. Das Land, das am nächsten von allen Nato-Partnern an beiden Explosionsstellen liegt und in dessen 200-Meilenzone große Strecken der Nord-Stream-Pipelines verlaufen, wusste demnach nichts von einer geplanten Attacke. Dies sollen auch Sicherheitskreise in Kopenhagen bestätigt haben.

Der ehemalige dänische Geheimdienstmitarbeiter Jacob Kaarsbo stellte gegenüber RTL und Ekstra Bladet die Qualität der angeblichen CIA-Informationen infrage: „Wenn es sich um validiertes Material gehandelt hätte, bei dem man wirklich glaubte, dass jemand in der Nähe von Bornholm etwas unternehmen würde, dann bin ich sicher, dass es Dänemark mitgeteilt worden wäre“, so der Sicherheitsexperte. „Mein Eindruck ist, dass hier etwas nicht ganz stimmte.“


Foto: Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kretschmer für deutlichere Abgrenzung der CDU zu Grünen

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Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um Lehren aus der Wahl eines Landrats der AfD in Thüringen erhält CDU-Parteichef Friedrich Merz Unterstützung von Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. „Die Union muss den Grünen wenn nötig deutlich widersprechen“, sagte Kretschmer, der auch Landesvorsitzender der CDU in Sachsen ist, dem „Stern“.

„Vor allem die bevormundende Energie- und Wirtschaftspolitik der Grünen ist demütigend für die Menschen in Ostdeutschland, die schon so viel an Transformation und Veränderung durchgemacht haben.“ Die Leute reagierten „zu Recht allergisch darauf, wenn über ihre Köpfe hinweg entschieden“ werde. Nachdem im thüringischen Kreis Sonneberg erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden war, hatte der CDU-Bundesvorsitzende Merz eine noch stärkere Auseinandersetzung mit den Grünen angekündigt. Diese seien auf absehbare Zeit „die Hauptgegner“ in der Bundesregierung. Merz begründete dies damit, dass die Grünen für die aktuelle Polarisierung in der Energie- und Umweltpolitik verantwortlich seien.


Foto: Michael Kretschmer, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Über 100.000 Ruheständler rutschen in Steuerpflicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Durch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli rutschen mehr als 100.000 Ruheständler in die Einkommensteuerpflicht. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) unter Berufung auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums.

Demnach geht das Ministerium davon aus, dass sich durch die Anpassung die Zahl der steuerpflichtigen Rentner um 109.000 erhöhen wird. Das Haus von Ressortchef Christian Lindner (FDP) verweist aber zugleich darauf, dass umgekehrt durch die zum 1. Januar 2023 erfolgte Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 10.908 Euro insgesamt 195.000 Ruheständler aus der Steuerpflicht gefallen seien. Insgesamt seien in Deutschland knapp sechs Millionen Personen mit Renteneinkünften steuerpflichtig. Das Finanzministerium geht laut den Funke-Zeitungen ferner davon aus, dass durch die Rentenerhöhung die Steuereinnahmen des Staates um 660 Millionen Euro zulegen werden. Durch die bereits erfolgte Anpassung des Steuertarifs 2023 im Rahmen der „Entlastungspakete“ würden die Rentenbezieher aber wiederum um fast zwei Milliarden Euro bessergestellt. Die gesetzlichen Renten von rund 21 Millionen Ruheständlern steigen zum 1. Juli kräftig: Das Plus beträgt im Westen 4,39 und im Osten 5,86 Prozent. Das wird aber voraussichtlich nicht reichen, um den schnellen Anstieg der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Ökonomen rechnen für dieses Jahr mit einer Inflationsrate von rund sechs Prozent.


Foto: Senioren in einer Fußgängerzone, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

IW-Studie: Qualifizierung kann Fachkräftemangel deutlich reduzieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Durch Weiterbildung von arbeitslosen Hilfskräften könnte der Fachkräftemangel in Deutschland deutlich reduziert werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.

Rein rechnerisch könnte die Fachkräftelücke um etwa 83.000 Menschen verringert werden, wenn arbeitslose Helfer in dem Berufsfeld, in dem sie eine Stelle suchen, zu Fachkräften qualifiziert werden, heißt es darin. In Deutschland können derzeit mehr als 350.000 Stellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig suchen mehr als eine Million arbeitslose An- und Ungelernte nach Tätigkeiten, für die es weniger Stellen als Arbeitslose gibt. Um dieses Missverhältnis zu reduzieren, könnte eine gezielte Qualifizierung beitragen. „Die Fachkräftesituation wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschärfen. Daher gilt es künftig, die Potenziale von An- und Ungelernten bei der Fachkräftesicherung noch intensiver zu nutzen“, sagte Studienautorin Sabine Köhne-Finster den Funke-Zeitungen. Wichtig sei es für Unternehmen, bei der Personalsuche schon mögliche Qualifizierungspotenziale mitzudenken und Arbeitslose gezielt auf diese Möglichkeiten anzusprechen. Allein 2022 hat der Fachkräftemangel mit mehr als 630.000 Stellen einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt gibt es laut Kofa-Studie mehr als 400 Berufe, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen. Doch nicht alle Jobs müssten mit Fachkräften besetzt werden. In 64 dieser Berufe würden auch helfende Tätigkeiten gebraucht – also Menschen, die Fachkräften zuarbeiten. In 16 Berufen könnte die Fachkräftelücke durch eine Weiterbildung reduziert werden, heißt es in der Untersuchung. So könnten beispielsweise im Verkauf, in der Lagerwirtschaft, bei Köchen, in der Metallbearbeitung, bei Malern und Lackierern die Fachkräftelücke komplett geschlossen werden. Im Tiefbau, der Elektrotechnik, im Metallbau oder der Kunststoffherstellung, in Hotels, der Gastronomie oder in der Lebensmittelherstellung ließen sich durch Weiterbildung viele offene Stellen besetzen. Die Weiterbildung könnte durch Umschulungen oder Qualifizierungen erfolgen. Diese Maßnahmen werden bereits von den Arbeitsagenturen oder Industrie- und Handelskammern unterstützt.

Schwieriger ist die Stellenbesetzung im Gesundheitsbereich und der Kranken- oder Altenpflege, wo rund 35.000 Fachkräfte gesucht werden, so die Studie. Dort würde selbst eine Qualifizierung von Helfenden nicht ausreichen, um alle offenen Stellen zu besetzen.


Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts