Dienstag, November 18, 2025
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Dax gewinnt 2024 rund 19 Prozent

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat das Jahr 2024 mit einem deutlichen Plus beendet. Der Handel schloss am Montagnachmittag bei genau 19.909,14 Punkten und damit 18,8 Prozent höher als am Jahresende 2023. Damit knüpfte der deutsche Leitindex an das bereits starke Vorjahr an, als er bereits über 20 Prozent zulegen konnte.

Der Dax hatte sich im Jahresverlauf zunächst bis Ende März relativ konstant nach oben bewegt. Im April erfolgte schließlich ein erster Rücksetzer, bevor es Anfang Mai weiter nach oben ging. Einen Kursrutsch auf Werte von knapp über 17.000 Punkten gab es dann nochmal Anfang August, bevor die Rekordjagd fortgesetzt wurde. Unter anderem sorgten die Zinssenkungen der Notenbanken für immer bessere Stimmung bei den Anlegern. Am 19. September konnte schließlich erstmals auf Schlusskursbasis die Marke von 19.000 Punkten geknackt werden, am 3. Dezember folgte die 20.000er-Marke.

Mitte Dezember wurden die derzeit gültigen Allzeithochs markiert, auf Schlusskursbasis am 12. Dezember bei 20.426,27 Punkten, im Handelsverlauf am Tag darauf zwischenzeitlich bei 20.522,82 Punkten. Die 20.000er-Marke konnte im Anschluss aber nicht gehalten werden.

Mit Abstand größter Kursgewinner im Dax war auf Jahressicht Siemens Energy mit einem Zugewinn von rund 320 Prozent. Deutlich dahinter landeten der Rüstungskonzern Rheinmetall und der Softwarekonzern SAP. Die größten Kursverluste verbuchte Bayer mit einem Jahresminus von 42 Prozent, auch für Sartorius und RWE ging es kräftig nach unten.

Auf Tagessicht ließ der Dax am Montag um 0,4 Prozent nach, hier waren Sartorius, Siemens Healthineers und SAP die größten Verlierer, während es bei der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Porsche Holding entgegen dem Trend die größten Gewinne gab.


Foto: Frankfurter Börse (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD hofft auf Antworten bei Ausschuss-Sondersitzung zu Magdeburg

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor der Sondersitzung des Innenausschusses zum Anschlag von Magdeburg hat der stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Lars Castellucci (SPD) seine Erwartungshaltung deutlich gemacht. „Ich erhoffe mir von der Sitzung Antworten auf vier drängende Fragen“, sagte Castellucci den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

„Wurde das Täterbild von den Behörden ausreichend zusammengesetzt? Welche Intervention hätte erfolgen müssen? Wie müssen wir gesetzlich vor allem im digitalen Raum nachsteuern, damit so ein Täter nicht ohne Folgen im Internet seine Hassbotschaften veröffentlicht? Und wie kam es zur Sicherheitslücke auf dem Weihnachtsmarkt?“ Es gehe bei der Beantwortung „nicht um Schuldzuweisungen an die Behörden“, fügte er hinzu. „Schuld hat allein der Täter.“

Der Innenausschuss kam um 13 Uhr zu der Sondersitzung zusammen. Erwartet wurden unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), BND-Präsident Bruno Kahl und BKA-Chef Holger Münch. Castellucci sagte: „Es braucht jetzt eine gründliche Analyse zusammen mit den Behörden. Vorschnell – im Wahlkampf – sachfremde Ideen einzuwerfen, bringt niemandem etwas. Es stachelt nur die an, die unsere Gesellschaft auseinandertreiben wollen. Was es jetzt braucht, ist mehr innerer Zusammenhalt.“


Foto: Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Comedians Boning und Ringlstetter finden Söder "schräg"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die beiden Comedians Wigald Boning und Hannes Ringlstetter sind über den Humor des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) verwundert.

„Söder ist schon ein schräger Zeitgenosse“, sagte Boning der Wochenzeitung „Die Zeit“. Aber er bewundere „die Konsequenz, das Baum-Umarmen, den Döner und dass er meint, die Fleischeslust gegen grüne Veganer verteidigen zu müssen“. Das sei ein „Panoptikum der Eigenartigkeiten, wie auf dem Jahrmarkt“. Wenn dieses Verhalten allerdings helfe, den politischen Raum rechts sauber zu halten, „dann würde ich ihn unterstützen“, so Boning.

Hannes Ringlstetter sagte unterdessen: „Ich habe schon so viele Gags aufgeschrieben, die quasi in der nächsten Stunde getoppt wurden vom Söder.“ Aber nicht in der Witzigkeit, sondern in der Schrägheit. „Allein dieser Kniefall in Polen und jetzt auch noch der Weihnachtssong, da kommst du nicht drauf.“

Auf die Frage, ob er nicht Angst habe, dass Söder sich zunehmend zum Konkurrenten beim Kabarett entwickle, antwortete Ringlstetter: „Wieso? Ich halte Populismus für das Gegenteil von Comedy und Kabarett.“ Dennoch bedauert der bayerische Comedian die Entscheidung in der Union für Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten: „Ich hätte Söder als Kanzlerkandidaten gut gefunden. Es wäre mal an der Zeit, dass es passiert, um zu schauen, was dann passiert.“ Vielleicht würde es das ganze Land nach vorne bringen, „oder es würde das ganze Land in Schutt und Asche legen“.


Foto: Markus Söder (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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PM-International spendet 2.376.000 € für Kinder

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PM-International spendet 2.376.000 € an World Vision, um Kinder in Not zu unterstützen. Dieser jährliche Beitrag, gespendet von der firmeneigenen Stiftung PM We Care, finanziert wichtige Hilfsprogramme und ist Teil des starken Engagements des Unternehmens für soziale Verantwortung. Die aktuelle Jahresspende umfasst noch nicht die zusätzlichen direkten Spenden und Nothilfen, die PM-International ebenfalls leistet.

Langjährige Partnerschaft mit World Vision

Seit mehr als 20 Jahren verbindet PM-International eine enge Partnerschaft mit World Vision, in deren Rahmen Ressourcen gezielt eingesetzt und langfristige Projekte unterstützt werden, die echten und nachhaltigen Wandel bewirken. Das Unternehmen ist der größte Unternehmenspate von World Vision Deutschland e.V. und finanziert nicht nur die Unterstützung für einzelne Kinder, sondern ganze regionale Entwicklungsprojekte. Diese langfristigen Initiativen, die auf rund 15 Jahre ausgelegt sind, werden in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden durchgeführt.

„Seit über 20 Jahren ist PM-International ein starker Partner an unserer Seite, der uns dabei hilft, nachhaltige Veränderungen zu schaffen und Kindern langfristige Chancen zu bieten. Vereint durch unsere gemeinsame Leidenschaft, Leben zu verbessern, bündeln wir unsere Stärken und unser Engagement, um eine bessere Zukunft für Bedürftige aufzubauen“, sagt Oliver Müller, Manager Events & Projekte Philanthropie bei World Vision Deutschland e.V.

Derzeit ist PM We Care in Ländern wie Peru, Simbabwe, Tansania, Bolivien, Kambodscha, Bangladesch und Nicaragua aktiv. In 2025 wird PM-International seine Unterstützung auf 600 weitere Patenkinder in Vietnam ausweiten und damit weltweit insgesamt 6.600 Patenkinder, ihre Familien und ganze Gemeinden unterstützen.

Global etwas bewirken, indem Kindern vor Ort geholfen wird

Von Anfang an lagen die wohltätigen Projekte von PM-International in den Händen von Charity-Botschafterin Vicki Sorg. Gemeinsam mit World Vision besucht sie jedes Jahr mindestens eines der Projekte, um die Kinder und ihre Familien zu treffen und den Fortschritt sowie die Auswirkungen ihrer Arbeit vor Ort zu erleben. Dieses Jahr reiste Vicki Sorg nach Bolivien, wo sie an der Einweihung eines neuen Spielplatzes teilnahm, der aus den Erlösen der „Share Your Love“-Kampagne von PM-International im März 2024 finanziert wurde.

„Es war unglaublich bewegend zu sehen, wie dankbar und optimistisch die Menschen trotz ihrer schwierigen Lebensbedingungen sind“, teilte Vicki Sorg mit. „Die Projekte, die wir hier unterstützen, ermöglichen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und bieten gesundheitliche und landwirtschaftliche Weiterbildung an. Meine Erfahrungen dort haben mir gezeigt, wie viel Hoffnung und Potenzial in diesen Gemeinschaften steckt.“

Nachhaltige Unterstützung durch gezielte Zusammenarbeit

Die Wohltätigkeitsarbeit von PM-International verfolgt ein klares Ziel: Kindern nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch langfristige Chancen für eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dieser Ansatz spiegelt auch die Unternehmensphilosophie wider – die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern.

„Es ist Teil unserer Unternehmensphilosophie, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Mit jedem gekauften Produkt schenken unsere Kunden den Patenkindern ‚eine Stunde Leben‘. Das bedeutet, dass ein Teil des Umsatzes jedes verkauften FitLine-Produkts an die Stiftung PM We Care fließt. Durch unsere Partnerschaft mit World Vision können wir unsere Vision global umsetzen, da World Vision über die notwendigen Netzwerke und Fachkenntnisse in den betroffenen Regionen verfügt. Unsere Zusammenarbeit schafft Synergien, die es uns ermöglichen, Ressourcen effektiv einzusetzen und nachhaltige Projekte umzusetzen“, erklärt Vicki Sorg.

Nächstes Ziel: Unterstützung von 10.000 Patenkindern

Mit dem Wachstum des Unternehmens nehmen auch die Möglichkeiten zur Unterstützung der Patenkinder zu. Das nächste Ziel von PM-International ist es, 10.000 Patenkinder zu unterstützen, um noch mehr Kindern weltweit eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter https://www.pm-international.com/de/de/pm-we-care/

Quelle Bild und Text PM-International AG

Ex-Stiko-Chef Mertens kritisiert Debatte um Corona-Aufarbeitung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Thomas Mertens, früherer Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), kritisiert die Diskussion um die Aufarbeitung der Corona-Pandemie. „Viele, die `Aufarbeitung` sagen, wollen vor allem mit irgendwem ein Hühnchen rupfen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Das finde er völlig uninteressant. „Es kann nicht darum gehen, Einzelne an den Pranger zu stellen und zu sagen: Du bist schuld.“ Es habe immer Druck vonseiten der Politik gegeben, so Mertens. „Politiker haben natürlich gedacht: Wir müssen mal irgendwie diese Stiko unter unser Kuratel kriegen, damit die auch das sagen, was wir für richtig halten.“

Besonders stark sei der Druck durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gewesen: „Zwischendurch hatte der Minister schon mal die Vorstellung, diesen lästigen Mertens irgendwie loszuwerden, vielleicht auch gerade deswegen, weil die ständige Kritik so wenig Effekt zeigte.“


Foto: 2G-Regel während der Corona-Pandemie (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Steinmeier würdigt Carter als "wichtigen Friedensstifter"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen früheren US-Präsidenten Jimmy Carter als „wichtigen Friedensstifter und ein großes Vorbild für persönliches Engagement“ gewürdigt.

„Die Präsidentschaft von Jimmy Carter war von einem unermüdlichen Einsatz für die Bewältigung globaler Herausforderungen geprägt“, so Steinmeier am Montag. Seine „unerschütterlichen Überzeugungen“ hätten auf der Einsicht gegenseitiger Abhängigkeiten beruht, mit der er seiner Zeit voraus gewesen sei.

„Sein außenpolitisches Wirken wie bei der Vermittlung zwischen Israel und Ägypten, den Verhandlungen über Rüstungskontrolle mit der UdSSR oder den diplomatischen Beziehungen zu China hat stets dem Ziel gedient, Frieden in der Welt zu wahren“, so der Bundespräsident. Den Deutschen bleibe auch sein Staatsbesuch 1978 in Bonn, Frankfurt am Main und West-Berlin in besonderer Erinnerung.

Carter habe aber nicht nur als Staatsoberhaupt an seinen Vorstellungen von einer besseren Welt gearbeitet, fügte Steinmeier hinzu. „Bis zu seinem Lebensende engagierte er sich für Frieden, sei es im Nahen Osten, in Nordkorea oder Bosnien-Herzegowina.“ Sein Engagement für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit sei weltweit anerkannt worden, nicht zuletzt durch den Friedensnobelpreis 2002. „Es soll uns auch in Zukunft Vorbild und Ansporn sein.“

Carter war am Sonntag im Alter von 100 Jahren in seinem Haus in Plains im Bundesstaat Georgia gestorben.


Foto: Frank-Walter Steinmeier (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet am letzten Handelstag des Jahres im Minus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montag mit Verlusten in den letzten Handelstag des Jahres 2024 gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 19.915 Punkten berechnet, 0,4 Prozent unter dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Eon, BMW und die Porsche-Holding, am Ende Siemens Energy, die Münchener Rück und Zalando.

Zum Abschluss des Jahres findet am Montag nur ein verkürzter Handel statt, mit großen Aktivitäten oder Portfolio-Umschichtungen wird nicht mehr gerechnet. „Mit dem heutigen Börsentag geht für den Dax ein äußerst erfolgreiches Börsenjahr 2024 zu Ende“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Wie schon am Freitag dürften die Umsätze niedrig bleiben.

Unterdessen seien die Blicke der Anleger schon auf das kommende Jahr gerichtet, so Altmann. „Und hier verspricht das vor uns liegende Jahr 2025 bereits jetzt jede Menge Spannung.“ Vieles deute darauf hin, dass 2025 an den Börsen turbulenter verlaufen könnte als 2024.

„Während am Aktienmarkt ein erfolgreiches Jahr zu Ende geht, fällt die Bilanz am Rentenmarkt gemischt aus: Bei kurzen Laufzeiten sind – dank der Zinssenkungen der EZB – die Zinsen gesunken und die Kurse gestiegen“, fügte der Marktexperte hinzu. Dagegen stehen die Renditen bei längeren Laufzeiten heute höher als zu Jahresbeginn. „Hier hängt es dann von der genauen Laufzeit ab, ob die Zinserträge die Kursverluste kompensieren konnten oder nicht.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0420 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9597 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 73,99 US-Dollar; das waren 18 Cent oder 0,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Siemens stellt Healthineers-Beteiligung auf den Prüfstand

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Siemens stellt seine Mehrheitsbeteiligung an der Medizintechnik-Tochter Healthineers auf den Prüfstand. „Wir bewerten die ökonomischen Möglichkeiten für die Siemens AG im Gesundheitswesen“, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas dem „Handelsblatt“. Daraus werde man „dann ableiten, wie instrumentell die Healthineers als eine Beteiligung dafür sind“. Die Überlegungen sollten bis zu einem Kapitalmarkttag Ende 2025 abgeschlossen werden.

Einige Investoren fordern schon länger eine Reduzierung der Healthineers-Beteiligung. Aktuell hält Siemens 75 Prozent. Es gebe Synergien mit den übrigen Aktivitäten, sagte Thomas. „Aber sind sie groß genug, um 45 Milliarden Euro Kapitalallokation zu rechtfertigen? Natürlich nicht.“ Im Augenblick sei die Beteiligung für Siemens eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Alles andere werde man bis zum Kapitalmarkttag evaluieren. „Es wird jedenfalls eine Antwort zur Frage der `best ownership` geben, also zur Frage, wer der beste Eigentümer ist.“

Die Softwaregeschäfte will Siemens durch eigenes Wachstum und Übernahmen weiter ausbauen. Er könne sich eine Verdoppelung des Anteils der Digitalgeschäfte von aktuell zwölf Prozent vorstellen, sagte Thomas. „Bei 20 bis 25 Prozent wird man nach Einschätzung von Investoren eher wie ein Digitalkonzern bewertet.“


Foto: Siemens (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Linke will Untersuchungsausschuss zu Energieabhängigkeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke will sich nach der Bundestagswahl für einen Untersuchungsausschuss einsetzen, um die langjährige deutsche Energieabhängigkeit von Russland aufzuarbeiten.

„In der kommenden Legislaturperiode wird die Linke im Bundestag für die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu den explodierenden Energiepreisen sorgen“, sagte der Linken-Vorsitzende Jan van Aken der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Diese Abhängigkeiten und persönlichen Verstrickungen von Politikern und Energieriesen müssen aufgeklärt werden“, fügte er an.

Man müsse klären, welche Rolle Politiker wie Gerhard Schröder, Angela Merkel, Peter Altmaier oder Manuela Schwesig spielten, so van Aken. „Wir müssen klären, wie Deutschland in diese dramatische Energieabhängigkeit von Russland gekommen ist. Damit wir nach der Gazprom-Falle nicht kopflos in die Trump-Falle mit seinem schmutzigen, teuren Fracking-Gas stolpern, also in die nächste Abhängigkeit.“ Die Linke steht in Umfragen derzeit knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde, macht sich jedoch auch Hoffnungen, mit mindestens drei errungenen Direktmandaten den Einzug in den Bundestag zu sichern.

Van Aken beharrt zudem auf der Position seiner Partei, keine Waffen mehr an die Ukraine zu liefern und die Nato aufzulösen. Er sieht jedoch klare Unterschiede zu der Haltung des BSW: „Ich habe lange mit denen im Bundestag zusammengesessen, und ich würde sagen, die sind eher eine Kreml-Partei als eine Friedenspartei“, sagte er der FAZ. Sein Ausgangspunkt seien „die Menschen in der Ukraine und wie ich für sie Frieden erreichen kann“. Er fügte an: „Dass wir diesen imperialistischen Angriffskrieg Moskaus verurteilen, haben wir immer deutlich gemacht. Beim BSW hört man das nicht so klar, da wird lieber über die Kriegsschuld der Nato herumgeraunt.“

Van Aken schlug zudem vor, einen Waffenstillstand in der Ukraine mit einer UN-Blauhelmmission zu sichern – auch mit deutschen Soldaten. „Wenn es eine klassische UN-Blauhelmmission ist, also neutral und unbewaffnet und mit UN-Mandat, kann man darüber nachdenken“, sagte er der FAZ.


Foto: Gasspeicher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Experten schätzen Musk-Effekt für AfD als gering ein

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Politikwissenschaftler und Meinungsforscher erwarten nicht, dass die AfD nennenswert von der Wahlwerbung durch Tesla-Chef Elon Musk profitieren kann.

Eine Erklärung sei, dass Musks Onlineplattform X in Deutschland nie ein „soziales Massenmedium“ gewesen sei, sagte der Mainzer Politikwissenschaftler Kai Arzheimer dem „Handelsblatt“. Die zusätzliche Reichweite durch die rund 210 Millionen Follower Musks auf X dürfte daher „nicht so sehr ins Gewicht fallen“. Außerdem sei die radikale Rechte in Deutschland traditionell ohnehin antiamerikanisch.

Nach Einschätzung des Kölner Rechtspopulismus-Forschers Marcel Lewandowsky profitiert die AfD allerdings „von der Neuausrichtung der Plattform X, deren Algorithmen rechtsradikale Posts bevorzugen“. Das könne die Sichtbarkeit und Reichweite der Partei unter den Nutzern erhöhen. „Mittelbar könnte sich das für die AfD als weiterer Vorteil herausstellen“, sagte Lewandowsky dem „Handelsblatt“.

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Insa, Hermann Binkert, dämpfte die Erwartungen an einen starken Musk-Effekt auf den Stimmenanteil der AfD bei der Bundestagswahl. „Die Aufmerksamkeit, die die AfD durch den Zuspruch von Elon Musk bekommt, könnte ihr helfen“, sagte er dem „Handelsblatt“ zwar, für die Sperrminorität werde es aber nicht reichen. „Die AfD wird, selbst im für sie besten Fall, nicht über 25 Prozent hinauskommen.“ Die sogenannte Sperrminorität wäre erreicht, wenn die AfD mehr als ein Drittel der Sitze im Bundestag erringen würde. Dann könnte die Partei Entscheidungen, für die eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, blockieren.

Der Magdeburger Rechtsextremismus-Forscher Matthias Quent hält die Gefahr für real. „Angesichts der Entwicklungen in den vergangenen Monaten wäre es unverantwortlich, das Szenario einer Blockademacht von AfD und BSW insbesondere bei der Unterstützung der Ukraine nicht in Erwägung zu ziehen“, sagte er dem „Handelsblatt“. Womöglich könnten sich in einer aufgeheizten Stimmung auch einige Mitglieder anderer Parteien anschließen, warnte er. „Auf solche Situationen muss man sich vorbereiten.“


Foto: AfD-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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