Sonntag, Dezember 14, 2025
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Kishida wirbt für Lohnerhöhungen und Familienförderung

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Kishida Mexiko Franklin Templeton Luftfahrt Zementindustrie LED
Foto von Dina Ting (Quelle: Franklin Templeton)

Japans Unternehmer und Regierungsvertreter haben Anstrengungen unternommen, um die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben. Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management bei Franklin Templeton ETFs, erörtert einige dieser positiven Entwicklungen.

Der Tourismus nach Japan hat einen enormen Aufschwung erlebt. Seit der Wiedereröffnung des Landes im vergangenen Herbst sind die Einreisezahlen exponentiell gestiegen. Im März verzeichnete Japan 1,8 Millionen ausländische Besucher und ist nun auf dem besten Weg, in diesem Jahr 20 Millionen Besucher zu empfangen. Neben der willkommenen Erholung der Besucherzahlen ist auch die Tatsache, dass der prominente Investor Warren Buffet kürzlich sein Augenmerk auf mehrere japanische Handelsriesen gerichtet hat, eine positive Entwicklung für Japan.

Der für seinen substanzorientierten Ansatz bekannte Investmentexperte hat sich in Japan vor allem auf Konglomerate konzentriert, die in vielen Sektoren des breiten japanischen Marktes vertreten sind. Diese sind insbesondere im größten Sektor des FTSE Japan Capped Index, dem Industriesektor (22,6 %), sowie im viertgrößten Sektor des Index, dem Finanzsektor (10,5 %), vertreten. Seit Jahresbeginn ist der Index um fast 7 % gestiegen, angeführt von Industriewerten. Das positive Diversifizierungspotenzial hat natürlich das Interesse der Anleger geweckt. Nach unserer Analyse sprechen weitere Gründe für eine langfristige Allokation in japanischen Werten.

Ein Neuanfang für Japans Halbleiterindustrie

Wie andere Länder wird auch Japan seine Kapazitäten im Bereich der Hochtechnologie-Halbleiter ausbauen, und das Thema hat nach dem Stillstand des Welthandels während der Pandemie und den zunehmenden Handelskonflikten höchste Priorität. Das japanische Unternehmen Rapidus – eine neu gegründete Foundry für fortgeschrittene Chipfertigung, ein quasi-öffentliches Unternehmen mit IBM Research – wird weitere staatliche Mittel für Mikrochip-Fertigungsanlagen (Fabs) in Hokkaido erhalten. Japan will sich mit einem beeindruckenden Konsortium aus Großunternehmen wie NTT, SoftBank, Sony und Toyota von anderen Foundries wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), Samsung und Intel absetzen. Die in Japan ansässigen Produktionsstätten profitieren von dem starken Ökosystem des Landes in Bezug auf Materialien, Ausrüstung und technisches Talent.

Neue politische Maßnahmen zur Bewältigung der demografischen Alterung

Das Problem alternder Gesellschaften beschränkt sich nicht auf Japan. Angesichts der sinkenden Geburtenrate in China haben die Universitäten des Landes dieses Jahr die Frühlingsferien verlängert, um den Studenten mehr Zeit zu geben, „die Natur zu genießen… und die Liebe zu genießen“. Auch in Japan herrscht ein gewisser Optimismus angesichts einer Reihe neuer Maßnahmen, die Anreize für mehr Kinder schaffen sollen. Diese Pläne umfassen unter anderem:

  • Ausweitung der Programme für kostenlose Schulmahlzeiten
  • Unterstützung bei der Rückzahlung von Studiendarlehen für werdende Eltern
  • Eine Ausweitung von Stipendien und Unterhaltsbeihilfen für Kinder, die bisher einer Einkommensgrenze unterlagen, auf alle Familien
  • Zusätzliches Einkommen für Väter, die Vaterschaftsurlaub nehmen, in Höhe ihres Gehalts nach Steuern
  • Erweiterte Wohnraumförderung für Familien mit kleinen Kindern

Löhne und Lohngleichheit

Die am 28. April angekündigte gemäßigte Ausrichtung der Bank of Japan, die beabsichtigt, das Lohnwachstum durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu unterstützen, hat zu einer Abwertung des Yen und einem Anstieg der Aktienkurse geführt. Dies könnte japanischen Herstellern helfen, da ein schwacher Yen den Wert ihrer zurückgeführten Gewinne erhöhen und ihre Exporte verbilligen dürfte.

Auf der anderen Seite könnten die Verbraucher in Japan mit höheren Lebenshaltungskosten konfrontiert werden. Dies ist einer der Gründe, warum der japanische Premierminister Fumio Kishida die Notwendigkeit von Lohnerhöhungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Lohnungleichheit betont hat.

Seine Rede an der New Yorker Börse im vergangenen Jahr eröffnete er – wie schon sein verstorbener Vorgänger, Premierminister Shinzo Abe – mit Humor und Baseball-Metaphern. Anschließend forderte er Gehaltserhöhungen, um die Inflation auszugleichen. Im März kam es zu Fortschritten in dieser Frage, als die wichtigsten Gewerkschaften des Landes eine vorläufige Einigung über Lohnerhöhungen von 3,8 % erzielten – die höchste Lohnerhöhung seit 1993.

Um einen Bereich anzugehen, in dem die „Abenomics“-Politik gescheitert zu sein scheint, forderte Kishida ein „essentielles“ neues System, um mehr privates Vermögen auf die Märkte zu bringen, und sprach von einer „neuen Form des Kapitalismus“ zur Umverteilung des Reichtums. Um dies zu erreichen, schlug er vor, das Steuerbefreiungssystem des Landes in ein dauerhaftes Programm umzuwandeln. Er erklärte, dass solche Anreize notwendig seien, da die japanischen Haushalte über ein persönliches Finanzvermögen von rund 14 Mrd. USD verfügten, aber „nur etwa 10 %“ davon in Aktien investiert seien. Schon eine geringfügige Veränderung dieses Anteils könnte für japanische Aktien einen großen Unterschied ausmachen. Wir sind der Ansicht, dass Anleger, die ein Engagement in Japan suchen, in passiven börsengehandelten Fonds ein attraktives Instrument zur kostengünstigen Diversifizierung in japanische Aktien finden können.

Kishida wirbt für Lohnerhöhungen und Familienförderung

Foto von Dina Ting (Quelle: Franklin Templeton)

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Finanzämter kommen mit Grundsteuer nicht hinterher

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Millionen Steuerzahler warten derzeit auf ihre Bescheide zur Grundsteuer. Bundesweit sind bislang nur rund 58 Prozent der Erklärungen bearbeitet worden, so das Ergebnis einer Umfrage des „Tagesspiegels“ (Samstagausgabe) unter den Finanzministerien.

Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Während etwa in Nordrhein-Westfalen bereits rund 82 Prozent der Erklärungen und in Niedersachsen fast 74 Prozent erledigt sind, kommt Hamburg gerade einmal auf 38 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern auf knapp 44 Prozent. Berlin und Brandenburg liegen mit 54 beziehungsweise 53 Prozent im Mittelfeld. „Die Finanzämter arbeiten den Bestand der eingegangenen Erklärungen sukzessive ab“, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Sachsen-Anhalt dem „Tagesspiegel“.

Doch oft müsse man die Erklärungen nachbearbeiten und bei den Eigentümern nachfragen. Aufgrund der Menge nehme das „einige Zeit in Anspruch“, heißt es in Magdeburg. Mit einer Quote von rund 49 Prozent gehört Sachsen-Anhalt zu den eher langsamen Finanzverwaltungen. Nachdem viele Immobilieneigentümer ihre Erklärungen anfangs nur schleppend abgegeben hatten und die Abgabefrist deshalb bis zum 31. Januar dieses Jahres verlängert wurde, sind inzwischen über 32 Millionen der 36 Millionen notwendigen Steuererklärungen bei den Finanzämtern eingegangen, das sind gut 88 Prozent.

Die neue Grundsteuer errechnet sich in einem dreistufigen Verfahren. Der Wert des Grundbesitzes wird mit der Steuermesszahl und dem Hebesatz der Kommunen multipliziert. Den Grundwert- und den Grundsteuermessbescheid bekommen Steuerzahler jetzt vom Finanzamt, den finalen Bescheid über die konkrete Steuer aber erst 2025 – von den Kommunen.


Foto: Finanzamt, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Berichte über ukrainische Gegenoffensive nehmen zu

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Seit Tagen mehren sich die Berichte über den Beginn der lang erwarteten Gegenoffensive der Ukraine. Erstmals sind dabei wohl auch von europäischen Verbündeten gelieferte „Leopard-2“ aus deutscher Produktion zum Einsatz gekommen, berichtet die „Washington Post“.

Das russische Verteidigungsministerium hat demnach ein Video veröffentlicht, das sogar die erfolgreiche Bekämpfung eines der Fahrzeuge belegen soll. Der Angriff in der Nähe von Saporischschja, bei dem die Ukraine versucht habe mit 150 gepanzerten Fahrzeugen die Front zu durchbrechen, konnte zurückgeschlagen werden, so der russische Verteidigungsminister Schoigu. Diese Angaben können jedoch nicht unabhängig überprüft werden. Unklar bleibt nach Experten, ob es sich bei den Operationen der Ukrainer um den Beginn der erwarteten Offensive handelt oder lediglich um bewaffnete Vorstöße, die der Aufklärung dienen und Schwachstellen in der russischen Front ausfindig machen sollen.

Aus Kiew gibt es keine offizielle Bestätigung der Berichte, bereits im letzten Jahr hatte sich die Regierung um Wolodymyr Selenskyj gegenüber eigenen Unternehmungen bedeckt gehalten. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die eigene Bevölkerung zuletzt in einer medialen Kampagne dazu aufgefordert, keine Informationen über Truppenbewegungen in sozialen Medien zu teilen, um Moskau keine Hinweise über bevorstehende Operationen zu geben. In seiner nächtlichen Videobotschaft bestätigte Präsident Selenskyj lediglich, dass es in der Region um Donezk zu heftigen Kämpfen komme, bei denen erste Erfolge zu verbuchen sind. Auch außerhalb Bachmuts seien Geländegewinne erzielt worden.


Foto: Frontverlauf in der Ukraine, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fahrleistung mautpflichtiger Lkw leicht gestiegen

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Wiesbaden/Köln (dts Nachrichtenagentur) – Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Mai 2023 gegenüber April kalender- und saisonbereinigt leicht gestiegen. Insgesamt nahm sie um 1,6 Prozent zu, teilten das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Damit lag der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex um 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat Mai 2022. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen. Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere dem Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe.

Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex liefert somit eine grobe Annäherung an die Entwicklung der Industrieproduktion, so Destatis. Da er etwa einen Monat früher verfügbar ist als der Produktionsindex, eignet er sich als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung. Eine Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ist aber nicht möglich. Zusätzlich zum monatlichen Index wird ein experimenteller täglicher Lkw-Maut-Fahrleistungsindex für Deutschland veröffentlicht.


Foto: LKW, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Haseloff kritisiert Wahlrechtsreform

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Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hat enttäuscht auf die Entscheidung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reagiert, das umstrittene Gesetz zur Wahlrechtsreform zu unterzeichnen. „Ich hatte mir ein deutlicheres Zeichen gewünscht“, sagte Haseloff der „Welt“.

„Die Wahlrechtsreform könnte zu gesellschaftlichem Unfrieden führen“, so der Ministerpräsident weiter. Die Einschränkung bei den Direktmandaten halte er für „bedenklich“, führte Haseloff in der „Welt“ aus. „Dass Kandidaten trotz Mehrheit im Wahlkreis nicht in den Bundestag einziehen könnten, widerspricht dem Demokratieverständnis der Menschen.“ Von Seiten der Grünen wurde die Unterzeichnung des Gesetzes durch den Bundespräsidenten dagegen begrüßt.

„Ich hatte keine Zweifel, dass die Prüfung des Bundespräsidenten positiv ausfällt“, sagte der Bundestagsabgeordnete Till Steffen der „Welt“. „Wir haben das Gesetz sorgfältig ausgearbeitet. Die Wahlreform ist verfassungsgemäß. Nun tritt sie endlich in Kraft.“


Foto: Reiner Haseloff, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Mieterbund pocht auf Wiedereinführung von Wohngemeinnützigkeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Mieterbund warnt vor einem herben Rückschlag für den bezahlbaren Wohnungsbau, falls sich die Bundesregierung nicht bald auf ein Konzept für eine neue Wohngemeinnützigkeit einigt. „Trotz eindeutiger Festlegung im Koalitionsvertrag ist die Wiedereinführung eines gemeinnützigen Wohnungsbausektors in dieser Legislaturperiode weiterhin offen und wird durch die offensichtliche Blockadehaltung des FDP-geführten Finanzministeriums zunehmend unwahrscheinlich“, sagte Präsident Lukas Siebenkotten dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Die Bundesregierung hatte öffentlich zugesichert, ihre Eckpunkte für eine neue Wohngemeinnützigkeit und ein entsprechendes Förderprogramm bis spätestens 14. Juni vorzulegen“, so Siebenkotten. Ursprünglich sollten die Eckpunkte bereits Ende März vorliegen, führt er aus. „Da sich die federführenden Ministerien Bauen (SPD) und Finanzen (FDP) noch immer nicht auf verbindliche Eckpunkte einigen konnten, steht auch der Nachholtermin am 14. Juni auf der Kippe“, fürchtet der Mieterbund-Präsident, der vor den Folgen warnt. Es drohe „ein heftiger Rückschlag für den bezahlbaren Wohnungsbau, der dringend neue Impulse braucht“, so Siebenkotten.

„Wir fordern daher Bundeskanzler Olaf Scholz auf, für die Einhaltung des Koalitionsvertrages durch seine Bundesregierung zu sorgen.“


Foto: Wohnhäuser, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

DGB will Regeln für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hat klare Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Betrieben gefordert. Ob in KI-Technologien am Arbeitsplatz mehr Chancen oder Risiken lägen, hänge davon ab, welche Prinzipien verabredet würden, sagte die Gewerkschaftschefin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Die wesentliche Frage ist, ob Abläufe und Produktion durch Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz optimiert oder ob Menschen kontrolliert werden sollen“, so Fahimi. „Bei der Einführung solcher Technologien müssen also von Anfang die Beschäftigten und Betriebsräte dabei sein, um vor der Einführung einer KI den Arbeitsschutz zu sichern.“ Fahimi sieht unter der Bedingung des Arbeitsschutzes in KI großes Potenzial für bessere Arbeitsbedingungen. „Wenn wir beispielsweise auf die Gig-Economy schauen, dann sorgen KI und digitale Programme derzeit für eine höhere Frequenz und höhere Schnelligkeit der Fahrer, nicht aber für mehr Verkehrssicherheit“, sagte die Gewerkschafterin.

„Wenn solche Entwicklungen korrigiert werden, dann bietet KI große Chancen für Produktivitätssteigerungen und bessere Arbeitsbedingungen.“ In der Pflege beispielsweise könne KI die Beschäftigten von der Bürokratie entlasten. „Das wäre allein schon wegen des Fachkräftemangels auch dringend nötig.“


Foto: DGB, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Unionsfraktion stellt Bedingungen für kommunale Altschuldenübernahme

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat Bedingungen für ihre Zustimmung zu der von der Bundesregierung geplanten Übernahme von Altschulden klammer Kommunen gestellt. „Neben einem konkreten Vorschlag zur Änderung des Grundgesetzes braucht es ebenso konkrete Vorschläge für kommunale Schuldenbremsen in den jeweiligen Landesverfassungen“, sagte Mathias Middelberg, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, der „Welt“ (Freitagausgabe).

Man sei auch bei der Union weiterhin offen für eine sachgerechte Lösung. Doch einen Blankoscheck des Bundes könne es nicht geben. Nur mit einer kommunalen Schuldenbremse könne rechtssicher klargestellt werden, dass erneute kommunale Überschuldungen ausgeschlossen sind. „Mit diesem Ziel muss das Bundesfinanzministerium seine Gespräche mit den Ländern konkretisieren“, sagte Middelberg.

Erst danach könne es weitere Gespräche über eine mögliche Grundgesetzänderung geben. Widerstand gegen die auf Bundesebene von CDU/CSU geforderten kommunalen Schuldenbremsen kommt selbst aus Unionsländern. „Es würde mich wundern, wenn alle Landesparlamente sich von einer Bundesregierung vorschreiben lassen, eine kommunale Schuldenbremse in ihre Landesverfassungen aufzunehmen – insbesondere da ja nur einige Länder von einer Altschuldenübernahme profitieren würden“, sagte der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) der „Welt“. Bayern sei weiterhin strikt gegen eine Altschuldenübernahme.

In Nordrhein-Westfalen mit seinen vielen überschuldeten Kommunen zeigt man sich offener für eine Verfassungsänderung. „Dass bei einer Altschuldenlösung die Frage der Wiederverschuldung der Kommunen eine relevante ist, ist absolut nachvollziehbar und befindet sich in der Diskussion“, sagte die zuständige Ministerin für Kommunales in Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach (CDU).


Foto: Schuldenuhr, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Lindner will regionale Wirtschaftsförderung kürzen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will das Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), das besonders den strukturschwachen Ländern in Ostdeutschland zugutekommt, um 300 Millionen Euro und damit fast um die Hälfte kürzen. Das ergibt sich aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an das Bundeswirtschaftsministerium, über das das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgaben) berichtet.

Demnach sollen die Mittel aus diesem Topf im Bundeshaushalt 2024 von jetzt 650 auf dann 350 Millionen Euro sinken. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne), bestätigte dem RND die Kürzungspläne und sagte: „Die Bund-Länder Programme wie die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur halten unser Land zusammen und sorgen für zusätzliche Investitionen in ländlichen Regionen, wo diese ohne solche Unterstützung nicht stattfinden würde. Eine deutliche Kürzung der GRW wäre ein Angriff gegen den ländlichen Raum und strukturschwache Regionen.“ Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte: „Für uns ist das ein erneuter Schlag in die Magengrube. Dadurch werden wir einen erheblichen Schaden erleiden. Die Ungleichheit wird erheblich verstärkt. Das zahlt bei der AfD ein.“ Der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Sven Schulze (CDU) erklärte: „Wir rechnen mit diesem Geld. Kleine und mittelständische Unternehmen brauchen es. Wenn die Kürzung kommt, wäre das für Länder wie Sachsen-Anhalt eine Katastrophe. Ich kann den Bundesfinanzminister und den Bundeskanzler deshalb nur auffordern, darauf zu verzichten. Der Nutzen für den Bundeshaushalt stünde in keinem Verhältnis zum Schaden für uns.“

Ein Sprecher des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) beklagte „ein fatales Signal des Bundes“. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hatte zu Wochenbeginn gesagt, die Bund-Länder-Programme sollten ihrer Kenntnis nach um mindestens 900 Millionen Euro zusammengestrichen werden. Die GRW ist eines davon.


Foto: Christian Lindner, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Deutsche Botschafterin bezeichnet russische Luftangriffe als "Terror"

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Botschafterin in Kiew, Anka Feldhusen, hat die wiederholten russischen Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt als „Terror“ bezeichnet. „Die Kolleginnen und Kollegen und ich empfinden es definitiv als Terror, ein Nachbarland mit Raketen zu beschießen“, sagte Feldhusen dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgaben).

„Das gilt wahrscheinlich für alle Menschen in Kiew und in der Ukraine.“ Die Diplomatin zeigte sich überzeugt, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Kampfeswillen der Ukrainer mit den Attacken nicht werde brechen können. Für das Botschaftspersonal in Kiew sei es auch immer wieder als „ein Extraschub für unsere Motivation“ zu sehen, wie die Ukrainer damit umgehen. „Hier lässt sich trotz manchmal auftauchender Müdigkeit niemand mürbe machen.“ Die Diplomatin unterstrich die Wirkung der Luftabwehr, zu der auch Deutschland mit Systemen wie Iris-T beigetragen hat. „Kiew wird meist von Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen, dagegen ist die ukrainische Luftverteidigung schon seit Januar wirklich fast zu 100 Prozent effektiv. Das heißt, die Angst, dass wirklich eine Rakete einschlägt, ist gar nicht so groß. Allerdings werden trotzdem Menschen durch herabfallende Trümmerteile von abgeschossenen Raketen verletzt oder getötet.“ Zuletzt sei Kiew aber auch mit ballistischen Raketen, etwa vom Typ Kinschal angegriffen worden. „Die wurden zwar auch abgeschossen, aber da ist die Vorwarnzeit sehr kurz. Da haben wir nur etwa fünf Minuten, um in den Schutzraum zu gehen. Das ist mitten in der Nacht natürlich nicht viel Zeit.“ Die Mitarbeiter der Botschaft ließen sich durch die nächtlichen Angriffe nicht von ihrer Arbeit abbringen, so Feldhusen. „Wir sind hier weiter unglaublich motiviert, unsere Arbeit so gut es geht zu machen und uns nicht unterkriegen zu lassen“, sagte sie. Spurlos gingen die Angriffe aber nicht an ihr und ihren Kollegen vorbei. „Wenn Sie nachts immer bei Alarm ein erstes Mal und dann bei der Entwarnung ein zweites Mal aus dem Tiefschlaf geholt werden, dann ist das sehr anstrengend.“

Das Gespräch mit der Botschafterin fand kurz vor der Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine statt.


Foto: Haus in Kiew mit urkainischer Flagge, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts